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Einträge vom: 31.08.2007

Regierungskrise in Belgien

Seit 2,5 Monaten streitet man sich in Belgien um die Regierungsbildung. Zurzeit ist das Land also regierungslos, und es ist noch nicht abzusehen, wie das Ganze ausgehen wird.

Hier erstmal ein paar Links zur Hintergrundinfo:
Gescheiterte Koalitionsverhandlungen (tagesschau.de)
König sucht einen Ausweg (abendblatt.de)
Rücktritt Leterme (kurier.at)

Dass der Konflikt zwischen Flamen und Wallonen sich irgendwann wieder zuspitzen würde, und dass gerade solche "großen" zu treffenden Entscheidungen ihn plötzlich verstärkt wieder aufleben lassen, war klar. Zumal ich den Eindruck habe, dass die Gräben sich mit jedem Streit eher noch vertiefen, als dass Versuche unternommen werden, sich einander anzunähern.
Jede Seite beharrt stur auf ihrem Standpunkt, es wird keine Möglichkeit ausgelassen, auf uralte (und teils noch aktuelle) Ungerechtigkeiten der anderen Seite hinzuweisen.

Tja, wenn das so ist, wenn sie tatsächlich nicht in der Lage sein sollten, sich zu einigen, und wenn die Unterschiede wirklich größer sind als die Gemeinsamkeiten und so unüberbrückbar, wie es offenbar hochgehalten wird - dann haben wir wohl bald zwei neue Staaten in Europa: Wallonien und Flandern. Die heutige deutschsprachige Gemeinschaft würde man dann wohl noch mit in die Wallonie stecken, weil sie wohl als eigenständiger Kleinstaat weder politisch noch finanziell stark genug wäre.
Und Brüssel? Würde wohl aufgeteilt. Eine Hälfte Wallonisch, die andere Flämisch. Und selbst wenn nicht überall Schilder aufgehängt würden: "Sie betreten nun flämischen / wallonischen Boden", wäre die Wand in den belgischen Köpfen allgegenwärtig.
(Ich schreibe bewusst: "Wand" und nicht "Mauer", um keine falschen Vergleiche mit der deutschen Geschichte zu schüren - denn während die Mauer in den deutschen Köpfen eine Folge der unterschiedlichen Systeme war, in denen die Menschen aufwuchsen, und nicht zuletzt eine Folge der tatsächlichen Mauer, ist die Wand in den belgischen Köpfen die Ursache von deren Konflikt.)

Jedenfalls graust mir vor so einem Szenario.
Und als EU-Hauptstadt hätte Brüssel unter solchen Umständen natürlich ausgedient. Die müssten dann alle nach Straßburg umziehen... wobei Letzteres ja vielleicht noch eine gute Idee wäre. Ich frage mich schon lange, warum die EU-Politik an zwei unterschiedlichen Orten stattfinden muss - die EU-Abgeordneten und Mitarbeiter müssen so immer wieder zwischen beiden hin- und herpendeln, und schon allein die Kosten, die damit verbunden sind, wären doch eigentlich nicht nötig, oder?

Aber zurück zu Belgien.
Wie geht's nun weiter? Werden sich die Beteiligten auf eine gemeinsame Lösung einigen können? Schwierig, wo ja ein und dieselbe Partei in jeder Region andere Interessen verfolgt.
Wallonen und Flamen werden begreifen müssen, dass eine echte Lösung für Belgien nur gefunden werden kann, wenn der Konflikt beigelegt wird. Aber danach sieht es im Moment nicht aus... Hm.
Wie wär's, wenn die DG, die bei dem ganzen ja mehr neutral zuguckt (bei einer Teilung Belgiens aber genauso betroffen wäre! - möge uns so eine Teilung erspart bleiben), schlichtend eingreifen? Ja, ich finde, die sollten sich nicht (bloß, weil sie eine Minderheit sind und meinen, nichts ausrichten zu können, vielleicht sogar fürchten, sich damit den Zorn beider Streithahnvolksgruppen zuzuziehen) wegducken, sondern versuchen, als Schlichter aufzutreten.
Vielleicht wäre das eine Chance, das Blatt zum Positiven zu wenden! Bevor es zu spät ist.

Karin 31.08.2007, 22.05| (3/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Politik, Belgien, EU,

Boah!

In zwei niederländischen Krankenhäusern (in Veghel und in Oss) könnten möglicherweise 500 Patienten durch verunreinigte Behandlungsgeräte mit HIV und Hepatitis infiziert worden sein! So war es heute in unserer Zeitung zu lesen. Offenbar hatten sich die Reinigungsschläuche der Reinigungsgeräte, die zum Desinfizieren der betreffenden Magen- und Darmuntersuchungsinstrumente verwendet werden, gelöst.

