Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Gedanken

Was wir von der Natur lernen können

Der Mensch produziert seit jeher viele Gifte und bringt sie in Umlauf. Mit einigen Giften verpestet er die Umwelt, manche gelangen bei der Entsorgung in den Naturkreislauf und richten dort ihren Schaden an. Manche dieser Gifte sind künstlich hergestellt, wieder andere weiterverarbeitete Substanzen, die man ursprünglich auch in der Natur findet.

Ja, auch in der Natur gibt es Gifte. In der freien Wildbahn dienen Gifte häufig sogar dem Schutz und dem Überleben einer Art. So verhindert das Gift des Fliegenpilzes, eine Mischung aus Ibotensäure und Muscazon sowie kleinere Dosen Muscarin, dass verschiedene hungrige Tierarten zu viel davon wegessen. Und die Pfeilgiftfrösche wehren ihre Feinde mit hochtoxischen Alkaloiden ab.

Im Gegensatz zum Menschen hat die Natur jedoch eine gute Vorsichtsmaßnahme getroffen, um Lebensmittelvergiftungen bei Unschuldigen vorzubeugen: Hochgiftige Nahrungsmittel sind in der freien Flora und Fauna für die betreffenden Lebewesen klar gekennzeichnet. Der Fliegenpilz signalisiert durch sein leuchtendes Rot die Gefahr, die er in sich birgt und die er ausströmen kann, wenn sich jemand leichtsinnig an ihm labt. Die Pfeilgiftfrösche hingegen geben ihre Warnung je nach Unterart durch ihr gelbes, rotes oder blaues Hautkleid oder aber durch eine auffällig gemusterte Oberfläche ab.

Auch der Mensch hat verschiedene Kennzeichnungen für extrem gefährliche Gifte. Tonnen radioaktiv verstrahlten Mülls sind mit dem bekannten schwarz-gelben Symbol klar erkennbar. Chemische Gifte, die in vielen Haushalten leider immer noch Anwendung finden (wie Rattengift und dergleichen), und Gifte aus anderen Bereichen, sind für gewöhnlich mit einem Totenkopfsymbol gekennzeichnet.

Für alles Mögliche andere gibt es ebenfalls - meist durchaus nachvollziehbare - Kennzeichnungspflichten.

Nur beim Essen, der lebensnotwendigsten Sache überhaupt - da hat der Mensch sehr geschludert. Klar gibt es mittlerweile bereits einige gute Qualitätssiegel, beispielsweise für Biowaren und gentechnikfreie Produkte.


Aber wie sieht es mit den massenweisen Billigprodukten aus, welche keines dieser Siegel tragen? Sollten diese nicht auch gründlich auf ihre Qualität überprüft und diese Qualität dann auch für den Verbraucher ersichtlich bescheinigt werden? Vor allem bei Fleisch sehe ich bisher nichts dergleichen auf den Verpackungen.

Update: Und auch bei radioaktiv verstrahlten Lebensmitteln wäre so eine Kennzeichnung beizeiten nicht schlecht - anstatt dass auch noch die Grenzwerte erhöht werden!

Wie wäre es mit einer Skala: Grün für frische und einwandfreie Lebensmittel, Gelb für "man kann es unbedenklich essen, es hat sich bei der Kontrolle als giftfrei herausgestellt, könnte aber kleinere Qualitätsmängel wie etwa den leichten Verlust einzelner Nährstoffe aufweisen" - und mit einem rot markierten Prüfsiegel gekennzeichnete Produkte dürften gar nicht erst ins Supermarktregal.

Von der Natur können wir einiges lernen. Die Natur macht dem aufmerksamen Betrachter mögliche Gefahren stets deutlich. Und die zivilisierten Zweibeiner sollen im schlimmsten Falle ahnungslos in schlechte Lebensmittel hineinbeißen, ohne davor gewarnt bzw. auf geprüft gute Alternativen hingewiesen worden zu sein???

Karin 17.01.2011, 19.22 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Ist Büchertauschen für Arme bald passé?

Gestern erreichte mich eine Infomail, deren Aussage ich erstmal verdauen musste: Ab dem 04. Oktober diesen Jahres soll nämlich pro Tauschanforderung bei Tauschticket eine Gebühr von 0,49 € erhoben werden. Damit gehört das kostenlose Tauschen von Medien und teils anderen Sachen dort bald der Vergangenheit an.

Im ersten Moment war ich - wie sicherlich viele - schon etwas desillusioniert, um nicht zu sagen leicht empört. Als ich mich einst bei Tauschticket angemeldet habe, tat ich dies auch deswegen, weil ich das Konzept sehr begrüßte. Schließlich bekamen auf diese Weise auch diejenigen Menschen, die im Alltag jeden Cent umdrehen müssen, die Möglichkeit, ohne finanziellen Verlust Bücher und andere Medien zu erwerben - und später eventuell wieder anzubieten. Die einzigen dabei entstehenden Unkosten waren die für den Versand notwendigen Portokosten (also 1,40 € für Büchersendungen); diese wurde aber meines Erachtens durch den Erhalt der Tickets wieder kompensiert. Es war vor Allem das Sozialverträgliche, das mich an diesem Konzept so begeisterte und mit dem sich Tauschticket bis dato von der gebührenpflichtigen Konkurrenz abhob.

Auch für mich war es jedes Mal ein kleines Glückserlebnis, wenn ich bei Tauschticket ein von mir begehrtes Medium entdeckte, für welches ich anderswo einige Euro hätte bezahlen müssen. Ich hätte es mir zwar meist durchaus leisten können, aber es ist nun umgekehrt auch nicht gerade so, dass ich nicht gucken müsste, wo ich etwas sparen kann. Heutzutage ist das auch hierzulande nichts Ungewöhnliches.

