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Einträge vom: 16.04.2007

Solidarische Ökonomie

Was ist "solidarische Wirtschaft"?
Wikipedia-Definition:

Solidarische Ökonomie ist ein Sammelbegriff für Formen des Wirtschaftens und für eine Organisation der Arbeit - jenseits von Markt und Staat - auf der Ebene von genossenschaftlich organisierter Selbsthilfe, Non-Profit-Logik und lokaler Ökonomie. Vor allem in Europa und Lateinamerika existieren Modelle und Konzepte der Beschäftigung, in denen Arbeit auf der Grundlage von solidarischer Ökonomie organisiert ist. Auch in Deutschland existieren Projekte, die solidarische Ökonomie praktizieren. Unter der Bezeichnung solidarische Ökonomie fallen vielfältige und teils unterschiedliche theoretische und praktische Ansätze, die folgende Ziele gemeinsam haben:


Warum brauchen wir eine solidarische Ökonomie?
Heutzutage fallen immer mehr Menschen einer wachsenden Massenarbeitslosigkeit zum Opfer, die unter Anderem eine negative Folge der Globalisierung und einer nur-profitorientierten Handlungsweise der Unternehmen und insbesondere großer, internationaler Konzerne darstellt.
Hinzu kommt eine immer größere Schere zwischen Arm und Reich, die durch gewisse politische Maßnahmen, die ich nicht nochmals detailliert aufführen will, noch verschärft wird. Diese Kluft macht sich auch international, und dort auf besonders fatale Weise, bemerkbar:
Denn die Industrienationen machen die Entwicklungsländer ganz bewusst von sich abhängig, um sich nach Belieben an deren Rohstoffen möglichst zu Spottpreisen zu bedienen und sie somit auszubeuten (dass das eine Ursache für verheerende Konflikte dort unten ist, ist ein weiterer nicht zu verachtender Aspekt).
Dabei wäre es doch DIE Lösung, wenn man den Menschen in den Entwicklungsländern stattdessen zeigen würde, wie sie sich selbst verwalten und ihren Lebensunterhatt organisieren könnten...
Zudem stehen infolge der beiden genannten Phänomene Arbeitslosigkeit und Armut immer mehr Menschen vor dem Problem, dass ihre grundlegende Existenzsicherung irgendwann unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet ist.
Dies alles sind Faktoren, die dazu führen können, dass die einzelnen Menschen sich immer unzufriedener und auch wertloser fühlen, im schlimmsten Fall sogar keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen.
In solchen Zeiten gewinnt die Gemeinschaft immer mehr wieder an Bedeutung. Soziales Engagement, gemeinschaftliche Initiativen und auch ehrenamtliche Tätigkeiten in diversen Bereichen tragen nicht nur dazu bei, dieses Selbstwertgefühl zu heben, sondern sind eine wichtige Grundlage, auf deren Basis eine Gesellschaft überhaupt funktionieren kann.
Wenn diese Gemeinschaftlichkeit nun - natürlich unter marktwirtschaftlichen, aber eben unter FAIREN marktwirtschaftlichen Bedingungen! - zu einem Grundprinzip erhoben und so in die freie Wirtschaft / den Unternehmen / der Politik sowie dem Grundsicherungs-System integriert wird, wird somit vielen dieser Probleme (Armut, Existenzsicherung, etc.) der Nährboden entzogen.
Nicht nur das: Es wird eine Grundlage für die Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung der Individuen geschaffen.

Wichtig anzumerken ist noch, dass bei der solidarischen Ökonomie nicht nur darauf geachtet wird, dass die Bedürfnisse des Individuums berücksichtigt werden, sondern dies ist sogar der Grundpfeiler / ein Ziel!
Und er engagiert sich keineswegs "umsonst" für die Gemeinschaft, wie vielleicht fälschlicherweise angenommen wird, sondern wird für seine Leistungen schon entlohnt oder sonstwie vergütet. Es geht hier also keineswegs um ein Wiederauflebenlassen kommunistischer Prinzipien, das darf auf keinen Fall verwechselt werden!!! Die freie Marktwirtschaft und ihre Errungenschaften bleiben also nach wie vor erhalten - nur dass es eben nicht mehr das Hauptziel ist, sich selbst daran zu bereichern (einer ungerechten Verteilung wird damit der Boden entzogen).
Vielmehr ist es auch als "gelebte, umfassende Demokratie" zu verstehen.

