Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Ansichten

Ãœberbewertet

Das ganze Gerangel um das Papstzitat und die Kritik aus der islamischen Welt finde ich mal wieder ziemlich übertrieben. Für mich ist klar, dass solche Aufstacheleien eigentlich nur von Fanatikern stammen können, die ein Interesse haben, die beteiligten Kulturen gegeneinander aufzuwiegeln. Im Gegenzug ist doch inzwischen völlig klar, dass in der fraglichen Rede Ratzingers eindeutig und wortwörtlich der Dialog der Kulturen propagiert wird und nicht das Gegenteil. Außerdem spricht er in der entsprechenden Passage von einem historischen Gespräch eines byzantinischen Kaisers, das viele hundert Jahre her ist.

In der Passage heißt es aber auch weiter: "Der Kaiser begründet dann eingehend, warum die Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. "Gott hat keinen Gefallen am Blut und nicht vernunftgemäß zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung...""
Weiter könnt Ihr den Auszug hier nachlesen.

Außerdem hat der türkische Kritiker Ali Barkakoglu längst zugegeben, dass er die Rede nicht ganz gelesen hatte, bevor er den Mund aufgerissen hat. Das Thema sollte also eigentlich schon gegessen sein. Fragt sich nur, was gewissen Menschengruppen als nächstes einfällt, um die Gräben zwischen den Kulturen erst zu schaffen.

Aber letztlich liegt es an uns allen und vor Allem auch den Medien, ob wir dies zulassen. Denn wenn so etwas erst von irgendjemandem falsch dargestellt (auch wenn es so nicht beabsichtigt war und einfach die Folgen einer solchen Äußerung nicht bedacht wurden) und dann diese falsche Darstellung in den Medien aufgebauscht wird, reiben sich die extremistischen Vereinigungen doch gerade die Hände. Genau das kommt ihnen doch erst recht zugute!

Papst Benedikt sollte meiner Ansicht nach einfach noch einmal öffentlich betonen, wie es gemeint war, und den Zusammenhang unterstreichen, und dann isset jut. Ein Grund zur Entschuldigung besteht eigentlich nicht, aber wenn es der Versöhnung dient, kann er es von mir aus als Bestärkung trotzdem machen. Und Ende der Geschichte.

Karin 16.09.2006, 13.15 | (0/0) Kommentare | PL

Empfehlung

Heute, 20.15 Uhr, Pro Sieben: Fahrenheit 9/11 von Michael Moore.
Sehr gut gemacht. Ich selbst habe ihn schon mal gesehen. Natürlich sind seine Bücher noch fundierter, weil man da auch mehr Inhalt packen kann. Aber dafür zeigt der Film auch sehr eindringliche und kritische Darstellungen, in denen die Hintergründe des 11. September 2001 bis hin zum Irakkrieg und den amerikanischen Wirtschaftbeziehungen zu den saudischen Öl-Multis beleuchten.
Ach, eigentlich brauche ich die Beschreibung wohl kaum mehr zu schreiben... der Film ist ja längst unter allen politisch Interessierten weltberühmt! :)

Karin 15.09.2006, 19.02 | (0/0) Kommentare | PL

Meine Moral (ist keine Keule)

Im DN-Markt (unabhängige Kostenloszeitung - aber nicht umsonst ;)) in Düren, stand heute auf der ersten Seite ein Artikel, der sich mit der Moral befasste und was sie verschiedenen Menschen alles bedeutet (dafür waren eigens Leute befragt und dann ihre jeweiligen Aussagen abgedruckt worden).
Davon inspiriert möchte ich nun einmal kurz darlegen, was Moral für mich ganz persönlich ist.

