Grausam

Aachen. Die dauerhafte Unterbringung eines Drohbrief-Schreibers in einem psychiatrichen Krankenhaus hat jetzt die 8. große Strafkammer des Landgerichts Aachen angeordnet. der 50 jahre alte Maschinenbauingenieur hatte diversen Rechtsanwälten Briefe zugeschickt, in denen er sie aufforderte, angeblich ihm zustehende Beträge von zusammengerechnet einer Million Euro an ihn zu zahlen. Zur Einschüchterung legte er Kopien eines Zeitungsartikels über die bestialische Ermordung eines Scheidungsanwaltes und seiner Familie aus Overath bei mit dem Hinweis, »solche Dinge geschähen wegen weitaus geringerer Beträge«. In das an »seinen« Scheidungsrichter adressierte Kuvert hatte er Fäkalien gestopft und angekündigt, er werde den Richter lynchen und umbringen lassen, wenn die Zeit reif sei.
Vor Gericht gab des psychisch kranke Mann alles zu, zeigte allerdings keine Schuldeinsicht. Der Rechtsstaat und die Organe der Rechtspflege hätten ihn im Zuge seines Scheidungsverfahrens gekränkt und abgezockt. Laut Sachverständigengutachten ist der Mann mit einem IQ von 146 überdurchschnittlich intelligent, aber er leidet unter einer unheilbaren schizophrenen Psychose mit »fanatisch-querulatorischen Zügen«. In seinem Verfolgungswahn sehe er sich im »Zentrum einer Verschwörung der behörden und der Justiz«. 1992 hatte der mann einen Aachener Rechtsanwalt mit einem Hockeyschläger niedergeknüppelt. Auch heute noch sei eine nicht unerhebliche Gefahr von ihm auszugehen, befand die 8. große Strafkammer.

Artikel aus: Super Sonntag vom 25.06.2006.


Dazu muss ich nix mehr hinzufügen, außer dass es mich erschüttert hat. Es ist mir immer noch unbegreiflich und wird es wohl immer bleiben, dass selbst angeblich intelligente Menschen so krank sein können. Das folgende Zitat erhält so eine sehr traurige, sogar beklemmende, Bedeutung:

Zwischen dem Genie und dem Wahnsinnigen ist die Ähnlichkeit,
dass sie in einer andern Welt leben als der für alle vorhandenen.
Arthur Schopenhauer


Aber erklären tut auch dies nichts. Und als Genie würde ich diese Art von Kranken auch niemals bezeichnen. Nicht, nachdem der Wahnsinn gesiegt hat.

Und die wichtigsten Fragen bleiben wie immer offen: Wie, warum und wodurch wird jemand so? Was ist der Ursprung? Wie kann man sich derart vom Menschen, als der man geboren wurde, entfernen? So vom Leben frustriert kann doch keiner mit auch nur einem Fünkchen Verstand sein. Was bitte hat dieses letzte Fückchen einst vor langer Zeit zum Erlöschen gebracht?

Doch auch ohne diese Fragezeichen wäre es mir unverständlich. Man kann sich als normal funktionierendes, gutmütiges menschliches Wesen eben nicht in solche Furcht einflößenden Monsterkreaturen, an denen jede Intelligenz so vergeudet ist, hineinversetzen. Denn:

Zwischen dem Genie und dem Wahnsinnigen ist die Ähnlichkeit,
dass sie in einer andern Welt leben als der für alle vorhandenen.
Arthur Schopenhauer

Karin 25.06.2006, 16.32| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Rechtliches, Psychologie, Katastrophen,

Lag es daran?

Bei Kerki habe ich was Tolles über mögliche psychosomatische Ursachen körperlicher Beschwerden gefunden (da müsst Ihr Euch leider hinklicken unter "Krankheiten und ihre Bedeutung", da es sich nicht separat verlinken lässt). Liest sich sehr interessant. Man kann zwar nicht alles auf irgendein tiefschürfendes Problem schieben, aber es lohnt sich auf jeden Fall manchmal, zumindest darüber nachzudenken. Was habe ich, was mich betrifft, eventuell nicht hören wollen? Wo hätte ich auf meine innere Stimme hören sollen und habe es nicht getan, bis sich die Sache plötzlich legte? *grübel* Letztlich sind das natürlich nur Theorien. Aber es lohnt sich immer, zumindest ein paar Überlegungen anzustellen, mal in sich hineinzuhorchen. :-) Und das mit der Unnachgiebigkeit trifft es manchmal auch ganz gut.

