Reine Mathematik?

Ich bin nicht gerade der Zahlenmensch. Aber diese Beschreibung, diese Metapher hat es in sich. Einfach genial! Besser könnte ich es auch nicht ausdrücken:

»Wenn mich jemand fragen würde, was mich richtig glücklich macht, dann würde ich antworten: die Zahlen. Und weißt du, warum?
Weil das Zahlensystem wie das Menschenleben ist. Zu Anfang hat man die natürlichen Zahlen. Das sind die ganzen und positiven. Die Zahlen des Kindes. Doch das menschliche Bewusstsein expandiert. Das Kind entdeckt die Sehnsucht, und weißt du, was der mathematische Ausdruck für Sehnsucht ist?
Es sind die negativen Zahlen. Die Formalisierung des Gefühls, dass einem etwas abgeht. Und das Bewusstsein erweitert sich immer noch und wächst, das Kind entdeckt die Zwischenräume. Zwischen den Steinen, den Moosen auf den Steinen, zwischen den Menschen. Und zwischen den Zahlen. Und weißt du, wohin das führt? Zu den Brüchen. Die ganzen Zahlen plus die Brüche ergeben die rationalen Zahlen. Aber das Bewusstsein macht dort nicht halt. Es will die Vernunft überschreiten. Es fügt eine so absurde Operation wie das Wurzelziehen hinzu. Und erhält die irrationalen Zahlen.
Es ist eine Art Wahnsinn. Denn die irrationalen Zahlen sind endlos. Man kann sie nicht beschreiben. Sie zwingen das Bewusstsein ins Grenzenlose hinaus. Und wenn man die irrationalen Zahlen mit den rationalen zusammenlegt, hat man die reellen Zahlen.
Es hört nicht auf. Es hört nie auf. Denn jetzt gleich, auf der Stelle, erweitern wir die reellen Zahlen um die imaginären, um die Quadratwurzeln der negativen Zahlen. Das sind Zahlen, die wir uns nicht vorstellen können, Zahlen, die das Normalbewusstsein nicht fassen kann. Und wenn wir die imaginären Zahlen zu den reellen Zahlen dazurechnen, haben wir das komplexe Zahlensystem. Das erste Zahlensystem, das eine erschöpfende Darstellung der Eiskristallbildung ermöglicht. Es ist eine große, offene Landschaft. Die Horizonte. Man zieht ihnen entgegen, und sie ziehen sich immer wieder zurück. Das ist Grönland, und das ist es, ohne das ich nicht sein kann! Deshalb will ich mich nicht einsperren lassen.«

Textauszug aus: Fräulein Smillas Gespür im Schnee (Peter Hoeg), Rowohlt Verlag.

Karin 20.03.2006, 00.02| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lesewelten

Ein Paradoxon sucht inmitten von Provisorien seinesgleichen

Das meiste im Leben ist ein Provisorium - kaum hat man es erreicht, hat sich schon wieder alles verändert und stellen sich neue Herausforderungen; erreicht man es nicht, wird es verworfen, weil es die Mühe (so meint man) sowieso nicht wert war.

Das einzig Beständige, auf das immer Verlass ist,

ist die Familie,

sind echte Freunde,

ist die Liebe.

Sie geben Halt, um auch die unangenehmen, leidvollen oder gar krank machenden Provisorien zu überstehen.

Wahrhaft einsam ist nur der, der keine dieser drei Stützen hat. Aber auch für sie gibt es Hoffnung und Trost: Selbst (und erst Recht) in der größten Not gibt es irgendwo eine helfende Hand, jemanden, der ein Licht vorbeiträgt.

Es liegt (schon seit der Steinzeit) in der Natur des Menschen, nicht nur glücklich sein zu wollen, sondern auch andere Menschen glücklich zu machen, weil sich das Glück dann für beide Seiten verdoppelt.

Übersteigerter, blinder Egoismus ist daher unnatürlich, eine Maske der Unglücklichen.

