Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Neue Welt

Mit gemischten Gefühlen

... jedoch sehr stark zum "Um Himmels willen - nein!" hin tendierend, betrachte ich Zypries' Vorstoß, die Kronzeugenregelung im Falle von Ermittlungen um terroristische oder organisiert-kriminelle Straftaten wieder einzuführen.

Es leuchtet mir ein, dass es in der Tat schwer ist, in diesen Kreisen zu ermitteln.
Aber deshalb den Straftätern Strafmilderung versprechen, damit sie aussagen???
Damit kommt man ihnen doch praktisch noch entgegen und tut ihnen einen Gefallen!!!
Und mit Gerechtigkeit hat das meiner Ansicht nach überhaupt nichts zu tun - denn während der Haupttäter, der womöglich dieselbe Schandtat vollbracht hat wie der Kronzeuge, das volle Strafmaß bekommt, ist der Kronzeuge im Vergleich fein raus.
(Ob er wohl deshalb KRONzeuge genannt wird? Jedenfalls finde ich kaum einen Namen so UNpassend wie diesen - der Ausdruck wirkt so, als würde man ihn damit noch ehren. ;-))

Auch in fachlichen Juristenkreisen ist man oft eher kritisch dazu eingestellt: So heißt es in dem Lösungshinweis zu diesem hypothetischen Fallbeispiel aus einer Uniklausur:

"Die empirischen Erfahrungen mit § 31 BtMG sprechen jedoch gegen eine Wirksamkeit dieser Regelung. Ihre Anwendung führt regelmäßig bloß zu einer Strafmilderung, nur in 3,7 % der Fälle führt § 31 BtMG allein zur Aufklärung. Der Prozentsatz der Falle, bei denen die Anwendung der Kronzeugenregelung neben anderen Beweismitteln zur Aufklärung führt, ist noch geringer. Die ausländischen Erfahrungen (als Beispiele wurden zuvor die USA, Irland und Italien genannt, Anm. der Zitierenden) sind wegen der Verschiedenheit der Rechtssysteme nur von beschrankter Aussagekraft. Die Rechtsstaatlichkeit des Strafrechts wird eingeschränkt. So wird etwa das Legalitätsprinzip - das jedenfalls bei schweren Straftaten (noch) Geltung beansprucht - weiter aufgeweicht, der Staat schließt einen Pakt mit den Verbrecher, die Gleichmäßigkeit der Strafverfolgung wird dem Interesse an der Effizienz des Strafverfahrens geopfert. Hinzu kommt, daß der Beweiswert "erkaufter" Aussagen meist dubios ist. Auch ist es unvertretbar, einen Beschuldigten weiteren Strafverfolgungsmaßnahmen zu unterwerfen, der von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch macht, während sein Mitbeschuldigter durch belastende Angaben Strafverfolgungsfreiheit erlangen kann."
Quelle

Okay, das mit der Strafverfolgeungsfreiheit soll ja zumindest nach der neuen Regelung eingeschränkt werden; ebenso werden in diesem Rahmen getätigte Falschaussagen (sofern sie als solche enttarnt werden!!) schärfer bestraft werden. Aber trotzdem.

Karin 15.05.2007, 14.14 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL

Revolutionär

Juchuh! Die "Königin der Kastenlosen" hat in Indien die Wahl des Bundesstaates Uttar Pradesh gewonnen!
Ein großer Schritt hin zur Kastenlosigkeit ist getan. Auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg sein mag.

Karin 15.05.2007, 12.25 | (0/0) Kommentare | PL

Muttertag

... kommt ja immer sooo plötzlich!

Damit Ihr aber dennoch Euren Müttern zeigen könnt, dass Ihr an sie gedacht habt:

Image and video hosting by TinyPic

Zum Verschicken [hier] oder auf das Bild klicken.
Natürlich kann man diese Botschaft auch an jeden anderen Menschen, der einem wichtig ist, senden.

Karin 13.05.2007, 09.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Mädels,

... die wir hier alle bloggen: Es wird Zeit, dass wir Flagge zeigen!
Nicht nur in Bezug auf dies hier.
Sondern auch, um zu zeigen, wie viele - und zwar nicht nur in punkto Quantität, sondern auch qualitativ - wir tatsächlich sind.
Holt Euch einfach hier einen Button, wenn Ihr mögt, und verlinkt ihn.
Und hier gibt es noch einen Artikel dazu.

