Das Geheimnis von por und para

Auf dem ersten Blick scheint der Unterschied evident:
En la tienda, ella compra un regalo por su amigo. -> für
Todavia, mucha gente camina para Santiago de Compostela. -> nach

Aber im spanischen Sprachgebrauch treten mehr oder weniger häufig auch Fälle auf, wo es nicht so klar ist. Wenn man sich mit einem Spanier unterhält, wird man schnell feststellen, dass diese beiden unscheinbaren Präpositionen noch in anderen Zusammenhängen gebraucht werden. Da kann es den Ungeübten auch manchmal verwirren, wenn sein Gegenüber para sagt statt por. Oder wenn er nicht weiß, ob bei dem, was er ausdrücken will, por oder para korrekt ist (manchmal geht auch beides, nur wird dann ein anderer Sachverhalt betont).

Damit Ihr etwa beim nächsten Spanienurlaub besser Bescheid wisst, möchte ich hier über die Verwendung von por und para in diesen sonst verwirrenden Fällen kurz aufklären.

por heißt es, wenn man z.B. etwas aus einem jetzt existierenden Grund tut, was also einen unmittelbaren Nutzen hat. Häufig in Kombination mit Substantiven.
Beispiel: Wenn jemand sich gerade in Spanien aufhält und zugleich dort Spanisch lernt, sagt er: "Estudio Espa~nol por mi viaje a Espa~na."
para hingegen wird zielgerichtet verwendet, wenn man etwa auf ein zukünftiges Ziel hinarbeitet.
Beispiel: Bleiben wir bei dem obigen. Sagt er: "Estudio Espa~nol para mi viaje a Espa~na." Dann ist er zu dem Zeitpunkt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in Spanien, sondern lernt nun Spanisch, um sich auf den späteren Aufenthalt dort vorzubereiten.

para wird außerdem noch in Verbindung mit Verben im infinitivo gebraucht. In dem Fall steht immer para.
Beispiel: Estudio Espa~nol para comunicarme con la gente espa~nol.

Dank meinem Spanischkurs ist für mich das Geheimnis des kleinen Unterschiedes zwischen por und para gelüftet, und werden mir Fehler damit in Zukunft sicher nicht mehr so leicht unterlaufen.

Ich weiß jetzt nicht, ob Euch das interessiert. Wenn ja, dann könnte ich Euch in regelmäßigen Abständen neue oder auch alte, ggf. auch verblüffende, Erkenntnisse über die Feinheiten der spanischen Sprache berichten, die ich selbst gelernt oder erfahren habe.
Oder langweilt Euch das? Wie gesagt, ich muss ja nicht.

Karin 13.10.2007, 22.56| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Kulturwelten | Tags: Sprachen, Spanisch, Lektionen,

Desinformation und Lokführerstreik

Warum es sich lohnt, sich über verschiedene Medien zu informieren, zeigt ein ganz aktuelles Beispiel.

Während hier noch von einem Dauerstreik die Rede ist (oder gilt für Berlin etwas anderes als für das restliche Deutschland? Das könnte ja immerhin auch sein), steht dort etwas ganz anderes. Es sind aber auch nicht immer - wie man vielleicht fälschlicherweise pauschal vermuten würde - die regionalen Medien, die weniger auf dem neuesten Stand sind.
Im Gegenteil: Wie dieses positive Beispiel zeigt.

Solche informativen Differenzen zwischen unterschiedlichen Medien können den Leser natürlich auch verunsichern. Am Ende weiß er vielleicht gar nicht mehr, was er glauben soll. So etwas könnte - wenn man weiter denkt - auch als eine Art Manipulationstaktik missbraucht werden. Mit welchem Zweck, das wäre eine andere Frage. Wer könnte sich davon welchen Vorteil versprechen? (Das ist eine echte Frage - ich werfe den Gedanken nur mal so theoretisch in den Raum.)

Zum Lokführerstreik an sich: Ich finde deren Lohnforderungen "etwas" unverschämt. Schon die angebotenen 10% Lohnerhöhungen halte ich (obwohl ich nicht weiß, was so ein Lokführer heute verdient) für sehr viel. Doch statt das dankbar anzunehmen, fordern sie 31% - eine Zahl, von der viele andere Berufsgruppen nur träumen können!
Und dreimal dürft Ihr raten, wer das letztendlich finanzieren soll...
Vielleicht sollten wir als Bahnkunden mal gegen zukünftige Bahnpreiserhöhungen streiken - und zwar möglichst, BEVOR diese realisiert werden.

