Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Ansichten

Feige?

Ist die Feige feige? Wenn nicht, warum heißt sie dann so? War es vielleicht derjenige, der sie so genannt hat, in dem Moment, wo er ihre neue Bezeichnung aussprach? Oder hat er dabei so genuschelt, dass man das Wort falsch verstanden hat? Und der nächste hat es dann wiederum missverstanden, der übernächste wieder etwas ganz anderes... wie bei der Flüsterpost? Wenn die Feige aber in Wahrheit keine Feige ist, was ist sie dann? Werden wir es je erfahren, wenn wir nicht einfach die Augen öffnen und uns die Feige direkt im Sonnenlicht betrachten, statt immer nur feige an ihr vorbeizuschielen und mit dem Nachbarn zu tuscheln, in dem Glauben, die Feige höre eh nichts, da sie ja keine ohrenähnlichen Organe besitze? Es sei denn, sie gehöre der aussterbenden Gattung der Ohr-Feige an?

All diese Fragen führen schließlich ins Leere, wenn man nicht hundertprozentig weiß, wie die jeweilige Feige zu klassifizieren ist. Ist es die gelbe, die mitten im Baum vom Schatten der Blätter halb verborgen wird und schon anfängt zu schrumpeln? Oder die noch fast grüne, die jedoch schon einen deutlichen inneren Reifegrad erreicht hat? Stehen am Ende mehrere ganz unterschiedliche Feigen auf dem Prüfstand, so dass das Qualitätssiegel letztendlich auf die falsche Frucht gesetzt wird? Oder dass es einen fauligen Feigensaftcocktail gibt?

Was für ein Obstsalat! Na dann mal Prost und guten Appetit!

Danke, aber ich verzichte lieber. Feige???

Karin 16.07.2006, 00.41 | (0/0) Kommentare | PL

Die Endlosspirale

Wo ich weiter unten schon das leidige, leider unerschöpfliche Thema: Hass und Gewalt, angesprochen habe, dessen Kreisel sich immer weiterdreht, erst recht, wenn keiner der beteiligten Seiten einlenkt geschweige denn ein Nachsehen hat:

Nun, ich führe hier keinen politischen Blog, und bin auch selbst keine politische Person, sprich ich gehe nicht gerade mit meinen Ansichten hausieren und bin mit diesem Prinzip bisher auch recht gut gefahren.

Dass der Nahostkonflikt seit geraumer Zeit mal wieder eskaliert, und zwar mehr denn je, wissen wir schon. Dass ich es schlimm finde, wenn Menschen (auch Soldaten) entführt werden, und noch schlimmer, wenn im Gegenzug als Druckmittel gleich noch schärfere Geschütze (sprich Panzer) aufgefahren werden, die das Pulverfass noch mehr zum Überlaufen bringen als es das sowieso schon tut, kann man sich wohl denken.

Aber dann (wenn es schon schlimmer kommt, kann es auch immer noch zum Schlimmsten des Schlimmsten kommen - wir leben wohl in einer Welt, in der sich die Superlative überstürzen) greifen die Israelis auch noch offen den Libanon an. Viele unschuldige Menschen werden wieder einmal getötet, d.h. auch viele, die überhaupt nichts mit der schiitischen Hisbollah, die ursprünglich aus dem Iran stammte (sogar Ajatollah Chomeini gehörte ihr an), zu schaffen haben.

Nein, ich stelle mich hierbei auf keine Seite. Natürlich finde ich es schlimm, was radikalislamistische Terrororganisationen anrichten (die, das möchte ich noch einmal betonen, weil das in dem Krawall der Medien und der Bomben anscheinend immer wieder unterzugehen droht, in Wirklichkeit gar nichts mit dem richtigen Islam zu tun haben, dem im Übrigen die Mehrheit aller Moslems angehört, die es sicherlich genauso verwerflich und traurig finden, was einzelne Gruppierungen unter dem Deckmantel ihrer Religion vollbringen!).

Doch ebenso schlimm finde ich es, wie die Israelis - und auch die westliche Welt, insbesondere die Amerikaner, wie sich schon zu verschiedenen »historischen« Gegebenheiten gezeigt hat - darauf reagieren. Ich halte dies für keinen Deut intelligenter als das, was diverse Terrororganisationen an verschiedenen Tatorten unter unterschiedlichen Namen machen. Vielmehr schürt eine solche Verhaltensweise den Konflikt nur noch, wie man an den aktuellen Geschehnissen immer wieder sehen kann.