Für mich sind Moral zwar meist gesellschaftlich anerkannte, jedoch letztlich doch immer persönlich auszulegende und individuell anzuwendende Grundregeln und Werte, die für das soziale Miteinander einfach förderlich sind. Also Dinge wie Ehrlichkeit, Freundlichkeit (auch Kritik kann man freundlich äußern, das heißt so, dass sich niemand persönlich verletzt fühlt) und Toleranz, aber auch je nach Situation Diskretion (also niemanden versehentlich oder unberechtigt auf den Schlips treten) und ein gewisses Maß an Taktgefühl (im Sinne von: die Situation erkennen und sich gewissermaßen auch soweit nötig daran anpassen); Loyalität kann auch je nach Fall dazu gehören (ganz allgemein im Sinne von, dass man nicht dauernd auf extreme Weise die Fronten wechselt, sondern schon weiß und auch deutlich macht, wo man staht - alles andere wäre auch unehrlich - s.o., oder oft gar kriminell - Stichwort "Grauzonen").

Was Moral in meinen Augen aber NICHT ist, bzw. nicht sein darf, damit sie nicht auch negative Folgen / Konflikte verursacht: Nicht dogmatisch, sondern flexibel auf den Einzelfall angewandt (was unverändert bleibt, ist das Prinzip). Außerdem bin ich der Meinung, dass sich auch in einem bestimmten Grad der Zeit anpassen muss, damit es nicht etwa dadurch hervorgerufen zu kulturellen Differenzen kommt. So ist der aus dem ritterlichen Mittelalter stammende Begriff der "Ehre" heute wohl überholt und hat zudem einen unangenehmen Nachgeschmack bekommen, seit diverse Fanatiker ihn mehr oder weniger schandvoll missbrauchen (extremes Beispiel aus dem islamischen Kreis: "Ehrenmorde" - allein bei dem Wort könnte ich schon kotzen).

Von der Moral unterscheide ich hingegen ganz klar die Ethik. Ethik stellt für mich eher die Basis für eine grundsätzliche (allgemeine) menschliche Wertgebung und -schätzung dar (daher zum Beispiel wichtig in Hinblick auf heikle Genforschungsfragen und Diskussionen zur umstrittenen Forschung mit embryonalen Stammzellen).
Moral hingegen bezieht sich meiner Ansicht nach eher auf Verhaltensweisen.

Das waren so meine Gedanken dazu. Ergänzungen / neue Ansätze / praktische Beispiele aus dem Alltag sind gerne willkommen. Es würde mich freuen zu erfahren, was Eure persönliche Moral ausmacht. Oder Ihr könnt natürlich auch einfach die angeschnittenen Aspekte kommentieren...
Schließlich ist dieser Blog nicht nur zum Spaß da, soll auch neue Denkimpulse geben, und ich würde mir wünschen, dass auch ab und an auch ein kleiner, gerne auch kritischer Gedankenaustausch dort stattfindet. ;)

Karin 13.09.2006, 16.10 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

11. September 2001

Heute vor fünf Jahren... Erinnert Ihr Euch? Was hat sich seitdem verändert? Was nicht?

Auf jeden Fall brachten die mit diesem Datum einhergehenden Ereignisse seither viele Lawinen ins Rollen. Was wäre alles NICHT passiert, wenn die entführten Flugzeuge nicht in die WTC-Türme gestürzt wären? Kein Irakkrieg, aber auch ein Saddam Hussein, der noch immer an der Macht wäre... Und der Nahostkonflikt? Hätte der einen derartigen Verlauf genommen... Nun, in dem Fall war es vielleicht sowieso eine Frage der Zeit, bis der eskaliert wäre. Und sicherlich war auch an vielen anderen Stellen der Erde der Kessel fanatisch motivierter Konflikte (den Begriff Religion halte ich wegen Missverständlichkeit da heraus) am Brodeln.

Aber auch im ganz "normalen" Alltag ist dieser Tag nicht spurlos vorübergegangen und hat teils sogar (leider) mehr oder weniger einschneidende Folgen im Umgang und Austausch mit anderen Kulturen hinterlassen. Viele sind generell - und meist zu Unrecht, das möchte ich besonders betonen - misstrauischer in Hinblick auf andere Religionen und insbesondere dem Islam geworden. Dabei möchte die Mehrheit aller Muslime (um bei diesem Beispiel zu bleiben) doch eigentlich dasselbe wie alle anderen Gläubigen auch: In Ruhe ihren Glauben leben und praktizieren sowie in Frieden mit anderen Menschen leben - und zwar, das denke ich zumindest, tatsächlich MIT ihnen und nicht nebenher in einer Parallelgesellschaft. Ja, ich denke, die meisten WOLLEN integriert werden, aber dafür müssen sie auch eine reelle Chance dazu erhalten und eine vernünftige Basis dafür gelegt werden (Deutschunterricht, mehr gemeinsame soziale Veranstaltungen usw.).