Karin 10.10.2007, 21.31| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Wirtschaft, Bahn, Medien, aktuell,

Neue Lösung gegen Schimmelpilze

Farnesol

Unbekämpfte Schimmelpilze können sich übrigens negativ auf die Gesundheit auswirken, sind beispielsweise Ursache für Asthma.

Karin 09.10.2007, 17.28| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Gesundheits-Welt | Tags: Innovation, Haushalt, Tipps, Schimmelpilze, Gesundheit,

Liebe, vernünftig gesehen

"Ehen werden immer noch zwischen Partnern eingegangen, die zu 90 Prozent nicht mehr als 30 Kilometer voneinander geboren wurden." lese ich in einem Artikel von Welt-online.
Wirklich? In diesem Zeitalter mit den heutigen Verhältnissen, wo die Menschen im Laufe ihres Lebens immer öfter sehr weit weg ziehen müssen, etwa aus beruflichen Gründen, und dem entsprechend ihre Partner oft an diesen anderen Orten finden, erscheint mir diese Zahl irgendwie unrealistisch.
Wie seht Ihr das? Wie ist das bei Euch?
Gut, die meisten von Euch sind ja schon länger mit ihrem Partner zusammen und verheiratet (und daher zusammen lebend) oder aber Single. Aber als Ihr Eure Partner kennen gelernt habt, kam er/sie aus der näheren Umgebung, oder stammte er/sie aus einer ganz anderen, weiter entfernten Gegend?
Jedenfalls glaube ich nicht, dass ich zu angeblich nur 10% gehöre, wo obige Aussage nicht zutrifft. Um ehrlich zu sein, trennen uns zurzeit im Gegenzug sogar fast 2.000 km. Nicht dass das immer so bleiben wird, zumal wenn es sich als von Bestand erweisen sollte. Doch im Moment geht es halt nicht anders. (Man könnte es auch so sehen: Wenn man sich einige Monate nicht sieht, freut man sich umso mehr auf das Wiedersehen; und gibt es weniger Anlässe, die dazu führen könnten, dass es irgendwann kaputt geht. )

Überhaupt finde ich diesen Artikel in vielen Punkten äußerst (kritisch) diskutabel.
Natürlich tritt nach einer Weile bekanntermaßen in einer Beziehung eine Art "Ernüchterung" ein. Man kennt den anderen besser - auch die nicht ganz so rosigen Seiten - und auch dieses "große Gefühl", das man anfangs wahrscheinlich so idealisiert hat, flaut allmählich ab, um etwas anderem (tieferen) Platz zu machen.
Das erklärt auch dies hier: "So haben indische Forscher einen Vergleich angestellt zwischen Paaren, die aus Liebe heirateten und Paaren, deren Ehen arrangiert wurden. In den ersten fünf Jahren waren die Liebes-Paare glücklicher, nach fünf Jahren kehrte sich das Verhältnis aber um. Fortan waren die arrangierten Ehen die glücklicheren."
Aber ist das ein Grund, eine arrangierte oder reine Zweckehe vorzuziehen?
Das wäre in meinen Augen eine Rückkehr in vergangene Zeiten!!
 
" Viele Religionen gehen davon aus, dass sich zwei Menschen vermählen, die von den Eltern für passend befunden wurden. Wenn die Eltern ihre Aufgaben ernst nahmen, schauten sie nach Temperamenten und Interessen, die sich vertrugen. Der Rest, die Liebe, würde sich mit der Zeit einstellen. Oft ging der Plan auf." Aber eben nicht immer.
Außerdem ist meiner Ansicht nach neben der (grundlegenden, im Wesentlichen) Harmonie ebenfalls wichtig, dass es an Beiden Dinge gibt, wo sie sich ergänzen, vielleicht sogar aneinander wachsen können. Nicht nur: "Gleich und Gleich gesellt sich gern" (wer sagt denn, dass eine Beziehung immer gesellig sein muss?). Sondern auch: "Gegensätze ziehen sich an." Man muss etwas in dem anderen finden, was man selber nicht hat, und umgekehrt. Wenn der andere ganz genauso ist wie ich, wozu brauche ich ihn dann?
Durch die Unterschiede entstehen freilich auch manchmal Reibungen. Diese gelegentlich ausgefochtenen (und nicht: verdrängten!) Konflikte sind jedoch nicht ohne Bedeutung für die Beziehung: Sie können die Bindung sogar noch verstärken, da man so lernt, es auch in schlechten Zeiten noch mit dem Partner auszuhalten. Es gemeinsam durchzustehen - statt vor dem Streit wegzulaufen.
Es kommt natürlich auch darauf an, warum man sich streitet. Wobei ein gewisses Machtverhältnis (wie auch immer es ausfällt - so lange beide Partner sich so wohlfühlen, wie es ist) in einer Beziehung völlig normal ist. Der Streit ist dann auch eine Möglichkeit, "klar Schiff" zu machen und die Situation (wieder) so zurechtzurücken, wie es den Wünschen und Bedürfnissen beider entspricht. Insofern kann der Streit eine gesunde Beziehung sogar noch fördern.