Wie kann sie praktisch umgesetzt werden (einzelne Teilbereiche / Ansätze)?
 - Genossenschaften müssen mehr gefördert werden. Tatsächlich ist es heutzutage so, dass solche Interessenzusammenschlüsse bei uns staatlich weniger gefördert werden, d.h. gegenüber individuellen Unternehmen (Ich AGs) stark benachteiligt sind. Beides ist wichtig, aber hier sollte einfach ein Ausgleich geschaffen werden.
- Tauschringe stellen Institutionen dar, die diese Grundidee der solidarischen Ökonomie schon längst erfolgreich praktizieren und allgemein gut ankommen: Beispiele sind Bookcrossing und Tauschticket. (Ob man im weiteren Sinne auch Wikipedia dazu zählen kann? Also Einrichtungen / Portale, wo Wissen, also "geistige Dinge", ausgetauscht werden?)
- Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle
- Projekte für gemeinschaftliches Wohnen: Dieser Teilbereich umfasst nicht nur WGs, sondern auch mehr gemeinschaftliche Kooperativen, die beispielsweise auch Menschen mit niedrigerem Einkommen bei der preisgünstigen Wohnungssuche helfen können (etwa Mietwohnungsbaugenossenschaften) sowie Gemeinschaften mit einer Art "Schenk-Ökonomie", wo man sich - wie der Name schon sagt - gegenseitig Dinge schenkt, die derjenige gerade braucht (wohl auch so eine Art Tauschkreis - "ich gebe Dir das, Du gibst mir dafür jenes").
- Beispiel eines Gesamtprojektes: Umsonstnetzwerk Berlin

Beispiele aus anderen Ländern (objektiv gesehen)
Solidarische Ökonomie in Brasilien und hier ein kürzerer Artikel dazu
Genossenschaftsprojekt in Venezuela
Positive Ansätze aus dem Osten (mal aus anderer Sicht)

Weitere Infos / interessante Artikel / Links:
Zentrale Fragestellungen - Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus
Rahmenbedingungen
Psychologie für eine gesunde Gesellschaft
Solidarische Ökonomie und Empowerment
Andere, oben nicht eingebundene Texte, und hier einige Literaturtipps.

Karin 16.04.2007, 23.28| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Wirtschaft, Innovation, Politik, Psychologie,

Bahn für alle!

Gegen die Bahnprivatisierung.

Weil (das Wesentliche):

Aber:

Karin 16.04.2007, 18.28| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Politik, Wirtschaft, aktuell, Bahn, Aktionen,

3000 Ärzte

aus 600 Krankenhäusern wurden in Bielefeld wegen Korruption angezeigt. Sie hatten sich von diversen Pharmaunternehmen bestechen lassen, darunter solchen aus den USA und Japan, und allein 300 Fälle, in denen deutsche Pharmaunternehmen beteiligt sind. (500 Fälle sind bereits abgeschlossen, 2.500 Gerichtsverfahren laufen noch.)

Korruption ist immer schlimm. Und dass sie immer häufiger wird (vor Allem in größeren Konzernen, wo es dann medienwirksam wird), ist eine erschreckende Entwicklung. Es ist eine Schande, in was so viele Menschen - meist solche in einer gewissen Machtposition, die sich noch mehr Macht, Geld und andere materielle Vorteile dadurch versprechen - bereit sind, sich verwickeln zu lassen.

Aber ganz davon abgesehen finde ich es den absoluten Gipfel aller Schanden, wenn jetzt auch noch Ärzte darunter sind! Denn es ist klar, dass die Folgen letztlich am Patienten hängen bleiben. Auf jeden Fall spürt er es schon einmal dadurch, dass die Medikamente, die er einnehmen muss, wieder einmal teurer werden, weil dem Pharmaunternehmen durch die Korruption Milliardenschäden entstanden sind, und dreimal dürft Ihr raten, an wen die zusätzlichen Kosten dann weitergegeben werden... Meint Ihr, die tragen auch nur einen minimalen Anteil an ihren schwarzen Geldern selber? Nööö, das glaube ich nicht.

Zweitens, wenn man einmal weiter denkt, könnten die an die Ärzte gezahlten Schmiergelder dazu führen, dass zumindest einige derjenigen, die solche schmutzigen Gelder annehmen, auf die Idee kommen, einigen Patienten mehr Medikamente (natürlich von den betreffenden Pharmakonzernen) zu verordnen, als sie tatsächlich zur Behandlung ihrer Krankheiten bräuchten. Denn je mehr Arzneimittel von den betreffenden Marken verkauft werden, desto mehr Gelder wandern in die Tasche des geschmierten Arztes...

