Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Medizin

Heute vor 50 Jahren

...wurde das Schicksal vieler Menschen besiegelt, und erst 4 Jahre später Konsequenzen gezogen. Unter anderem ist dies diesem Mann zu verdanken.

Die Bilder und die Opfergeschichten finde ich erschreckend. Einige hatten noch das Glück, dass sie die Möglichkeiten hatten, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Andere wiederum konnten das nicht. Aber allen diesen Einzelschicksalen ist eines gemeinsam: Sie sind fürs ganze Leben gezeichnet, müssen erhebliche Einschränkungen hinnehmen, und leiden wohl alle mehr oder weniger daran.

Umso unverständlicher ist es mir (was ich zuvor auch nicht wusste), dass der Wirkstoff, das Thalidomid, für andere Zwecke immer noch verwendet wird.

Heutzutage werden die medizinischen Tests und Kontrollen, die bei (idealerweise natürlich VOR) der Einführung neuer Arzneimittel durchgeführt werden, zwar immer besser. Aber lässt sich dadurch so ein gravierender Fehler wie dieser vollständig vermeiden? Leider nein.

Mit dem heutigen Arzneimittelgesetz , das unter anderem beinhaltet, dass neue Medikamente zunächst nur verschreibungspflichtig sind und außerdem die Pharmaunternehmen durch strenge Tests nachweisen müssen, dass das jeweilige Produkt unbedenklich ist, lässt sich immerhin schon vieles ausschließen.

Weiter Infos:
WDR-Dossier Contergan
Conterganskandal - die ganze Geschichte im Ãœberblick
HP des Bundesverbandes Contergangeschädigter

Karin 01.10.2007, 23.45 | (3/2) Kommentare (RSS) | PL

Boah!

In zwei niederländischen Krankenhäusern (in Veghel und in Oss) könnten möglicherweise 500 Patienten durch verunreinigte Behandlungsgeräte mit HIV und Hepatitis infiziert worden sein! So war es heute in unserer Zeitung zu lesen. Offenbar hatten sich die Reinigungsschläuche der Reinigungsgeräte, die zum Desinfizieren der betreffenden Magen- und Darmuntersuchungsinstrumente verwendet werden, gelöst.

Schlimm! Warum passen die Verantwortlichen - gerade bei solchen Fällen, wo die Gesundheit oder gar das Leben von Menschen auf dem Spiel steht - nicht vorher, also noch besser, auf?
Ich würde jedenfalls nicht in der Haut der Betroffenen stecken wollen, die jetzt erstmal in ihrer Ungewissheit ausharren müssen. In dieser Situation wäre mein Verständnis für solche Fehler wohl auch begrenzt. 

Karin 31.08.2007, 20.42 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Alles über Bluthochdruck

Bei der Roten Zora, bzw. über diesen Beitrag von ihr, wurde ich auf eine informative Seite über Bluthochdruck und insbesondere auf diesen Wissenstest aufmerksam.

Auch wenn die einzelnen Etappen des Tests, in dem man auch einiges Wissenswerte über diese "Volkskrankheit" erfährt, mitunter durch lange Ladezeiten eine Geduldsprobe darstellen: Es lohnt sich!

Und bitte nicht über die Ladezeiten aufregen, denn das würde den Blutdruck unnötig (!) in die Höhe treiben! Also: Keep cool!

Wer glaubt, diese Geduld nicht aufbringen zu können, kann sich ja auch erstmal auf der genannten Seite gründlich informieren.

Karin 14.05.2007, 22.45 | (0/0) Kommentare | PL

3000 Ärzte

aus 600 Krankenhäusern wurden in Bielefeld wegen Korruption angezeigt. Sie hatten sich von diversen Pharmaunternehmen bestechen lassen, darunter solchen aus den USA und Japan, und allein 300 Fälle, in denen deutsche Pharmaunternehmen beteiligt sind. (500 Fälle sind bereits abgeschlossen, 2.500 Gerichtsverfahren laufen noch.)

Korruption ist immer schlimm. Und dass sie immer häufiger wird (vor Allem in größeren Konzernen, wo es dann medienwirksam wird), ist eine erschreckende Entwicklung. Es ist eine Schande, in was so viele Menschen - meist solche in einer gewissen Machtposition, die sich noch mehr Macht, Geld und andere materielle Vorteile dadurch versprechen - bereit sind, sich verwickeln zu lassen.

Aber ganz davon abgesehen finde ich es den absoluten Gipfel aller Schanden, wenn jetzt auch noch Ärzte darunter sind! Denn es ist klar, dass die Folgen letztlich am Patienten hängen bleiben. Auf jeden Fall spürt er es schon einmal dadurch, dass die Medikamente, die er einnehmen muss, wieder einmal teurer werden, weil dem Pharmaunternehmen durch die Korruption Milliardenschäden entstanden sind, und dreimal dürft Ihr raten, an wen die zusätzlichen Kosten dann weitergegeben werden... Meint Ihr, die tragen auch nur einen minimalen Anteil an ihren schwarzen Geldern selber? Nööö, das glaube ich nicht.