Gut, ich schreibe dies als Beobachterin, aus meinem Arbeits- und Schlafzimmer und aus sicherer Entfernung vom Konfliktherd. Aber die Verantwortlichen - bzw. die, die mal etwas verantwortlicher werden sollten - sitzen ja auch in der Regel weit weg von Geschehen. Sind sie gerade deshalb so blind für das Offensichtliche? Oder wollen sie mit ihren Sturkopf bloß nicht erkennen, dass die anfangs eingeplante Richtung nicht zwangsläufig auch auf den richtigen Weg führt? Warum lernen sie nicht erst einmal aus den selbstgemachten Fehlern? Wenn jeder (und ich meine auch: alle Seiten) sich zunächst einmal an die eigene Nase packen würde und die eventuellen internen Uneinigkeiten beilegen würde, sähe die Welt schon ein Stückchen friedlicher aus.

Ja, vielleicht liegt darin die Lösung: Internen Problemen soll die Möglichkeit gegeben sein, dass sie auch intern bewältigt werden. Denn nur so können sie letztlich auch bewältigt werden. Jeder Einfluss von Außenstehenden, die im Grunde kaum Ahnung davon haben (auch wenn die Klappe noch so weit aufgerissen und das eigennützige Spektakel noch so theatralisch aufgezogen wird), kann doch nur alles verschlimmern. Hilfe zur Selbsthilfe, ja (wobei freilich sichergestellt werden muss, dass diese Hilfe und die Gelder auch dort hinfließen, wohin sie sollen, nämlich in den Aufbau einer vernünftigen Infrastruktur, Bildung, medizinisches Versorgungsnetz, etc., also zum Volk, das dies braucht und der Grundstützpfeiler der Gesellschaft ist, und nicht zu den Terrororganisationen). Aber kein gewaltsames Eingreifen. Damit wird doch - wenn man mal weiter denkt - genau das erreicht, was verhindert werden soll: Der neu geschürte Hass treibt die Leute erst Recht in die Arme derer, die bekämpt werden sollen. Und alles geht von vorne los...

So lange das nicht von den Menschen begriffen wird, die die Hebel in der Hand halten, wird es weder im Nahen Osten noch sonstwo auf der Welt, wo Konflikte ähnlicher Art schwelen, Frieden geben.

Und - habe ich das nicht schon einmal erwähnt? - im Übrigen halte ich es für falsch, eine ganze Glaubensgemeinschaft (oder auch mehrere, jede für sich mit ihren eigenen Schandmalen der Geschichte oder der Gegenwart) zu verdammen, bloß weil einige Gruppen deren Namen missbrauchen, um... Wenn die Mehrheit so denken würde, wäre die ganze Welt längst zur Hölle geworden.

Es tut mir nicht Leid, das mal so gesagt zu haben. Denn wenn sich die Geschehnisse so häufen und immer wiederholen, dann ist nun mal irgendwann der Punkt erreicht, wo ich auch als vollkommen unpolitischer Mensch (und ich weiß schon, warum ich mich aus politischen Diskussionen heraushalte) nicht mehr schweigen kann.

Karin 15.07.2006, 20.52 | (0/0) Kommentare | PL

High-Tech-Hähnchen

Allein die Bezeichnung stößt mir sauer auf. Da werden Tiere, Lebewesen wie Maschinen benannt und als perfekt auf den Bedarf abgestimmte Markenprodukte gehandelt. Als "Hühnerprototypen" bezeichnet man jene Züchtungen, die massenhaft an die großen Fleischkonzerne wie etwa Wiesenhof verkauft werden, wo sie gemästet und bei MC Doof zwischen zwei Burgerscheiben landen. Igitt! Wo geht es bloß hin mit uns. Es ist nur ein Beispiel von vielen, wo ich lieber nicht an die Zukunft der Menschheit und diesem Planeten denken möchte. Aber was heißt hier Zukunft? Sie ist ja schon da!

Karin 04.07.2006, 23.10 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Wortvielfalt

Die deutsche Sprache wächst täglich. Und zwar schneller, als neue Begriffe Eingang ins Wörterbuch finden können oder auch nicht. Oftmals bemerken wir es nicht einmal, wenn uns mal wieder eine neue Wortschöpfung in den Mund, aufs Papier oder auf die Tastatur gerät. Oder die wir in Zeitungen und im Internet lesen oder aber auch im Fernsehen hören. Viele davon benutzen wir ein Mal und vergessen es dann wieder. Andere wiederum - vergleichsweise wenige - sind kurze Zeit später in aller Munde und kommen uns dann gar nicht mehr so neu vor. Bzw. wir nehmen sie nicht als neu wahr, weil sie uns doch irgendwie vertraut sind, nur anders zusammengesetzt oder interpretiert, oder weil wir sie auch so verstehen (uns fällt ja immer das zuerst auf, was wir nicht verstehen, wo die Wissenslücken sind).