Karin 23.06.2006, 15.09| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Sinneswelten | Tags: Psychologie, Empfehlungen,

Grrrmmmppffffhhh...

Der Frust-Test:

Sein Sie ehrlich: Ihnen geht's prima, hm? Na gut, nicht immer. Aber mit den kleinen Schlaglöchern kommen Sie zurecht. Die federn Sie doch locker im Knie ab. Sie glauben an sich. Schon, manchmal sind sie auch selbstkritisch irgendwie. Manchmal spenden Sie für Greenpeace oder äußern sich beim Brunch womöglich kritisch über die Bundesregierung. Und Ihre Eier kaufen Sie immer aus Bodenhaltung. Steht auf der Packung. Was wollen Sie eigentlich hier? Wenn Sie aus Versehen mal einen schlechten Tag haben, kaufen Sie sich doch ein neues Auto, lassen Sie sich trösten, brüllen ihre Mutter/Kinder/die Kellnerin an oder machen was Sport. Aber gehen Sie weg.

Von wegen kleine Schlaglöcher! Manchmal kommt's ganz dicke. Dann hab ich wirklich Grund, frustriert zu sein... Aber wenn der Test meint, es sei nur eine Laune, die morgen vorbeigeht... Nun, ich habe anderes zu tun, als mir darüber Gedanken zu machen. Das Leben bleibt nicht stehen. Es war zwar der Hammer, was ich mir in einem Telefonat heute Abend anhören musste, vor Allem aber, was verschwiegen worden ist (DAS bereitet mir am meisten Kopfschmerzen!). Doch ich kann mich jetzt nicht damit aufhalten. Ich bin diese Vorwürfe im Moment sowieso schon satt. Es ist wohl besser, wenn ich mal eine Weile Urlaub von jemandem nehme. Genug Ablenkungsmöglichkeiten habe ich ja - nicht nur, weil ich ausreichend zu tun habe, sondern vielleicht auch mal wieder etwas Angenehmes unternehmen sollte. Für mich. Ja, hierbei muss ich dem Test Recht geben - ich muss mich ablenken, mir selbst etwas Gutes tun, unter die Leute gehen. An etwas Schönes denken. Etwas finden, was mich zum Lächeln bringt. So etwas wirkt Wunder.

Karin 22.06.2006, 23.34| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Gefühlte Welt | Tags: Stimmungen

Hörsturz

In letzter Zeit (sagen wir, etwa zwei Wochen lang) war mein linkes Ohr irgendwie verstopft (nein, kein Ohrenschmalz - ich reinige meine Ohren regelmäßig!!!). Es fühlte sich an, als wäre Watte darin, und entsprechend musste fast die ganze Hörarbeit vom anderen Ohr geleistet werden. Gut, da ich meistens auf der rechten Seite schlafe, war dieser Umstand nachts beim Schlafen ja noch ganz praktisch, da ich so den nervigen Straßenlärm weniger laut hörte. Aber sonst war das doch eigentlich mehr unangenehm und ungewohnt. Auch für meine Mitmenschen, die zwar meine manchmal schrille Stimme kennen, die aber in diesem Zeitraum sicherlich zu mehr Unannehmlichkeiten geführt hat als sonst. Die Szene bei der Abschlussfeier für die diesjährigen Absolventen auf dem Berufskolleg zum Beispiel, wo ich letztes Jahr verabschiedet worden war, und wo ich am Montag zu Besuch war, werde nicht nur ich niemals vergessen: Vor der Aulatür, wo noch das offizielle Programm ablief, begann ich ein Gespräch mit meinen damaligen Mathelehrer. Ich hatte ihm gerade kurz in einem Satz meine momentanen beruflichen Situation geschildert und merkte dann auch selbst, dass ich viel zu laut - und das auch noch in den Raum hinein - gesprochen hatte, so dass es an den Wänden ringsum schallte und wohl keinem das entgangen sein musste. Wir setzten ein paar Schritte von der Innentür zur Aula zurück und ich erneut zum Sprechen an, weil ich ja noch erzählen wollte, was ich davor getan hatte (ich war ja nicht ein Jahr lang ununterbrochen arbeitslos und wollte diesen Eindruck auch keineswegs erwecken; vor Allem aber wollte ich meine letzte Tätigkeit erwähnen, die ich so toll fand und die mir so viel mit auf den Weg gegeben hat, obwohl ich leider nicht übernommen werden konnte). So weit kam ich aber gar nicht, denn auch der zweite Ansatz scheiterte an dern Lautstärke. Peinlich, peinlich. Wir einigten uns darauf, uns später weiter zu unterhalten, wozu es dann nicht mehr kam. (Dafür redete ich noch mit ein paar anderen Lehrern, mit einigen kürzer als erwartet, weil sie es entweder eilig hatten oder anderweitig beschäftigt waren.)