Natürlich fühlt man sich gut, wenn man anderen ihr Lachen wiedergibt. Und sicher gibt es Menschen, die nur dieses Gefühls und des Gewissens wegen helfen. Die z.B. meinen, ich spende mal was oder werfe dem Bettler eine Münze in den Hut und das wars dann. Auch diese Form des Egoismus ist durchaus geläufig.

Aber diese Menschen sind nicht ganz aufrichtig - mit sich selbst genauso wenig wie mit ihren Mitmenschen. Sie, die mit den falschen Motiven, die es vielleicht noch nicht einmal bemerkt haben oder nicht wahrhaben wollen - sie sind es, die in Wahrheit toteinsam sind und die Schuld daran im Ãœbrigen selbst tragen.

Deshalb verdienen sie auch kein Mitleid. Aber Ignoranz? Nein, die macht alles nur noch schlimmer.

Diese Menschen brauchen einen Spiegel, den man ihnen vorhält - so wie alle anderen Menschen auch.

Denn aus irgendeinem Grund ist der Mensch so gestrickt, dass er seine Fehler - ebenso wie seine Triumphe - nicht allein realistisch erkennen kann.

Würde man ihn isoliert in einen Raum sperren mit allem, was er braucht, zum Leben und um machen zu können, was er will, und ihn dann nach einer Weile, nachdem er »fertig« gerufen hat, mit seinen Ergebnissen auf die Welt loslassen, wären diese entweder für die Außenwelt ein unverständliches Chaos oder würden gleich in der Pionierphase der Umsetzung in der Realität scheitern. Denn was sich in seinem Kopf abgespielt hat, hat nichts mit dem zu tun, was machbar ist, und er hatte in seiner Zelle auch keinerlei Möglichkeit, es in der realen Welt auszuprobieren.

Jeder Mensch braucht daher sein soziales Netz - als Spiegel, der ihm unkommentiert mitteilt, was Sache ist (was er daraus macht, ist seine Sache).

Ansonsten schrumpft er in sich selbst zusammen, zerdrückt sich selbst und geht so auch irgendwann für die Welt verloren.

Doch der Mensch ist kein Provisorium! Deshalb muss er aufstehen, seine Richtung und ggf. auch sich selbst ändern, um weitermachen zu können!

Kein Provisorium, aber wandlungsfähig - der Mensch ist ein Paradoxon.

Karin 19.03.2006, 22.15| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Gedankenwelt

Danke, dass es Dich gibt!

Nur bei Dir kann ich voll und ganz ich selbst sein.

Ohne mich für mich selbst rechtfertigen zu müssen - denn Du hast mich mit meinen Schwächen angenommen, und weißt, dass ich daran arbeite.

Ohne erklären zu müssen, warum ich so bin - entweder es erklärt sich von selbst oder Du hast es schon verstanden.

Ohne mich verstecken zu müssen.

Ohne meine Person und all ihre Stärken mühsam zu demonstrieren, mich behaupten zu müssen.

Ohne meine Persönlichkeit haarklein auseinander pflücken zu müssen - denn Du kennst sie bereits, sonst wären wir nicht da, wo wir jetzt sind.

Ich brauche keine Angst vor Fehlern, Blamage etc. zu haben - denn wenn es wahre Liebe ist, muss sie in der Lage sein, diese Hürden zu überwinden.

Folglich kann ich mich entspannen und in Deine Arme fallen lassen.

Nein, ich erwarte nichts - denn nur so mache ich mir nicht ständig Sorgen und weiß, dass ich viel zurückbekommen werde ... zu gegebener Zeit.

Ich freue mich schon darauf.

Und letztlich kommt es nicht in erster Linie darauf an, wie oft wir uns sehen, sondern dass die Gewissheit vorhanden ist, dass da jemand ist,

der genauso fühlt wie ich,

der im Notfall sogar für mich ins Feuer springen würde,

der aber auch einfach da ist, wenn ich reden oder auch schweigen möchte,

und der mich hin und wieder positiv überrascht.