Irgendwie trauere ich schon den "alten Zeiten" hinterher. (Ich weiß, man sollte nicht so reden, als ob es JETZT bereits Wirklichkeit wäre - andererseits schadet es wohl auch nicht, wenn ich mich auf diese Weise schon einmal geistig auf die vergleichsweise "teurere" Zukunft einstelle.) Mittlerweile habe ich mich aber auch mit dem Gedanken angefreundet, dass es offenbar notwendig wurde, und bin persönlich durchaus zu diesem Kompromiss bereit, wenn dies tatsächlich zur Instandhaltung und eventuell sogar Verbesserung der Plattform beiträgt. Meinem eigenen Budget tut dieser relativ bescheidene Betrag nicht allzu sehr weh; allerdings denke ich auch ein wenig mit sprichwörtlichen Magenschmerzen an die ärmeren unter den Usern. Kann es sich etwa ein Hartz-4-Empfänger dann noch leisten, regelmäßig ihre zur Befriedigung des Bildungsbedürfnisses erforderlichen Medienbestände darüber aufzustocken? Anders sähe es aus, wenn es für nachweislich arme Menschen nach Vorlage / Einsenden eines entsprechenden Nachweises dort eine Vergünstigung gäbe... (Dies wäre nur so eine Idee - ich habe keine Ahnung, inwiefern das technisch und aufwandsmäßig von der Seite her realisierbar wäre.)

Nun, ich bin gespannt, wie sich die Plattform nach dieser Neuerung entwickeln bzw. inwiefern es die Aktivität der unterschiedlichen Nutzer beeinträchtigen wird. Sicher werden einige sich aufgrund dessen von Tauschticket zurückziehen... Ich stelle mir vor, dass zumindest in der Anfangszeit dort weniger getauscht werden wird. Auf lange Sicht könnte sich auch die Userschaft ändern, zumal die ganz Armen wahrscheinlich die Ersten sein werden, die sich abmelden (und höchstens im Falle einer positiven Veränderung der finanziellen Situation wieder aktiv(er) würden). Sprich: Es werden die übrig bleiben, die es sich sowieso leisten können und die auch bereit sind, die Plattform zu unterstützen. Wie gesagt: Mir ist sie es wert, und ich bin in der Lage, den Preis dafür in Kauf zu nehmen. Gegenüber den Alternativen, von denen mir bis jetzt noch keine untergekommen ist, welche mir mehr zusagen würde, finde ich diese Option noch immer ziemlich günstig - auch wenn's (wie die Betreiber selbst schreiben) nicht ursprünglich so vorgesehen war.

Für die Zukunft dieser Tauschbörse wünsche ich mir, dass der gewohnte Standard durch den Beitrag (welcher hoffentlich konstant bleiben kann und nicht noch steigen wird -> DAS wäre auf lange Sicht nun wirklich ein Grund für mich, aufzuhören) beibehalten und die versprochenen Verbesserungen zur Zufriedenheit aller umgesetzt werden können.

Nachtrag am 23.09.:
Ha! Ich habe noch eine kostenlose Alternative gefunden, für den Fall, dass alle Stricke reißen: meinbuch-deinbuch.com. Leider ist es nur auf Bücher beschränkt, aber das ist eh das, was ich am meisten tausche.

Karin 21.09.2010, 19.54 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Henning Mankell und weitere Aktivisten wieder frei

Unter den Aktivisten auf der - wohlgemerkt friedlichen - Flotte, welche dringend benötigte Hilfsgüter an die Palästinenser enthielt, befand sich übrigens auch Henning Mankell. Mittlerweile wurden er und viele andere, die von Israel festgenommen worden waren, wieder freigelassen.

Auch auf die Gefahr hin, dafür einen auf den Deckel zu bekommen oder missverstanden zu werden: Ich finde es ehrlich gesagt unmöglich, was sich die israelische Regierung da erlaubt, und wie sie mit dem palästinensischen Volk sowie mit etwaigen gewaltfreien Kritikern umspringt. Bei so einer Vorgehensweise ist es doch kein Wunder, wenn irgendwann irgendwo wieder Hass geschürt wird! Unter diesen Voraussetzungen (und falls sich nichts ändert) ist es nur eine Frage der Zeit, bis im Gaza die nächste Bombe hochgeht oder die Hamas wieder an Macht gewinnt (möge dies verhütet werden, obwohl es noch lange nicht danach aussieht)...

Wenn es nach mir ginge, wäre Israel schon längst in zwei Staaten aufgeteilt: Ein Teil für das muslimische Palästina, der andere für Israel. Ist es nicht von Tag zu Tag offensichtlicher, dass es zwischen diesen beiden Völkern keine Einigung geben kann - erst Recht, da keiner von beiden zu Kompromissen bereit ist? Wie lange läuft der Israelkonflikt schon, wie viele gescheiterte Friedensversuche hat es schon gegeben? Laut Wikipedia seit 1918 schon! Und mit jedem Tag, den diese Situation dort andauert, komme ich mehr zu dem Schluss, dass es erst dann Frieden da unten geben wird, wenn jeder der beiden Kontrahenten seinen eigenen Staat haben wird. Dann werden sich auch beide so in Freiheit entfalten können, wie es ihnen beliebt - und extremistischen Bewegungen in welche Richtung auch immer wäre der Nährboden (welcher oft in der Unzufriedenheit und dem Unmut der Menschen beruht) entzogen.

Im Kindergarten (man verzeihe mir den Vergleich) macht man es schließlich auch so: Wenn zwei sich kloppen, werden sie von einer neutralen dritten Person getrennt. Fortan ist Ruhe im Karton, und die Gemüter beruhigen sich ebenfalls. Am nächsten Tag geht das Leben weiter. Die Kampfhähne gehen sich zwar fortan aus dem Weg, aber sie starten keinen neuen Angriff - wieso auch?
Trennt man sie hingegen nicht, setzt sich der Teufelskreis so lange fort, bis es nur noch Sieger und Besiegte gibt.
Genau so ist es auch im Krieg. Nur dass die Besiegten dort zugleich meist auch tot sind. Entweder tatsächlich, oder in einem anderen Sinne "tot".
Ist das das Ziel bestimmter Vertreter beider Seiten? Ich hoffe nicht, aber es hat den Anschein.