Karin 11.05.2007, 06.28 | (4/3) Kommentare (RSS) | PL

Trés dommage

Sarkozy hat gewonnen - leider!
Aber ein Versuch war's wert, liebe Ségolène!
Ich wünsche Frau Royal weiterhin alles Gute in ihrem politischen Tun.
C'est la vie! Toutefois, Mme Royal, je vous souhaite cordialement une bonne réussite en tout ce que vous visez dans votre vie politique.

Karin 06.05.2007, 22.08 | (0/0) Kommentare | PL

Stichwahl Frankreich, Medien und mehr

Wenn man sich die deutsche Berichterstattung zur zweiten Runde des französischen Präsidentenwahlkampfes so anschaut, liest es sich dort fast so, als wäre es lediglich eine euphorische Massenveranstaltung á la deutsche Fußball-WM 2006. Oder als ginge es nur darum, den Gegenkandidaten polemisch auszustechen. Gut, es sind ja auch nicht die Deutschen, die wählen müssen. Wenngleich nach meiner Erinnerung bei der letzten deutschen Bundestagswahl auch nicht anders, d.h. seriöser, objektiver und hintergründiger berichtet wurde.

Bei den Franzosen merkt man hingegen, wie viel ihnen an dieser Wahl liegt. Dass es um mehr geht als bloß eine Wahl zu gewinnen. Um Werte und Konzepte. Und man merkt, dass sowohl ein Großteil der Wähler als auch zumindest einige Politiker noch hinter dem stehen, was sie sagen. Es ist eben eine politisch engagierte Kultur, von der wir hier in Deutschland uns generell eine Scheibe abschneiden könnten... aber das wäre ein anderes Thema.

Dieses politische Interesse wird auch in den französischen Medien deutlich, wo sehr viel differenzierter, nüchterner und hintergründiger über den Wahlkampf berichtet wird.
Während die deutschen Onlinemedien sich darauf beschränken, einzelne Aussagen in losem, zusammengekleisterten Zusammenhang kurz zu zitieren, werden diese in dem französischen Bericht im Kontext belassen. Dadurch kann sich der französische Wähler besser selbst ein Bild machen.

Die vollständige Passage, wo Ségolène Royal Sarkozy und Charles de Gaulle gegenüber stellt, und dessen Anspielung auf die Ereignisse im Mai 1968, lautet demnach so:
"Wie ich den Kandidaten der Rechten an die stille Mehrheit appellieren höre (...) Er will sicherlich die Champs Elysées hinaufsteigen wie die Millionen versammelter Personen, die damals am 30. Mai 1968 damit die Politik des Generals Charles de Gaulle's unterstützten. Aber Bercy, das sind nicht die Champs Elysées, Doc G. ist nicht A. M., F. M. ist nicht B. T. Und Mr. Sarkozy ist nicht Charles de Gaulle."

Und so, wie es die Welt darstellt: "Seine „Brutalität“ könne „den sozialen Frieden, den Bürgerfrieden gefährden“, sagte sie." stimmt es auch nicht ganz - der Artikel suggeriert, Royal hätte Sarkozy direkt angegriffen. Dabei hat sie ihn gemäß dem TF1-Artikel wohl gar nicht selber als brutal bezeichnet. Sondern:
"Wir wissen, wozu der Übergang der Macht und die Brutalität führen werden. (Ich will) eine gesammelte Republik, eine friedliche Republik, eine Republik es Respektes, eine Republik, die jedem einen echten Wunsch der Zukunft gibt."

Interessant auch, was sie über die Arbeit sagt:
"Der Wert Arbeit ist kein künstliches Werk des Diskurses, der Wert Arbeit, das ist zuallererst die Arbeit nach ihrem Wert bezahlen." - Leistungsgerechte Bezahlung, Mindestlöhne... ein Themenkomplex, mit dem wir uns in Deutschland ebenfalls in letzter Zeit konstruktiv auseinander setzten.