Es gibt aber jemanden, der genau diese Neologismen auf einer Internetseite zusammenträgt - ob es sich nun um besonders originelle Begriffe zu noch nicht wörtlich definierten Sachverhalten handelt, oder ob es sich um Wörter handelt, die schon eine gewisse Häufigkeit haben und sich im Sprachgebrauch bereits irgendwie etabliert haben, aber noch keinen Eingang ins Wörterbuch gefunden haben (würde man alle neuen Wörter sofort in dieses aufnehmen, müsste es ja bereits jetzt einen unendlichen Umfang haben).

Der Mann, der diese Wörter auf dieser HP versammelt, und zwar mit Angabe der Quellen (oftmals Medienartikel, die über Google gefunden wurden), heißt Lothar Lemnitzer und ist - natürlich - Sprachforscher von Beruf. Durchschnittlich 15 neue Wörter (wobei einmalige Begriffe, Eigennamen oder falsch geschriebene Wörter aussortiert werden) findet er pro Tag und stellt sie auf die Seite, die mit einer speziellen Analysesoftware funktioniert, die die Onlineversionen von verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen nach solchen Wortneuschöpfungen durchstöbert. 20.000 Einträge sind seit dem Beginn des Projektes 2002 auf diese Weise bereits zusammengekommen. So sieht man mal, wie vielfältig die deutsche Sprache wirklich ist. Und wie kreativ wir damit umgehen.

Dass dabei auch viele Anglizismen mitverwendet werden, kann man hierbei vernachlässigen. Wir sind es doch längst gewohnt, dass die Grenzen zwischen den Fremdsprachen immer mehr zerfließen. Außerdem benutzen wir doch auch seit Jahrtausenden wie selbstverständlich Wörter, die aus dem Altgriechischen oder Lateinischen abstammen. Eigentlich gehört Denglisch (und auch Freutsch, seit das Portemonnaie bei uns auch Portmonnee geschrieben werden darf) doch schon längst zum Alltag. Weder die Technik noch die neuen Forschungsrichtungen und die Wirtschaft kommen ohne es aus. Weil alles immer internationaler wird und man sich ja schließlich irgendwie verständigen muss. Und ein Ziel der Sprache ist es doch auch, Brücken zu bauen. Manchmal auch neue Horizonte zu entdecken.

Karin 04.07.2006, 21.56 | (0/0) Kommentare | PL

Unparteilichkeit

Ich, 22, parteilos. Parteilos, aber nicht kopflos. Nicht meinungslos. Nicht rückgratlos. Nicht willenlos. Auch nicht herzlos. Einfach nur parteilos aus Überzeugung.

Unparteilichkeit als Lebensprinzip. Als individuelles Gesetz, das man sich gesetzt hat. Als persönlichen Weg des Friedens mit sich selbst und seiner Umwelt. Und vor Allem: Als Voraussetzung für die Freiheit aller. Für den freien Meinungsaustausch. Für das gute Miteinander ohne verletzende Reibungen oder gar Anklagen. Aber auch für die innere Freiheit. Ohne zwischen den Fronten zerquetscht zu werden. Oder gar in Zwiespalt mit sich selbst zu geraten.

Ich habe für mich die Unparteilichkeit gewählt. Nicht nur, weil ich mich nicht gern in Schubladen stecken lasse, in denen es mir schon bald zu eng werden würde. Sondern auch, weil ich der Ansicht bin, damit am besten zu fahren und der Gemeinschaft so am besten zu dienen. Nicht, um mich kleiner zu machen, als ich bin. Sondern im Gegenteil, um so sein zu können, wie ich nun einmal bin, und wozu ich auch stehe. Und weil ich gern mal über den Tellerrand schaue, um damit meinen Horizont zu erweitern und letztlich die Welt - und ihre Menschen - immer besser zu verstehen. Denn daraus kann auch ich wachsen.