Warum sonst wird hier nichts unternommen (und hier wären vielleicht auch die Staatsgemeinschaften dieser Welt gefragt) und der Albtraum weiter laufengelassen?

Mir ist bewusst, dass bestimmte Länder - insbesondere die USA - auf der Seite Israels stehen, während muslimische Staaten wohl eher für die Palästinenser Partei ergreifen.
Ich persönlich stehe auf KEINER Seite. Ich weiß, dass es auf beiden Seiten radikale Vertreter gibt und dass diese das Pulverfass immer wieder zum Überlaufen bringen können. Ich sehe aber auch die Ursachen dafür, und ich versuche, die Situation beider Völker zu verstehen. Ja: Mir persönlich geht es um die einfachen Menschen, die unter den Verhältnissen zu leiden haben - und die vielleicht den Schlamassel selbst nicht so ganz verstehen (wie kann man so etwas auch verstehen??). Die einfach nur in Frieden LEBEN wollen.
In diesem Sinne halte ich ein Polarisieren jeglicher Art sogar für gefährlich. Zum Frieden trägt so etwas ganz sicher nicht bei - sonst wäre er sicher schon da. Deshalb betrachte ich das Ganze unparteiisch. Schade, dass sich die Leute "da oben" in der Politik meistens dafür entscheiden, sich zwischen den Messern des Polarisierens zu winden. Ich denke nicht, dass man damit weit kommt. So dreht man sich nur im Kreis.

Karin 02.06.2010, 19.56 | (0/0) Kommentare | PL

Neues von Utopia (Vermischtes)

Herrlich! Nun scheint der Frühling endgültig und unwiderruflich da zu sein!
Zwar bin ich heute langärmlig draußen herumgelaufen, da zwischendurch doch mal ein Wind aufkam. Teilweise war es mir aber auch wieder etwas zu warm in den Klamotten. Aber besser zu warm als zu kalt.

Ansonsten grünt und blüht es jetzt, als würde die Natur all das nachholen, was in den vergangenen Wochen nur zögerlich nach und nach zutage getreten ist. Genossen habe ich es heute, als ich zu Fuß von meinem Hausarzt heimgegangen bin (das ist schon ein Stück zu laufen).

Und auch bei mir stellt sich so allmählich Frühling ein. Nicht unbedingt so, dass ich von heute auf morgen von früh bis spät quietschfidel und in höchstem Maße produktiv wäre (ich muss keine Rekorde brechen, sondern arbeite lieber in meinem Rhythmus - egal, worum es sich gerade handelt). Sondern von der allgemeinen Grundstimmung her.

Ganz nebenbei geht es nun auch mit der Badrenovierung in diesem Hause vorwärts. Mittlerweile wurden auch bereits die neuen Leitungen verlegt und der Spülkasten der Toilette aufgebaut. Ich werde auf jeden Fall froh sein, wenn alles fertig ist - inklusive den umfassenden Putzarbeiten danach!

Frühjahrsputzmäßig kann ich aus diesem Grund im Moment daher nicht allzu viel machen. Sicher gibt es noch einige Dinge aufzuräumen, und der Garten ist ja auch noch da... Ich habe also schon noch genug "Stoff" für meine Aktion, so ist das nicht.
Es wird aber - wie regelmäßige Leser schon bemerkt haben dürften - vor Allem aufgrund der Großbaustelle in nächster Zeit nicht mehr so oft Beiträge dazu geben. Und zu häufig Dinge wiederholen, die ich in ähnlicher Form schon mal gebloggt habe, will ich auch nicht. Ein wenig soll es ja abwechslungsreich bleiben, wenn ich schon so etwas durchführe.

Vielleicht ist dem einen oder anderen auch aufgefallen, dass ich schon lange keine nachdenklichen, ernsteren Beiträge mehr geschrieben habe. Das liegt nicht etwa daran, dass ich aufgehört hätte zu denken, oder dass mir keine Themen in den Sinn kämen, mit denen ich mich beschäftige / die ich gerne ansprechen würde. Mitnichten!
Nur passt es in dem Moment halt nicht immer so. Bei komplexeren Themen fehlt mir manchmal auch die Muße. Denn wenn ich mich auf ein Thema einlasse, dann befasse ich mich am liebsten gründlich damit, bevor ich etwas dazu von mir gebe. Ich mag es nicht, halb ausgegorene "Weisheiten" in die Welt zu setzen, deren Substanz schon bald zu bröckeln beginnt.
Deshalb äußere ich mich lieber wohlüberlegt, bereite mich auf ein Thema vor, recherchiere wichtige Fakten, die meine Argumentation untermauern, etc.
Sicher, so eine Vorgehensweise kann mitunter auch dazu führen, dass manches nie angesprochen bzw. ein Blogeintrag (z. B. zu einem gesellschaftlichen, politischen oder historischen Thema, whatever) immer weiter aufgeschoben wird. So lange, bis das Thema dann in Vergessenheit gerät.
Durch Zufall stößt man möglicherweise irgendwann wieder darauf - wenn nicht, dann "war es wohl nicht so wichtig", denn in der Zwischenzeit sind ja wieder neue potentielle Themen hinzugekommen. Oder man hat gerade keine Lust, darüber zu schreiben.

Egal. Ich blogge weiterhin so, wie ich lustig bin. Auch wenn der Blog naturgemäß permanent unvollständig bleibt und es gelegentlich auch mal ein bisschen banal wird. Dafür wird er umgekehrt auch immer irgendwo ein Entwicklungspotential haben! So soll es auch sein. A.A.Smile.gif Wichtige Themen finden ihren Raum, wenn ihre Zeit gekommen ist.