" Nicht die ausufernde Leidenschaft, sondern die Vertrautheit macht uns glücklich."
Ich finde, der Ausgleich zwischen beidem ist wichtig. Man sollte nichts herunterschlucken, aber selbstverstädnlich auch Rücksicht auf den anderen nehmen, ihn nicht vor den Kopf stoßen.
Ohne Vertrautheit geht es langfristig natürlich auch nicht. Sie ist das A und O, das die Liebe überhaupt aufrecht hält!

Das hier kann aber auch nicht die Lösung sein: "Rennen Sie weg, so schnell Sie können, sollte Ihnen jemand gegenüberstehen, der den Atem und Verstand raubt."
Das heißt, klar, manchmal ist es wichtig, sich erstmal zurückzuziehen, wenn es einem zuviel wird - zum Wohle aller Beteiligten. Atem zu schöpfen, bis man sich der Situation angemessen stellen kann.
Aber wegrennen, das würde in meinen Augen letztlich nichts bringen. Damit wäre das eigentliche Problem nicht aus der Welt. Im Gegenteil: Beim nächsten Partner würde genau dasselbe wieder passieren. Weil man nicht daraus gelernt hat, und nicht gelernt hat, damit umzugehen.
Genau das ist der Fehler, der vielen (unglücklichen, nicht den überzeugten) Singles heute unterläuft.

Karin 09.10.2007, 17.01| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gefühlte Welt | Tags: Menschliches, Soziales, Liebe, Psychologie,

Recycling

... auf Japanisch.

Karin 09.10.2007, 15.09| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Umwelt, Recycling, Energie, Japan,

Ãœberraschung

Wenn Sie sich als Er entpuppt...
...und sie haben es die ganze Zeit nicht gemerkt.

Karin 09.10.2007, 15.04| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Kuriose Welt | Tags: Menschliches, kurios,

Interessante News

"Aus der Wirtschaftsabteilung des tschechischen Nachrichtendienstes BIS sind offenbar brisante Daten über Wirtschaftsspionage an die Öffentlichkeit gelangt, darunter die Klarnamen von Agenten."
-> Weiterlesen

 


Der internationale Kampf gegen die Internetkriminalität geht in eine neue Runde:

-> mit der Cybercrime-Konvention

Zitat des ITU-Generalsekretärs zur Situation in Birma: "Keine Regierung hat das Recht, ihrer Bevölkerung den Zugang zum Netz abzuschneiden."


"Ein Mann, der sich beim Miss*brauch von Knaben in Vietnam und Kambodscha fotografieren ließ und dessen Gesicht auf den Aufnahmen elektronisch zu einem Farbstrudel verfremdet wurde, kann nun möglicherweise identifiziert werden."
-> lesen



Bald könnte der erste Computer, der Gefühle des Nutzers erkennt und verarbeitet, auf den Markt kommen. Dank so genannter Gadgets.
-> Stichwort Sensortechnik



Medizin-Nobelpreis für Genschalter:
"eine Methode mit der ganz gezielt Gene ausgeschaltet werden können. Dank dieser Technik können heute etliche menschliche Krankheiten wie etwa Parkinson oder Alzheimer in Mäusen nachgebildet und erforscht werden."
-> mehr erfahren



"Auf ein Weihnachten ohne das iPhone müssen sich wohl die Franzosen einstellen. Die Verhandlungen zwischen Apple und Orange, der Mobilfunktochter von France Telecom, seien in den vergangenen Tagen zunehmend angespannt. Stein des Anstoßes ist einmal mehr Apples Vermarktungsmodell für das iPhone"
-> Weiterlesen



