Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Psychologie

Liebe, vernünftig gesehen

"Ehen werden immer noch zwischen Partnern eingegangen, die zu 90 Prozent nicht mehr als 30 Kilometer voneinander geboren wurden." lese ich in einem Artikel von Welt-online.
Wirklich? In diesem Zeitalter mit den heutigen Verhältnissen, wo die Menschen im Laufe ihres Lebens immer öfter sehr weit weg ziehen müssen, etwa aus beruflichen Gründen, und dem entsprechend ihre Partner oft an diesen anderen Orten finden, erscheint mir diese Zahl irgendwie unrealistisch.
Wie seht Ihr das? Wie ist das bei Euch?
Gut, die meisten von Euch sind ja schon länger mit ihrem Partner zusammen und verheiratet (und daher zusammen lebend) oder aber Single. Aber als Ihr Eure Partner kennen gelernt habt, kam er/sie aus der näheren Umgebung, oder stammte er/sie aus einer ganz anderen, weiter entfernten Gegend?
Jedenfalls glaube ich nicht, dass ich zu angeblich nur 10% gehöre, wo obige Aussage nicht zutrifft. Um ehrlich zu sein, trennen uns zurzeit im Gegenzug sogar fast 2.000 km. Nicht dass das immer so bleiben wird, zumal wenn es sich als von Bestand erweisen sollte. Doch im Moment geht es halt nicht anders. (Man könnte es auch so sehen: Wenn man sich einige Monate nicht sieht, freut man sich umso mehr auf das Wiedersehen; und gibt es weniger Anlässe, die dazu führen könnten, dass es irgendwann kaputt geht. )

Überhaupt finde ich diesen Artikel in vielen Punkten äußerst (kritisch) diskutabel.
Natürlich tritt nach einer Weile bekanntermaßen in einer Beziehung eine Art "Ernüchterung" ein. Man kennt den anderen besser - auch die nicht ganz so rosigen Seiten - und auch dieses "große Gefühl", das man anfangs wahrscheinlich so idealisiert hat, flaut allmählich ab, um etwas anderem (tieferen) Platz zu machen.
Das erklärt auch dies hier: "So haben indische Forscher einen Vergleich angestellt zwischen Paaren, die aus Liebe heirateten und Paaren, deren Ehen arrangiert wurden. In den ersten fünf Jahren waren die Liebes-Paare glücklicher, nach fünf Jahren kehrte sich das Verhältnis aber um. Fortan waren die arrangierten Ehen die glücklicheren."
Aber ist das ein Grund, eine arrangierte oder reine Zweckehe vorzuziehen?
Das wäre in meinen Augen eine Rückkehr in vergangene Zeiten!!
 
" Viele Religionen gehen davon aus, dass sich zwei Menschen vermählen, die von den Eltern für passend befunden wurden. Wenn die Eltern ihre Aufgaben ernst nahmen, schauten sie nach Temperamenten und Interessen, die sich vertrugen. Der Rest, die Liebe, würde sich mit der Zeit einstellen. Oft ging der Plan auf." Aber eben nicht immer.
Außerdem ist meiner Ansicht nach neben der (grundlegenden, im Wesentlichen) Harmonie ebenfalls wichtig, dass es an Beiden Dinge gibt, wo sie sich ergänzen, vielleicht sogar aneinander wachsen können. Nicht nur: "Gleich und Gleich gesellt sich gern" (wer sagt denn, dass eine Beziehung immer gesellig sein muss?). Sondern auch: "Gegensätze ziehen sich an." Man muss etwas in dem anderen finden, was man selber nicht hat, und umgekehrt. Wenn der andere ganz genauso ist wie ich, wozu brauche ich ihn dann?
Durch die Unterschiede entstehen freilich auch manchmal Reibungen. Diese gelegentlich ausgefochtenen (und nicht: verdrängten!) Konflikte sind jedoch nicht ohne Bedeutung für die Beziehung: Sie können die Bindung sogar noch verstärken, da man so lernt, es auch in schlechten Zeiten noch mit dem Partner auszuhalten. Es gemeinsam durchzustehen - statt vor dem Streit wegzulaufen.
Es kommt natürlich auch darauf an, warum man sich streitet. Wobei ein gewisses Machtverhältnis (wie auch immer es ausfällt - so lange beide Partner sich so wohlfühlen, wie es ist) in einer Beziehung völlig normal ist. Der Streit ist dann auch eine Möglichkeit, "klar Schiff" zu machen und die Situation (wieder) so zurechtzurücken, wie es den Wünschen und Bedürfnissen beider entspricht. Insofern kann der Streit eine gesunde Beziehung sogar noch fördern.

" Nicht die ausufernde Leidenschaft, sondern die Vertrautheit macht uns glücklich."
Ich finde, der Ausgleich zwischen beidem ist wichtig. Man sollte nichts herunterschlucken, aber selbstverstädnlich auch Rücksicht auf den anderen nehmen, ihn nicht vor den Kopf stoßen.
Ohne Vertrautheit geht es langfristig natürlich auch nicht. Sie ist das A und O, das die Liebe überhaupt aufrecht hält!

Das hier kann aber auch nicht die Lösung sein: "Rennen Sie weg, so schnell Sie können, sollte Ihnen jemand gegenüberstehen, der den Atem und Verstand raubt."
Das heißt, klar, manchmal ist es wichtig, sich erstmal zurückzuziehen, wenn es einem zuviel wird - zum Wohle aller Beteiligten. Atem zu schöpfen, bis man sich der Situation angemessen stellen kann.
Aber wegrennen, das würde in meinen Augen letztlich nichts bringen. Damit wäre das eigentliche Problem nicht aus der Welt. Im Gegenteil: Beim nächsten Partner würde genau dasselbe wieder passieren. Weil man nicht daraus gelernt hat, und nicht gelernt hat, damit umzugehen.
Genau das ist der Fehler, der vielen (unglücklichen, nicht den überzeugten) Singles heute unterläuft.