Das alles lässt mein Leben sinnvoller, aber auch fröhlicher (natürlich nicht immer eitel Sonnenschein) erscheinen, als es schon ist.

Und es gibt mir Selbstbewusstsein: Wenn Du mich schon so sehr magst, musst Du schon wissen, warum Du das tust ...

Karin 19.03.2006, 01.48| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gefühlte Welt

Schutz unserer vierbeinigen Freunde

Also, ich möchte nicht, dass Hunde oder Katzen einfach so, womöglich sogar vor der Haustür, abgeschossen werden, egal ob sie nun gewildert haben oder nicht, und auch nicht als Vorsichtsmaßnahme gegen die Vogelgrippe (erst recht nicht, wenn bei dem Tier überhaupt kein Verdacht darauf besteht).
Und ich war schockiert, dass so etwas überhaupt möglich ist.

[Besonders verärgert hat mich die Ausnahmeregelung für so genannte "privilegierte Hunde" (Polizeihunde etc.). Wird die Zweiklassengesellschaft jetzt schon auf unsere Haustiere ausgeweitet? Aber das ist ein anderes Thema).]

Jedenfalls habe ich diese Petition unterschrieben, weil ich voll und ganz hinter dieser Aktion stehe.
Wer macht noch mit?

Aufmerksam geworden bin ich darauf übrigens durch Engelbert.

Karin 18.03.2006, 23.28| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt

Mein Weg

Kunst
Mein Weg
aus mir selbst
herauszutreten
und
neue Perspektiven

zu entdecken.

Karin Scherbart

Karin 18.03.2006, 20.50| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Kreative Welt

Liebe schafft Welten

Gegenüber dem unermesslichen Weltraum erscheint der Mensch zunächst wie ein winziges Schilfrohr.
In Wirklichkeit ist der Mensch größer als die ganze unermessliche Größe des Weltalls.
Am Ende ist ein Liebender mehr als alle unendlichen Weltraummassen.

Blaise Pascal (1623-1662)

Karin 18.03.2006, 06.01| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Welt der Zitate

Elemente des Lebens

powered by Angela


Wie nutzt du das Element Wasser?


Duschen.
Baden.
Waschen und spülen.
Im Sommer schwimmen.
Im Winter im Schnee spazieren und Eisformationen bewundern.
Schlittschuhlaufen (früher öfter).
Eis essen.
Am Wasser sitzen (egal ob in einem Café oder auf einer Parkbank, allein oder mit anderen).


Wie nutzt du das Element Luft?

Bewusst atmen.
Spazieren gehen.
Den Wind auf meiner Haut spüren.
Die Düfte der Natur aufnehmen.


Wie nutzt du das Element Sonne?


Im Freien bewegen.
Sonnenbaden.
Etwas unternehmen.
Energie tanken und nutzen.
Das Leben bunt einfärben.
Hoffnung schöpfen.
Lächeln schenken.
Mich wärmen und diese Wärme weitergeben.


Wie nutzt du das Element Erde?

Im Garten arbeiten.
Zimmerpflanzen pflegen.
Den Boden unter den Füßen behalten.
Um voranzukommen.
In Form seiner Rohstoffe (Erdgas, Silizium, etc.).
Den PC, den Fernseher, die CD-Anlage, das Radio, das Handy, meine Quarzuhr, ...


Wie nutzt du das Element Holz?


Im Schatten eines Baumes sitzen, wenn es heiß ist.
Um alles, was auf Papier gedruckt ist, zu verschlingen.
Als Werkstoff und Arbeitswerkzeug (Küchenbrett, Karton, Hygienepapier, ...).
Zum Verschließen von Gefäßen zwecks Geschmacksbewahrung (Weinkorken).
Um meinen ganzen Krempel zu verstauen (Möbel).
Lagerfeuer und Grillen (Kamin besitzen wir leider nicht).