Mit meiner Unparteilichkeit stelle ich mich auch keineswegs ins Abseits. Vielmehr erlaubt es mir diese, mich an die jeweilige Gesellschaft anzupassen, ohne mich selbst zu verlieren. Ich verstehe mich durchaus als Puzzleteil eines großen Ganzen - und als solches bewahre ich meine Neutralität, um eins mit mir selbst zu bleiben und mir jeweils die Farbe zu geben, nach der mir gerade ist. Authentizität. Mit Echtheitszertifikat. Unverfälscht. Unbeschönigt. Unbeirrt. Unabhängig. Einfach ich.

Ich, 22, parteilos. Mit Leib und Seele.

© Karin Scherbart

Karin 03.07.2006, 00.14 | (0/0) Kommentare | PL

Ausnahmezustand

Irgendwann ist es aber auch mal gut! Ja, ich weiß, das Deutschland im Halbfinale ist. Habe es schon gelesen, und es wird ja hier keine Gelegenheit ausgelassen, mir das akustisch lautstark unter die Ohren zu reiben. Huuup-huuuuuuup-hurra! * Fähnchen aus der motorisierten Karawane schwenk, Ansätze des Deutschlandlieds sing und ohrenbetäubend schrill schrei * <- bezieht sich auf die andere Hälfte der Deutschen, nicht auf mich, die darüber nur die Achseln zuckt: Deutschland im Halbfinale? Na und? Müsst Ihr deswegen vernünftig gebliebene, gelassene Bürger mit Eurer fanatischen Massenbegeisterung terrorisieren? Wie soll das erst im Finale werden...

Hilfe! Nein, Deutschland soll BLOSS NICHT Weltmeister werden! Meinen Ohren zuliebe (sie sich zuhalten nützt nichts - das habe ich längst begriffen). ;)

Eine genervte Karin



Karin 30.06.2006, 20.31 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Mit Leichtigkeit zum Erfolg???

Wer alles leicht nimmt, kann keinen Erfolg haben.Aber wer keinen Erfolg hat, soll es leicht nehmen.
Tang Hsiän Dsu, (1550 - 1617), chinesischer Bühnendichter, später Sekretär im Kultusministerium und nach seiner Verbannung nur noch Bühnenautor


Ich versuche immer, es leicht zu nehmen, wenn es mal wieder Absagen hagelt, die - natürlich! - keine Absagen an meine Person oder meine Qualifikation darstellen. Sie haben sich halt »für eine/n andere/n Bewerber/in entschieden« - wie üblich.

»Für Ihren weiteren beruflichen Weg wünschen wir Ihnen viel Erfolg.« Wie immer. Ja, danke. Ist ja nett gemeint.

»Es ist uns nicht leicht gefallen« - auch diese Floskel des Bedauerns ist im Grunde überflüssig, ändert es doch nichts an der Tatsache der zu übermittelnden negativen Botschaft. Geschweige denn an der Situation des abgelehnten Bewerbers.

Natürlich möchte niemand, dass so eine Nachricht grob vermittelt wird. Aber in dem Moment, wo man diese zum wiederholten Male erhält, kommt einem das freundlich verfloskelte Bürokratendeutsch einfach nur wie ein hämisches Grinsen vor, auch wenn es noch so wohlwollend lächelnd gemeint ist und auch die Tatsache, dass Floskeln verwendet werden, verständlich ist - man hat ja schließlich nicht die Zeit, jede einzige Absage individuell zu formulieren, zumal es doch auch sicher nicht gerade wenig sind, die täglich geschrieben werden müssen.

Aber manche Sätze, wie etwa: »Zu unserer Entlastung schicken wir Ihnen Ihre Bewerbungsunterlagen zurück.« wirken auch beim x-ten Lesen wie ein Schlag ins Gesicht, auch wenn sie noch so unbedacht routinemäßig getippt werden. »Wenn meine Bewerbung eine Belastung darstellt, wieso habe ich mich dann überhaupt beworben?« So in etwa gehen die Gedanken desjenigen, der solche Zeilen bekommt.

Nun, das ist ein Vorteil von Online- oder Emailbewerbungen: Man muss schlussendlich nicht mehr so oft solche Sätze lesen. Die elektronischen Daten braucht man nur einfach zu löschen, wenn man sie nicht mehr braucht und sie dann zur Belastung des Speicherplatzes werden.

Das Internet hat es für beide Seiten leichter gemacht, den Misserfolg leichter zu nehmen.