Karin 09.10.2007, 17.01 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Gewohnheiten

Im Alltag werden wir oft von unseren Gewohnheiten beeinflusst, ohne dass es uns richtig bewusst ist. Wir denken nicht daran, weil es uns so sehr in Fleisch und Blut übergegangen ist und wir es daher als normal ansehen und hinnehmen.

Aber wenn man es sich mal vor Augen führt, dann wird einem klar, was für eine tragende Rolle sie in unserem Leben spielen. Insofern lohnt es sich, sich ab und zu ein paar Gedanken dazu zu machen. Ja, auch kritisch, aber nicht nur.

Wenn wir von "Gewohnheiten" sprechen, dann haben wir häufig erst einmal all die negativen Angewohnheiten im Kopf. Dabei gibt es mindestens genauso viele positive Gewohnheiten. Manche hat man, andere kann man sich zulegen. Auf die schlechten kann man natürlich verzichten bzw. sie sich abgewöhnen.

Doch was bleibt, was füllt die Lücke der abgewöhnten schlechten Gewohnheiten aus? Ist es nicht kein Wunder, dass es so schwer ist, sich etwas abzugewöhnen, wenn das Loch, das dadurch entsteht, nicht sinnvoll aufgefüllt wird? Durch eine positive Gewohnheit, die uns weiterbringt oder zumindest zu unserem Wohlbefinden und zu unserer körperlichen, geistigen und seelischen Gesundheit beiträgt?

Zurück zur Gewohnheit: Was ist sie überhaupt? Gewohnheit, das sind zum Einen all die kleinen täglichen Rituale, die wir im Leben durchführen und die unserem Tag eine Struktur geben, die aber auch letztlich uns selbst gewissermaßen formen können. Zum Anderen, breiter gefasst, ist Gewohnheit auch alles, was unser Verhalten prägt.

Wo kommt sie her? Aus unseren Erfahrungen, die unseren zuvor grob behauenen Charakter geschliffen haben und uns ggf. gezeigt haben, dass eine bestimmte Art und Weise, das Leben zu meistern, in gewissen Situationen seine Vorteile hat. Irgendwoher muss es ja kommen, dass wir uns einmal entschlossen haben, diese oder jene Gewohnheit in unser Handlungsrepertoire aufzunehmen. Deshalb denken wir i.d.R. fortan nicht weiter darüber nach.

Dabei muss es ja gar nicht sein, dass eine Gewohnheit, einmal da, allgemeingültig und für alle Zeit beibehalten werden muss. So, wie wir uns ändern, ändert sich auch unser Umfeld, so dass eine Gewohnheit, die anfangs nicht negativ oder zumindest nicht störend war, hinderlich fürs Weiterkommen wird, oder uns nicht mehr gut tut.

Umgekehrt kann es manchmal von Nutzen sein, sich neue (gute) Gewohnheiten zuzulegen. Man sollte nur darauf achten, dass man am Ende nicht mehr Gewohnheiten hat, als in einen Tagesablauf passen, und dass man sich nicht unnötig damit stresst, von einer Gewohnheit in die nächste zu stolpern (zum Beispiel zwischen einer guten und einer schlechten hin- und herzupendeln). Das ist nicht Sinn der Sache und nicht zielführend. Außerdem macht es unflexibel und ist unkreativ.

Doch widmen wir uns den positiven Gewohnheiten, die frischen Wind in unser Leben bringen oder uns helfen könnten, es angenehmer und für uns gesünder / vielleicht auch glücklicher zu gestalten.

Stellt Euch vor, Ihr bekommt 5 Minuten täglich geschenkt, die Ihr mit einer neuen Gewohnheit füllen dürft, die Euer Leben in Eurem Sinne positiv verändert (eine Zeit, die denke ich jeder freischaufeln kann). Was würdet Ihr Euch angewöhnen (natürlich etwas, was Ihr nicht sowieso schon macht)?

Und welche - schlechte - Angewohnheit würdet Ihr Euch im Gegenzug abgewöhnen wollen?

Mit welchen Eurer jetzigen Gewohnheiten seid Ihr zufrieden, oder habt Ihr Euch abgefunden?

Ihr könnt die Fragen, wenn Ihr mögt, auch "als Stöckchen" mitnehmen.

Karin 31.08.2007, 01.29 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Zart besaitet

Heute erst angekommen, musste ich natürlich sofort mit der Lektüre dieses Buches beginnen. Und es lässt mich gedanklich nicht mehr los.

Nicht nur, dass ich mich davon sehr verstanden fühle. Nein, mir wurden dabei bis jetzt schon sehr viele Dinge wieder bewusst - teils habe ich auch Erklärungen gefunden, die ich zuvor mehr oder weniger vergeblich suchte. Einiges ahnte ich schon - dennoch hat diese Bewusstwerdung durch das Buch zum tieferen Verständnis dessen beigetragen, warum ich so bin wie ich bin.

Interessant finde ich auch die Hintergründe / historische Entwicklungen, die deutlich machen, wie die Thematik zu früheren Zeiten wissenschaftlich gesehen wurde und sich seither entwickelt hat.