Meine persönliche Meinung zu Ségolène Royal und Einschätzung zu dieser Wahl im Allgemeinen? Ich finde, die Frau schlägt sich wacker; bis auf wenige Prozentpunkte hat sie laut den Umfragen im Vorfeld bereits jetzt seit dem ersten Durchlauf ziemlich aufgeholt. Dennoch bleibt es spannend... Ich verfolge es interessiert, denke aber, dass ihre Chancen gegen den Mann, der im ersten Wahlkampf dem rechtsradikalen Le Pen versucht hat, Stimmen abzuringen, in dem er dessen Argumente verwendete (!), sehr gut stehen.

Karin 02.05.2007, 14.22 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Umfrage: Glaube - und ein paar Worte dazu

So, ich glaube, diese Umfrage war wohl lange genug offen. Außerdem haben sich ja schon deutliche Tendenzen abgezeichnet, die man durchaus als repräsentativ betrachten kann.
Zunächst einmal vielen Dank an alle, die mitgemacht hatten. Ich habe sogar den Eindruck, dass bisher keine meiner Umfragen so eine große Resonanz hatte wie diese hier - und das will was heißen. Schön!

Woran glaubst Du?
Ihre Meinung Klicks Anteil Umfragestart:
09.04.2007 20:07 Uhr
An Gott - im Sinne der Kirche. 516,67%
An Gott - Jahwe. 620,00%
An Gott - Allah. 13,33%
An einen anderen Gott. 13,33%
An Gott - bin aber nicht religiös. 26,67%
Ich glaube an mehrere Götter. 00,00%
Ich glaube an gar keinen Gott. 13,33%
Ich glaube nicht an Gott, sondern an eine spirituelle Kraft, die ich nicht benenne. 1136,67%
Ich glaube, dass ich an gar nichts glaube. 26,67%
Nichts von alledem trifft zu. 13,33%
Summe 30 100.00% letzte Stimme: 24.04.2007 18:49

Auch freue ich mich, dass so viele Menschen unterschiedlichen Glaubens an meiner Umfrage teilgenommen haben.
Anmerken möchte ich noch, dass ich selbst übrigens auch meine Stimme abgegeben habe - was jedoch nicht von Relevanz in Bezug auf die eindeutige "Mehrheit" ist.
Etwas überrascht hat mich ehrlich gesagt doch der Anteil jüdisch-gläubiger Menschen im Verhältnis zu den Christen - also sooo viele Leser jüdischer Abstammung waren mir nun doch nicht bekannt. Man kann aber sagen, dass das Verhältnis zwischen diesen beiden am nächsten verwandten monotheistischen Religionen doch recht ausgeglichen ist. Ich finde es schön, wie die beiden quasi nebeneinander stehen.
Und siehe da: Sogar - zumindest ein - muslimischer Mensch hat den Weg auf meinen Blog gefunden.
Dies führt mich zu dem befriedigenden Schluss:
Ich habe einen Multikulti-Blog!
[Wobei ich mit dem Begriff "Multikulti" natürlich sämtliche nichtreligiösen Menschen und solche, die angaben, an gar nichts zu glauben, ebenfalls mit einschließe. Für mich ist Multikulti ein offener Begriff.]
Nun bitte ich Euch allgemein, seid so nett und äußert Euch tolerant, d
as heißt ohne andere und Andersgläubige zu verletzen oder zu brüskieren. Natürlich kann man anderer Meinung sein - es kommt aber immer auch darauf an, WIE man es sagt. Und nicht vergessen, auch mal dem anderen zuzuhören, was er selbst vorzubringen hat (vielleicht ist es ja nicht ganz so das, was sich als klischeehaftes, besonders markantes Bild in Euch festgesetzt hat). Dieses gegenseitige Zuhören - ich meine, richtig zuhören! - nennt man DIALOG.
Ich persönlich finde, mit so einem Dialog kommt man deutlich weiter als mit einem ewig wiederholten, sich im Kreise drehenden Monolog aus Vorurteilen und vorgekauten Aussagen - und das gilt durchaus für alle Seiten.