Schlimm! Warum passen die Verantwortlichen - gerade bei solchen Fällen, wo die Gesundheit oder gar das Leben von Menschen auf dem Spiel steht - nicht vorher, also noch besser, auf?
Ich würde jedenfalls nicht in der Haut der Betroffenen stecken wollen, die jetzt erstmal in ihrer Ungewissheit ausharren müssen. In dieser Situation wäre mein Verständnis für solche Fehler wohl auch begrenzt. 

Karin 31.08.2007, 20.42| (2/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gesundheits-Welt | Tags: aktuell, Medizin, Katastrophen,

Gewohnheiten

Im Alltag werden wir oft von unseren Gewohnheiten beeinflusst, ohne dass es uns richtig bewusst ist. Wir denken nicht daran, weil es uns so sehr in Fleisch und Blut übergegangen ist und wir es daher als normal ansehen und hinnehmen.

Aber wenn man es sich mal vor Augen führt, dann wird einem klar, was für eine tragende Rolle sie in unserem Leben spielen. Insofern lohnt es sich, sich ab und zu ein paar Gedanken dazu zu machen. Ja, auch kritisch, aber nicht nur.

Wenn wir von "Gewohnheiten" sprechen, dann haben wir häufig erst einmal all die negativen Angewohnheiten im Kopf. Dabei gibt es mindestens genauso viele positive Gewohnheiten. Manche hat man, andere kann man sich zulegen. Auf die schlechten kann man natürlich verzichten bzw. sie sich abgewöhnen.

Doch was bleibt, was füllt die Lücke der abgewöhnten schlechten Gewohnheiten aus? Ist es nicht kein Wunder, dass es so schwer ist, sich etwas abzugewöhnen, wenn das Loch, das dadurch entsteht, nicht sinnvoll aufgefüllt wird? Durch eine positive Gewohnheit, die uns weiterbringt oder zumindest zu unserem Wohlbefinden und zu unserer körperlichen, geistigen und seelischen Gesundheit beiträgt?

Zurück zur Gewohnheit: Was ist sie überhaupt? Gewohnheit, das sind zum Einen all die kleinen täglichen Rituale, die wir im Leben durchführen und die unserem Tag eine Struktur geben, die aber auch letztlich uns selbst gewissermaßen formen können. Zum Anderen, breiter gefasst, ist Gewohnheit auch alles, was unser Verhalten prägt.

Wo kommt sie her? Aus unseren Erfahrungen, die unseren zuvor grob behauenen Charakter geschliffen haben und uns ggf. gezeigt haben, dass eine bestimmte Art und Weise, das Leben zu meistern, in gewissen Situationen seine Vorteile hat. Irgendwoher muss es ja kommen, dass wir uns einmal entschlossen haben, diese oder jene Gewohnheit in unser Handlungsrepertoire aufzunehmen. Deshalb denken wir i.d.R. fortan nicht weiter darüber nach.

Dabei muss es ja gar nicht sein, dass eine Gewohnheit, einmal da, allgemeingültig und für alle Zeit beibehalten werden muss. So, wie wir uns ändern, ändert sich auch unser Umfeld, so dass eine Gewohnheit, die anfangs nicht negativ oder zumindest nicht störend war, hinderlich fürs Weiterkommen wird, oder uns nicht mehr gut tut.

Umgekehrt kann es manchmal von Nutzen sein, sich neue (gute) Gewohnheiten zuzulegen. Man sollte nur darauf achten, dass man am Ende nicht mehr Gewohnheiten hat, als in einen Tagesablauf passen, und dass man sich nicht unnötig damit stresst, von einer Gewohnheit in die nächste zu stolpern (zum Beispiel zwischen einer guten und einer schlechten hin- und herzupendeln). Das ist nicht Sinn der Sache und nicht zielführend. Außerdem macht es unflexibel und ist unkreativ.

Doch widmen wir uns den positiven Gewohnheiten, die frischen Wind in unser Leben bringen oder uns helfen könnten, es angenehmer und für uns gesünder / vielleicht auch glücklicher zu gestalten.

Stellt Euch vor, Ihr bekommt 5 Minuten täglich geschenkt, die Ihr mit einer neuen Gewohnheit füllen dürft, die Euer Leben in Eurem Sinne positiv verändert (eine Zeit, die denke ich jeder freischaufeln kann). Was würdet Ihr Euch angewöhnen (natürlich etwas, was Ihr nicht sowieso schon macht)?

Und welche - schlechte - Angewohnheit würdet Ihr Euch im Gegenzug abgewöhnen wollen?

Mit welchen Eurer jetzigen Gewohnheiten seid Ihr zufrieden, oder habt Ihr Euch abgefunden?

Ihr könnt die Fragen, wenn Ihr mögt, auch "als Stöckchen" mitnehmen.

Karin 31.08.2007, 01.29| (2/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gedankenwelt | Tags: Alltag, Psychologie, Inspirierendes,

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