Karin 15.04.2010, 20.28 | (0/0) Kommentare | PL

Einfluss von Blogs in Deutschland

Während in den USA Blogs schon lange einen mehr oder minder großen Einfluss in der Öffentlichkeit haben und dort z. B. über die konventionellen Medien sogar politisch ernst genommen werden, scheinen in Deutschland vor Allem private Blogs eher ein Nischendasein zu führen und oftmals auf "spaßige Online-Tagebücher" reduziert zu werden. Aber auch etablierte Fachblogs mit qualitativ hochwertigen Inhalten werden von Einzelpersonen aus den konventionellen Medien hierzulande immer noch belächelt.

Dabei bergen Blogs einiges Potential in sich: Immerhin drückt man in seinem Blog seine Meinung aus, teilt Informationen, die man interessant findet, frei mit anderen, und tauscht sich über diverse Dinge aus (was bei konventionellen Medien wenn überhaupt nur sehr eingeschränkt, zeitverzögert und selektiv möglich ist). Darüber hinaus bieten Blogs eine nicht zu verachtende Ergänzung zu anderen Medien, zumal in Blogs nach Einschätzung vieler oft auch Themen angesprochen werden, die sonst unter den Tisch fallen würden. Durch Verlinkungen breiten sich die Inhalte aus. Und in der Masse könnten Blogs auch Veränderungen bewirken. Doch was in den USA längst Bloggeralltag ist, ist in Deutschland wohl noch ein weiter Weg.

Nun fragt sich der eine oder andere vielleicht, warum ich - als "kleine" Bloggerin, die auch nicht sonderlich professionell bloggt und nicht einmal EIN spezielles Blogthema hat - mich damit befasse. Ganz einfach: Weil ich mir vorstelle, dass man auch als "kleiner", privater Blogger dadurch, dass man seine Meinung vertritt, Diskussionen anstößt oder auch über Dinge informiert, die einem wichtig sind, bis zu einem gewissen Punkt Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen usw. nehmen kann. Als Blogger (ausgenommen die, die wirklich zu 100% ein Onlinetagebuch führen und keinen Wert auf den Austausch über aktuelle Themen legen) trägt man zu einem meinungsbildenden, aber auch informativen Prozess bei. Das Problem: Man muss auch gelesen werden, und zwar von denen, die es interessiert.

Verlinkungen, sich selbst im Kommentar oder durch einen eigenen Blogeintrag an Diskussionen und an Aktionen beteiligen kann zwar zu einer größeren Bekanntheit von Blogs beitragen. Und wenn die Beiträge dann noch gut recherchiert sowie kompetent präsentiert werden (dazu gehört auch so Profanes wie Rechtschreibung), kann das noch einmal das positive Renommee eines Blogs verstärken.
Aber selbst dann bleibt es aufs Ganze besehen meist immer noch bei einem kleinen Kreis. "Nach oben", zu politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungsträgern, dringen auf diese Weise die Ansichten aus dem Volke meist nicht, oder nur durch Zufall. Erreichen lässt sich so im Einzelnen schon gar nichts. Deshalb bräuchten solche Blogs eine breitere Aufmerksamkeit, beispielsweise, indem auch in den anderen Medien darüber berichtet wird, wie unter anderem dort vorgeschlagen wird.

Oder ein Blog müsste etwas ganz Besonderes bieten, zum Beispiel eine Aktion durchführen, die es so noch nicht gegeben hat und die automatisch in einer Art Domino-Effekt den Blick der Öffentlichkeit auf sich zieht.

Dies sind nur einige allgemeine Überlegungen, die ich in den Raum stelle. Vielleicht hat ja der eine oder andere Lust, seine Meinung dazu zu äußern, Ideen, wie die deutsch(sprachig)e Blogosphäre noch mehr an Bedeutung hinsichtlich wichtiger Entwicklungen und des gesellschaftlichen Austauschs gewinnen könnte, oder dergleichen.

Karin 03.02.2010, 22.22 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Hast Du das Blogger-Gen?

Im April diesen Jahres streute ein US-amerikanischer Blogger namens Felix Salmon mit seinen Thesen über den angeblichen Mangel deutscher Wirtschaftsblogs ein Strohfeuer. Ein Aufschrei ging anschließend durch die deutsche Blogosphäre, nachdem die Süddeutsche Zeitung seine Aussagen (von einigen inhaltlichen Veränderungen bei der Übersetzung abgesehen) seine Aussagen auf die gesamte deutsche Bloggerwelt übertragen hatte.

Vielleicht lässt die Tatsache, dass mich dieses Strohfeuer erst jetzt im Nachhinein erreicht hat, oberflächlich und undifferenziert betrachtet zunächst darauf schließen, bestimmte Ausprägungen des Web 2.0 wären bisher - trotz Blogbesitzes, einem Twitter-Account usw. - teils an mir vorübergegangen. Fakt ist jedenfalls, dass ich erst heute im Rahmen von Google-Recherchen auf diese Diskussion stieß.

Das Stichwort war: Blogger-Gen. Als ich es eingab, ahnte ich noch nichts davon. Ohne nun auf alle 10 Punkte nochmal einzugehen (dass jeder einzelne reichlich Diskussionsstoff bietet, hat man ja gesehen ), möchte ich hiermit eine kleine Aufstellung meinerseits machen, was einen Blogger mit Blogger-Gen auszeichnen kann. Daran könnt Ihr möglicherweise für Euch anhand der Auswertung unten "testen", ob und inwieweit Ihr davon betroffen sein könntet.

Angesichts der 10 Thesen des Herrn Salmon - und der Interpretationen dazu - wäre durchaus auch denkbar, dass die Ergebnisse einige seiner Vermutungen oder gar die Hauptaussage zumindest teilweise widerlegen helfen könnte. Mir persönlich fallen jedenfalls spontan einige deutsche Blogger ein, die entweder ganz eindeutig oder zumindest in bestimmten Punkten das Blogger-Gen ihr Eigen zu nennen scheinen. Aus diesem Grund möchte ich abschließend (am Ende dieses Beitrages) eine kleine Umfrage darüber starten, wie weit das Blogger-Gen bei Euch nach eigener Einschätzung, und / oder wie Ihr mithilfe meines Tests herausgefunden habt, ausgeprägt ist.