"Google will in diesem Jahr einem Zeitungsbericht zufolge eine eigene Betriebssystem-Software für Handys vorstellen und damit den großen Rivalen Microsoft und die Mobilfunk-Netzbetreiber herausfordern."
-> Weiterlesen



"Der von Google mitfinanzierte Mesh-WLAN-Anbieter Meraki erhöht die Preise. Zugleich will die Firma mittels einer "Community Messaging & Advertising Platform" Nachrichten und Reklame in Webseiten einschleusen, die über das von seinen Hardware-Kunden aufgebaute öffentliche Funknetz aufgerufen werden."
-> Den ganzen Artikel lesen



"Adobe warnt in einer Sicherheitsnotiz vor einem kritischen Sicherheitsproblem (das so gen. URI-Problem, Anm.) und beschreibt, wie sich Anwender davor schützen können. Betroffen sind Adobe Reader, Adobe Acrobat Standard, Professional und Elements bis einschließlich 8.1 und Adobe Acrobat 3D."
-> weiterlesen

Karin 08.10.2007, 23.11| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Mediaworld | Tags: Computer, aktuell, Technik, Kommunikationstechnik,

Und bei uns?

Sie wenden alle möglichen Tricks an, um sich zu verbreiten, um Eingang in die Landesregierungen zu erhalten, und um sich zu finanzieren. Und das Schlimmste: Die staatlichen Einrichtungen (im letzten Fall die Gemeinden) fallen darauf herein; und das, obwohl es mittlerweile wohl bekannt sein dürfte, dass das alles nur Tricks sind und zweifelhaft ist, ob die überhaupt das Geld dazu hätten, die immobilien tatsächlich - wie angedroht - zu kaufen.

Als ob das alles noch nicht genug wäre, wollen sie jetzt noch eine eigene Bank gründen, damit ihnen keine Konten mehr gesperrt werden können.
Und zu allem Überfluss kommt dann noch heraus, dass sie Daten über ihre Gegner sammeln, die ihnen teils sogar von der Polizei zugespielt wurden!! (Die Frage stellt sich, wie viel Geld die den betreffenden Polizisten wohl geboten haben, damit diese die Daten herausgeben? Erschreckend, die wenn auch nicht neue Erkenntnis, dass es offenbar Leute gibt, die für Geld alles tun - sogar Ganoven unterstützen. Anders kann ich mir diesen Tatbestand jedenfalls nicht erklären.)

Das alles wäre freilich gar nicht erst möglich gewesen, WENN...
Es geht doch schließlich nicht an, dass eine Partei, die derart und bekanntermaßen (hier sei zum 1.000.000.000... Mal noch einmal auf die deutsche Geschichte verwiesen!!!) sämtliche demokratischen Spielregeln missachtet und diese für ihre UNdemokratischen Zwecke ausnutzt, ein Existenzrecht haben soll!

Wann kapieren das die Herrschaften dort oben endlich? Ich frage mich, warum darüber immer noch so halbherzig in der Politik diskutiert wird, anstatt das Verbot endlich in die Tat umzusetzen.
Ich habe da eine dunkle Ahnung. Und es ist erschreckend.
Wann wird diesem Treiben endlich Einhalt geboten??? Bevor sie noch mehr Unheil anrichten und sich noch mehr breitmachen - bzw. es versuchen?

Es ist zum Kotzen, und man könnte sich ewig darüber aufregen.
Aber es muss eben ab und zu mal sein, dass man ganz klar Stellung bezieht und auf die Gefährlichkeit dessen aufmerksam macht.
Ich für meinen Teil habe keine Lust, meine Klappe diesbezüglich zu halten und es totzuschweigen. Dann hätten sie schon gewonnen.
Nein. Ich finde es wichtig, in regelmäßigen Abständen darauf hinzuweisen, so lange, bis diese Partei von der politischen und überhaupt von der Bildfläche verschwindet.
Sie sollen merken, dass sie hier in diesem demokratischen Staat, unter aufgeklärten Menschen, keine Chance haben - so sehr sie sich auch bemühen. Sie sollen spüren, dass ihnen von der Mehrheit der Menschen einfach nur Verachtung entgegenschlägt. Verachtung für ihre Dummheit.
Ja, Dummheit. Gefährliche Dummheit.