Da könnte einem regelrecht schlecht davon werden, wenn man daran denkt! Wenn die Korruption schon solche Ausmaße annimmt, stellt sich schnell die Frage, welche Branche denn überhaupt noch "sauber" ist?
Aber um auf den aktuellen Fall zurückzukommen: Letztlich geht es also auf jeden Fall zu Lasten des Patienten, dem man doch eigentlich helfen sollte. Neben den finanziellen Lasten sind auch die gesundheitlichen Folgen nicht abzusehen, wenn etwa - falls das so weit geht wie in dem oben genannten Beispiel - ihm zusätzlich zu den Medikamenten, auf die er sowieso angewiesen ist, noch weitere Medikamente verordnet werden, die dann möglicherweise zusammen mit den anderen Medikamenten irgendwelche Nebenwirkungen hervorrufen... Das kann schlimstenfalls sogar LEBENSGEFÄHRLICH sein!!!

Deshalb finde ich es von den betreffenden Ärzten in höchstem Maße verwerflich, vor Allem aber auch VERANTWORTUNGSLOS UND UNMORALISCH! Diese Ärzte sollten meiner Ansicht nach nicht mehr praktizieren dürfen. Wenn ich eine Richterin wäre, die mit diesen Fällen betraut wäre, dann würde ich ihnen ganz gnadenlos ihre Arztlizenz entziehen. Dafür habe ich keinerlei Verständnis! Eine Geldbuße wäre noch viel zu wenig, denn dann wäre die Gefahr, dass sie anschließend so weitermachen wie bisher, sehr groß. Und wohin das führen könnte, habe ich im vorigen Abschnitt schon erläutert.

Natürlich kann man sagen, dass die meisten nicht so sind, dass viele doch ehrlich sind und so etwas nie tun würden - auch, weil sie die gesamtgesellschaftlichen Folgen dafür sehen. Aber das nimmt keineswegs der Tatsache die Schärfe, dass die Korruption immer größere Ausmaße annimmt und das man sich, wenn einem mal wieder so etwas zu Ohren kommt, ernsthaft fragt, wem man denn hier überhaupt noch vertrauen kann. Dieses mulmige Gefühl ist nun einmal da, und man kann es nicht ignorieren.

Sollte man etwa die Korruption als normales Phänomen hinnehmen und vertuschen, bloß weil sie mit solcher Häufigkeit auftaucht? Ich denke nicht. NIEMALS. Denn dann hätte sie bereits gesiegt und wir, die vielen Ehrlichen, verloren. Deshalb ist es wichtig, auf das Problem aufmerksam zu machen, und dass solche Fälle publik werden, damit der nötige öffentliche Druck gegen Korruption entsteht.

Das Anti-Korruptionsgesetz ist eine gute Sache. Nun liegt es aber daran, dieses auch rechtlich umzusetzen. Und den Kampf gegen die Korruption auch wirklich konsequent zu kämpfen, den nötigen offiziellen Druck gegen sie verschärfen, damit die involvierten Unternehmen, Institutionen und Personen gezwungen werden, dagegen vorzugehen bzw. es zu unterlassen.

Oder das Geld abschaffen, aber dafür ist es zu spät. *gg* Dafür ist unser System schon zu sehr vom Geld abhängig.
Vielleicht wäre es aber auch schon sehr wirkungsvoll, wenn das Geld etwas vernünftiger unter den Menschen verteilt würde. Zum Beispiel durch die Einführung einer Reichensteuer und eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle. Dann würde jeglicher Gedanke daran, auf unlautere Weise an noch mehr zu kommen, hinfällig, und dem Geld wäre seine "Bedeutung" als Macht- und Statussymbol genommen.
Immerhin ist das ein weiteres Argument dafür. Warum ist das für manche so schwer zu verstehen, dass das ein sehr guter Lösungsansatz ist? Aber ich denke, irgendwann wird die Lobby, die heute noch gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen hält (das sind meistens die, die behaupten, es wäre nicht finanzierbar, obwohl das Geld dafür zweifelsfrei vorhanden ist - es müsste nur umverteilt werden), immer leiser werden, weil immer mehr Leute dessen Vorteile entdecken werden.

Karin 16.04.2007, 00.01| (2/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Wirtschaft, Rechtliches, Medizin, Katastrophen,

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