Nicht zuletzt fühlen wir uns seitdem alle weniger sicher - na ja, inzwischen haben wir uns vielleicht auch schon an die Unsicherheit gewöhnt oder uns damit abgefunden, weil es ja auch einerseits gar nicht anders geht. Dennoch ändert das nichts daran, dass es nun mal so ist, das müssen wir zugeben.

Worauf ich mit diesem Beitrag abziele, ist aber (neben dem, dass diese wichtige Diskussion nicht einschlafen darf, sondern in Gang gehalten werden muss, damit der Wandel sich kontinuierlich vollzieht und wir alle lernen, dass wir selbst dafür verantwortlich sind, wie wir miteinander umgehen und sogar aufeinander zugehen) ganz einfach, daran zu erinnern, dass es an uns liegt, an jedem von uns, dass wir, anstatt mit dem Finger (schlimmsterweise pauschal) auf andere zu weisen, lieber lernen sollten, auch die andere (gute) Seite zu verstehen. Das geht natürlich nur im Dialog mit diesen "anderen" Kulturen. Aber wenn wir den bewahren (denn es gibt ihn ja schon), dann können wir uns auch mit Toleranz begegnen und von ihnen lernen wie sie in anderen Punkten von uns (nur eben ohne Zwang). Wir könnten ihnen sogar, falls dies gewünscht wird, aushelfen, wo wir können, ohne in irgendeiner Weise einzuschränken.

Sich die Hände zu reichen, ist aber letztlich - und noch viel wichtiger - einfach zunächst einmal eine Geste des Friedens. An den möchte ich heute und mit diesem Beitrag hier in erster Linie gemahnen.


SmileyCentral.com

Karin 11.09.2006, 06.59 | (0/0) Kommentare | PL

Diary today

Mein erster Tagebucheintrag im neuen alten Tagebuch (ich zeigte es Euch bereits)... Lange habe ich ihn hinausgezögert, bis ich ihn am heutigen Sonntag endlich "in Angriff" (ein unpassender Ausdruck, ich weiß ;)) genommen habe.
Acht DIN-A-5-Seiten, in denen ich hauptsächlich erst einmal herausgefunden habe, warum ich überhaupt wieder angefangen habe, Tagebuch zu schreiben. Schon allein dafür hat es sich gelohnt. Außerdem bin ich dadurch ruhiger und gelassener geworden. Bin in meinem Weg bestärkt.
Dafür muss ich auch gar nicht jeden einzelnen Gedanken im Detail aufschreiben. Die Gedanken sind schließlich in mir, wo sie entstehen, sich entfalten und manchmal auch verworfen werden.
Aber wenn ich mir hin und wieder die Zeit nehme, sie einfach mal frei und ungefiltert aufzuschreiben, wird nicht nur ihre Bewegung sicht- und greifbar - es wird auch etwas Bleibendes geschaffen. Nicht für die Nachwelt, das meine ich nicht und habe ich beim Schreiben auch nicht im Sinn; beim Tagebuchschreiben an sich liegt mir eigentlich mehr an der Motivation, die ich dadurch erhalte.
In erster Linie geht es aber um die Erfahrung, die mir dadurch zuteil wird: Aufgeschrieben wirkt alles nicht nur eindringlicher und wahrer, sondern erhält gewissermaßen einen neuen Sinn.
Und was mir jetzt beim Schreiben dieses Beitrags noch einmal bewusst geworden ist und einen erheblichen Vorteil des Handgeschriebenen gegenüber dem PC-Geschreibsel darstellt: Es geht nicht so leicht verloren. ;)