Hast Du das Blogger-Gen? - Der utopische Psycho-Test

Bitte beantworte die folgenden Fragen für Dich selbst so ehrlich wie möglich jeweils mit Ja oder Nein (falls Du Dich einmal nicht entscheiden kannst, wähle das, was am ehesten zutrifft - "Jein" gibt es nicht). Denn nur so kannst Du eventuell herausfinden, ob Du das Blogger-Gen oder aber eine abgeschwächtere Mutation davon hast - oder eben nicht.

1. Manchmal träumst Du vom Bloggen.

2. Einer Deiner ersten Gedanken nach dem Aufstehen ist: Was blogge ich heute?

3. Fast jeden Tag bloggst Du mindestens einen Beitrag - und sei es auch nur um des Bloggens willen.

4. Bloggst Du einmal nicht, machst Du Dir Sorgen, wie sich das ggf. auf Deinen Pagerank auswirken wird, oder hast ein schlechtes Gewissen, weil Du fürchtest, Deine Leser könnten sich enttäuscht von Dir abwenden.

5. Es gehört fest zu Deiner Blogroutine, einen täglichen Blick auf Deine Statistik zu werfen. Bei einer fortgeschrittenen Ausprägung des Blogger-Gens hast Du sogar eine eigene Exceltabelle dafür, aktualisierst diese regelmäßig und analysierst diese Daten.

6. Du machst Dir übermäßig viele Gedanken über die Vermarktung Deines Blogs, und schaust oft bei Technorati, wo Dein Blog dort genau jeweils gelistet ist.

7. Deinen Alltag nimmst Du anders wahr als nichtbloggende Menschen: Jedes Erlebnis oder sonstige Vorkommnis wird darauf abgewägt, ob es sich zu einem potentiellen Blogthema verarbeiten ließe oder zumindest im weitesten Sinne zu einem solchen inspiriert.

8. Seit Du bloggst, gehst Du nicht mehr ohne Digitalkamera aus dem Haus: Immerhin könnte es ja sein, dass Dir ein tolles Fotomotiv für den Blog begegnet. Ist dann der Akku leer oder tritt ein sonstiges technisches Problem damit auf, ärgerst Du Dich maßlos, weil Du ja nun eben jenes tolle Motiv nicht bloggen kannst.

9. Es kommt vor, dass Du das Essen oder Trinken sowie andere Alltagsroutinen (Haushalt usw.) vergisst oder vorübergehend vernachlässigst, sobald Du an einem umfassenderen bloggenswerten Thema dran bist.

10. Überhaupt verbringst Du - bewusst oder unbewusst - sehr viel Zeit damit, Dich gedanklich und tatsächlich mit Deinem Blog zu befassen, gibst Dir viel Mühe mit Deinen Beiträgen, recherchierst ggf. (je nach Thema) viel und nimmst das Bloggen mitunter akribisch ernst.

11. Wenn Du abends nach Hause kommst, fährst Du wiederum gleich Deinen Rechner hoch, um ein Tagesresümee oder andere Gedanken zu bloggen, die Dir im Laufe des Tages so kamen.

12. Tagsüber schaust Du mehrere Male nach, ob Du neue Kommentare in Deinem Blog bekommen hast, und liest diese. Hast Du keine erhalten, wirst Du verstimmt.

13. Mindestens ein Mal pro Woche stöberst Du auch mal in Deinen älteren Blogbeiträgen; gelegentlich gräbst Du auch schon mal einen aus den Tiefen Deines Archivs aus, wenn er gerade wieder passt.

14. Viele Deiner Freunde sind selbst Blogger, weshalb Du einen Teil Deiner sozialen Kontakte über Deine Blogroll (aber nicht nur) pflegst.

15. Nichtbloggende Menschen sind Dir fremd (geworden) - und Du bist ihnen auch fremd. Du fühlst Dich von ihnen oftmals nicht verstanden, hast aber auch keine Lust, Deine Energie damit zu verschwenden, ihnen zu erklären, was das Bloggen für Dich ausmacht und warum Du es tust.

16. Du bloggst auch schon mal vor (oder nach), weil es einfach schöner aussieht, wenn sich die Beiträge regelmäßig verteilen und größere Lücken das Interesse der Leser zu verschlucken drohen.

17. Bevor Du in Urlaub fährst oder aus anderen Gründen des Lebens einmal längere Zeit vom Blog ferngehalten wirst, trägst Du daher Vorsorge, dass Deine Leser sich auch während Deiner Abwesenheit nicht langweilen und Lesestoff haben.

18. Mit fortgeschrittenem Blogger-Gen kümmerst Du Dich auch aus dem zweiwöchigen Urlaub um Deinen Blog. Daher buchst Du nur in Hotels, die über eine WLAN-Verbindung verfügen, oder hast gar einen Surfstick für Deinen Laptop, damit Du auch zeitnah das Neueste bloggen kannst.

19. Du (als Deutsche/r - die deutsche Sprache ist schließlich vergleichsweise im Internet nicht so verbreitet, auch wenn es angesichts seiner Größe subjektiv anders erscheinen mag) eröffnest einen neue englischsprachigen Blog, um Deine Gedanken auch mit einem breiteren Publikum zu teilen.

20. Ãœber die Grenze zwischen Blogger-Gen und Blogger-Sucht hast Du Dir schon einige Gedanken gemacht.


Auswertung:

0-5 Ja's:
Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit geht das Blogger-Gen völlig von Dir ab. Wenn Du überhaupt einen Blog hast, benutzt Du ihn höchstens sporadisch und machst Dir ansonsten nicht allzu viele Gedanken darum. Bloggen dient für Dich einfach dem Spaß und Zeitvertreib.