Karin 08.10.2007, 21.21| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Politik, Deutschland, Katastrophen,

Noch ist es nicht vorbei

Es ist noch ein weiter Weg, bis die aufgeben.

Immerhin wurde die Internetsperre in Birma bereits aufgehoben.

Aber noch immer bedient sich die Militärdiktatur aller möglichen Tricks.

Karin 08.10.2007, 20.14| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Weltgeschehen, Politik, aktuell, Birma, Medien,

...

626.337 sind es jetzt schon!
Und 11.735 hier.

Einfach klasse, wie viele das unterstützen.

Das lässt hoffen.

Karin 05.10.2007, 16.15| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Aktionen, aktuell, Birma,

Free Burma!

Dies soll mein Beitrag zu der Aktion Free Burma sein.

Zunächst möchte ich Euch auf die AVAAZ-Petition hinweisen. Bis jetzt haben bereits 590.125 (Stand 23.45 Uhr: 599.101) sie unterschrieben. Bitte helft mit, dass mindestens die 1.000.000 zusammenkommen.
Die Petition werden sie an die Medien sowie an Mitglieder des Sicherheitsrates inkl. China schicken.



Da die aktuellen Geschehnisse im Rahmen dieser Aktion natürlich schon sehr oft in Beiträgen und Kommentaren thematisiert werden, habe ich mir gedacht, ich schreibe auch mal etwas über das Land selber, seine historischen Hintergründe und seine (durchaus vielgestaltige) Kultur.

Am Ende dieses Beitrages stelle ich dann noch einige Links zu den aktuellen Entwicklungen hinein, teilweise mit ausgewählen Zitaten, die wichtige Dinge zusammenfassen.



Ein wenig Geschichte

Schaut man sich die birmanische Geschichte an, stellt man fest, dass das Land die meiste Zeit über fremdbestimmt war.

"Im 11. Jahrhundert gründete König Anawrahta das erste birmanische Reich. Im 19. Jahrhundert fiel Birma nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft. Der letzte König von Birma wurde mit seiner Familie durch die britische Besatzung ins Exil nach Indien geschickt, wo er auch starb. Birma wurde Teil von Britisch-Indien. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von Japan okkupiert, aber nach Kriegsende wieder von den Briten zurückerobert. 1948 wurde Birma in die Unabhängigkeit entlassen. Seither halten bewaffnete Konflikte in verschiedenen Landesteilen an, wo ethnische Minderheiten gewaltsam für mehr Autonomie oder Unabhängigkeit kämpfen. Nach einer kurzen demokratischen Phase bis 1958/1962 wurde Birma von verschiedenen Militärregimen kontrolliert." (Quelle: Wikipedia)

Was das Volk möchte, danach wurde offenbar selten gefragt - außer in der kurzen demokratischen Phase 1952 bis 1958.

Kultur(en) und Minderheiten

Obwohl 87-89% aller in Birma lebenden Menschen (und das sind nicht nur Birmanen) Buddhisten sind und dementsprechend der Buddhismus dominiert, gibt es in diesem Land auch viele verschiedene Minderheiten, die sich teils auch überschneiden. Sie leben dort in den unterschiedlichen Regionen - manche Völker haben eine eigene Region, z.B. die Shan.
Da dies in all den Diskussionen häufig untergeht, will ich hier vor Allem auf die Minderheiten hinweisen (die vom Militärregime oft in besonderer Form benachteiligt werden).

Außer den Shan existieren noch die Karen, von denen gerade in letzter Zeit viel berichtet wurde, und über die Misshandlungen, die das Militär an ihnen immer wieder vornimmt.
Weiter gibt es noch die Mon, die Chin und die Kachin (Jingpo). Nicht zu vergessen die muslimischen Rohingya, die in dem Landesteil Rakhaing angesiedelt sind.
Dazu kommen 128 weitere Ethnien, die ich natürlich nicht alle aufzählen kann.

Die Religionen teilen sich insgesamt wie folgt auf: Neben der oben erwähnten Mehrheit der Buddhisten besteht die Bevölkerung zu 4% aus Christen, genauso vielen Muslimen, sowie 3% Sonstige (u.a. Stammesreligionen). Wohlgemerkt: Gemessen an den 54 Mio. Einwohnern ist das schon eine ganze Menge!