Und nun zurück zum Thema: Ich hatte eigentlich heute vorgehabt, einen Termin beim Ohrenarzt zu machen, weil mir die Sache doch allmählich Sorgen bereitete (was wäre nur gewesen, wenn dasselbe mit dem anderen Ohr dann auch noch passierte? Taub wollte ich schließlich auch nicht werden).

Aber dann kam plötzlich das Wunder: Es machte Knacks! Und auf einmal war die Taubheit auf dem linken Ohr weg. Einfach so. Als wäre nichts gewesen. Ich weiß zwar jetzt immer noch nicht, was damit los war, aber ich bin geheilt! Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was für ein befreiendes, erleichtertes Gefühl das ist. In den ersten paar Minuten kam mir die Welt zwar richtig laut vor. Doch an den Lärm, der vorher auch immer so alltäglich war, werde ich mich wohl auch wieder gewöhnen.

Und: Ich werde dieses Erlebnis als stetiges Mahnmal an mich selbst sehen, sprich werde wohl nie wieder unwissentlich die Ohren meiner Mitmenschen überstrapazieren, wenn es sich vermeiden lässt. Ich kenne jetzt noch mehr den Unterschied zwischen laut und leise. Vor allem aber ist mir jetzt noch deutlicher bewusst, was für ein Geschenk es ist, hören zu können.

Karin 22.06.2006, 14.42| (2/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Sinneswelten | Tags: Ich, Wellness,

Hatschi!

Erste Pollenattacke des Tages mit Rotem-Augen-Effekt. Na toll! Aber das Fenster bleibt offen!!! Und damit basta. Also dann: Gesundheit! Danke *ins aromatisierte Taschentuch schnief*. Und gleich gibt es 'ne geballte Ladung Heuschnupfenabwehr von Zirkulin. Zeigt zwar kaum Wirkung, aber ich wo ich schon mal mein Geld dafür ausgegeben habe ...

Karin 22.06.2006, 09.01| (1/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Sinneswelten | Tags: Wellness, Ich,

Monströs und erschreckend

Nehmen wir mal die Verteilung der Wasserressourcen auf der Welt:



Eigentlich wissen wir das alles ja längst, werden andauernd in den Medien mit diesen Themen bombardiert, bis wir es achselzuckend hinnehmen und wieder zum Alltag zurückkehren.
Doch wie anders sieht es doch aus, wenn man auf solcherlei Weise noch einmal bildlich damit konfrontiert wird! Vielleicht rüttelt DAS die Menschen, jeden Einzelnen, endlich mal auf, und regt zum Nachdenken an?
Weitere etwas andere (teils noch erschreckendere als diese im Vergleich noch recht harmlos aussehende) Weltkarten gibt es mit einem Klick.

Karin 21.06.2006, 22.46| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Kuriose Welt | Tags: Umwelt, Wissenswertes, Katastrophen,

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