Karin 25.04.2007, 21.10 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Solidarische Ökonomie

Was ist "solidarische Wirtschaft"?
Wikipedia-Definition:

Solidarische Ökonomie ist ein Sammelbegriff für Formen des Wirtschaftens und für eine Organisation der Arbeit - jenseits von Markt und Staat - auf der Ebene von genossenschaftlich organisierter Selbsthilfe, Non-Profit-Logik und lokaler Ökonomie. Vor allem in Europa und Lateinamerika existieren Modelle und Konzepte der Beschäftigung, in denen Arbeit auf der Grundlage von solidarischer Ökonomie organisiert ist. Auch in Deutschland existieren Projekte, die solidarische Ökonomie praktizieren. Unter der Bezeichnung solidarische Ökonomie fallen vielfältige und teils unterschiedliche theoretische und praktische Ansätze, die folgende Ziele gemeinsam haben:


Warum brauchen wir eine solidarische Ökonomie?
Heutzutage fallen immer mehr Menschen einer wachsenden Massenarbeitslosigkeit zum Opfer, die unter Anderem eine negative Folge der Globalisierung und einer nur-profitorientierten Handlungsweise der Unternehmen und insbesondere großer, internationaler Konzerne darstellt.
Hinzu kommt eine immer größere Schere zwischen Arm und Reich, die durch gewisse politische Maßnahmen, die ich nicht nochmals detailliert aufführen will, noch verschärft wird. Diese Kluft macht sich auch international, und dort auf besonders fatale Weise, bemerkbar:
Denn die Industrienationen machen die Entwicklungsländer ganz bewusst von sich abhängig, um sich nach Belieben an deren Rohstoffen möglichst zu Spottpreisen zu bedienen und sie somit auszubeuten (dass das eine Ursache für verheerende Konflikte dort unten ist, ist ein weiterer nicht zu verachtender Aspekt).
Dabei wäre es doch DIE Lösung, wenn man den Menschen in den Entwicklungsländern stattdessen zeigen würde, wie sie sich selbst verwalten und ihren Lebensunterhatt organisieren könnten...
Zudem stehen infolge der beiden genannten Phänomene Arbeitslosigkeit und Armut immer mehr Menschen vor dem Problem, dass ihre grundlegende Existenzsicherung irgendwann unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet ist.
Dies alles sind Faktoren, die dazu führen können, dass die einzelnen Menschen sich immer unzufriedener und auch wertloser fühlen, im schlimmsten Fall sogar keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen.
In solchen Zeiten gewinnt die Gemeinschaft immer mehr wieder an Bedeutung. Soziales Engagement, gemeinschaftliche Initiativen und auch ehrenamtliche Tätigkeiten in diversen Bereichen tragen nicht nur dazu bei, dieses Selbstwertgefühl zu heben, sondern sind eine wichtige Grundlage, auf deren Basis eine Gesellschaft überhaupt funktionieren kann.
Wenn diese Gemeinschaftlichkeit nun - natürlich unter marktwirtschaftlichen, aber eben unter FAIREN marktwirtschaftlichen Bedingungen! - zu einem Grundprinzip erhoben und so in die freie Wirtschaft / den Unternehmen / der Politik sowie dem Grundsicherungs-System integriert wird, wird somit vielen dieser Probleme (Armut, Existenzsicherung, etc.) der Nährboden entzogen.
Nicht nur das: Es wird eine Grundlage für die Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung der Individuen geschaffen.

Wichtig anzumerken ist noch, dass bei der solidarischen Ökonomie nicht nur darauf geachtet wird, dass die Bedürfnisse des Individuums berücksichtigt werden, sondern dies ist sogar der Grundpfeiler / ein Ziel!
Und er engagiert sich keineswegs "umsonst" für die Gemeinschaft, wie vielleicht fälschlicherweise angenommen wird, sondern wird für seine Leistungen schon entlohnt oder sonstwie vergütet. Es geht hier also keineswegs um ein Wiederauflebenlassen kommunistischer Prinzipien, das darf auf keinen Fall verwechselt werden!!! Die freie Marktwirtschaft und ihre Errungenschaften bleiben also nach wie vor erhalten - nur dass es eben nicht mehr das Hauptziel ist, sich selbst daran zu bereichern (einer ungerechten Verteilung wird damit der Boden entzogen).
Vielmehr ist es auch als "gelebte, umfassende Demokratie" zu verstehen.