Und dennoch gibt es Dinge, die kann und will ich niemals leicht nehmen. Dinge, die mich selbst und meine Zukunft betreffen zum Beispiel. Deshalb sind mir Worte wie dieses Zitat auch in erster Linie ein Trost: Es nicht leicht zu nehmen, sondern weiterzumachen, wird mich irgendwann zum Erfolg führen!

Ja, es gibt ein Leben nach der Absage. Daran arbeite ich - jeden Tag ein Stück.

Karin 29.06.2006, 20.55 | (0/0) Kommentare | PL

Ich weiß, was ich will und bin

Ich weiß, was ich will. Genauso, wie ich auch weiß, was ich nicht will. Und dann auch meine Beweggründe dafür habe, warum ich eine Entscheidung so und nicht anders fälle. Denn ich habe sie dann auch reiflich abgewogen, nach Für und Wider. Warum sollte ich von meinem Weg abweichen bzw. von dem, was ich nach diesen gründlichen Überlegungen für mich für am besten halte, bloß weil irgendjemand anderer Meinung ist oder sich dann in seiner Hilfsbereitschaft gekränkt fühlt.

Um eines klarzustellen: Ich bin für jede Hilfe, jeden Tipp und jeden Hinweis dankbar, nehme Ratschläge zur Kenntnis und gebe dafür auch gern zu gegebener Zeit etwas zurück. Beziehungsweise: Ist das, was ich schon gegeben habe, etwa nichts?

Aber ich bin nicht verpflichtet, aus jedem Tipp, der gegeben wurde, auch eine Konsequenz zu ziehen. Ich entscheide jeweils, was ich für mich daraus mache, und bin darüber auch keine Rechenschaft schuldig. Trotzdem versuche ich, meine Argumente zu erklären, auch wenn sie nicht verstanden oder kleingeredet werden. Obwohl sie nicht klein sind.

Denn ich weiß selbst, was gut für mich ist. Wer, der mich nicht näher kennt, könnte es wagen, sich darüber ein Urteil zu bilden?

Positiv hingegen ist auch, wenn einem hin und wieder ein Spiegel vorgehalten wird. Wie man von anderen, oder zumindest einigen - möglicherweise denen, die einen nicht so gut kennen oder die sich in dem einen oder anderen Punkt von einem unterscheiden - gesehen wird. Das ist oftmals auch sehr lehrreich. Dabei sollte es mir eigentlich egal sein, was andere von mir denken. Bis zu einem gewissen Grad ist es ja auch. Aber da ich jemand bin, der mit den Menschen auskommen möchte, ist irgendwann auch der Grad erreicht, wo ich einen Kompromiss mit diesem Prinzip schließen muss. Es wäre ja sonst auch zu meinem eigenen Nachteil.

Ja, ich gebe es zu: ich besitze eine gesunde Portion Egoismus. Doch eben nur so viel, wie nötig ist, damit ich zufrieden sein und vielleicht auch irgendwann glücklich sein kann. Ist das so unbegreiflich? Bin ich deswegen ein Monster? Weil ich in Bezug auf mein Schicksal nicht immer nur Kompromisse eingehen will, sondern ein Leben leben möchte, das zu mir passt? Zukunftsperspektiven, in denen ich mich wiederfinde, und nicht einfach irgendwas, bloß um irgendwas in der Hand zu haben, ohne dass es mich glücklich machen kann? Ich bin ja schon flexibel, offen für vieles, bin realistisch und selektiere nicht zu sehr die Möglichkeiten. Aber ich habe auch meine Vorstellungen, in welchen Schuhen ich gehen könnte und welche auf Dauer nur drücken würden. Erfolgreich kann ich letztlich nur in jenen sein, in denen ich mich auch wohlfühlen würde. Es würde dem Schuhverkäufer ja genausowenig dienlich sein, wenn ich dauernd nur reklamieren würde, weil ich das falsche Laufwerk trage. Das wäre einfach unproduktiv.

Ich denke also bei meinen Erwägungen, Schlussfolgerungen und Handlungen durchaus nicht nur an mich, sondern beziehe das Gesamtbild mit ein und sehe, was es für alle Seiten bringen würde, wenn ich mich so oder so entscheide. Manchmal gehen die Entscheidungen schnell, manchmal weniger. Aber immer steckt ein Hintergrund dahinter. Das sollte zumindest beachtet werden, bevor man seine eigenen Ansichten dazu kundtut. Dann kann man solche Entscheidungen, die ohnehin nur den Entscheidenden betreffen, auch besser akzeptieren. Und unterschätzt diesen auch nicht so schnell.