Karin 11.09.2006, 01.32 | (0/0) Kommentare | PL

Nix

Heute sage ich mal nix.
Aber ein offenes Ohr habe ich dennoch.
So bin ich jetzt einfach mal still und schaue, was passiert.
Nix? Das ist doch auch schon etwas.
Nix bedeutet Freiheit. Offenheit.
Nix kann auch die Wahrheit sein.
Nix ist manchmal auch ganz schön.
Nix - das kann heißen, ganz genau hinzuhören.
Nix ist, wenn der äußere Trubel innen verstummt.
Nix ist, wenn innere Ruhe und Gelassenheit herrscht.
Nix kann so viel sein...
Nix gedacht???
Nix da!

Karin 08.09.2006, 22.29 | (0/0) Kommentare | PL

"Sprechen Sie mit Ihren Pflanzen"

Es hört sich an wie ein schlechter Witz, wenn scheinbare Esoteriker (so hört es sich zumindest an) wieder einmal darauf schwören, dass dies die grünen Wesen dazu bringen soll, dass sie schneller wachsen. Manche reden ihnen einfach nur gut zu, andere drohen ihnen mit Liebesentzug dem Mülleimer, in den sie geworfen werden, wenn sie nicht schleunigst fünf neue Blüten entfalten, der Dritte spielt seinen Weinreben etwas auf der Geige vor...
Ja, liebe Blumenbeschaller, haben Sie sich eigentlich schon mal gefragt, wie bzw. WOMIT ihre Lieblinge Sie angeblich hören sollen? Wo sollen sie denn bitte ihre "Ohren" haben? Und selbst wenn sie über so genannte Rezeptoren verfügen sollten (was ja wiederum durchaus möglich ist), mit denen sie irgendwelche "Schwingungen" auf irgendeine mysteriöse Weise wahrnehmen - woher nähmen sie denn bitte das "Gehirn", das nötig ist, um solche Eindrücke wie auch immer überhaupt zu verarbeiten und darauf letztlich irgendwie zu reagieren?
Also, mal im Klartext: Eine im Auftrag des WDR-Magazins "Quarks & Co." im Forschungszentrum Jülich durchgeführte Untersuchung zu dem Thema ergab, dass weder schöne Musik noch gut gemeinte Worte oder auch Waldgeräusche für sich genommen irgendeine Auswirkung auf das Wachstum von Pflanzen (in dem Versuch Sonnenblumen) haben.
Bei dem Versuch wurden die Pflanzen mit eher klassischen Musikstücken wie Robert Schumans "Waldszenen" oder der "Blumenwalzer" von Tchaikowski vorgespielt sowie für den sprachlichen Aspekt das Hörspiel "Redmonds Dschungelbuch" laufen lassen.
Gleichzeitig maß man in der Versuchskammer den Zu- und Abfluss von Kohlendioxid. Der Hintergrund: Würden die Plfanzen dadurch stärker wachsen, würden sie auch mehr CO² verbrauchen, was man dann logischerweise am geringeren CO²-Gehalt der Luft messen könnte.
Ergebnis: Sämtliche dieser musikalischen und sprachlichen Bemühungen hatten keinerlei Einfluss auf den Photosyntheseprozess der Sonnenblumen.
Nun denn, hoffen wir mal, dass die Sonnenblumenanbeter/Innen, während sie ihr schmalztriefendes Loblied auf ihre Pflanze singen, nicht vergessen, ihr auch die als Wachstumsvoraussetzung notwendige Pflege angedeihen zu lassen, sprich sie zu gießen und ab und zu auch zu düngen. Das ist zwar weitaus weniger schön, trägt aber maßgeblich dazu bei, dass sie sicher noch lange sehr viel Freude beim Anblick dieses Naturkunstwerkes haben werden.
Darüber kann man dann wahrlich Gedichte schreiben. Oder auch mal ein Lied komponieren.

