Da durfte ich schon einmal früher Feierabend machen, um hoffentlich
noch trocken nach Hause zu kommen (schon auf dem Weg zum öffentlichen
Verkehrsmittel, das mich dorthin bringen würde, verdichtete sich das
Grau zusehends, und rasch kam ein kräftiger werdender Wind auf)... und
trotzdem hat es nichts genützt.
Noch vor dem Losgehen hatte ich gesagt: "Wenn ich mich nicht beeile, werde ich mir die Dusche theoretisch sparen können."
Was ich halb im Scherz geäußert hatte, erwies sich als Omen. (Ob es
wohl anders gewesen wäre, wenn ich es nicht zuvor laut ausgesprochen
hätte... *gg*
Ich wage es zu bezweifeln):
Als ich an der heimischen Haltestelle ausstieg, goss es bereits in Strömen.
Und was macht eine Karin, wenn sie keine Lust hat, am Unterstand zu
warten, bis der Regen nachgelassen hat (es waren ohnehin nur wenige
Meter Fußweg und über die Straße)?
Richtig! Sie rennt schnurstracks mitten durch die gratis
Naturgroßdusche, bis sie - trotz der Eile völlig durchnässt - die
Haustür erreicht.
Auf die zivilisierte Dusche habe ich übrigens trotzdem nicht verzichtet
- eine Mischung aus Regen und dem Schweiß des Tages (da gab auch mein
Deo jeweils nur kurzfristige Frische) riecht eben auch in der eigenen
Nase nicht besonders gut. Und wenn ich nach Hause komme, ist es meist
erst einmal mein allererstes Bestreben, für mein Wohlbefinden zu
sorgen.
Dazu gehört bei diesen Temperaturen auch primär, nach dem Eintreten ins
Haus zunächst einmal ein bis zwei Gläser Wasser zu trinken, um meinen
unter diesen Umständen mutmaßlich sehr strapazierten
Flüssigkeitshaushalt irgendwie zu regulieren. Gerade in den letzten
zwei Tagen habe ich mich oft gefragt, woher mein Körper die ganze
Flüssigkeit hernimmt, die er praktisch wie ein Schwamm ausschwitzt -
und zwar wie einer, der sich auf wunderliche Weise immer wieder neu
aufsaugt.
Also, mein Gewebe, meine Gelenke und meine inneren Organe scheinen
jedenfalls noch nicht am Vertrocknen zu sein - sonst würde ich das
schon bemerken. Und auch meine Haut fühlt sich immer noch zart und
geschmeidig, (abgesehen vielleicht von den Ellenbogen) keineswegs
ungewöhnlich trocken, an; auch zusätzliche Falten haben sich noch nicht
gebildet.
Woher nimmt er also die gefühlt vielen Liter Schwitzflüssigkeit, die
ich in dem Ausmaß bestimmt nicht durch Trinken und Essen
flüssigkeitshaltiger Lebensmittel aufnehme?
Wenn es nach dem ginge, was ich bei dem Wetter so alles ausschwitze,
müsste mein "innerer Wasserstand" längst auf ein Niveau abgesunken
sein, der die üblichen 70% zumindest etwas unterschreitet.
Aber wie kommt es, dass dies offenbar nicht der Fall ist? Sicher, der
Körper ist in der Lage, aus den in ihm vorhandenen Stoffen
gewissermaßen selbst Flüssigkeiten zu bilden - andernfalls wäre es
lebensgefährlich, wenn etwa ein Arzt einem Patienten Blut abnimmt, wenn
es sich nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erneuern würde...
Auch die Magenflüssigkeit muss sich ja irgendwie immer wieder neu
bilden - sonst könnte nichts mehr verdaut werden, und die aufgenommenen
Nährstoffe könnten nicht mehr zersetzt und in der benötigten Form
dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden.
Würde der Körper also nicht bestimmte Flüssigkeiten bilden, könnte er nicht funktionieren.
Aber er kann ja auch nicht ALLES selber machen. Es ist ja schon
erstaunlich, WAS er alles selbstständig bewerkstelligen kann... Deshalb
braucht er in einem gewissen Maß "Hilfe" von außen, unsere Mitwirkung.
"Du bist, was Du isst."
Unabhängig davon, wofür dieser (eigentlich) Werbespruch noch einmal wirbt, oder geworben hat:
Erst jetzt wird mir bewusst, was für eine tiefere Wahrheit in diesem einen Satz steckt!
Oh, wie weit habe ich mich nun vom Anfangsthema entfernt?!
Offenbar war meine "Blitzdusche", in Kombination mit einer längeren
Abwesenheit im Blog, sehr inspirierend und hat schöpferische Kräfte
freigesetzt.
So war meine Pause - wie ich verblüfft und zu meiner Zufriedenheit
feststelle - wohl eine von der kreativen Sorte. Insofern, dass sie die
Kreativität sammelt wie eine Regentonne das Wasser.
Und nun war also der Zeitpunkt, wo das Fass (im positiven Sinne) überlief.