Zweitens, wenn man einmal weiter denkt, könnten die an die Ärzte gezahlten Schmiergelder dazu führen, dass zumindest einige derjenigen, die solche schmutzigen Gelder annehmen, auf die Idee kommen, einigen Patienten mehr Medikamente (natürlich von den betreffenden Pharmakonzernen) zu verordnen, als sie tatsächlich zur Behandlung ihrer Krankheiten bräuchten. Denn je mehr Arzneimittel von den betreffenden Marken verkauft werden, desto mehr Gelder wandern in die Tasche des geschmierten Arztes...

Da könnte einem regelrecht schlecht davon werden, wenn man daran denkt! Wenn die Korruption schon solche Ausmaße annimmt, stellt sich schnell die Frage, welche Branche denn überhaupt noch "sauber" ist?
Aber um auf den aktuellen Fall zurückzukommen: Letztlich geht es also auf jeden Fall zu Lasten des Patienten, dem man doch eigentlich helfen sollte. Neben den finanziellen Lasten sind auch die gesundheitlichen Folgen nicht abzusehen, wenn etwa - falls das so weit geht wie in dem oben genannten Beispiel - ihm zusätzlich zu den Medikamenten, auf die er sowieso angewiesen ist, noch weitere Medikamente verordnet werden, die dann möglicherweise zusammen mit den anderen Medikamenten irgendwelche Nebenwirkungen hervorrufen... Das kann schlimstenfalls sogar LEBENSGEFÄHRLICH sein!!!

Deshalb finde ich es von den betreffenden Ärzten in höchstem Maße verwerflich, vor Allem aber auch VERANTWORTUNGSLOS UND UNMORALISCH! Diese Ärzte sollten meiner Ansicht nach nicht mehr praktizieren dürfen. Wenn ich eine Richterin wäre, die mit diesen Fällen betraut wäre, dann würde ich ihnen ganz gnadenlos ihre Arztlizenz entziehen. Dafür habe ich keinerlei Verständnis! Eine Geldbuße wäre noch viel zu wenig, denn dann wäre die Gefahr, dass sie anschließend so weitermachen wie bisher, sehr groß. Und wohin das führen könnte, habe ich im vorigen Abschnitt schon erläutert.

Natürlich kann man sagen, dass die meisten nicht so sind, dass viele doch ehrlich sind und so etwas nie tun würden - auch, weil sie die gesamtgesellschaftlichen Folgen dafür sehen. Aber das nimmt keineswegs der Tatsache die Schärfe, dass die Korruption immer größere Ausmaße annimmt und das man sich, wenn einem mal wieder so etwas zu Ohren kommt, ernsthaft fragt, wem man denn hier überhaupt noch vertrauen kann. Dieses mulmige Gefühl ist nun einmal da, und man kann es nicht ignorieren.

Sollte man etwa die Korruption als normales Phänomen hinnehmen und vertuschen, bloß weil sie mit solcher Häufigkeit auftaucht? Ich denke nicht. NIEMALS. Denn dann hätte sie bereits gesiegt und wir, die vielen Ehrlichen, verloren. Deshalb ist es wichtig, auf das Problem aufmerksam zu machen, und dass solche Fälle publik werden, damit der nötige öffentliche Druck gegen Korruption entsteht.

Das Anti-Korruptionsgesetz ist eine gute Sache. Nun liegt es aber daran, dieses auch rechtlich umzusetzen. Und den Kampf gegen die Korruption auch wirklich konsequent zu kämpfen, den nötigen offiziellen Druck gegen sie verschärfen, damit die involvierten Unternehmen, Institutionen und Personen gezwungen werden, dagegen vorzugehen bzw. es zu unterlassen.

Oder das Geld abschaffen, aber dafür ist es zu spät. *gg* Dafür ist unser System schon zu sehr vom Geld abhängig.
Vielleicht wäre es aber auch schon sehr wirkungsvoll, wenn das Geld etwas vernünftiger unter den Menschen verteilt würde. Zum Beispiel durch die Einführung einer Reichensteuer und eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle. Dann würde jeglicher Gedanke daran, auf unlautere Weise an noch mehr zu kommen, hinfällig, und dem Geld wäre seine "Bedeutung" als Macht- und Statussymbol genommen.
Immerhin ist das ein weiteres Argument dafür. Warum ist das für manche so schwer zu verstehen, dass das ein sehr guter Lösungsansatz ist? Aber ich denke, irgendwann wird die Lobby, die heute noch gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen hält (das sind meistens die, die behaupten, es wäre nicht finanzierbar, obwohl das Geld dafür zweifelsfrei vorhanden ist - es müsste nur umverteilt werden), immer leiser werden, weil immer mehr Leute dessen Vorteile entdecken werden.

Karin 16.04.2007, 00.01 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

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