Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Kultur

Rundum Sonntag

Und trotzdem bin ich um sechs Uhr aufgestanden. Ich konnte einfach nicht mehr weiterschlafen. Geschadet hat mir der frühe Start dennoch nicht. So konnte ich erstmal in aller Ruhe frühstücken, was lesen... Ich freue mich ja immer, umsonst Zeitungen zu bekommen - Sei es nun die, die es sowieso sonntags gibt, oder eine Zeitschrift, bei der ich mich fragen muss, wie die mal wieder meine Adresse herausgefunden haben... Da sie auch noch genauso falsch geschrieben wurde wie an anderer Stelle, kann ich mir wenigstens denken, dass diese von ein und derselben Quelle stammt. (Bevor Ihr fragt: Die "T-Shirt-Verschenk-Firma" von ein andermal hatte meine Adresse richtig geschrieben. ;-))
Dann natürlich geduscht und die routinemäßigen Pflegemaßnahmen - heute waren die Nägel wieder dran - und am PC gewesen.
Zum Mittag gab es Thunfischsalat - bei so einer gesunden Ernährung konnte ich mir ja später das Eis ruhig genehmigen. *gg* Nee, ich achte da nicht wirklich pingelig drauf. Außerdem waren bei dem Eis frische Früchte und Joghurt dabei - auch gesunde Sachen. Ich glaube, so gesund habe ich mich schon lange nicht mehr ernährt. Wobei mein Kaffeegenuss ja noch nie über das kritische Maß hinaus gegangen ist, also auch heute nicht. Außerdem zähle ich sowieso nicht zu den Risikogruppen.

So, was ist sonst noch? Am Nachmittag war ich noch zu einer Kunstausstellung im Leopold-Hoesch-Museum, die heute eröffnet und anlässlich des internationalen Museumstags kostenfreien Eintritt (und nebenbei standen auch umsonst Getränke und Kuchen bereit) hatte. Es war ganz interessant - nichts Spektakuläres, was man "unbedingt" gesehen haben muss. Aber es gab ein paar sehr gute Ideen und Eindrücke, über die man auch nachdenken kann.
Zum Beispiel die Blätter "Auf der einen Seite - Auf der anderen Seite", die teils durcheinander auf dem Boden verstreut, und teils in Rahmen geordnet und willkürlich gegenübergestellt an der Wand des Raumes waren. Und die Idee mit den Tieren, die durch Reinigen einer Talsperrenbrücke in diese "gezeichnet" wurden ("Kunst durch Wegnehmen, Saubermachen") kann man durchaus ökologisch deuten - wer weiß, was für Abgase das sind, die sich so lange an der Oleftalsperre abgelagert haben. ;-)
Ähm... in der Ausstellung waren selbstredend nur ein Modell, Zeichnungen und ein Video über den Vorgang zu betrachten. Klar.

Zum Schluss einen Tipp für alle Bücherfreaks: Wenn Ihr neuen Lesestoff benötigt, schaut mal hier. Vielleicht ist da etwas für Euch dabei. Dann bleibt dem einen oder anderen Exemplar das Schicksal, im Mülleimer zu landen, erspart. Jedes "gerettete" Buch zählt!
So ist allen gedient: Die Dame ist sie los, und sie haben einen neuen Besitzer gefunden, der sich an ihnen erbauen kann.
Hey! Ist nicht irgendjemand von Euch Patricia Cornwell-Fan? Die ist unter den Büchern unter vielen anderen auch vertreten.

Karin 20.05.2007, 23.11 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Schöne Eindrücke

Damit Ihr jetzt nicht denkt, an dem Ort so kurz vor der deutsch-holländischen Grenze wäre es völlig besch**en (dem ist nicht so), gibt es nun noch ein paar angenehme Bilder aus dieser Kleinstadt.

Die Kirche

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Altes Pfarrhaus (restauriert)

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Burgimpression von unten

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Eingang Burg Rode

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Ausblick von der Burg

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Mauerblümchen

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Karin 30.04.2007, 00.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Frohe Ostern!


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Happy Easter *** Joyeuses Pâques *** Buona Pasqua *** Felices Pasquas ...

... und für alle, die mit Ostern nichts am Hut haben, ebenfalls alles Gute und ein paar schöne Tage!