Welche Bücher tun deiner Seele gut?

Romane aller Art (keine Genrebeschränkung).
Lyrik, die zu Herzen geht und nachdenklich macht.


Welche Musik tut deiner Seele gut?

Wir sind Helden.
Rosenstolz.
Santana.
India Arie.
De Phazz.
David Gray.
Jack Johnson.
Xavier Naidoo.
Um nur einige zu nennen.


Welche Filme tun deiner Seele gut?

Filme mit Herz und Verstand (mag mich nicht beschränken).


Welche Gegend tut deiner Seele gut?

Sonniges Land mit viel Natur und Strand.
Frankreich - das Land meiner Vorfahren.
Die Toskana (war erst zwei Mal da).
Unser Garten.
Mein Bett.


Welche Beziehungen tun dir gut?

Meine Familie.
Freunde - ob nah oder fern.
Ein geliebter und liebender Mensch.


Unterst
ützende Maßnahmen sind?

Lesen.
Schreiben.
Das viel gerühmte Vitamin B!
Etwas Gutes tun (für mich, für meine Mitlebewesen oder sonst einem guten Zweck).
Selbstmotivation.
Kreativ sein.
Neues wagen.
Gesunde und ausgewogene Ernährung.

Karin 18.03.2006, 05.27| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lebenswelt

Wortkrieg - Wortfrieden

Warten
auf Worte.
Die Spannung
steigt. Etwas liegt
in der Luft. Auf einmal:

PENG!
Alles
zerfällt
in
klitze
kleine
Fetzen.

Wort
geschosse
fliegen
hin
und
her
bis
uns
schwindlig
wird
um
uns
den
Kopf
zu
verdrehen.

Stille.
Die Ruhe
nach dem Sturm
vermag, was Gefechte
nicht zustande brachten:

Klarheit
weist die
Richtung
in Scharen
aufwärts
hin zum
Frieden.


Karin Scherbart

So gesehen die Antwort auf ein Gedicht, das ich heute im Seelenfarben-Kalenderblatt gefunden habe.

Karin 16.03.2006, 13.31| (3/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gedankenwelt

Frühling im Herzen ...



... hilft gegen die Schmerzen
... und zündet die Kerzen
... ganz ohne Sesterzen
... den Winter ausme[ä]rzen!

Einen schönen SONN-Tag wünscht Karin

Karin 12.03.2006, 02.31| (1/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gefühlte Welt

Hoffnung ... Ja!

In jedem Winter steckt ein zitternder Frühling,
und hinter dem Schleier jeder Nacht
verbirgt sich ein lächelnder Morgen.

Khalil Gibran, eigentlich: Djubran, libanesicher Künstler (1883-1931)


 

Karin 12.03.2006, 02.11| (1/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Welt der Zitate

Aufbruchstimmung wecken

Heute werde ich mal nicht bis in die Puppen vor dem PC hängen, lesen und schreiben.

Ich werde gleich auf »Herunterfahren« klicken, mir einen schön leckeren Tee kochen und den Abend in Ruhe ausklingen lassen. Ein wenig Zeitung lesen, um zu erfahren, was in der Welt da draußen so los ist. Das habe ich eine Woche nicht mehr bewusst getan. Dann werde ich noch schauen, was in der Glotze so läuft (wahrscheinlich nichts) und es mir dann mit meiner Bettlektüre gemütlich machen und zu normaler Uhrzeit schlafen gehen.

Denn morgen habe ich viel vor.

Morgen werde ich Weichen stellen.

Morgen werde ich etwas für mich tun.

Morgen ist meine Zukunft.

Morgen werde ich die Dinge tun, die schon längst überfällig sind.

Morgen werde ich ein paar Menschen erfreulich überraschen.

Morgen beginnt ein neuer Teil in meinem alten Leben.

Endlich.

Karin 09.03.2006, 21.44| (1/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Lebenswelt

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Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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