5-10 Ja's:
Auch, wenn einige Punkte durchaus auf Dich zutreffen könnten, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Vielleicht ist das Blogger-Gen in Anteilen bei Dir vorhanden, eben weil Du gerne und ungezwungen mehr oder weniger regelmäßig bloggst, wenn Du etwas mitteilen möchtest, und es dann gerne tust. Ansonsten ist aber alles im grünen Bereich, und auf der Straße wird sicherlich niemand mit dem Finger auf Dich zeigen und sagen: "Das muss ein Blogger sein!"

10-15 Ja's:
Es mag schon sein, dass das Blogger-Gen in Dir relativ eindeutig zu bemerken ist. Phasenweise könnte es sogar etwas stärker hervortreten, während Du in anderen Phasen wiederum kaum von einem Nichtblogger zu unterscheiden bist - abgesehen davon, dass irgendwo im Netz da ein Blog von Dir vor sich hin dümpelt, bis Deine verstärkte "Blogger-Gen-Zeit" wieder kommt. Alles in allem bist Du aber zufrieden damit, zumal Du das Bloggen gut mit Deinem Tagesablauf und Deinen sonstigen Beschäftigungen abgestimmt bzw. es darin integriert hast.

15-20 Ja's:
Kein Zweifel: Das Blogger-Gen hat Dich voll im Griff! Doch mit ein wenig Selbstmanagement wird es Dir gelingen, es soweit zu zähmen, dass Du Deine Natur mit Deinem restlichen Leben in Einklang bringen kannst. Ggf. mit einer therapeutischen Hilfe, die Dir am besten entspricht. *fg*


Blogumfrage

Hast Du das Blogger-Gen?
Ja, ganz eindeutig! Und ich bin stolz darauf!
Ja, ich gebe es zu. Versuche aber, es zu bezähmen, um ein normales Leben zu führen.
Möglicherweise. Ehrlich gesagt ist mir das egal.
Ein paar Ansätze davon sind schon da. Mein Leben wird dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.
Ich glaube nicht. Hätte es aber gerne.
Nein. Und ich bin froh darüber.
Auswertung

Karin 08.12.2009, 22.27 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Jahr für Jahr wird der natürliche Zeitrhythmus vergewaltigt

Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich persönlich empfinde die Zeit- Uhrenumstellung zweimal im Jahr nach wie vor als unnötig. Mit jeder Umstellung und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr. Sie ist einfach widernatürlich und zwingt die Menschen, gegen die eigene innere Uhr zu leben.

Am schwersten fällt mir die Umstellung von Winter- auf die (künstliche) Sommerzeit. Mir will dann einfach nicht in den Kopf, warum uns im Frühjahr eine Stunde "gestohlen" wird und ich durch die künstliche Zeit (zumindest, wenn ich einen Termin habe oder mein Tagesablauf sonstwie von außen geregelt wird) gezwungen werde, eine Stunde früher aufzustehen und mich somit noch im Halbschlaf auf den Tag vorzubereiten. Auch abends habe ich durch die Sommerzeit gefühlt eine Stunde weniger zur Verfügung. Ja, natürlich ist mir bewusst, dass mir die Stunde in Wirklichkeit "nur" ein Mal gestohlen worden ist und nicht jedes Mal aufs Neue! Trotzdem empfinde ich es so.

Bei der Rückumstellung auf die natürliche Uhrzeit kann ich mich wenigstens noch etwas damit trösten, dass wir immerhin das zurückbekommen, was uns ohnehin von Natur aus zusteht und uns viele Monate zuvor weggenommen wurde.
Dennoch ist es auch hier wieder eine Umgewöhnung. Das im Grunde einzige Positive daran ist, dass es nun scheinbar eine Stunde früher hell wird, als ich es von der Sommerzeit her bereits gewohnt war. Wenn man morgens vom Tageslicht in den erwachenden Tag begrüßt wird, fällt der Start nun einmal deutlich leichter, als wenn der Wecker in die Dunkelheit hinein klingelt und es einem noch vorkommt wie mitten in der Nacht. Die Kehrseite des Ganzen ist dann aber wiederum, dass es abends vermeintlich "früher" dunkel wird (vermeintlich, weil es ja in dem Fall die natürliche Uhrzeit ist, auf die man sich wieder neu einstellen muss).

Alles in allem sehe ich persönlich keinen Sinn in der Sommerzeit. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie vollständig - und überall - abgeschafft würde. Menschen, die viel in andere Länder mit verschiedenen Zeitzonen verreisen, kennen die Problematik, die sich durch die Umstellung jeweils ergibt, sicherlich besonders gut. Umso verwirrender müssen diese (in diesem Fall unvermeidlichen, weil evidenten) Umstellungen für solche Menschen wohl sein, wenn sie sich zusätzlich zum normalen, geografisch bedingten Zeitunterschied noch mit unterschiedlichen jahreszeitenbedingten Zeiten auseinander setzen UND sich erkundigen müssen, ob in dem Zielland überhaupt aktuell eine Sommerzeit besteht oder nicht.
Mir ist es schleierhaft, wie es die Menschen in der Nachkriegszeit sogar geschafft haben, mit einer mehrfachen Sommerzeit-Umstellung zurechtzukommen. Assoziationen von übermüdeten Arbeitnehmern, denen fast der Kopf aufs Kinn sinkt und die in der Übermüdung vielleicht sogar etwas übersehen oder Fehler machen, die im hellwachen, ausgeschlafenen Zustand nicht passiert wären, schießen mir in dem Zusammenhang in den Kopf. Gegen die natürliche innere Uhr leben hat in meinen Augen vor Allem Nachteile und kann durch eventuelle, strittige Vorteile nicht ausgeglichen geschweige denn rechtfertigt werden. In der Nachkriegszeit konnte man diesen widernatürlichen Zeitrhythmus vielleicht noch damit erklären, dass vieles - unter anderem die Industrie - wiederaufgebaut werden musste. Aber zu welchem Preis geschah dies damals? So haben sich die Menschen eben auch einige Stunden länger abgeschuftet, bis sie völlig zermürbt und lustlos bei ihrer Arbeit waren (ganz zu schweigen davon, dass eine verringerte Aufmerksamkeit durch übermäßige, sich evtl. summierende Erschöpfung in manchen Berufen gefährlich sein kann!!!) und nach Feierabend womöglich gar nicht mehr die Zeit hatten, sich zu erholen und den schöneren Seiten des Lebens - wie z. B. Hobbies und Selbstverwirklichung inklusive sozialer Kontakte - zu widmen. Toll. Hätte ich damals schon gelebt, hätte der Wiederaufbau von mir aus auch langsamer vonstatten gehen können - dafür ohne mehrmals verwirrende Sommerzeiten und zu Gunsten des Erhalts der Lebensfreude.
Nichts ist motivierender für die Bewältigung der täglichen Aufgaben als die Lebensfreude. Man sollte dies niemals unterschätzen.