Hier noch ein paar interessante und / oder schöne Osterlinks:
Wenn Ihr z.B. schon immer wissen wolltet, woher der Osterhase überhaupt stammt, dann lest mal hier, dann auf Bräuche und dann auf "Osterhase" klicken.
Oder wollt Ihr doch gleich ab ins Osterhasenmuseum? Falls Ihr Kinder habt, wäre das sicher ein guter Familienausflugstipp.
Und wer sich mehr für Kunst interessiert, der kann sich dort ein paar Osterbilder von Albrecht Dürer und anderen mehr oder weniger bekannten Malern ansehen und einige gute Texte lesen.

Karin 08.04.2007, 02.11 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Jakobsweg

Theoretisch könnte ich am 28.05. direkt von Paris aus nach Saint-Jean mit dem Zug fahren (boah - die Preise der SNCF sind aber auch wirklich günstig, kein Vergleich zu unserer teuren DB), um von dort aus nach Santiago de Compostela zu pilgern. Zeit habe ich ja genug... Ich weiß nicht, wann ich später mal wieder die Gelegenheit dazu hätte. Ich überlege noch...

Allerdings müsste ich dann noch eine preisgünstige, nicht zu umständliche Lösung für die Rückfahrt finden - ich habe nämlich keine Lust, die ganze Strecke bis Saint-Jean zurückzulatschen. Einmal reicht. Fliegen kommt schon aus Kostengründen nicht in Frage. Es würde wohl so eine Art Kombi-Odyssee aus Bus und Bahn werden müssen... mit zig mal Umsteigen und einem Haufen verschiedener Tickets - oder mindestens drei - aus unterschiedlichen Nationen (Spanien, Frankreich, Deutschland). Supi - die könnte ich mir dann alle ins Reisetagebuch kleben. ;-) Na, aber es müsste auch einfacher gehen...

Habe übrigens zwei interessante Links zum Jakobsweg gefunden: Hier mit guten Tipps und sehr hintergründig, und hier noch allgemeine Hintergrundinfos, auch zu den anderen Jakobswegen in Europa. Ich hatte noch eine dritte gute Seite, finde sie aber im Augenblick nicht wieder.

Und dann noch die Bahnhomepages, wen's interessiert: RENFE (Spanien) und SNCF (Frankreich).

PS: Und diese Pilgerurkunde werde ich dann selbstverständlich auch noch von dort mitbringen. Klaro! Auch dafür lohnt es sich (aber nicht nur - die Erfahrung zählt!).

Karin 02.04.2007, 17.47 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL

Aller guten Dinge...

... ist EINS! :-) ----->>>

----->>> Über Claudia von Einfach Claudia (nicht die andere ;-)) wurde ich vor einiger Zeit auf die Sache mit den Dingpflegschaften aufmerksam. Das fand ich so eine nette Idee, dass ich beschloss, dieses Museum der Dinge ebenfalls im Rahmen meiner Möglichkeiten mit einer Dingpflegschaft zu unterstützen.
Warum ich mich ausgerechnet für diesen Gegenstand entschieden habe? Das auch noch nicht mal ein Original aus jener Zeit ist, sondern ein Imitat? Nun, ich finde nicht, dass es danach geht. Es kommt darauf an, was es allgemein bedeutet. Und ich bin der Ansicht, dass diese Vase - Imitat oder nicht - durchaus eine kulturelle Bedeutung hat, nämlich indem sie die Kunst der Neorenaissance aufgreift und so in Erinnerung ruft.
Ob sie "schön" ist, mag Geschmackssache für den Einzelnen sein. Aber ich finde schon, sie hat was. Natürlich gibt es noch weitaus bedeutungsvollere und auch schönere Dinge - viele davon haben schon eine Pflegschaft oder mir ist die Spende zu hoch. ;-) Tja, es muss halt schon erschwinglich sein, und da ist die Auswahl nicht so groß.
Trotzdem stehe ich zu meiner Wahl. Es ist eine gute Sache - da ich allerdings diese Dingpflegschaft nach Ablauf NICHT fortsetzen werde, wird dieses Stück im nächsten Jahr um diese Zeit wieder frei sein. Vielleicht für einen von Euch?

