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Einträge vom: 24.10.2006

Der Golem - Buchvorstellung

Klappentext:

»Meyrinks Golem, als Buch und Film einer der dauerhaftesten Erfolge dieses Jahrhunderts, gehört zu den Klassikern der phantastischen Literatur. Wie seine Vorbilder E.T.A. Hoffmann und Poe, im weiteren Sinne auch Kafka, lässt Meyrink das Traumhafte schon in der Alltagswelt beginnen, Realität und Überwirklichkeit fließend ineinander übergehen. Dazu bedurfte es freilich einer Umgebung wie der des geheimnisumwitterten Judenviertels der Prager Altstadt und einer legendären Figur: des Wunderrabbis aus dem jüdischen Sagenschatz. Sein immer wiederkehrendes Lehmungeheuer, der Golem, wurde zu einer Chiffre für eine mystische Übermacht, die Zeiten und Schicksale auf unheimliche Weise vertauscht. Hier werden Erfahrungen im Grenzbereich der Seele zwingend in eine spannende Handlung umgesetzt.«


Kleine Leseprobe (erste Seite vom ersten Kapitel: »Schlaf«):

»Das Mondlicht fällt auf das Fußende meines Bettes und liegt dort wie ein großer, heller, flacher Stein.
Wenn der Vollmond in seiner Gestalt zu schrumpfen beginnt und seine rechte Seite anfängt zu verfallen - wie ein Gesicht, das dem Alter entgegengeht, zuerst an einer Wange Falten zeigt und abmagert - dann bemächtigt sich meiner um solche Zeit des Nachts eine trübe, qualvolle Unruhe.
Ich schlafe nicht und wache nicht, und im Halbtraum mischt sich in meiner Seele Erlebtes mit Gelesenem und Gehörtem, wie Ströme von verschiedener Farbe und Klarheit zusammenfließen.
Ich hatte über das Leben des Buddha Gotama gelesen, ehe ich mich niedergelegt, und in tausend Spielarten zog der Satz, immer wieder von vorne beginnend, durch meinen Sinn:
»Eine Krähe flog zu einem Stein hin, der wie ein Stück Fett aussah, und dachte: Vielleicht ist hier etwas Wohlschmeckendes. Da nun die Krähe dort nichts Wohlschmeckendes fand, flog sie fort. Wie die Krähe, die sich dem Stein genähert, so verlassen wir - wir, die Versucher - den Asketen Gotama, da wir den Gefallen an ihm verloren haben.«
Und das Bild von dem Stein, der aussah wie ein Stück Fett, wächst ins Ungeheuerliche in meinem Hirn: Ich schreite durch ein ausgetrocknetes Flussbett und hebe glatte Kiesel auf. (...)
Und ich will sie weit von mir werfen, diese Kiesel, doch immer fallen sie mir aus der Hand, und ich kann sie aus dem Bereich meiner Augen nicht bannen.«


Mein erster Eindruck:

Also, mich haben diese ersten paar Zeilen schon gefesselt. Es passt von der Stimmung her auch gut zum Herbst und zu Halloween, ziemlich düster, aber für mich doch magisch in seinen Bann ziehend, so dass man nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Doch, es hat was. Allerdings muss ich schon sagen, dass ich das Buch auch nicht im tiefsten Winter lesen würde - es würde mich zu sehr hinunterziehen. Ich glaube, so würde es vielen ergehen, und das ist auch ein Grund, weshalb es wohl nicht jedem gefallen könnte.

So, und jetzt verschwinde ich mal in die Versenkung. ;)

Karin 24.10.2006, 19.30| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Lesewelten | Tags: Bücher, Empfehlungen,

3 G's: Gelegenheit, Glaube und Golem

"Mitten in der Schwierigkeit liegt die Gelegenheit."

Dieses Zitat von Albert Einstein erreichte mich heute per Post (hier nochmals Danke an die Versenderin - habe mich sehr über die Überraschungspostkarte gefreut!).

Ja, genau so ist es! Manchmal vergisst man das im Alltag, oder wenn die altbekannten Sorgen noch immer aktuell sind. Dann ist es natürlich gut, daran erinnert zu werden. :)

~~~

Zugleich erreichte mich eine Büchersendung im Rahmen eines Bookrings bei Bookcrossing, wo ich in der Warteschlange stand. Eine Gelegenheit? Vielleicht. Jedenfalls freue ich mich auf einen stimmungsvollen Leseabend mit dem "Golem" von Gustav Meyrink (Buchvorstellung folgt noch).

~~~

In der DN-Markt las ich heute folgende Äußerung eines Doktoranden:

"Glaube ist gerade in schwierigen Zeiten eine Lösung.
Er bewegt einen in schlechten Zeiten, sich daran zu halten.
In guten Zeiten wird er dann eher wieder in das Depot gestellt."