Doch besonders freue ich mich schon auf die Kapitel 5 bis 7, wo auch praktische Tipps für den Umgang mit diesem Wesenszug und alles, was damit zusammenhängt, gegeben werden - und zwar in verschiedenen Lebenssituationen (Beruf, Alltag, Beziehung etc.). Manches davon mag zwar auf den ersten Blick einleuchtend und logisch sein - aber wenn man es sich einmal ganz bewusst und in dem Zusammenhang vor Augen führt, wird man eher (langfristig, um seiner Selbst willen) motiviert sein, das eine oder andere einfach mal auszuprobieren.

Auf jeden Fall hat es mich schon jetzt sehr viel weitergebracht. Vielleicht wäre es hoch gegriffen, jetzt schon zu sagen: "Dieses Buch wird mein Leben verändern." Aber es hat maßgeblich zur Vertiefung meines Selbst-Bewusstseins beigetragen, und es hat meinen Willen gestärkt, noch mehr als zuvor im Einklang mit mir selbst zu leben... letztlich auch meine weiteren Pläne nach meiner Natur, also so, wie es mir selbst gut tut, auszurichten. Denn nur dann können sie auch wirklich in meinem Sinne erfolgreich sein und mich vollauf zufriedenstellen.


Sollte übrigens irgendjemand noch nicht wissen, was Hochsensibilität überhaupt bedeutet (nur der Vollständigkeit halber, schließlich sind ja vielleicht nicht alle hier Stammleser), der kann hier eine kleine Zusammenfassung finden.

Karin 20.08.2007, 19.04 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

"Reflexionsschlaf" und Traumkino

Kennt Ihr das auch? Ihr wacht morgens auf, mit dem Bewusstsein, eben im Schlaf noch irgendetwas gedacht zu haben (meist etwas, was Euch am vorigen Tag oder Abend mental beschäftigt hat) - Ihr hattet praktisch einen Schlussgedanken genau vor Euch... Doch nach dem Aufwachen, sobald Ihr den ersten Fuß aus dem Bett schwingt, verfliegt alles. Ihr habt nur noch eine vage Ahnung im Gedächtnis, vielleicht nur das Thema, um das es ging.

Manchmal finde ich es richtig schade, dass diese Gedankengänge, die sich im Schlaf verselbstständigen und alle einen Sinn zu ergeben scheinen, zu flüchtig sind, als dass man die Gelegenheit hätte sie aufzuschreiben. Welch neue Sichtweisen und Quellen der Weisheit würden sich dann auftun!

Ab und zu, wenn ich in einer besonders nachdenklichen Phase bin, habe ich solche "Träume", die eigentlich nur aus Worten und Gedanken bestehen. Das hört sich komisch an: "Träume aus Worten"? Ohne Bilder? Aber genau so ist es.
Wie sollte ich es sonst nennen? Denn wach bin ich in solchen Momenten ja nicht - ich schlafe, bin aber nicht im Tiefschlaf. Im Tiefschlaf würde ich ja nicht denken; er dient der reinen Erholung. Also träume ich. Oder gibt es noch einen Zwischenzustand zwischen Erholungsschlaf und Traum - den Reflexionsschlaf oder so? ;-)

Als ich vor einigen Tagen die Beiträge über Manipulation schrieb, habe ich beispielsweise die Ansätze im Schlaf weitergedacht, oder zumindest geordnet, verarbeitet. Heute... ich weiß es nicht mehr, irgendetwas mit Liebe. Sicherlich eine Fortsetzung / Auseinandersetzung mit Gedanken, mit denen ich mich zuvor beschäftigt hatte.

Wenn ich umgekehrt in Bildern / wirren Geschichten träume, dann erinnere ich mich umso besser daran. Gestern war ich im Traum z.B. noch einmal in der Schule. Der Unterricht wurde im Park abgehalten, und ich hatte meinen (Schul-) Rucksack verloren und fand ihn nicht wieder. Keiner konnte mir dabei helfen. Dann befand ich mich plötzlich in einer Art Pension. Als ich gerade aus der Dusche kam, traf ich im Wohnzimmer vor dem Fernseher zwei Bekannte an. Aus unerfindlichen "Gründen" kam das Gespräch auf Dagobert Duck. Kurz darauf wechselte die Szene wieder (so, als wäre das Programm umgeschaltet worden), und ich schwamm in einem Geldfluss an einer Landschaft vorbei...
Verrückt... und das mit dem nimmermüden Geldfluss wäre ja zu schön, um wahr zu sein *gg*.

Karin 18.08.2007, 15.59 | (3/2) Kommentare (RSS) | PL

Manipulation <-> Beeinflussung

Ausgehend von Oceans Ãœberlegungen zum Thema Manipulation und Beeinflussung habe ich mir einige Gedanken dazu gemacht.

Wir alle werden - mal mehr, mal weniger - manipuliert. Sei es durch die Medien, sei es durch die Werbung, und auch in der Politik wird immer wieder manipuliert und nach Strich und Faden verarscht, um sein (also des Manipulateurs) hübsches Pöstchen an der Macht zu sichern, etc. Ähnliches ist auch in der Wirtschaft zu beobachten.

An sich ist niemand davor gefeit, so lange man nichts davon weiß. Und sobald man davon erfährt, handelt es sich nicht mehr um eine Manipulation - weil man dann immer noch die Wahl treffen kann, sich dagegen zu wenden oder sich ihr zumindest zu entziehen, indem man sie ignoriert.