Karin 27.03.2007, 11.42 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Differenzierte Betrachtung

Zunächst einmal möchte ich feststellen, dass ich nichts gegen den Islam habe - ich akzeptiere diese Religion wie alle anderen Glaubensrichtungen auch. Das bedeutet allerdings umgekehrt auch nicht, ich würde als Angehörige der europäischen / westlichen Kultur bestimmte Ansichten daraus unterstützen oder gar befürworten.
Im Übrigen dürfte bekannt sein und möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass solche Ansichten zum Großteil wie alle anderen Ansichten Interpretationssache sind und somit von bestimmten Menschen immer so herum gedreht werden können, wie es ihnen gerade passt - ob es sich um Fundamentalisten gleich welcher Art, Verfechter westlicher Werte oder um Miesmacher handelt. Das trifft übrigens auf alle Glaubensschriften und nicht nur auf den Koran zu; schließlich wurde beispielsweise auch die Bibel einst im Mittelalter dazu missbraucht, im Rahmen der Inquisition viele unschuldige Menschen umzubringen.
Und wenn man etwa nach frauenfeindlichen und / oder unemanzipatorischen Aussagen sucht, dann wird man sicherlich außer im Koran auch in der Bibel oder in der Thora fündig werden - irgendwelche Argumente zum Schlechtmachen finden sich immer. Wie gesagt, alles Interpretationssache.

Über das Urteil der Richterin über eine Scheidung marokkanischer Eheleute habe ich mich natürlich - wie viele andere auch - aufgeregt. Die Frau, die die Scheidung durchsetzen wollte, wurde nachweislich so von ihrem Mann misshandelt / geschlagen, dass ein weiteres Zusammenleben bis zum Ende des islamisch vorgeschriebenen (?) "Trennungsjahres" nicht vertretbar wäre - und dann beruft sich diese Richterin auf eine sehr strittige Koransure!

Für die, die noch nicht wissen, worum es geht: Der 34. Vers der vierten Sure lautet vollständig: "Die Männer haben Vollmacht und Verantwortung gegenüber den Frauen, weil Gott die einen vor den anderen bevorzugt hat und weil sie von ihrem Vermögen (für die Frauen) ausgeben. Die rechtschaffenen Frauen sind demütig ergeben und bewahren das, was geheimgehalten werden soll, da Gott es geheimhält. Ermahnt diejenigen, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, und entfernt euch von ihnen in den Schlafgemächern und schlagt sie. Wenn sie euch gehorchen, dann wendet nichts Weiteres gegen sie an. Gott ist erhaben und groß." *
Dass die überholte / traditionelle Rollenverteilung einer der Punkte ist, der ich am Islam kritisch gegenüberstehe, sollte klar sein. Aber wenden wir uns gleich der (dick unterlegten) entscheidenden Stelle zu, die besagte Frau Richterin für ihren höchst bedenklichen Richterspruch benutzt hat. Womit wir wieder ganz schnell beim Aspekt der Interpretation wären.
In Wahrheit interpretieren nämlich laut einer weiteren Informationsquelle** auch viele Muslime das "schlagt sie" heutzutage nicht wörtlich, sondern mit "sich trennen". Nur wirklich konservative Muslime nehmen es oft wortwörtlich. (Und ich denke mal, dass auch von denen, die es wörtlich nehmen, sicher nicht alle es auch automatisch und ohne schlechtes Gewissen umsetzen - jedenfalls maße ich mir nicht an, das zu pauschalisieren, denn das steht mir nicht zu. Dazu müsste man in sämtliche muslimische Haushalte gucken und DANN erst vergleichen / urteilen, aber das ist kaum möglich.) Außerdem steht an anderer Stelle wiederum, dass die Frau gut behandelt werden soll.