Karin 07.09.2006, 22.27 | (0/0) Kommentare | PL

Nochmal Einstein

Nein, meine Frage möchte ich Euch diesmal nicht verraten - ich habe immer noch Hemmungen, zu Persönliches öffentlich zu stellen. Aber "Alberts Antwort" darauf lautete (nachdem ich die Frage ein Mal umformulieren musste - war wohl dem Computergott nicht präzise genug *gg*):

"Das Streben nach Wahrheit und Erkenntnis gehört zum Schönsten,
dessen der Mensch fähig ist,
wenn auch der Stolz auf dieses Streben meist im Munde derjenigen ist,
die am wenigsten von solchem Streben erfüllt sind."

Auch nach zweitem und dritten Nachdenken muss ich leider sagen, dass der Spruch hier nicht besonders gut passt - aber die Menschen, die die Aussagen vom Orakel zusammengestellt haben, kennen mich ja schließlich auch nicht, also sind solche Fälle natürlich auch nicht sehr verwunderlich ;).

Natürlich muss dieses eine "Streben" (wenn man es denn so nennen will, denn gerade nach dem, was ich thematisiert habe, strebt man eigentlich nicht direkt - man hat entweder das Glück, dass es einem widerfährt, und nutzt es dann irgendwie - oder eben nicht oder man wartet auf den "richtigen Moment", bis es zu spät ist... ist mir jedenfalls schon ein paar Mal passiert) für mich auch auf Wahrheit beruhen, und es beschert einem langfristig auch die eine oder andere Erkenntnis (siehe Klammer). Aber bin ich "stolz" darauf, noch immer auf der Suche zu sein? Nein. Aber nun, ich habe ja auch niemals behauptet, nicht von diesem "Streben" erfüllt zu sein - jedenfalls möchte ich nicht auf Dauer darauf verzichten. Außerdem gehöre ich ja auch nicht zu denjenigen, die das, was wenn überhaupt nur leise entstehen kann, lautstark in den Mund nimmt.

Aber so bin ich nun mal. Und eines Tages werde auch ich mein Glück finden - davon bin ich überzeugt!

Karin 05.09.2006, 21.28 | (0/0) Kommentare | PL

Entscheidungshilfe

Entscheidungen... das scheint dieser Tage wohl ein sehr gängiges Thema in den Blogs zu sein.

Doch wie steht es um meine eigenen Entscheidungen im Leben? Wann habe ich zum letzten Mal ganz klipp und klar für mich ganz bewusst eine wichtige Entscheidung getroffen? Spontan fällt mir an dieser Stelle nichts ein.

Es lief halt alles irgendwie weiter, ich habe getan, was getan werden musste bzw. was in meinem Interesse auch wichtig ist. Dennoch gibt es Dinge, die ich immer wieder irgendwie vor mir herschiebe. Dann gibt es aber auch noch andere Sachen, wo ich mich ganz bewusst dagegen entschieden habe - zumindest das.

Etwas anderes ist es hingegen, solche Entscheidungen auch für andere Menschen verständlich zu machen. Ist das überhaupt möglich? Okay, es mag Leute geben, die ihre Argumentation sehr gut an den Mann / die Frau bringen können. Aber ich gehöre nun mal zu der davon differenzierten Gruppe, die ihre Entscheidungen, die sie für sich selbst gefällt haben, oft auch nur für sich selbst begründen können, also zumindest dann, wenn sie warum auch immer unter einem Erklärungsdruck stehen. Ist dieser Druck nicht oder nicht sehr stark vorhanden oder wenn ich etwa meine Bewegründe schriftlich festhalte, fällt mir dies leichter.

Beim Schreiben hat man ja den Vorteil, dass man das Gesagte ganz genau vor sich hat, kann streichen und umformulieren, bis man glaubt, dass das, was man vermitteln will, einigermaßen verständlich wird. Das gilt auch, wenn man seine Gedanken einfach frei runterschreibt, so wie ich es jetzt im Moment und eigentlich meistens bei Blogbeiträgen tue - mal abgesehen von den Fällen, wo sich meine innere Zensur plötzlich meldet, oder bei heiklen Themen, wo ich mir nicht sicher bin, ob und wie ich das jetzt bloggen soll).