Karin 26.06.2006, 03.10 | (0/0) Kommentare | PL

Warum Utopia?

Ich wurde einmal gefragt, warum ich meinen Blog »Utopia« getauft habe, obwohl dort unter anderem wahre, selbst erlebte (und selbst erträumte) Geschichten und Fakten (inklusive meinem Senf dazu), aber auch real existierende Bilder stehen.

Natürlich ist alles, was ich hier schreibe, authentisch - einschließlich meiner Gedanken, die ich genau so wiedergebe, wie sie mir kommen (dass ich selektiere, welche davon ich überhaupt in die Bloggerwelt einbringe, was mir wichtig ist zu sagen und worüber ich lieber schweige, ist klar, aber ein anderes Thema).

Damit mein Blogname aber von allen richtig verstanden wird, hier eine kurze Erklärung: Als ich den Blog gewonnen hatte, suchte ich in meinem Gedächtnis nach einem Blognamen, in dem ich mich charakterlich sehr gut wiederfinden kann bzw. der bestimmte Wesenszüge in mir widerspiegelt. Da spukte mir plötzlich das Wort Utopia im Kopf herum - weil ich oft gewissermaßen in meiner eigenen Welt lebe (tun wir das nicht alle, liebe Mitbloggende?). Fragmente, Bruchstücke, vielleicht auch den einen oder anderen Schatz, der traurige Augen wieder zum Leuchten bringt, aus diesem inneren Utopia möchte ich hier teilen.

Nun mögt Ihr dem vielleicht hinzufügen wollen, dass ich ja nicht nur erbauliche und fröhliche Dinge hineinsetze (wenngleich ich mich in dunklen / kritischen Stunden nach Möglichkeit zurückhalte, um keine schlechte Laune zu verbreiten und nicht wildfremde Menschen auch noch mit meinem Kram zu belasten oder durch zeitschleifenartige Wiederholung zu langweilen). Dass ich nicht immer das Blau vom Himmel herabpredige, sondern eben auch mal das Braune von der Erde in den Himmel hebe (oder so :-)). Nun, man sieht, ein bisschen kreativ um die Ecke denkend verdreht bin ich ja doch. Anders eben. Manchmal auch utopisch. Träume mir viele Dinge zusammen, die zum Großteil vermutlich sowieso niemals wahr werden. Lasse mich bisweilen auch eine begrenzte Zeit darin fallen, um dann (meist gestärkt und noch ein bisschen mehr ich) wieder aufzustehen.

Nein, so utopisch bin ich nun auch wieder nicht, dass ich die Realität aus den Augen verlieren würde (wie sollte ich das, wenn ich doch so oft mit der Nase davor gestoßen werde oder von selbst stolpere). Und wenn es mir irgendwann einmal gelingen wird, die Utopie, die ich mir selbst als Lebensentwurf zusammengeschustert habe und jeden Tag aufs Neue weiter optimiere, voll und ganz zu leben, wenn ich also meine Utopie in die Realität umgesetzt haben werde (was wahrscheinlich mein ganzes Leben in Anspruch nehmen wird), dann wird mein Glück perfekt sein - und das anderer Menschen auch, weil in meiner Welt unter allen Umständen freundlich und tolerant miteinander umgegangen wird, Probleme friedlich / gewaltlos und diplomatisch gelöst werden und niemand dort verletzt wird, weil jedes Wort mit Bedacht gewählt ist. Usw. So nach dem Motto: Eine bessere Welt ist möglich - zumindest im Kleinen, wenn nur jeder Einzelne etwas dafür tut.

Aber so weit wollte ich jetzt auch nicht abschweifen.

Im weiteren Sinne steht Utopia auch für eine optimistische Grundeinstellung (auch als Selbstmotivation, denn wie man schon im Blog sehen kann, herrscht auch bei mir nicht immer eitel Sonnenschein - muss es auch nicht, denn ich bin auch nur ein Mensch; wichtig ist, wie man damit umgeht).

Nun, eigentlich wollte ich hier keinen Vortrag halten. Mein Motiv für diesen Beitrag war ursprünglich nur der zu verdeutlichen, dass ich mir sehr wohl bei der Benennung meines Blogs etwas gedacht habe - wenn auch etwas weniger, als es jetzt in der geschriebenen Form den Anschein erwecken mag. Ich hoffe, ich habe damit nichts von dem Zauber dieses Wortes kaputt gemacht. Aber schön, mal drüber geredet zu haben. Dafür sind Blogs ja letztlich da: Zum Kommunizieren, sich mitteilen, manchmal auch selbst zerreden ...