Grundsätzlich habe ich nichts dagegen (Bitte erst weiterlesen, und DANN erst eventuelle Kritik, die sicher kommen wird, äußern!), wenn man bei der Urteilsfindung auch das jeweilige ausländische Recht der am Prozess Beteiligten mit zu Rate zieht. Wir leben nun einmal in einer pluralistischen Gesellschaft, und wenn man da die eventuellen kulturellen Unterschiede in den Sichtweisen vollkommen ignoriert, führt das doch nur dazu, dass sich Menschen übergangen fühlen, und das ist nicht gut für eine friedliche Gemeinschaft.
Voraussetzung für eine vertretbare Umsetzung, in der beide Rechtsanschauungen miteinander vereinbart werden können, ist freilich, dass es im Interesse aller Beteiligten liegt
Die Grenze ziehe ich persönlich da, wo es (also wenn das Urteil hier bei uns vor einem nationalen Gericht gefällt wird - von solchen Fällen rede ich) im Widerspruch zu unserem demokratischen Rechtssystem steht und unsere menschlichen Grundrechte mit Füßen tritt (allen voran: "Die Würde des Menschen ist unantastbar").
Genau dies ist in dem vorliegenden Fall geschehen und aus dem Grund ist es verwerflich.

Meiner Ansicht nach muss man jeden Fall nach den obigen Kriterien einzeln betrachten und entscheiden.
Beispiel Kinderfrage bei Scheidungen: Hier würde ich eher für eine Anwendung des nationalen (deutschen, wenn sich der Fall in Deutschland abspielt) Rechts plädieren, da im islamischen Recht häufig nur zu Gunsten des Mannes geurteilt wird.
Allerdings vermute ich auch, dass diese Tatsache wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass in islamischen Ländern / Kreisen immer noch die Männer die Entscheidungsmacht haben und den Koran entsprechend zu ihren Gunsten auslegen. Denn in der Sure 4, 32. Vers heißt es ausdrücklich:
"Die Männer erhalten einen Anteil von dem, was sie erworben haben, und die Frauen erhalten einen Anteil von dem, was sie erworben haben."
Auf das Erziehungsrecht übertragen würde das bedeuten: Wenn ein scheidendes Ehepaar etwa zwei Kinder hat, bekommt jeder eines - oder wenn ein Elternteil beide Kinder bekommt, hat das andere Elternteil das Recht, die Kinder zu sehen. (Wenn das allerdings zum nachweislichen Nachteil des Kindes wäre, weil beispielsweise die konkrete Gefahr bestünde, dass es vom Vater misshandelt oder geschlagen würde, würde ich dem Vater eindeutig nach deutschem Recht den Kontakt mit dem Kind verbieten).

Es gibt noch andere Beispiele, wo ich Entscheidungen nach islamischem Recht NICHT vertreten würde. So kann ich es nicht verstehen, dass man das betäubungslose Schächten von Tieren nach islamischen Ritus grundsätzlich hier erlaubt (mit hohen Auflagen, aber immerhin!). Und dass so genannte "Ehrenmorde" nicht härter bestraft werden, finde ich sowieso unmenschlich.
Umgekehrt bin ich unbedingt dafür, dass muslimische Frauen / Lehrerinnen ihr Kopftuch auch bei der Arbeit anbehalten dürfen - zumindest so lange, wie andere religiöse Symbole wie etwa ein Kreuz als Halskette ebenfalls selbstverständlich getragen werden dürfen.


* Wer selbst einmal im Koran in seinen 6 verschiedenen Versionen etwas nachlesen will, kann das hier tun. Für das Zitat habe ich die Version von Khouri verwendet.
** Artikel: "In Einzelfällen gilt ausländisches Recht" von A. Gorzewski, in der Dürener Zeitung, 23.03.2007, Infokasten.

Karin 23.03.2007, 23.37 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Schöne Seltenheit!

Ratet mal, welche Ãœberraschung mich diesmal in meinem Briefkasten erwartete?
Eine Postkarte aus Iran!!! Hier:

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Es zeigt die Ruinen eines Palastes auf dem historischen Ruinenfeld von Persepolis; laut der Erläuterungen auf der Postkarte hat anno dazumal der persische Herrscher Darius III in diesem 2600 Jahre alten Gebäude residiert.
Die Postkarte selbst stammt aus Shiraz, das sich irgendwo in derselben Region befindet wie das Motiv.