Wie kann sie praktisch umgesetzt werden (einzelne Teilbereiche / Ansätze)?
 - Genossenschaften müssen mehr gefördert werden. Tatsächlich ist es heutzutage so, dass solche Interessenzusammenschlüsse bei uns staatlich weniger gefördert werden, d.h. gegenüber individuellen Unternehmen (Ich AGs) stark benachteiligt sind. Beides ist wichtig, aber hier sollte einfach ein Ausgleich geschaffen werden.
- Tauschringe stellen Institutionen dar, die diese Grundidee der solidarischen Ökonomie schon längst erfolgreich praktizieren und allgemein gut ankommen: Beispiele sind Bookcrossing und Tauschticket. (Ob man im weiteren Sinne auch Wikipedia dazu zählen kann? Also Einrichtungen / Portale, wo Wissen, also "geistige Dinge", ausgetauscht werden?)
- Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle
- Projekte für gemeinschaftliches Wohnen: Dieser Teilbereich umfasst nicht nur WGs, sondern auch mehr gemeinschaftliche Kooperativen, die beispielsweise auch Menschen mit niedrigerem Einkommen bei der preisgünstigen Wohnungssuche helfen können (etwa Mietwohnungsbaugenossenschaften) sowie Gemeinschaften mit einer Art "Schenk-Ökonomie", wo man sich - wie der Name schon sagt - gegenseitig Dinge schenkt, die derjenige gerade braucht (wohl auch so eine Art Tauschkreis - "ich gebe Dir das, Du gibst mir dafür jenes").
- Beispiel eines Gesamtprojektes: Umsonstnetzwerk Berlin

Beispiele aus anderen Ländern (objektiv gesehen)
Solidarische Ökonomie in Brasilien und hier ein kürzerer Artikel dazu
Genossenschaftsprojekt in Venezuela
Positive Ansätze aus dem Osten (mal aus anderer Sicht)

Weitere Infos / interessante Artikel / Links:
Zentrale Fragestellungen - Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus
Rahmenbedingungen
Psychologie für eine gesunde Gesellschaft
Solidarische Ökonomie und Empowerment
Andere, oben nicht eingebundene Texte, und hier einige Literaturtipps.

Karin 16.04.2007, 23.28 | (0/0) Kommentare | PL

Bahn für alle!

Gegen die Bahnprivatisierung.

Weil (das Wesentliche):

Aber:

Karin 16.04.2007, 18.28 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

3000 Ärzte

aus 600 Krankenhäusern wurden in Bielefeld wegen Korruption angezeigt. Sie hatten sich von diversen Pharmaunternehmen bestechen lassen, darunter solchen aus den USA und Japan, und allein 300 Fälle, in denen deutsche Pharmaunternehmen beteiligt sind. (500 Fälle sind bereits abgeschlossen, 2.500 Gerichtsverfahren laufen noch.)

Korruption ist immer schlimm. Und dass sie immer häufiger wird (vor Allem in größeren Konzernen, wo es dann medienwirksam wird), ist eine erschreckende Entwicklung. Es ist eine Schande, in was so viele Menschen - meist solche in einer gewissen Machtposition, die sich noch mehr Macht, Geld und andere materielle Vorteile dadurch versprechen - bereit sind, sich verwickeln zu lassen.

Aber ganz davon abgesehen finde ich es den absoluten Gipfel aller Schanden, wenn jetzt auch noch Ärzte darunter sind! Denn es ist klar, dass die Folgen letztlich am Patienten hängen bleiben. Auf jeden Fall spürt er es schon einmal dadurch, dass die Medikamente, die er einnehmen muss, wieder einmal teurer werden, weil dem Pharmaunternehmen durch die Korruption Milliardenschäden entstanden sind, und dreimal dürft Ihr raten, an wen die zusätzlichen Kosten dann weitergegeben werden... Meint Ihr, die tragen auch nur einen minimalen Anteil an ihren schwarzen Geldern selber? Nööö, das glaube ich nicht.

Zweitens, wenn man einmal weiter denkt, könnten die an die Ärzte gezahlten Schmiergelder dazu führen, dass zumindest einige derjenigen, die solche schmutzigen Gelder annehmen, auf die Idee kommen, einigen Patienten mehr Medikamente (natürlich von den betreffenden Pharmakonzernen) zu verordnen, als sie tatsächlich zur Behandlung ihrer Krankheiten bräuchten. Denn je mehr Arzneimittel von den betreffenden Marken verkauft werden, desto mehr Gelder wandern in die Tasche des geschmierten Arztes...