Aber was IST nun Manipulation? Auf Wikipedia wird sie wie folgt definiert:
"Der Begriff Manipulation (lat. für Handgriff, Kunstgriff) bedeutet im eigentlichen Sinne „Handhabung“ und wird in der Technik auch so verwendet. Die umgangssprachliche Bedeutung ist jedoch die gezielte und verdeckte Einflussnahme - in psychologischer Hinsicht sämtliche Prozesse, welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen. (...)
Von Manipulation eines Menschen spricht man dann, wenn die Annahme eines Identifikationsangebots oder einer Ware und Dienstleistung nicht zu seinem Vorteil sondern zu seinem Nachteil führt. Von unsittlicher Manipulation spricht man, wenn der Versuch zu überreden oder überzeugen bei den Beeinflussten ökonomischen oder sittlichen Schaden verursacht."

Dem gegenüber (und das darf nicht verwechselt werden, wie auch schon Ocean in ihrem Beitrag feststellte) steht die Beeinflussung.
Im Gegensatz zur Manipulation, die IMMER negativ ist, kann die Beeinflussung welcher Form auch immer durchaus vorteilhaft sein - also auch für den, der beeinflusst wurde.
Beeinflussung an sich ist für mich zunächst ein völlig wertfreier Begriff - erst die konkrete Situation entscheidet, ob es sich um einen positiven oder negativen Einfluss handelt.
Wenn ich versuche, jemanden davon zu überzeugen, dass sein übermäßiges Rauchen seiner Gesundheit schadet (ohne ihn zum Aufhören zu überreden -> das hätte in meinen Augen schon einen negativen Aspekt, weil es einem Zwang nahe käme und damit nicht gesagt wäre, dass es für IHN persönlich auch besser wäre, zumal er auch nicht selbst zu der Einsicht gelangt ist), dann ist das eine positive Beeinflussung.
Ein krasses Beispiel für eine negative Beeinflussung - bei der obendrein eine Schwäche des Beeinflussten ausgenutzt wird - wäre demnach ein Korruptionsfall. (Denn um Manipulation handelt es sich hier schon deshalb nicht, weil der Beeinflusste sich der Situation durchaus bewusst ist, und er sich entsprechend dafür entschieden hat, dass ihm das Geld wichtiger ist als irgendwelche moralischen Prinzipien oder Gesetze. Er ist auf seinen eigenen Vorteil bedacht.)

Ein wesentliches Merkmal der Beeinflussung ist es also, dass der Betroffene sich ganz bewusst dafür entscheiden - oder dagegen wenden - kann, je nachdem, was er für sich selbst als am besten ansieht. Dies wird dadurch ermöglicht, dass er (manchmal auch unterbewusst) weiß oder zumindest durch irgendwelche Anzeichen ahnt, dass er beeinflusst wird. Denn wenn er genau hinschaut, sich informiert, und auch mal etwas hinterfragt, was ihm merkwürdig erscheint, dann ist die Chance hoch, dass er irgendetwas bemerkt. Schließlich lebt er ja in der Regel nicht in einem Vakuum.
So lange er nicht in einem solchen "luftleeren Raum" lebt, wird jeder Mensch praktisch immer von irgendwem aus der Gesellschaft beeinflusst. Das fängt mit der Familie an, sobald er geboren und in ihr erzogen wird, geht über den Freundeskreis, wo ihm ein Freund einen guten Rat gibt, und hört mit einem regen Meinungsaustausch mit einem Fremden, den er zufällig in der Bahn getroffen hat, noch lange nicht auf.

Womit ich bei der sozialen Rolle der Beeinflussung wäre.
Fängt Beeinflussung nicht im Grunde schon an, sobald ich den Mund aufmache? Ob ich es will oder nicht: Sobald ich irgendwem gegenüber meine Meinung äußere oder auch nur von einem alltäglichen Erlebnis erzähle, löse ich etwas in meinem Gegenüber aus. Ein Gefühl oder einen Gedanken. Es sei denn, ich stünde einem Roboter gegenüber und keinem lebenden Wesen.
Ohne irgendeine Form der Beeinflussung gibt es also keine Kommunikation.
Dabei ist es doch gerade dieser Austausch, der es mir überhaupt ermöglicht, mir ein weitläufiges Urteil zu bilden und dieses weiterzuentwickeln (ich sage nicht: "objektiv",. da es keine vollkommen objektive Meinung geben kann). Gerade dieser Dialog, diese Rückblende, ermöglicht es doch, meinen eigenen Standpunkt entweder zu festigen oder aber noch einmal für mich kritisch zu überdenken.

Und drittens: Beeinflussung kann ganz bewusst eingesetzt werden, um einen Lernprozess in Gang zu setzen. Bestimmte Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft üblich oder empfehlenswert sind, lernt ein Kind von seinen Vorbildern (meist den Eltern) nun mal am besten durch Nachahmung. In den meisten Fällen ist das auch zu seinem Vorteil: Wenn das Kind sieht, dass alle an einer roten Ampel stehen bleiben, und dies entsprechend auch tut, wird ihm mit großer Wahrscheinlichkeit nichts passieren. Natürlich würde es schneller lernen, warum es nicht bei Rot über die Straße rennen soll, wenn es erst einmal von einem Auto überfahren worden ist (falls es das überlebt) - aber will man es darauf ankommen lassen?
Hier ist der Einfluss also nicht nur eine notwendige Begleiterscheinung, sondern auch gerechtfertigt.
Auch in anderen Bereichen der Erziehung wird das Kind beeinflusst. So zum Beispiel, wenn es um soziale Normen und Rituale geht, die es lernen soll, um später in der jeweiligen Gesellschaft und Kultur zurechtzukommen und nicht allzu sehr mit diesen in Konflikt zu geraten. Man bringt ihm bei, dass es mit Messer und Gabel essen soll, dass es unhöflich ist, mit vollem Mund zu reden, und dass man den kleinen Bruder nicht schlägt, sondern wenn dann mit Worten kämpft, indem man bitteschön hässliche und verletzende Worte meidet.
Das alles, der Prozess, dem Kind dies zu vermitteln, stellt Beeinflussung dar!

