Der Gott der Autofahrer

"Im Anfang war das Benzin und der Vergaser. Dann schuf Gott dern Motor und die Karosserie, die Hupe und das Verkehrslicht. Dann betrachtete er sein Werk und sah, dass es nicht genug war. Darum schuf er noch das Halteverbot und den Verkehrspolizisten, und als dies alles geschaffen war, stieg Satan aus der Hölle empor und schuf die Parkplätze."

Ephraim Kishon

Ich mag Kishons (möge er trotzdem in Frieden ruhen) Art von Humor - scheinbar leicht und alltäglich, sich aber dann in der Pointe als rabenschwarz entpuppend. Das heißt noch lange nicht, dass ich zu den Schwarzsehern gehöre (wer mich kennt, weiß, dass dem nicht so ist). Aber am Ende muss doch jeder zugeben, dass auch der schwärzeste Humor einer Prise Wahrheit nicht entbehrt.
In diesem Fall kann ich nur sagen: Zum Glück bin ich keine Autofahrerin! *gg*
Oder allgemein (wenn ich es als Metapher lese): Der überhebliche Mensch...
Andererseits muss ich beim Lesen (meine gesellschaftskritische Interpretation) auch an die Mercedes fahrende Spezies denken, die für ihr Auto praktisch alles tun würden, bloß damit kein einziges Kratzerchen daran kommt. Weil sie sich nur über ihren Schlitten definieren. Ärmlich sowas.

Karin 23.08.2006, 22.08| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: | Tags: Zum Kaputtlachen, Worte,

Luginsland die Zweite

In einem anderen Luginsland (bei Nürnberg) ist eine deutsche Freimaurerloge beheimatet. Dieses Luginsland gibt es also noch! Warum sollte es also verschwinden?
Bielefeld wurde ja schließlich auch nicht lizitiert* vom Erdboden verschluckt, bloß weil eine Handvoll Spinner, die zugleich auch an das Spaghettimonster glauben, es verbal wegzaubern wollten. (Tschuldigung, aber den Kalauer musste ich mir mal erlauben.)

* = versteigert

Karin 21.08.2006, 13.58| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: | Tags: Wissenswertes, Zum Kaputtlachen,

Zwischen Heute und Gestern

Meinethalben braucht es keine Leibesertüchtigung zu geben. Damit hatte ich schon als Lehrmädchen meine Müh und Not. Lieber lustwandelte ich kleiner Muschkote gemütlich zum Lichtspieltheater und träumte davon, wie ich dort mit leckeren Kanapees empfangen würde, als in Luginsland der politischen Opfer (die, die zumindest eines mit dem Moskowitern gemeinsam haben) des wohl schlimmsten Teils der deutschen Geschichte zu gedenken. Es gibt auch sicher nicht viel, das ich meisterlich beherrsche, aber mitnichten will ich den Lumpanzius mimen.
Froh bin ich hingegen (vor Allem als Frau), dass es die Mussheirat zumindest in unserem europäischen Kulturkreis nicht mehr gibt. Und auch der Mohammedaner wird für seine Zukünftige irgendwann keine Mitgift mehr bezahlen - alles entwickelt sich, zum Glück! Aber das Recht auf Mutterschaftsurlaub möchte ich mir schon noch nehmen dürfen - es sei denn, der Mann, den ich dann haben werde, nähme Vaterschaftsurlaub, und selbst dann würde ich als Mutter verständlicherweise gern die Zeit haben, meine Kinder selbst groß zu ziehen, statt sie in fremde Hände zu geben.
Doch wer die Subjekte seiner Lustbarkeit meuchlings ermordet (ob körperlich oder seelisch), der sollte auch weiterhin für seine Missetaten bestraft werden.
Es ist mir immer noch ein Mirakel, was für ein Mummenschanz oft mit der deutschen Sprache getrieben wird.

Karin 21.08.2006, 13.43| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lesewelten | Tags: Worte, Wissenswertes, Kreativität,

Mag sein,

... dass es sich nur reiche Leute leisten können, in einem Kondukt zu ihrer Grabstätte getragen zu werden (und fraglich ist auch, ob es für jene überhaupt noch eine Rolle spielt, bekommen sie doch eh nichts mehr davon mit). Aber ist das ein Grund, es kurzerhand für tot zu erklären (bloß weil immer weniger Leute als "reich" bezeichnet werden können)?

Tatsächlich gestorben ist hingegen der Leichenbitter (Mann, der im 19. Jh. von Haus zu Haus ging, um die Menschen zu jemandes Beerdigung und zum Leichenschmaus einzuladen).