Hach, für solche Raritäten mag ich Postcrossing gleich noch ein bisschen mehr. :-)

Was mich aber als schönen Zufall persönlich besonders an dieser Postsendung verblüfft und bewegt hat war die Tatsache, dass die Straße des Absenders denselben Namen trägt wie eine ehemalige Internatskameradin, die ebenfalls Iranerin ist, aber eine sehr westlich geprägte (weil in Europa aufgewachsen) und sehr individuell und liberal denkende Iranerin.
Ich habe sie seither nur ein einziges Mal, und auch das rein zufällig, wiedergesehen, als ich mich noch in meiner Ausbildung in der bekannten Domstadt befand. Danach nicht mehr. Ich weiß überhaupt nicht, was sie jetzt macht, ob sie sich immer noch in ihrem Studium befindet oder etwas ganz anderes.

Tja, so trennen sich die Wege von Menschen immer wieder im Leben. Doch manchmal wird man durch irgendeinen Auslöser wieder an sie erinnert, und man fragt sich, was aus den Leuten wohl geworden sein mag.
Letztlich ist es das Einzige, was Bestand hat, abgesehen von der Familie und einigen wenigen Menschen (meist solche, mit denen man irgendwas aufbaut): Die Erinnerung. *seufz*
Dennoch möchte ich meine Multi-Kulti- Bekanntschaften aus der Zeit und überhaupt nicht missen.

Karin 21.03.2007, 14.42 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Ein Engländer in Paris (von Stephen Clarke)

Dieses Buch habe ich schon vor einer Weile ausgelesen, war aber bisher noch nicht dazu gekommen, es vorzustellen:


Klappentext

Paul West, ein junger Engländer, kommt für seinen neuen Job in die französische Hauptstadt und findet heraus, wie die Franzosen wirklich sind: Sie essen Unmengen Schimmelkäse, misstrauen allen, die nicht französisch sprechen, und - oui, sie küssen sich den ganzen Tag! Dieser Bestseller ist ein zum Kaputtlachen komischer Bericht über die Freuden und Qualen eines verliebten Engländers in Paris.


Bewertung

Ich war total begeistert von dem Buch! Wie der fiktive Ich-Erzähler Paul von einem französischen Fettnäpfchen ins andere stolpert und dabei so einiges erlebt (die Geschichte findet irgendwo hinter der ersten Hälfte auch einen gelungenen kritisch-inhaltlichen Höhepunkt, den ich aber nicht verraten möchte - selber lesen ;-)) - es war richtig erfrischend, das zu verfolgen.
Auch lässt er sich durchaus als humorvoller und unterhaltsamer Ratgeber lesen, worauf man achten sollte, sofern man selber einmal in die Situation kommt, wo man beruflich in diesem Land und insbesondere in der Stadt der Liebe weilt.


Textauszug

"Am dritten Morgen endlich, nach einer wahren Kletterpartie über Berge aufgeweichter Kartons und zertretener Blumenzwiebeln, nachdem ich mich wie ein Storch im Salat zwischen rollenden Getränkedosen und umherflatternden Zeitungen gekämpft hatte*, glühten mir vor Stolz die Ohren, als man mir zu Qualität und Quantität der vorgelegten Papiere gratulierte. Ich erhielt Erlaubnis, die verbotene Tür zu passieren, und gelangte in einen typischen nüchternen Warteraum. In einer offenen Spirale, einem Schneckenhaus nicht unähnlich, zogen sich Bearbeitungsschalter an drei Wänden entlang. Vor den Schaltern standen Stühle, die zu etwa einem Drittel von erschöpft aussehenden Aspiranten auf eine carte de séjour besetzt waren. Einige sahen in ihren Anzügen genauso aus wie ich. Andere Versionen von mir trugen Rock. Ich fragte mich, wieviel arbeitsfreie Tage unsere Arbeitgeber das insgesamt wohl kostete.
Es gab auch ein Häuflein Chancenloser. Diese Leute sahen aus, als wollten sie jemanden davon überzeugen, dass die EU bereits 15 weitere Mitgliedsstaaten aufgenommen hatte. Das mag vielleicht ras.sistisch von mir klingen, ich lag aber sicher kaum daneben, der Auseinandersetzung von Schalter sechs nach zu urteilen.
"C'est l'Europe, non?" rief aufgebracht ein Mann mit schwarzem Schnurrbart. "Je suis Européen, moi!"
Der Blick der Beamtin hinter der Panzerglasscheibe wurde hart. Die Frauen an den Schaltern fünf und sieben unterbrachen die Abfertigung und beugten sich zur Unterstützung ihrer Kollegin um die Trennwand herum. Ein Hagelschauer einsilbiger Wörter prasselte gegen die Trennscheibe.
"Eh oh!"
"Ho lá. Eh!"
"Non, mais je suis Européen, moi! Merde!"
Das fatale Wort hatte einen magischen Effekt.
"Oh!" Die Frau, über die er sich aufregte, schob ihm seine Papiere unter dem Glas hindurch zu und sagte, er solle gehen. (...)