Wir müssen uns also von dem Gedanken verabschieden, dass Beeinflussung in jeder Form etwas schlechtes wäre, dem man sich unbedingt entziehen müsse, um ein eigenständiger Mensch zu sein. Dem ist nicht so.
Genau so falsch wäre es im umgekehrten Falle von Manipulation, pauschal zu sagen, nur "schwache" Menschen mit niedrigem Selbstbewusstsein, leichtgläubige Leute oder solche mit hohem Anpassungsbedürfnis an die Gesellschaft wären manipulierbar. Da man ja nichts von der Manipulation weiß, ist im Prinzip JEDER manipulierbar. Kluge genauso wie weniger Kluge.
In welchem Ausmaß man sich linken lässt, das mag wohl von der Persönlichkeit abhängen. Das kann aber letztlich nur der beurteilen, den es betrifft. Als Außenstehender kann man es sich höchstens dann anmaßen, wenn man Psychologe auf dem Fachgebiet ist und jemand, der unter seiner Manipulationsanfälligkeit (bzw. den sich daraus ergebenden Folgen in einer konkreten belastenden Situation) leidet, mit seinem Problem zu ihm kommt, um sich helfen zu lassen.

Problematisch kann es in der Tat sein, wenn man etwas, das man in der Vergangenheit (mit bestimmten, oder gar nur einem Menschen) erlebt hat und die negativen Gefühle, die man damals hatte, auf andere Gruppen überträgt (was übrigens im psychologischen Sinne noch etwas anderes als Projektion ist ;-)). Ocean hat das Beispiel des Hasses genannt.
Also wenn jemand in seiner Jugend des Öfteren von Ausländern zusammengeschlagen wurde und daraufhin unterbewusst irgendwann beschlossen hat, alle Ausländer in diesem Land zu hassen, auch wenn er sie gar nicht kennt und sie ihnen nichts getan haben - dann ist er erheblich stärker gefährdet, sich von irgendwelchen propagandistischen Äußerungen oder Gruppen manipulieren zu lassen.
Oder einer, der als Kind zu wenig Liebe bekam, fällt der Manipulation seiner Selbst zum Opfer und macht all jenen das Leben schwer, die etwas haben, was er gerne auch hätte.
Beides kann sich - wenn nichts dagegen getan wird - zu einer ernsthaften Krankheit steigern!
Doch dafür muss der Betroffene erst einmal erkennen, was Sache ist. Es bleibt nicht aus, dass man ihn zumindest darauf aufmerksam macht, dass es ein Problem ist und zu einem noch größeren, für ihn und für sein Umfeld, werden könnte.
Man muss ihn also in einem gewissen Maß beeinflussen, um dem Teufelskreis der Manipulation zu beenden.

Damit schließt sich der Kreis.

Karin 15.08.2007, 09.07 | (0/0) Kommentare | PL

Nachtgedanken - diverse

Die Fahrradtour am Spätnachmittag hat mir gut getan. Ansonsten stand der Tag ganz im Zeichen der Entspannung. Habe auch in meiner aktuellen Lektüre, "Kristall der Träume", weitergelesen. Es ist ganz in Ordnung, aber auch nicht so einmalig, dass es mich vom Sockel reißen würde - ganz im Gegensatz zu meiner zweiten Lektüre, die ich schon vor anderthalb Wochen auf der Fahrt nach Nürnberg angefangen hatte und wo ich inzwischen bei der Hälfte angekommen bin: "Lautlos", das mich von der ersten Seite an gepackt hat. Beide Bücher werde ich nach vollendeter Lektüre noch vorstellen, ebenso wie "Der Kaufmann von Köln", dessen Vorstellung noch ansteht. Mit "Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten" bin ich hingegen immer noch nicht durch - irgendwie zieht sich das hin, pausiere ich immer wieder damit.... Es ist nicht schlecht, aber man muss eben gerade Lust auf so etwas haben, und langatmig und staubtrocken ist es auch stellenweise; einiges wiederholt sich, und doch liest es sich oftmals schwerfällig. Schwierig wird es auch sein, das Buch dann zu beschreiben. Aber das ist jetzt auch nicht meine Hauptsorge.
***
Im Moment höre ich gerade Herbert Grönemeyer - die CD habe ich schon lange nicht mehr aufgelegt.
"Je eher, je eher Du gehst, umso leichter, umso leichter wird's für mich." lief gerade (inzwischen ist das Lied schon zuende). Wieder so ein Lied, das von zig Sängern gecovert wurde (Oli P fällt mir da spontan ein - wiederum nicht so mein Fall).
"Je eher, je eher Du gehst, umso leichter, umso leichter wird`s für mich."
Thema Abschied - egal ob er nun für immer oder vorübergehend, phasenweise oder endgültig ist und unter welchen Umständen er auch stattfindet: Wird es wirklich leichter, wenn man ihn schnell hinter sich bringt?
Das finde ich nicht. Ich meine, gerade wenn er zu abrupt verläuft und wenn man sich etwa nicht die Zeit nehmen würde, ihn (wie auch immer sich dieser Abschied gestaltet, selbst wenn es kein wirklicher Abschied ist und man auch später noch mit dem Menschen, der geht, in Kontakt bleibt etc.) ganz bewusst zu "vollziehen", das heißt die Zeit zu genießen - wenn er also zu abrupt verläuft, DANN wäre er doch gerade noch schwerer.
Dabei spielt es keine Rolle, mit welcher Häufigkeit man den jeweiligen Menschen gesehen hat - wenn zum Beispiel ein guter Freund nach einem Umzug sehr viel weiter weg ist, ist das schon ganz etwas anderes, als wenn man sich einfach nur eine gewisse Zeit nicht sieht.
Dafür zeigt es sich in solchen Fällen mit der Zeit, wie viel eine solche Freundschaft wert ist - dann nämlich, wenn auch die räumliche Trennung ihr nichts anzuhaben vermag.
Nur im ersten Moment ist es traurig - im zweiten Moment wird einem klar, dass es eine Probe und zugleich eine weiter gehende Chance für diese Freundschaft ist. Und wenn sie dann über alle Widrigkeiten hinweg anhält - so wie sie es zuvor unter anderen Rahmenbedingungen auch schon getan hat - dann ist die Freude umso größer über das Wunder, das man erlebt: Dass es so etwas in dieser schnelllebigen Welt der flüchtigen Kontakte und tausend Abschiede überhaupt noch gibt - eine Freundschaft, die NICHT endet, sobald sich die Lebensumstände der an ihr Beteiligten ändern!
In der Tat ist das etwas Besonderes.
***
Morgen werde ich einen (unter anderem) Haushaltstag einlegen. Ich gestehe, dass ich so etwas wie einen großangelegten Frühjahrsputz noch nicht in dem Umfang gemacht habe. Immer so etwas, was gemacht werden muss, aber nicht alles von oben bis unten und links und rechts. ;-) Die Gartenarbeit delegiere ich für gewöhnlich meistens an meinen Vater, weil ich dazu selber überhaupt keine Lust habe - dafür muss ich halt alles andere übernehmen, wie etwa das allseits "beliebte" *sträub* Bügeln.
Na ja, eines nach dem anderen, und irgendwann wird die Arbeit schon weniger werden - also wenig genug, um einen klaren Kopf für noch weitere Tätigkeiten zu haben *gg*. Man kann es auch so sehen, dass es immer irgendetwas zu tun und daher niemals langweilig wird. ;-) Am besten natürlich weitgehend ohne Stress - also keinen negativen Stress. Positiven Stress kann ich hingegen immer gebrauchen.