Hm, das ist ja schon mal eine Erkenntnis beziehungsweise ein weiterer Aspekt: Schreiben hilft, sich letztlich zu entscheiden (weil man währenddessen fast automatisch die gedankliche Materie oder die Angelegenheit analysiert und abwägt).

Karin 01.09.2006, 19.53 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Gedankenbausteine

Jeder Gedanke ist ein Baustein am werdenden Schicksal im Guten wie im Bösen.

~Prentice Mulford~,
amerikanischer Essayist, Erzieher, Goldgräber und Warenhausbesitzer
*05.04.1843; +27.05.1891


Warum passen Zitate immer so gut zu eigenen Gedanken, die einem in dem Moment beschäftigen oder kürzlich erst beschäftigt haben? Auch dieses hier ist eine sehr gute Weiterführung eines Leitgedanken, den ich gestern hatte. Aber ich fange am besten mal von vorne an:

Angeregt durch einen Beitrag in einem anderen Blog kam mir gestern die Idee, es mir zur Gewohnheit zu machen, eventuelle Gedanken, die mir morgens noch vor dem Aufstehen und in den Alltag springen kommen, einfach mal aufzuschreiben.

Dazu hatte ich mir auch heute extra ein frisches Notizbuch mit Stift neben das bett gelegt, damit ich nicht lange herumsuchen muss, wenn mir irgendein Gedanke kommen sollte, den ich dann beim Suchen wieder vergessen würde. Nun, heute hat es nicht so recht geklappt; sämtliche Ideen blieben aus. Aber es muss ja auch nicht sofort und immer sein. Es soll ja auch kein Zwang sein, nach dem Motto, jetzt muss mir etwas einfallen (das ist nicht das Ziel und würde auch gar nichts bringen) - ich meine es so, FALLS mir etwas einfällt, will ich einfach nur vorbereitet sein, denn es wäre schade, wenn mehr oder weniger wertvolle Ideen, mit denen ich zumindest irgendetwas anfangen könnte, verloren gehen.

Die Idee, das so zu machen, kam mir, als ich daran dachte, dass es schon oft vorgekommen ist, dass ich morgens noch im Halbschlaf irgendwelche Gedanken und Ideen hatte, die mir in dem Bewusstseinszustand (bitte jetzt nichts Falsches bei dem Wort denken) als ganz toll erschienen und ich es später ziemlich schade fand, dass sie bei der ersten Tasse Kaffee oder im Laufe des Tages wieder verblassten bis ganz verschwanden, weil ich sie nicht gleich aufgeschrieben hatte. Dabei geht es mir weniger um die tatsächliche Eins-zu-Eins-Umsetzung solcher Ideen. Gedacht habe ich mir das zunächst mal eher als Selbsterbauung und Motivation. Allenfalls noch als Kreativitätsübung, da ich es ja shcließlich auch für mich aufschreibe und es gewissermaßen auch das mit dem Perspektivwechsel einhergehende Querdenken schult.

Sollte mir dabei tatsächlich irgendein genialer Einfall kommen, würde ich ihn natürlich auch nicht abweisen. Aber das ist nicht die Hauptintention.

Außerdem habe ich beschlossen, wieder regelmäßig Tagebuch zu führen - ja, ein richtiges Tagebuch, aus Papier, gebunden und mit Stoff eingehüllt. So eines:

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Ursprünglich hatte ich es als Reisetagebuch vorgesehen, aber da ich in letzter Zeit (sagen wir, seit zwei Jahren nicht mehr) leider nicht sehr oft verreist bin, ist noch sehr viel Platz übrig für den Anfang, und ich finde es wirklich sehr schön für ein Tagebuch. Und, so geduldfödernd es auch sein mag (Tinte vor dem Umblättern trocknen lassen, Ärgernis, wenn sie mal wieder nicht richtig fließt, langsameres Schreiben und bloß nichts verwischen, etc.), ich werde es mit Füller schreiben. Jawoll!

Karin 30.08.2006, 17.50 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

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Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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