Karin 21.06.2006, 03.07 | (0/0) Kommentare | PL

Im Vorbeigehen mitgenommen

Stöckchen von Inge

Was ist für dich das vollkommene Glück?

Vollkommenes Glück gibt es nicht. Es gibt nur die vielen kleinen Glücke, die zu einem großen Glück werden können. Das können vermeintliche »Kleinigkeiten«, Gesten oder Worte sein, die mich erfreuen; Zeit verbringen mit Menschen, die ich mag; etwas Schönes unternehmen; Musik, die der Seele guttut; das Gefühl, etwas geschafft oder gar erreicht zu haben; ... es kann vieles sein. Ein größeres Glück wäre für mich, einen Job zu finden, mit dem ich leben kann und der mir obendrein Spaß macht, weil ich mich damit identifizieren kann. Selbstverwirklichung. Das allergrößte Glück, das ich mir vorstellen kann, liegt bei mir wohl noch in ferner Zukunft: Die Liebe meines Lebens erleben, eine von der Art, die, einmal gewachsen, ewig hält, und Kinder.

Wo möchtest du gern leben?

In der Südsee, in einem Strandhaus auf einem Felsen, mit dem Mann meiner Träume, der leider noch nicht in meiner Realität angekommen ist.

Was ist deine größte Hoffnung?

1. Berufliche / finanzielle Sicherheit. 2. Mein Leben endlich auf meine eigenen Füße stellen (keine Hoffnung, sondern ein Plan, aber abhängig von 1.) 3. Den Mann meines Lebens finden.

Was treibt dich zur Verzweiflung?

Wenn ich das Gefühl habe, gegen Mauern anzureden oder mit Windmühlen zu kämpfen.

Woran glaubst du?

An das Gute im Menschen.

Was ist dein größter Fehler?

Ich handle und reagiere manchmal zu sentimental. Ein andermal verberge ich es wieder hinter der Maske der Vernunft. Beides sind deshalb Fehler, weil ich nicht nur zur Hälfte ich sein möchte. Daran muss ich arbeiten. Ach ja, und ich neige dazu, vieles zu persönlich zu nehmen. Das kann in Einzelfällen auch dazu führen, dass ich mich damit selbst runterziehe (doch bis jetzt bin ich auch immer wieder aus dem Loch selbstständig wieder herausgekrochen und habe wohl auch langfristig etwas daraus gelernt). Und ich tue mich manchmal schwer mit Entscheidungen; überhaupt mit allem, was endgültig ist.

Dein Hauptcharakterzug?

Ich kann gut zuhören, nehme mein Umfeld sehr intensiv, aber auch kritisch wahr, und kann mich gut in andere Menschen hineinversetzen. Auch wenn ich mich scheinbar schnell einschüchtern lasse (obwohl ich mich dann bloß in mein Schneckenhaus zurückziehe), habe ich meinen eigenen Willen, den ich wenns drauf ankommt, aber auf jedne Fall immer dann, wenn es mich selbst betrifft, auch hartnäckig durchsetze.

In welchen Eigenschaften ähnelst du deinen Eltern?

Dass ich das, was ich einmal aus Überzeugung anpacke, mit Leidenschaft tue, und meine allgemeine Lebensfreude und Zufriedenheit mit dem, was ist, habe ich wohl von meiner Mutter. Ebenso mein hohes Verantwortungsgefühl und meine Gewissenhaftigkeit für jeden Schritt, den ich vollbringe. Das Zweifelnde, Unentschlossene, Melancholische, Verzagte, habe ich hingegen meinem Vater zu verdanken. Dafür aber auch meine Hilfsbereitschaft, die bis an die Grenzen der Selbstlosigkeit reichen kann.

Welche deiner Vorzüge werden verkannt?

Dass ich nachdenke, bevor ich etwas äußere (viele werden dabei ungeduldig). Ansonsten sehr viele Dinge. Ich werde in vielem oft unterschätzt. Zum Beispiel in meiner Intelligenz. ;-)

Welche Eigenschaft schätzt du an anderen Menschen?

Einsatzbereitschaft (für eine gute Sache und für andere Menschen); die Fähigkeit, auch dann gute Laune zu verbreiten, wenn die allgemeine Stimmung im Keller ist; Überzeugungskraft.