Eine künstliche Zeitumstellung ist in meinen Augen immer ein Eingriff in den natürlichen Tagesablauf. Außerdem haben sich kaum welche von den anfänglich vermuteten "Vorteile", die als Gründe für die Sommerzeit angeführt werden, bewahrheitet. Und die verbleibenden werden durch die - eigentlich offensichtlichen - Nachteile kompensiert.
Im Sommer abends länger draußen sitzen - oder wahlweise auch schaffen - klingt auf das erste Gehör ganz schön. Umgekehrt bedeutet es aber auch, dass man morgens ggf. eine Stunde früher aufstehen muss als in der natürlichen Zeit.
Und auch das "Argument" des möglichen Stromsparens kann ich nicht bestätigen. Davon habe ich nichts gemerkt. Strom spare ich dadurch, dass ich Energiesparlampen verwende, dass ich nur die Geräte eingeschaltet habe, die ich gerade benutze, und beispielsweise den Fernseher, wenn er längere Zeit nicht gebraucht wird, ganz an der Steckerleiste abschalte, anstatt ihn - wie viele es tun - auf Stand By zu schalten. Kurzum: Strom spare ich durch mein eigenes, verantwortungsvolles Verhalten, ggf. auch, indem ich bei Neuanschaffungen darauf achte, dass die entsprechenden Geräte energieeffizient arbeiten, und nicht durch eine künstliche Zeit, die im Extremfall (siehe oben) sogar fatale Folgen mit sich bringen kann.

Und wie empfindet Ihr es?

Karin 01.11.2009, 00.09 | (0/0) Kommentare | PL

Mal so dahingeplätschert

Ihr habt es sicherlich schon bemerkt, dass ich zurzeit etwas blogfaul bin. Sicherlich trägt das recht warme Wetter das ihre dazu bei. Außerdem habe ich noch anderes zu tun. Wobei sich das Wetter allerdings weniger motivierend als vielmehr träge machend auswirkt. Vielleicht nehme ich mir teilweise auch zu viel vor - nur, um dann festzustellen, dass ich doch nicht alles, was ich geplant habe, geschafft habe. Das ist ja bei mir nichs Neues. Andere haben da wohl ein realistischeres, weniger utopisches Zeitmanagement als ich. Ich weiß nicht, ob sich das jemals bei mir ändern wird, denn die Voraussetzung dafür, sich nicht zu viel vorzunehmen, ist zunächst einmal, gelassener zu werden, nicht zu viele Dinge auf einmal im Kopf zu haben, die man gerne umsetzen würde. Gelassenheit ist der Schlüssel dafür, dass man sich nicht selbst automatisch unter Druck setzt - und das tut man, wenn man sich zu viel vornimmt und dann nur etwa die Hälfte erreicht. Und wenn man dann die Liste dessen sieht, was man alles nicht geschafft hat, ist das auch nicht gerade aufbauend. Besser wäre es also, diese mentale Liste kürzer zu machen, sich auch nicht zu sehr nach links und rechts zu verzetteln, nüchtern überlegen: Was ist in der und der Zeit machbar? Und auch mal sich selbst gegenüber offen sagen: "Nein, das ist unrealistisch. Deshalb widme ich meiner Zeit eher Projekten, die in dem von mir gesetzten Zeitrahmen für mich durchführbar sind und mir vielleicht sogar persönlich auch mehr bringen."

Ansonsten gibt es nicht viel zu erzählen. Beruflich bin ich noch immer letztendlich keinen Schritt weitergekommen, und eine Alternative habe ich auch noch nicht gefunden. Aber das wird schon noch. Dauert nur eben etwas länger als gedacht, meinen Weg zu finden. Mittlerweile bin ich da (so denke ich doch) schon etwas geduldiger mit mir selbst geworden. Mein Hauptschwerpunkt liegt wohl erstmal darin, mir selbst immer näher zu kommen. Wenn ich mich erst in allen Einzelheiten und komplett gefunden habe, wird sich der Rest schon ergeben - bzw. wird es leichter. Dann wird mein Weg wenigstens klar vor mir liegen und nicht  mehr als großes Fragezeichen vor mir stehen.