Karin 02.05.2007, 01.03 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Solidarische Ökonomie

Was ist "solidarische Wirtschaft"?
Wikipedia-Definition:

Solidarische Ökonomie ist ein Sammelbegriff für Formen des Wirtschaftens und für eine Organisation der Arbeit - jenseits von Markt und Staat - auf der Ebene von genossenschaftlich organisierter Selbsthilfe, Non-Profit-Logik und lokaler Ökonomie. Vor allem in Europa und Lateinamerika existieren Modelle und Konzepte der Beschäftigung, in denen Arbeit auf der Grundlage von solidarischer Ökonomie organisiert ist. Auch in Deutschland existieren Projekte, die solidarische Ökonomie praktizieren. Unter der Bezeichnung solidarische Ökonomie fallen vielfältige und teils unterschiedliche theoretische und praktische Ansätze, die folgende Ziele gemeinsam haben:


Warum brauchen wir eine solidarische Ökonomie?
Heutzutage fallen immer mehr Menschen einer wachsenden Massenarbeitslosigkeit zum Opfer, die unter Anderem eine negative Folge der Globalisierung und einer nur-profitorientierten Handlungsweise der Unternehmen und insbesondere großer, internationaler Konzerne darstellt.
Hinzu kommt eine immer größere Schere zwischen Arm und Reich, die durch gewisse politische Maßnahmen, die ich nicht nochmals detailliert aufführen will, noch verschärft wird. Diese Kluft macht sich auch international, und dort auf besonders fatale Weise, bemerkbar:
Denn die Industrienationen machen die Entwicklungsländer ganz bewusst von sich abhängig, um sich nach Belieben an deren Rohstoffen möglichst zu Spottpreisen zu bedienen und sie somit auszubeuten (dass das eine Ursache für verheerende Konflikte dort unten ist, ist ein weiterer nicht zu verachtender Aspekt).
Dabei wäre es doch DIE Lösung, wenn man den Menschen in den Entwicklungsländern stattdessen zeigen würde, wie sie sich selbst verwalten und ihren Lebensunterhatt organisieren könnten...
Zudem stehen infolge der beiden genannten Phänomene Arbeitslosigkeit und Armut immer mehr Menschen vor dem Problem, dass ihre grundlegende Existenzsicherung irgendwann unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet ist.
Dies alles sind Faktoren, die dazu führen können, dass die einzelnen Menschen sich immer unzufriedener und auch wertloser fühlen, im schlimmsten Fall sogar keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen.
In solchen Zeiten gewinnt die Gemeinschaft immer mehr wieder an Bedeutung. Soziales Engagement, gemeinschaftliche Initiativen und auch ehrenamtliche Tätigkeiten in diversen Bereichen tragen nicht nur dazu bei, dieses Selbstwertgefühl zu heben, sondern sind eine wichtige Grundlage, auf deren Basis eine Gesellschaft überhaupt funktionieren kann.
Wenn diese Gemeinschaftlichkeit nun - natürlich unter marktwirtschaftlichen, aber eben unter FAIREN marktwirtschaftlichen Bedingungen! - zu einem Grundprinzip erhoben und so in die freie Wirtschaft / den Unternehmen / der Politik sowie dem Grundsicherungs-System integriert wird, wird somit vielen dieser Probleme (Armut, Existenzsicherung, etc.) der Nährboden entzogen.
Nicht nur das: Es wird eine Grundlage für die Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung der Individuen geschaffen.