Das sehe ich in einigen Punkten anders:
Erstens ist Glaube für mich persönlich keine Lösung - die muss man schon selber finden - sondern eine Motivation, ein Weg, der einem auf dem Weg zum Ziel hilfreich sein kann, vielleicht sogar notwendig, aber eben nicht das Ziel selbst.
Insofern, als er eine Motivation ist, kann ich den zweiten Aussagesatz so stehen lassen.
Aber den letzten vertrete ich nicht. Zum Einen, weil ein Glaube, den man nach Belieben aus der Schublade nimmt und wieder dort hinsteckt, wenn man meint, ihn nicht mehr zu brauchen, kein wirklicher Glaube in meinem Sinne ist (der würde in meinen Augen auch gar nichts nützen).
Ein wahrer Glaube ist für mich permanent da, liegt praktisch in der Luft und umgibt einen als eine Art Lebenselixier - wir können nach ihm greifen, wenn wie ihn dringend brauchen, und dann kann er auch je nach Lebenssituation und je nach der Rolle und Bedeutung, die er in diesem Abschnitt erfüllt, seine Form verändern (nicht aber seine reine Konsistenz, denn wir müssen ihn ja in jedem Fall atmen können).
Doch auch wenn es uns gutgeht, ist er weiter da - er trägt uns dann, lässt uns unser jeweiliges Glück noch bewusster erleben.

~~~

Dies waren meine Gedanken zum Dienstag. :)
 

Karin 24.10.2006, 18.45| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Gedankenwelt | Tags: Worte, Inspirierendes, Ansichten,

Ähem...

Ich weiß nicht, wie ich an so eine Google-Überschrift komme (bitte bis zu meinem Blog runterscrollen), denn wortwörtlich habe ich das ja nirgendwo stehen, obwohl es ja inhaltlich eigentlich stimmt. ;)
Auch weiß ich, dass das vor einigen Wochen auch noch nicht so da stand (was für sich genommen ja nichts heißen muss, weil Google-Einträge sich nun mal ab und zu verändern, so wie die Internetseiten eben auch).
Hat sich da etwa irgendwer (warum?) ein Scherzchen mit mir erlaubt? Wie soll das gehen? Wie stellen sich solche Google-Überschriften überhaupt zusammen, und wie ist es offenbar Menschen möglich, diese Überschriften zu manipulieren, wenn sie nicht gerade bei Google arbeiten?
Im Grunde ist es ja ein harmloser Fall; aber wenn so etwas überhaupt schon möglich ist, könnten ja böse Leute auf die Idee kommen, so ein Spielchen auch mit weniger harmlosen Sachen zu treiben, und das macht mich ehrlich gesagt doch etwas stutzig.
Von daher werde ich mich jetzt nicht bei dem unbekannten "Manipulateur fremder Google-Überschriften" (falls es denn einer ist) dafür bedanken. Denn bei seriösen Menschen könnte so ein Eintrag doch auch ein schlechtes Licht auf meinen Blog werfen. Unter dem Gesichtspunkt hinterlässt dieser Tatbestand auch ein ungutes Gefühl bei mir.
Nun, wenigstens sei für Googler, die über dieses Stichwort auf meinem Blog landen, mit diesem Beitrag ein eventueller falscher Eindruck richtig gestellt. Entschuldigen brauche ich mich indes nicht für etwas, was sich nicht nur meinem Einflussbereich entzieht, sondern von dem ich bis gerade auch gar keine Kenntnis hatte.
Ich hoffe, man kann es einfach übersehen und vergessen (darüber lachen kann ich persönlich im Moment noch nicht), und dass es trotzdem eine Freude war hierherzukommen. Denn außer Spammern ist hier natürlich jeder willkommen. Meine Leser wissen das auch.

SmileyCentral.com

Karin 24.10.2006, 04.31| (3/3) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Mediaworld | Tags: Computer, Bloggen,

(M)ein Stöckchen für Euch

Bei Brigitte gefunden und mitgenommen, weil ich es so hübsch fand:

Ich lese fast täglich die Zeitung+++wenn, dann intelligente Zeitschriften+++in der Regel viele Bücher, in letzter Zeit aber nicht so viel.

Ich trage immer eine Handtasche bei mir, wenn ich aus dem Haus gehe+++nicht gerne schwere Einkaufstaschen mit mir herum+++fast immer Klamotten am Leib.

Ich habe nicht viel, würde gerne mehr haben (nicht nur materiell zu verstehen).

Ich höre schon lange nicht mehr auf mein Elternteil+++gerne zu, wenn man mir etwas sagen möchte+++Musik von Rosenstolz über Nightwish, Santana und Xavier Naidoo bis hin zu Lauryn Hill... also eine ganz differenzierte Palette, die sich in keine Schublade stecken lässt.