Free Image Hosting at www.ImageShack.us

Doch nichtsdestotrotz: Gibt es nicht immer noch genug Menschen, die ab und an eine Leichenbittermiene zur Schau tragen?

Karin 21.08.2006, 06.18| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Erinnerungswelt | Tags: Worte, Wissenswertes,

Noch nie...

... Korkengeld bezahlt? Aber ist es nicht gut zu wissen, dass man sich - theoretisch zumindest - in Restaurants und Gaststätten seinen eigenen Wein mitbringen darf, vor Allem wenn einem die hauseigenen Preise dafür zu hoch sind? Sollte das Korkengeld trotzdem abgeschafft werden?

Karin 21.08.2006, 06.17| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Bunte Welt | Tags: Worte, Wissenswertes,

Kannegießer und Kötter

Obwohl es viele Leute dieses Namens (was darauf hindeutet, dass es sich um einen Handwerksberuf handelt) und auch passenderweise den einen oder anderen Keramikhersteller gibt, der so heißt, wird es offiziell bald vielleicht keine Kannegießer mehr geben.
Da stellt sich die Frage, ob es möglicherweise an ihm liegt? An einem einzigen unter vielen? Das kann doch nicht sein.

Die Zunft der Kötter (Kotter) hingegen ist zwar als solche vielleicht tatsächlich ausgestorben (wenn man mal von den Nachnamen absieht). Aber kann es sein, dass sie nur deshalb gelebt haben, um einfach vergessen zu werden?

Karin 21.08.2006, 06.16| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Erinnerungswelt | Tags: Wissenswertes, Worte,

Blaustrümpfe

Noch so ein schönes Wort mit Geschichte. Wenn schon der Duden es demnächst verbannen will, freue ich mich, dass es wenigstens bei Wikipedia noch ein Plätzchen hat, so dass ich jetzt durch diesen Blogbeitrag mein Scherflein dazu beisteuern kann, dass es nicht vollständig in Vergessenheit gerät.

Ein Blaustrumpf war also (ich fasse zusammen)
a) eine Feministin
b) eine abwertende Bezeichnung für einen Gerichtsdiener
c) Teilnehmer einer englischen Literaturparty/eines intellektuellen Festes (hier wurde dieser entsprechend "Blue Stocking" genannt),

und sie alle haben eines gemeinsam: Sie trugen blaue Strümpfe, die ihnen unabhängig voneinander den Namen eintrugen.

Karin 19.08.2006, 00.45| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Kuriose Welt | Tags: Worte, Wissenswertes, Erinnerungen,

Deutsch, bald eine tote Sprache?

Müssen wir jetzt auch noch um den Fortgang der deutschen Sprache trauern? Wenn ich so sehe, wie viele Wörter täglich aus dem deutschen Duden verschwinden, bloß weil ein paar Fachleute von heute auf morgen, teils willkürlich und ohne die Allgemeinheit zu fragen, beschlossen hat, dass sie als »veraltet« gelten und daher gefälligst sofort auf den Friedhof der deutschen Sprache gehören, während mancher »Nachwuchs« fragwürdig bleibt... Ja, wenn teilweise so schöne und auch nützliche Wörter, die unsere Sprache seit jeher bereicherten und auch noch bereichern könnten, einfach auf Nimmerwiedersehen verschwinden sollen, da stellen sich mir als Wortliebhaber zwar nicht vor Grusel die Haare zu Berge, sondern im Gegenteil sich mein trotziger Kampfgeist ein.

Natürlich ist mir bewusst, dass sich Sprache mit der Zeit entwickelt (meistens sogar weiter und nicht zurück - und eine Verarmung der Sprache im großen Stil wäre in meinen Augen ein Rückschritt!). Dass neue Wörter auftreten - manche kurzlebig und manche setzen sich durch - darunter auch viele Anglizismen und aus anderen Sprachen übertragene Begriffe, was schon immer so gewesen und auch ganz nützlich ist, wenn es diese Bezeichnung so im Deutschen nicht gibt oder man einige trotzdem allgemein verständliche Synonyme sucht.

Es ist auch klar und liegt in der Natur der Dinge, dass einige Wörter irgendwann in Vergessenheit geraten und schlicht nicht mehr gebraucht werden, weil es etwa das, was sie beschreiben, so heute nicht mehr gibt oder keiner mehr ohne Nachzuschlagen versteht, was sie bedeuten. Andere wiederum sind möglicherweise durchaus entbehrlich, weil es genug deutsche alternative Ausdrücke dafür gibt.