Wichtig anzumerken ist noch, dass bei der solidarischen Ökonomie nicht nur darauf geachtet wird, dass die Bedürfnisse des Individuums berücksichtigt werden, sondern dies ist sogar der Grundpfeiler / ein Ziel!
Und er engagiert sich keineswegs "umsonst" für die Gemeinschaft, wie vielleicht fälschlicherweise angenommen wird, sondern wird für seine Leistungen schon entlohnt oder sonstwie vergütet. Es geht hier also keineswegs um ein Wiederauflebenlassen kommunistischer Prinzipien, das darf auf keinen Fall verwechselt werden!!! Die freie Marktwirtschaft und ihre Errungenschaften bleiben also nach wie vor erhalten - nur dass es eben nicht mehr das Hauptziel ist, sich selbst daran zu bereichern (einer ungerechten Verteilung wird damit der Boden entzogen).
Vielmehr ist es auch als "gelebte, umfassende Demokratie" zu verstehen.

Wie kann sie praktisch umgesetzt werden (einzelne Teilbereiche / Ansätze)?
 - Genossenschaften müssen mehr gefördert werden. Tatsächlich ist es heutzutage so, dass solche Interessenzusammenschlüsse bei uns staatlich weniger gefördert werden, d.h. gegenüber individuellen Unternehmen (Ich AGs) stark benachteiligt sind. Beides ist wichtig, aber hier sollte einfach ein Ausgleich geschaffen werden.
- Tauschringe stellen Institutionen dar, die diese Grundidee der solidarischen Ökonomie schon längst erfolgreich praktizieren und allgemein gut ankommen: Beispiele sind Bookcrossing und Tauschticket. (Ob man im weiteren Sinne auch Wikipedia dazu zählen kann? Also Einrichtungen / Portale, wo Wissen, also "geistige Dinge", ausgetauscht werden?)
- Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle
- Projekte für gemeinschaftliches Wohnen: Dieser Teilbereich umfasst nicht nur WGs, sondern auch mehr gemeinschaftliche Kooperativen, die beispielsweise auch Menschen mit niedrigerem Einkommen bei der preisgünstigen Wohnungssuche helfen können (etwa Mietwohnungsbaugenossenschaften) sowie Gemeinschaften mit einer Art "Schenk-Ökonomie", wo man sich - wie der Name schon sagt - gegenseitig Dinge schenkt, die derjenige gerade braucht (wohl auch so eine Art Tauschkreis - "ich gebe Dir das, Du gibst mir dafür jenes").
- Beispiel eines Gesamtprojektes: Umsonstnetzwerk Berlin

Beispiele aus anderen Ländern (objektiv gesehen)
Solidarische Ökonomie in Brasilien und hier ein kürzerer Artikel dazu
Genossenschaftsprojekt in Venezuela
Positive Ansätze aus dem Osten (mal aus anderer Sicht)

Weitere Infos / interessante Artikel / Links:
Zentrale Fragestellungen - Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus
Rahmenbedingungen
Psychologie für eine gesunde Gesellschaft
Solidarische Ökonomie und Empowerment
Andere, oben nicht eingebundene Texte, und hier einige Literaturtipps.

Karin 16.04.2007, 23.28 | (0/0) Kommentare | PL

Wie ein Neuanfang glücken kann - am Beispiel von Übergewicht

Ich hoffe, Ihr habt über die Ostertage nicht zu viele Ostereier, Schokohasen und sonstiges ungesundes Zeugs gegessen. ;-) Wenn doch: Macht Euch KEIN schlechtes Gewissen, denn das nützt doch gar nichts. Macht es das auf lange Sicht nicht sogar noch schimmer, es zu verdrängen?
Wie auch immer.

Vor einigen Tagen sprach ich mit meinem Vater über mögliche psychologische Ursachen von Übergewicht. Der wollte es mir natürlich nicht glauben oder nicht wahrhaben.
Meine Recherchen haben indes ergeben: Es stimmt! Übergewicht kann tatsächlich psychologische Ursachen haben. Eigentlich sollte das nichts Neues sein, wenn sogar ich das schon vorher wusste. Aber offenbar ist das vielen noch immer noch hinreichend bewusst - wahrscheinlich auch wegen -> Verdrängung und so.

PS: Auch soziale Ursachen (hochscrollen zu "Familie und Umwelt") können in dem Zusammenhang eine Rolle spielen. Meist ist es natürlich ein individueller Mix aus verschiedenen Ursachen. Aber ich denke, es kann sich schon lohnen, diese zunächst einmal zu betrachten. Denn nur wenn man die Ursachen seines persönlichen Übergewichtes (das lässt sich natürlich auch auf alle anderen Probleme übertragen) kennt, kann man sie entsprechend an der Wurzel bekämpfen. Sonst dreht man sich im Kreis und kommt in dem Punkt keinen Schritt weiter.