Ich trinke gerne mal ein Weinchen (natürlich mit Bedacht)+++ab und zu ein Bier+++jeden Morgen meinen Kaffee+++im Moment auch wieder bevorzugt Tee.

Ich esse mit Genuss Schokolade+++Süßes allgemein+++aber auch Lakritz+++ernähre mich aber sonst durchaus einigermaßen ausgewogen.

Ich stehe zu dem, was ich von mir gebe+++mit einem Bein auf dem Teppich (und zwar oftmals der, der mir im nächsten Moment unter den Füßen weggezogen wird) und mit dem zweiten in der Luft+++zu meinen vermeintlichen Schwächen und zu meiner Sensibilität+++auf Männer, die Gefühle zeigen.

Ich gehe gerne in der Natur spazieren+++auf Reisen (auch Kurztrips)+++auch mal gerne abends raus.

Ich lache über Dinge, die wirklich lustig sind+++nicht auf Knopfdruck, aber dann kommt es auch von Herzen+++besonders gern über schwarzen Humor (wie sollte man es sonst ertragen?).

Ich sehe die Welt oft bewusst durch die rosarote Brille - eben weil ich weiß, wie sie aussieht, wenn ich diese mal abnehme+++manchmal alles grau, aber niemals rabenschwarz, weil immer dann, wenn es zappedüster zu werden droht, erfahrungsgemäß irgendwo ein Licht auftaucht (notfalls zünde ich es mir selber an, Überlebenstrieb nennt man das wohl).

Ich mag so viele Dinge, dass sie hier keinen Platz finden+++viele Menschen (aber nicht alle).

Ich liebe das Leben in all seinen Facetten+++den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter+++alles, was Freude macht und Hoffnung weckt+++alles Sinngebende sowie was den Horizont erweitert.

Ich schreibe Alltagsgeschichten, Gedankengänge, ungewöhnliche Dinge, Kritisches, über Gott und die Welt, Gedichte... ach, seht doch selbst! :) +++ ab und zu Briefe und Postkarten +++ Bewerbungen +++ in unregelmäßigen Abständen Tagebuch.

Ich weiß nicht so viel, wie ich gerne würde (doch jeden Tag ein bisschen mehr)+++mehr, als es in meinem Alter wohl »normal« ist+++aber im Großen und Ganzen wohl auch nicht mehr als andere (oftmals sogar weniger) - Zufall, wenn ich mal etwas erfahre, was andere noch nicht wissen, und dann teile ich es natürlich auch gerne, wenn ich es als lohnend ansehe.

Ich möchte besser werden, als ich jetzt bin (nicht perfekt)+++die Mittel haben, um mein Leben endlich auf eigene Füße zu stellen+++eines Tages auswandern+++viel mehr, als ich in einem Leben erreichen kann - und vieles bleibt schon bei der bloßen Idee auf der Strecke oder aber bleibt mitten in der Umsetzung hängen, weil etwa irgendwas dazwischenkommt o.ä.

Ich denke permanent an irgendetwas+++so viel, dass ich gar nicht jeden einzelnen Gedanken ausdrücken kann, so dass sie fröhlich weiter in meinem Gedächtnis wuchern können wie ungekürztes Unkraut+++manchmal wäre es schön, wenn es in meinem Gehirn eine »Pause«-Taste gäbe - aber andererseits: Würde ich dann später den »Play«-Schalter wiederfinden?

Ich rieche natürlich, wenn parfümiert, dann auf keinen Fall zu stark (oder auch nur nach einem blühenden Duschgel)+++ich hoffe doch gut, denn ich habe ja aktuell niemanden, der mir das ehrlich sagen könnte+++den Duft des Waldbodens nach einem fruchtbaren Regenguss+++die Frische des Morgentaus+++nicht gerne ekelhafte Gerüche wie etwa Schweiß oder womit das Klo immer wieder konfrontiert ist+++dafür gerne Zitrusaromen+++essen, wenn ich hungrig bin+++definitiv UNgern Zigarettenrauch, holzigen Modergeruch in Imbissbuden, starke Alkoholfahnen.

Ich schmecke ja, wie schmecke ich denn? *g*+++alles, was gut schmeckt (es würde den Rahmen sprengen, das alles aufzuzählen, da ich wirklich ein Fast-Alles-Esser, auch verschiedener Nationalgerichte und regionaler Küche bin).

Ich schicke Euch allen, ob Jung, ob Alt, ob Klug oder Einfach Gestrickt, ob Krank oder Gesund, ganz liebe Grüße und wünsche Euch nur das Beste - wie auch immer das für jeden Einzelnen von Euch jeweils aussieht!

Karin 24.10.2006, 01.47| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Lebenswelt | Tags: Stöckchen, Ich,

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Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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