Beispielsweise wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine stinknormale Anwaltskanzlei hochgestochen »Advokaturskanzlei« zu nennen.

»Immediat« heißt für mich ganz einfach unmittelbar, es sei denn ich parliere gerade auf Französisch. Selbiges gilt unter Umständen für »formidabel« (wunderbar), auf jeden Fall für »Honneurs« (Ehren), »inkomparabel« (unvergleichlich), "decouragiert" (entmutigt), "Defraudant" (Betrug - englisch: fraud) "absentieren" (sich abwesend melden), »honett« (ehrlich), »draperie« (Faltenwurf bei Kleidung und Gardinen), »echarpe« (Schal), von mir aus auch »Coup d`état« (Staatsstreich), wenngleich ich den vielleicht wegen der historischen Bedeutung lieber wenn nicht im Sprachgebrauch, dann wenigstens im Duden drinbehalten hätte. Bei der »Courtoisie« bin ich mir unschlüssig: Natürlich gibt es die deutsche Höflichkeit und sonstiges sittliche Benehmen, auch wenn der Adel am Hof noch so ausgestorben ist; hier würde ich aber auch wiederum die kulturelle Bedeutung des Wortes als Argument ins Feld führen.

So betrübend es für mich ist, wie wenig die Deutschen, zumindest die, die sich herausnehmen, über die Sprache zu bestimmen, das, was sie einst aus der französischen Sprache übernommen haben, zu würdigen wissen (die Franzosen nehmen zwar seltener Fremdwörter in ihre Sprache auf - aber dann schmeißen sie sie auch nicht so schnell wieder weg): Bei manchen Wörtern kann ich die Verbannung noch verstehen. Aber was sich bereits eingebürgert hat (»...du jour«, »echauffieren« - was ich auch weiterhin so schön tun werde wie jetzt, ob es den Damen und Herren Professoren nun passt oder nicht, man möge mich dafür für pikiert halten), was auf jeden Fall zur Kultur gehört (und was daher nicht vergessen werden sollte oder wo es zumindest schade drum wäre), was sich noch im Sprachgebrauch befindet und / oder diese bereichert, darf meiner Ansicht nach nicht aussterben!

Ich jedenfalls werde das für mich selbst nicht zulassen.

Es mag zwar sein, dass ich nicht weiß und auch nicht mehr herausfinden konnte, was ein »Dups« ist (es geht mir hier ja auch nicht um einzelne Wörter, die nicht mehr verwendet werden, würde aber trotzdem gerne mal nachschlagen können, was es meinen/unseren »Altvordern« früher mal bedeutet hat und überhaupt, wo bei »Eren« das H geblieben ist. Auch so etwas gehört zur »Historie« und kann zum Geschichtsverständnis beitragen, dessen Mangel heute in bildungsarmen Zeiten so oft beklagt wird!).

Weder laufe ich noch im »Bratenrock« herum, noch habe ich (zum Glück) je ein »Consilium Abeundi« erhalten, wenngleich das mit der »freventlichen« »Geheimbündelei« oder gar »Büberei« frönenden, die Schulbank drückenden »Bankerts« aus dem »Alumnat«, die ihre »hoffärtigen« »Faustkämpfe« auch noch für einen »äsopischen« »Gassenhauer« halten, durchaus auch heute noch passieren kann (auch wenn das Alumnat längst durch ein Internat ersetzt wurde).

Doch selbst wenn ich im 21. Jahrhundert nicht mehr durch eine »Bresche« schlüpfen muss, sondern allenfalls noch in alten Burgruinen durch sie hindurchblicken kann, möchte ich doch hin und wieder gern elegant wie zu barocken Zeiten durch eine »Chaussee« spazieren statt über eine Asphaltstraße - auch wenn sich die »Estrade« rein objektiv gesehen nicht dadurch ändert, ob ich mit damenhaften Pumps oder mit ausgelatschten »Galoschen« darüber trete.

Wenn sich die Gelegenheit mal bietet, bin ich auch nicht abgeneigt, mal einen der vielen »Gasometer« im Ruhrpott zu besichtigen.

Zwar rede ich vielleicht »generaliter« nicht so viel nachge«äfften« »Galimathias« wie andere Menschen (dessen kann ich sehr gut »entraten«, ebenso der uralten Zunft der »gaukelnden« »Hofschranzen«, die es zum Leidwesen einiger auch heute noch, nur im anderen Gewand, gibt), und habe auch noch nie ein Liedel auf der "Fiedel" gespielt.