Rund um die Lebensverhältnisse im Land


Demographische Daten
  • Bevölkerungswachstum: 1,5 % (1998); 1,2 % (2002)
  • Lebenserwartung: 57,2 Jahre (2002)
  • Säuglingssterblichkeit: 77 pro Tausend (2002)
  • Etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung wird als HIV-positiv geschätzt
  • Alphabetisierung: 85,3 % (2002)
  • Umgesiedelte im eigenen Land: 1.000.000

Ein Grund für die niedrige Lebenserwartung (bis 2005 war sie noch weiter auf 55 Jahre gesunken!) sind wohl die schlechten Gesundheitsverhältnisse, vor Allem AIDS und hoher Drogenmissbrauch. Hinzu kommt, dass das Gesundheitssystem in Birma eine Katastrophe ist. (Hier findet man eine pdf-Datei, die den Status von 2005 beschreibt.)

Dem Militärregime war es seit jeher wichtiger, Geld für die staatliche Kontrolle und zur Aufrechterhaltung seiner Selbst auszugeben, als für das Wohl des Volkes. So war es auch bei der Flutkatastrophe 2005.


Auf Wikipedia heißt es:

"Myanmar ist seit einigen Jahren eines der Länder mit besonders hoher AIDS-Zuwachsrate, was von der Junta lange nicht zugegeben wurde und das Problem verschlimmerte. Ursachen sind vor allem die Prostitution besonders in Rangun und die verbreitete, auf Grund leicht zu beschaffender inländischer Stoffe traditionelle Drogenabhängigkeit, die infolge der gesellschaftlichen Zerrüttung und Aussichtslosigkeit noch gefördert wird (...). Außerdem ist im Staatsbudget für soziale Wohlfahrt und Gesundheit zusammen weniger als ein Zehntel dessen vorgesehen, was für Militär, Polizei und Geheimdienste ausgegeben wird.

Der Bildungssektor ist in Myanmar, das eine ausgesprochene Bildungstradition hat, unter dem Militärregime besonders stark verkümmert. Mehrere Hochschulen wurden vorübergehend oder ganz geschlossen (...) . Lernfreiheit und freie Fächerwahl besteht nicht, dafür ist es möglich, gewisse Fächer per Fernkurs zu studieren. Ein großes Problem ist auch, an Bücher zu kommen."

Dass die Liste der Menschenrechtsverletzungen in Birma lang ist, ist wohl bekannt. Dennoch sei es noch einmal betont.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wenn ich das richtig sehe, ist das BIP verglichen mit 2001 weiter deutlich gesunken. Die meisten Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, die zugleich den größten Anteil am BIP ausmacht. Auf Platz 2 folgt der Dienstleistungssektor, dann weiter hinten die Industrie. (Die Zahlen gebe ich nicht an, weil die ja mit jedem Jahr variieren können und mir die von 2007 nicht vorliegen. Die Tendenz dürfte aber die Gleiche sein.)

In Birma herrschen viele wirtschaftliche Probleme: Inflation, hohe Korruptionsrate, steigende Lebensmittel- und Treibstoffpreise... und auch hier kann man sagen, dass die Militärdiktatur Mitschuld daran trägt.

Dabei ist Birma sehr reich an Rohstoffen: Es ist bekannt für seine edlen Steine, sein Gold (das sieht man schon an den vielen Goldkuppeln der Tempel) und sein Kupfer sowie Erdöl und -gas.
Und auch touristisch hat es einiges zu bieten - unter demokratischen Verhältnissen könnte das durchaus eine gute Einnahmequelle sein, um die Wirtschaft zu beleben.

Weniger schön ist freilich, dass Birma im Dro*genhandel eine Rolle spielt. Es ist Teil des Goldenen Dreiecks, in dessen Gebiet Schlafmohn, der Rohstoff für O*pium und He*roin, angebaut wird. Noch bedeutender ist Birma jedoch in der Herstellung von A*mphetam*inen; hierbei stehen sie ganz weit vorn.
Und auch hier profitiert die Militärregierung mit! Kein Wunder also, dass sie kein Interesse haben, etwas dagegen zu unternehmen.

Die wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass mehr in das Land importiert als daraus exportiert wird. Und zwar werden vor Allem Konsumgüter und Inestitionsgüter importiert, während überwiegend Erdgas und landwirtschaftliche Produkte exportiert werden. Hauptabnehmer für birmanische Exportgüter sind zurzeit Japan, Korea, Singapur und China. Unter den wenigen verbliebenen "westlichen" Staaten, die birmanische Waren importieren, ist Deutschland europäischer Spitzenreiter.