Irgendwie bin ich verblüfft, wie sich die Worte einfach so hier geformt haben. Als ich mit diesem Blogeintrag begann, wusste ich noch gar nicht, was ich denn genau schreiben wollte. Eigentlich wollte ich nur mal wieder "Piep" sagen, bevor mein Blog vor lauter gähnender Leere noch ausstirbt. Jetzt, da ich das Bloggen nicht mehr so gewöhnt bin, habe ich auch Zweifel, ob das nicht zu persönlich sein könnte und ich all diese Gedanken nicht lieber für mich im stillen Kämmerlein in mein handschrifltiches Tagebuch geschrieben hätte. Andererseits bin ich aber auch froh, diesen Gedanken Luft verschafft zu haben; außerdem wäre die Wirkung des Tagebuchschreibens eine andere. Nein, ich denke, es war der richtige Weg, das jetzt so geschrieben zu haben. Es ist ein Schritt nach vorn, da ich es ja von Natur aus eher so gewohnt bin, alles mit mir selbst auszumachen. Hätte ich das einfach nur in mein Tagebuch geschrieben, hätte das nichts gebracht. Im Blog hat man hingegen die Möglichkeit, durch den Austausch neue Impulse zu bekommen, etwas vielleicht sogar auch - ganz ohne Zwang - aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Deshalb werde ich auch nicht die Kommentarfunktion für diesen Beitrag herausnehmen. Ich vertraue darauf, dass beim Kommentieren meine eigene Perspektive nicht in Frage gestellt, sondern respektiert wird. Dass angemessen und mit Feingefühl kommentiert wird, ohne meine subjektive Sicht- und Denkensweise in Frage zu stellen. (Da das bisher auch der Fall war, gibt es an sich keinen Grund für solche Befürchtungen.) Außerdem hat es schon etwas Befreiendes, frei heraus (natürlich unter Berücksichtigung meiner Privatsphäre, denn alles würde ich nicht hier hineinschreiben - manches wird also für Außenstehende immer kryptisch bleiben) seine Gedanken aufzuschreiben, ohne sich ständig einen Kopf darüber zu machen, wer möglicherweise - aus dem Bekanntenkreis, z. B. der Familie - mitliest. Das heißt, ohne sich selbst mit solchen Gedanken zu blockieren oder sich um die Meinung anderer zu scheren. Ich muss mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich - in meinem eigenen Ermessen und auf eigene Verantwortung - blogge. Wer nicht bloggt, dem fehlt sicherlich die Grundlage, um über das Bloggen urteilen zu können.

Mir ist aufgefallen, dass ich, wenn ich selbst weniger blogge, auch seltener andere Blogs besuche. Das ist keineswegs böse gemeint, und ich habe Euch auch nicht vergessen. Oft bin ich auch schlicht anderweitig beschäftigt und habe daher keine Zeit oder auch nicht den Kopf dazu, viel in anderen Blogs zu lesen. Denn wenn ich Blogs besuche, dann will ich mich auch darauf einlassen, mir die Zeit nehmen, zu lesen, was derjenige zu schreiben hat, und ggf. auch darauf eingehen. Natürlich ist mir klar, dass, wenn ich weniger in anderen Blogs unterwegs bin und mich nicht immer melde, in meinem Blog auch weniger gelesen wird. Aber damit kann ich leben. Ich würde mir nur nicht deswegen irgendeinen Zwang antun, mehr Zeit zum Bloglesen freizuschaufeln, nur damit mehr Leute in meinen Blog kommen. Nö. Die Bloggerei sollte in erster Linie Spaß machen - und nicht zur Zwangshandlung werden. Nichts sollte zu Zwangshandlung werden! Deshalb blogge ich auch nur, wenn ich Lust dazu habe. Und wenn mir auch mal beispielsweise zu einer laufenden Fotoaktion mal nichts einfällt, finde ich das auch nicht schlimm. A.G.SmileUp.gif Es gibt also keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich zeitweilig nicht blogge oder nur bedingt in anderen Blogs vorbeischaue. Ein schlechtes Gewissen wegen einem Hobby zu haben fände ich irgendwie Quatsch.

So, nun habe ich genug "geplätschert". Es hat gut getan. Schön, mal darüber gesprochen zu haben. Ich wünsche Euch eine gute Nacht und einen angenehmen morgigen Tag!

Karin 29.07.2009, 23.30 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Von Schneckenhäusern

"Wie will die Schnecke vorankommen,
wenn sie nicht aus ihrem eigenen Haus kriecht?"

(by Friedrich Löchner, Pseudonym: Erich Ellinger)

Darüber wird heute bei der Zitante nachgedacht und diskutiert.

Ich finde es schon erstaunlich und immer wieder spannend, wie unterschiedlich ein Zitat interpretiert werden kann und wie es in jedem ganz individuell eigene Gedankengänge auslöst.

Mich sprach dieses Zitat heute ganz besonders an. Auch ich neige ab und an dazu, mich in mein Schneckenhaus zurückzuziehen. Das sehe ich aber nicht nur negativ, denn manchmal brauche ich das auch. Einerseits, um mich zu regenerieren, andererseits aber auch, um wieder zu mir selbst zu kommen und z. B. Erfahrenes zu reflektieren und zu verarbeiten.

Natürlich wäre ein vollkommener und dauerhafter Rückzug aus der Gesellschaft anderer seelisch ungesund. Auch ich würde mich dann sehr einsam fühlen, und würde irgendwann merken, dass mir etwas fehlt und dass ich so auf Dauer nicht weiterkomme. Außerdem würde dann meine Motivation sinken, und ich würde unter diesem Umständen langfristig sicherlich sogar die Hoffnung verlieren, überhaupt etwas erreichen zu können.

Beides sollte also im Einklang sein.



Vor einiger Zeit, als mich mal wieder ein kreativer schreiberischer Impuls überkam, habe ich einen Text geschrieben, der jetzt sehr gut zum Thema passt und noch weitere Aspekte anspricht. ...weiterlesen

Karin 14.07.2009, 20.41 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Verzogen? ;-)

Heute sieht man auf vielen Briefumschlägen den Aufdruck: "Bei Umzug Anschriftenberichtigungskarte" oder "Falls unzustellbar zurück" (je nach Dringlichkeit der Postsendung).

Früher hieß es noch (unverschämt! ): "Falls verzogen mit neuer Anschrift zurück".

Da gefällt mir die neue Formulierung doch deutlich besser. Und nein - ich bin nicht umgezogen... aber vielleicht VERzogen? Hm, mal überlegen...

Übrigens muss ich noch bei der freundlichen Post eine Büchersendung abholen.

Und - auch wenn das *off topic* ist, wollte ich das noch erwähnen: Endlich habe ich ein TRND-Projekt gefunden, welches mich anspricht. Hoffentlich werde ich auch angenommen; immerhin habe ich mit große Mühe gegeben zu beweisen, dass ich genau die richtige Zielperson dafür bin. Jedenfalls klingt das Projekt für mich sehr interessant.

Karin 16.05.2009, 12.20 | (0/0) Kommentare | PL

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