Was war/ist dein größter Erfolg?

Puh ... da muss ich aber mal scharf überlegen ...

Was ist deine liebste Beschäftigung?

Lesen, schreiben, spazieren, Rätsel lösen, schöne Zeiten mit guten Freunden verbringen (wo, wie und zu welchem Anlass ist unterschiedlich), gute Gespräche, bei entspannender Musik nachdenken, ...

Welche unerledigte Aufgabe schiebst du immer vor dich her?

Nur eine??? Es gibt so viel, dass ich noch tun muss ...

Was muss unbedingt auf deinem Frühstückstisch stehen?

Kaffee!!! Und die Zeitung.

Was machst du, wenn du unerwartet einen freien Nachmittag hast?

Ich gehe mal wieder ins Kino, radle durch die Natur oder genieße die Sonne im Garten. Oder: siehe oben.

Du gewinnst eine Million Euro, was machst du damit?

Ich unternehme eine Weltreise - ganz spontan, ohne vorheriges Ziel, ziehe ich einfach los, immer der Nase nach, und gucke, was ich so erlebe, wem ich begegne, wohin mich mein nächster Weg führt. Dafür nehme ich mir ein Jahr Zeit, schreibe dabei all meine Eindrücke und Gedanken auf und mache anschließend ein Buch daraus. Dann kaufe ich in Afrika ein großes Bauernhaus, bringe es in Schuss und gründe darin ein Waisenhaus, das ich selbst organisiere und leite. Finanzieren tue ich das, indem ich selbst angebautes Gemüse und irgendwelche Handarbeiten in der Stadt verkaufe und durch meine Bücher. Aber ich weiß ja, dass auch das niemals wahr werden wird ... eine Utopie eben. ich mache dem Namen meines Blogs mal wieder alle Ehre!

Wie oft bist du in deinem Leben schon umgezogen?

Zweimal (ich weiß, damit breche ich keine Rekorde ... man möge mir meine Jugend nachsehen *g*).

Dein Lieblingsbuch?

Zu viele. In der Regel immer das, was ich im Augenblick lese.

Dein Lieblingsschriftsteller?

Mit welchem soll ich anfangen?

Dein Lieblingsfilm?

Ich mag viele Filme.

Bei welcher Musik entspannst du?

Jack Johnson, Rosenstolz, Gérald de Palmas (französische Chansons), Hauptsache schön, gefühlvoll, melodisch und harmonisch dahinplätschernd.

Welches Lied singst du am liebsten?

Ich singe gar nicht (oder nur heimlich, wenn es keiner hört ;-)).

Was siehst du im Fernsehen am liebsten?

Dokus.

Welche Reform bewunderst du?

Soll das ein Witz sein?

Wem zollst du Respekt?

Mutter Theresa. Dem Dalai Lama. Menschen mit Rückgrat, herzvollem Humor und unerschöpflicher Güte. Meinem ehemaligen Chef.

Was würdest du durchsetzen, wenn du für einen Tag Deutschland regieren würdest?

An einem Tag bestimmt nichts. Dazu bräuchte ich mehr Bedenkzeit, weil ich nämlich nicht wüsste, wo ich anfangen sollte. Wenigstens gebe ich es zu. Immerhin besser, als einfach draufloszukloppen. Ich bin ja nicht so ...

Wie, denkst du, wird in zehn Jahren die Stellung behinderter Menschen in Deutschland sein?

Wenn sich nichts ändert: Schlecht.

Wer oder was hättest du sein mögen?

Ich selbst.

Welchen Traum möchtest du dir unbedingt noch erfüllen?

Ich habe viel zu viele!!! Wobei es in einigen Fällen vielleicht sogar besser ist, dass sie für immer ein Traum bleiben werden. Ich kann damit leben - aber ohne meine Träume kann ich nicht leben.

Wie möchtest du sterben?

Zum richtigen Zeitpunkt - nicht zu früh, und nicht zu spät. Außerdem ohne Qualen, am liebsten im Schlaf wegdämmern, ohne dass ich es bewusst bemerke.

Wie lautet deine Lebensphilosophie?

Lebe jeden Tag. Tue, was Du für richtig hältst, und nicht, wovon andere denken, es wäre »das Beste für Dich«. Alles hat auch seine positiven Seiten.

Und: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Karin 19.06.2006, 23.14 | (0/0) Kommentare | PL

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Texte, Lektorat und Ãœbersetzungen

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Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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