Da könnte einem regelrecht schlecht davon werden, wenn man daran denkt! Wenn die Korruption schon solche Ausmaße annimmt, stellt sich schnell die Frage, welche Branche denn überhaupt noch "sauber" ist?
Aber um auf den aktuellen Fall zurückzukommen: Letztlich geht es also auf jeden Fall zu Lasten des Patienten, dem man doch eigentlich helfen sollte. Neben den finanziellen Lasten sind auch die gesundheitlichen Folgen nicht abzusehen, wenn etwa - falls das so weit geht wie in dem oben genannten Beispiel - ihm zusätzlich zu den Medikamenten, auf die er sowieso angewiesen ist, noch weitere Medikamente verordnet werden, die dann möglicherweise zusammen mit den anderen Medikamenten irgendwelche Nebenwirkungen hervorrufen... Das kann schlimstenfalls sogar LEBENSGEFÄHRLICH sein!!!

Deshalb finde ich es von den betreffenden Ärzten in höchstem Maße verwerflich, vor Allem aber auch VERANTWORTUNGSLOS UND UNMORALISCH! Diese Ärzte sollten meiner Ansicht nach nicht mehr praktizieren dürfen. Wenn ich eine Richterin wäre, die mit diesen Fällen betraut wäre, dann würde ich ihnen ganz gnadenlos ihre Arztlizenz entziehen. Dafür habe ich keinerlei Verständnis! Eine Geldbuße wäre noch viel zu wenig, denn dann wäre die Gefahr, dass sie anschließend so weitermachen wie bisher, sehr groß. Und wohin das führen könnte, habe ich im vorigen Abschnitt schon erläutert.

Natürlich kann man sagen, dass die meisten nicht so sind, dass viele doch ehrlich sind und so etwas nie tun würden - auch, weil sie die gesamtgesellschaftlichen Folgen dafür sehen. Aber das nimmt keineswegs der Tatsache die Schärfe, dass die Korruption immer größere Ausmaße annimmt und das man sich, wenn einem mal wieder so etwas zu Ohren kommt, ernsthaft fragt, wem man denn hier überhaupt noch vertrauen kann. Dieses mulmige Gefühl ist nun einmal da, und man kann es nicht ignorieren.

Sollte man etwa die Korruption als normales Phänomen hinnehmen und vertuschen, bloß weil sie mit solcher Häufigkeit auftaucht? Ich denke nicht. NIEMALS. Denn dann hätte sie bereits gesiegt und wir, die vielen Ehrlichen, verloren. Deshalb ist es wichtig, auf das Problem aufmerksam zu machen, und dass solche Fälle publik werden, damit der nötige öffentliche Druck gegen Korruption entsteht.

Das Anti-Korruptionsgesetz ist eine gute Sache. Nun liegt es aber daran, dieses auch rechtlich umzusetzen. Und den Kampf gegen die Korruption auch wirklich konsequent zu kämpfen, den nötigen offiziellen Druck gegen sie verschärfen, damit die involvierten Unternehmen, Institutionen und Personen gezwungen werden, dagegen vorzugehen bzw. es zu unterlassen.

Oder das Geld abschaffen, aber dafür ist es zu spät. *gg* Dafür ist unser System schon zu sehr vom Geld abhängig.
Vielleicht wäre es aber auch schon sehr wirkungsvoll, wenn das Geld etwas vernünftiger unter den Menschen verteilt würde. Zum Beispiel durch die Einführung einer Reichensteuer und eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle. Dann würde jeglicher Gedanke daran, auf unlautere Weise an noch mehr zu kommen, hinfällig, und dem Geld wäre seine "Bedeutung" als Macht- und Statussymbol genommen.
Immerhin ist das ein weiteres Argument dafür. Warum ist das für manche so schwer zu verstehen, dass das ein sehr guter Lösungsansatz ist? Aber ich denke, irgendwann wird die Lobby, die heute noch gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen hält (das sind meistens die, die behaupten, es wäre nicht finanzierbar, obwohl das Geld dafür zweifelsfrei vorhanden ist - es müsste nur umverteilt werden), immer leiser werden, weil immer mehr Leute dessen Vorteile entdecken werden.

Karin 16.04.2007, 00.01 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

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Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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