Bestimmt kann das auch der Fachmann bestätigen und / oder ergänzen. ;-)

Karin 09.04.2007, 18.08 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Für mich zur Selbstmotivation

Fünf Dinge, auf die ich mich in diesem Jahr freuen kann:

  • Voraussichtlich drei unterschiedliche Begegnungen (mindestens) mit lieben Menschen, davon eine im April, für die ich in Kürze noch einiges abklären muss
  • ein Wochenendausflug mit meinem Verein nach Paris im Mai
  • Pläne im kreativen Bereich, die ich bis zum Ende dieses Jahres für mich persönlich umgesetzt haben möchte (Zielsetzung) - ein Traum, den ich schon lange habe
  • Auch möchte ich das schöne Wetter mehr nutzen, um mich mehr in der freien Natur aufzuhalten und zu bewegen - weil es mir gut tun würde
  • Mit Freude werde ich mich daran machen zu schauen, wie ich einen weiteren, mir wichtigen großen Plan am besten umsetzen kann. Hierbei ist mir jede Hilfe und jeder Rat willkommen; auch Erfahrungsberichte etc. etc. Denn auch wenn ich es mir nicht so leicht vorstelle und ich nicht einmal weiß, wie ich anfangen soll (ich war schließlich noch nie zuvor selbstständig und habe auch kaum Beziehungen, auf die ich aufbauen könnte, ich stehe ganz allein damit, und und und..., es gibt Tausende Einwände, mit denen ich mir selbst Steine in den Weg lege, wenn ich es nur zulasse), gibt es doch einiges, was mich daran reizt, und würde es mir Spaß machen. Ich WILL das, und langfristig werde ich es auch schaffen, das auf die Beine zu stellen. Wie auch immer es am Ende aussehen wird, wenn's fertig ist. Und wie weit und holprig der Weg und gerade die ersten Schritte auch sein werden. Aber schließlich wird das ja auch die Veränderung meines Lebens werden! Da sind auch eventuelle Hürden und Startschwierigkeiten in Kauf zu nehmen.
Chakka!

So, das musste jetzt mal raus. Hoffentlich wirkt es bei mir.
Schließlich steht ja auch hier (neben vielen anderen Tipps gegen Verzögerungstaktiken) geschrieben, es soll bei der tatsächlichen Umsetzung helfen, etwas öffentlich anzukündigen.

Karin 27.03.2007, 03.37 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Wege mit und gegen Angst

In einem anderen Blog las ich etwas, das mich zu folgenden recht komplexen Gedankenflüssen inspiriert hat, aber für einen Kommentar wohl zu umfangreich gewesen wäre:

Ist es nicht erst die Angst, die die Menschen unberechenbar macht, wenn sie eben zulassen, dass die Angst unberechenbar wird, dass diese Angst die Oberhand über sie gewinnt?
Angst - eine natürliche Angst, als Warnsignal - ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, d.h. wenn sie da ist, sollte man sie schon ernst nehmen. Aber dann kommt es darauf an, wie man damit umgeht.
Wenn man keine Angst hat, bzw. irrationale Ängste beherrschen lernt, ist das natürlich eine noch viel bessere Basis.
Schließlich lässt sich auf (unnatürlicher) Angst nichts aufbauen. Also nichts, was einem selbst und seinem Umfeld gut tut.

Einige Monate nach dem 11. September 2001 hatte ich einen Traum, in dem zwar nicht die Welt unterging, sondern so etwas wie der dritte Weltkrieg ausbrach. Meine Hauptgedanken in dem Traum drehten sich darum, meine Familie und mich in Sicherheit zu bringen; auch eine Freundin von mir war dabei; und bei einem Blick auf die Straße sah ich sämtliche Nachbarn Fluchtgemeinschaften bildend versammelt.
Wenn ich mich noch einmal in den Traum hineindenke, stelle ich fest, dass ich dort nur eine einzige Angst hatte: Die ganz konkreter Lebensbedrohung, die aus der Situation entstand. Aber auch die wurde durch die Sorge (=das sich Kümmern) um das Wohlergehen meiner Familie relativiert, und außerdem hatte ich in dem Traum einen klaren Ausweg aus dieser Angst vor Augen.

Allgemein kann ich für mich sagen, dass das, was mir die Angst wegnimmt, was mir innere Gelassenheit schenkt, in mir selber ist.
Mein Glaube an ein höheres Wesen (das ich an sich nicht an irgendeiner Religion festmache) hat für mich hingegen eher die Funktion, die Welt in all ihren Zusammenhängen zu begreifen. Ihr auch einen eigenen, grundlegenden SINN zu geben, denn wieso weshalb warum wäre sie entstanden, wenn das Ereignis der Entstehung ein "Zufall" gewesen wäre und wenn es nicht etwas gäbe, das ihre Entwicklung in eine bestimmte Richtung, vielleicht auch - soweit möglich, und soweit andere Mächte, die aus der Freiheit (und Verantwortung!!) der darin lebenden Individuen erwächst, nicht größer sind - auf ein bestimmtes Ziel zulenken würde?
Klar könnte man daraus ein gewisses Gottvertrauen, wie man es so nennt, ableiten.
Aber "man" ist eben nicht "ich". Ich empfinde nun mal kein Vertrauen gegenüber abstrakten Mächten. Vertrauen bringe ich Lebewesen entgegen. Das andere ist für mich einfach nur da. Zu einem - von mir aus göttlichen - Wesen kann ich keine Beziehung aufbauen; vielmehr stehe ich von Natur aus damit in Verbindung, weil auch ich zu diesem Prinzip dazugehöre.
Schon allein daraus erwächst mir eine Art Gewissheit, dass es einfach so kommen wird, wie es eben kommt. Daraus machen kann man, was man will. Alles, was man dazu braucht, hat man mitbekommen: Ein Stück Ton (als Metapher), ein paar Hände als Werkzeug, die Sinne zum Sehen, den Kopf zum Verstehen und Ausarbeiten... wie wir es drehen und wenden, was wir letztlich daraus formen und damit anfangen, das liegt zu 80 % an uns. Die restlichen 20 % beinhalten u.a. den Lauf der Ereignisse und alles, was wir nicht beeinflussen können.

Karin 12.01.2007, 21.05 | (0/0) Kommentare | PL

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