Kaum 24 Stunden später war ich schon an der Reihe. Ebenfalls Schalter sechs. Der Todesschalter. Ich presste zuversichtlich ein bonjour heraus (aber ohne zu viel zu lächeln), versuchte mein Bestes, europäisch auszusehen, und schob ihr mit einem Stoßgebet den Papierstapel hin.
Die Frau hakte jedes meiner Dokumente auf einer Liste ab, die sich auf der Innenseite einer rosa Aktenkladde befand. Als sie zu meinen Fotos kam, schürzte sie die Lippen.
"Sie hätten die Fotos ausschneiden sollen." sagte sie.
"Aha," sagte ich (und dachte: "Aaarrggghhh!")."
...

* Dies alles, weil zu dem Zeitpunkt mal wieder ein Streik, in diesem Fall durch die Müllmänner, im Gange ist - Anm. der Zitierenden.

Karin 17.03.2007, 02.45 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

KulturBildungstipp

Geschichte der Juden in 5 Teilen auf ARTE.
Im Moment läuft noch bis 16.50 Uhr die Wiederholung des 2. Teils.
Heute ab 20.40 Uhr gibt es die restlichen 3 Teile zu sehen.
Sehr interessant und empfehlenswert!

PS: In verschiedenen NRW-Städten (beispielsweise Köln, Düsseldorf, Bonn, Aachen, Krefeld, ...) sind zurzeit auch die jüdischen Kulturtage mit vielen Veranstaltungen.

Karin 07.03.2007, 15.53 | (0/0) Kommentare | PL

Neue Serie

"Türkisch für Anfänger", ab Do. 08.03. im ARD.
Ich für meinen Teil bin sehr gespannt! Sicherlich wird es sehr interessant und auch einiges zum Lachen geben.

Grober inhaltlicher Umriss und Einführung:
Die Psychotherapeutin Doris verliebt sich Hals über Kopf in den türkischen Kripobeamten Metin und zieht mit Kind und Kegel mit ihm zusammen. Klar, dass das einige Turbulenzen und Missverständnisse im Alltag nach sich zieht. Ob sie es wohl schaffen werden, allein die kulturellen Unterschiede zu überbrücken bzw. in dieses alltägliche Leben zu integrieren?
(Rein rhetorische Frage, denn wenn es ihnen nicht gelingen würde, gäbe es ja keine zweite Staffel... ;-) Ich wollte es nur ein wenig spannend und damit diesen persönlichen TV-Tipp noch etwas schmackhafter machen)

Wer übrigens die ersten paar Folgen verpasst: am Sonntag werden die ersten vier Folgen ab 16.20 Uhr auf EinsFestival (zumindest die "digitalen" Fernsehzuschauer - ich weiß nicht, ob der Sender auch normal empfangen werden kann) wiederholt.
Sehr gut, denn da ich am Donnerstag Abend sicherlich nich daheim vor der Glotze sein werde, würde mir sonst gleich die erste Folge entgehen. Nicht, dass mir das viel ausmachen würde - zumal ich sowieso allgemein nicht so der Fernsehnarr bin und auch gern ab und zu mal etwas mit Freunden unternehme, so dass die Kiste getrost ausbleibt, was sie auch in meiner Anwesenheit oftmals tut - aber diese eine Serie interessiert mich wirklich. Und das mich, die ich eigentlich nicht so ein Serienfan bin (von ein paar Ausnahmen abgesehen, die ich aber auch nicht regelmäßig gucke).

Karin 06.03.2007, 16.59 | (0/0) Kommentare | PL

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Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







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Oscar Wilde (1854-1900)


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Dante Alighieri (1265-1321)


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