Auch für den »Bürolisten« würde ich mich heute nicht mehr »interzedieren« (und der »Bankbeamte« ist so viel ich weiß auch nur noch »angestellt«).

Dafür »hupfe« ich auch heute noch gerne mit oder ohne »Büttel« (wenn das rheinische Wort für Beutel damit gemeint ist) wie ein »Bonvivant« über das »Blachfeld«. Und ich finde es einfach »ambrosisch«, wenn morgens über mir der »Brausekopf« die Wasserstrahlen frisch über meinen Körper rieseln lässt - wenn ich schon nicht »bloßfüßig« über irgendeinen Strand laufen kann.

Manchmal wünschte ich, ich könnte mich abends nach einem geschäftigen Tag mit meinem »Augenglas« in ein plüschiges-edles »Fauteuil« setzen statt mit der Brille auf der Nase auf ein biederes Sofa (während andere womöglich mit der Nase über die Couch stolpern, bevor sie sich dann auf ihre Kontaktlinsen setzen ;)). Oder mich vielleicht ganz orientalisch wie Kleopatra auf einem »Diwan« ausstrecken und genussvoll Weintrauben - natürlich ohne »Geziefer« und "franko" Domizil geliefert - von der Rebe essen, bis ich »Bauchgrimmen« davon bekomme.

Tja, im Grunde bin ich für mein Alter immer noch ein ziemlicher »Backfisch«, wie ich »einstmals« einer war. Ich bin zwar persönlich nicht sehr »gottselig« und habe auch kein »Doktorat« wie die «hochwohllöblichen« Herrschaften, die so viele schöne Wörter »entduden« (aus dem Duden herausnehmen) wollen. Aber dafür bin ich nach wie vor »ehrsam«. Und bestimmt werde ich auch irgendwann den ehrwürdigen »Galan« kennen lernen, der mir hoffentlich viele amouröse Momente und nur wenig »Herzeleid« bereitet und den ich dann eines Tages auch - hoffentlich für »allezeit« - »ehelichen« werde. Es muss ja nicht gerade einer von der »altfränkischen« »Bauernsame« sein, aber wer kann das schon im Vornhinein »estimieren«?

Nein, ich trachte wirklich nicht danach, »genant« zu sein, will niemanden mit dem wenn auch nicht »höchsteigenen« »Häckerling« »inkommodieren«, aber die »glimmrige« Vielfalt der deutschen Sprache derart farblos zu vereinfältigen, das finde ich einfach »hanebüchen« - auch wenn die Betreffenden beileibe keine »Dalbern« sind. Es »gereut« mich aber auch nicht, das mal ganz ungeniert gesagt zu haben. Man wird mich schon nicht dafür »henken«. In Wahrheit bin ich doch »honorig« und vollkommen »Harm«los.

So, und nun werde ich wohl irgendwann (jetzt noch nicht) »gen« Traumland (für dessen Existenz der "Erweis" leider nicht erbracht werden kann) ziehen, um dortselbst »gebührlich« dem »Honigmond« zu »huldigen«, so wie ich es nachts meistens zu tun »geruhe«. :)

Karin 18.08.2006, 23.18| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Lesewelten | Tags: Worte, Erinnerungen, Ansichten,

2024
<<< November >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
    010203
04050607080910
11121314151617
18192021222324
252627282930 

Für Fairness!
Gegen Intoleranz!






Ich fotografiere mit:



Sony Alpha 57
(seit 2012)



Fotoaktionen



Teilnehmerliste


Meine Empfehlung
für Online-Autoren:


PageWizz
Letzte Kommentare:
Martina:
Das Stress vermeiden ist denke ich ein ganz w
...mehr
Martina:
Da bin ich dabei, eigentlich hab ich mit Yoga
...mehr
HsH:
Ich bin froh, dass mein Baum die Klappe hält
...mehr
Ingrid:
:Häh?: ... Ich dachte es heißt Adventkalend
...mehr
Anne:
Hallo Karin!Ich bin eisern, ich gebe nicht au
...mehr
Seit dem 03. Januar 2012:


Beruflich biete ich:

Texte, Lektorat und Ãœbersetzungen

Nebenschauplätze:

Frau und Technik

NEW: Utopia - International Version

NOUVEAU: Utopie francophone

Lebensharmonie

Mein Jakobsweg - Reiseblog 

Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


Mein Wunschzettel
[klick]






Blogger United


Interne Welten
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3