(Quelle: Wikipedia)

Vor all diesen Hintergründen dürfte es nicht verwundern, wie es um das Straßennetz von Birma bestellt ist: 2005 waren von 27.000 Straßenkilometern lediglich 3.200 asphaltiert. Die Straßen sind den Witterungsbedingungen ausgeliefert und sind so angelegt, dass sie zur Regenzeit überschwemmt werden.

Beim Schienenverkehr sieht es teils nicht ganz so schlecht aus. Aber auch hier: Manche Strecken sind verschlissen, weil sie nicht ausreichend instandgehalten werden; deswegen - und weil die Züge veraltet sind und nur 30 km/h fahren - kann man zum Zeitvertreib beim Warten am Bahnhof Wetten derüber abschließen, wie viele Stunden Verspätung der Zug diesmal haben wird.

(Weiteres: s. Wikipedia -> Infrastruktur)



02.10., auf taz.de: Audienz beim Juntachef
Vor dem Abschluss seiner Reise trifft der UN-Gesandte Ibrahim Gambari mit General Than Shwe zusammen. In Genf tagt der Menschenrechtsrat. -> Weiterlesen

03.10., auf taz.de: Logistik für die Junta (sicher nur ein Beispiel von vielen)
Der französische Ölmulti Total soll vor ein belgisches Gericht. Der Vorwurf: Er soll Zwangsarbeiter eingesetzt und die Junta unterstützt haben. -> Weiterlesen

04.10., 10:30 Uhr auf Welt.de: Militär organisiert nächtliche Säuberungen
"Unter anderem wurde auch eine Mitarbeiterin der Vereinten Nationen zusammen mit Familienmitgliedern zu Hause abgeholt. Mehrere einheimische Journalisten wurden auch festgenommen. "Ich mache mir große Sorgen über das Schicksal der Gefangenen", sagte der finnische Botschafter in Rangun, Lars Backstrom. "Die Zahl der Festgenommenen ist offenbar recht hoch, und niemand darf die Menschen besuchen.""

04.10., 16.28 Uhr, idem: Birmanische Militärjunta knickt ein (?)
"Die 692 Freigelassenen mussten vor ihrer Entlassung eine Erklärung unterschreiben, dass sie sich künftig nicht mehr an Protesten beteiligen." (!)
" Pro Asyl kritisierte eine schriftliche Auskunft des Auswärtigen Amts (AA) vom März 2007. Darin heiße es, „nach Kenntnissen des Auswärtigen Amts“ stelle „eine abweichende politische Überzeugung in Myanmar (Birma) keinen Straftatbestand dar und führt nicht unmittelbar zu Repressalien und Verfolgung“. Erst bei weiter gehenden Handlungen, wie einer Missachtung des Versammlungsverbots, sei demnach mit Drangsalierungen zu rechnen." (!!!)

04.10., auf Spiegel.de: Militärjunta nimmt Journalisten ins Visier
Das Militärregime in Burma geht gnadenlos gegen Demonstranten vor. Menschen, die Fotos der Proteste ins Ausland schickten, werden verhaftet. Auch Journalisten werden im staatlichen Rundfunk bedroht. -> Weiterlesen 

04.10., auf Spiegel.de: Juntachef will Oppositionsführerin Suu Khi treffen
Aber nur unter einer Bedingung: "Thahn Shwe habe dem Uno-Gesandten Ibrahim Gambari gesagt, er werde Aung San Suu Kyi persönlich treffen, wenn sie von ihrer Haltung der "Konfrontation, Verwüstung und Sanktionen" abrücke." (!!)

04.10., auf taz.de: Niedergeschlagen, nicht besiegt (über den Alltag der Mönche nach den Ereignissen)
"In Birma leben mehr Mönche als Soldaten - auf 52 Millionen Birmesen kommen mehr als 500.000 Mönche. Sie leben in 50.000 Klöstern. Die Klöster fallen umso mehr auf, als es in dem bitterarmen Land - das Bruttosozialprodukt pro Kopf zählt mit 220 Dollar zu den niedrigsten der Welt - nur wenige repräsentative Bauten neben den vielen Bambushütten gibt. (...) Für deren Bau und Unterhalt zahlte bisher auch die Junta. Das sorgte lange Zeit für Frieden zwischen Mönchen und Militärs."
"Er erklärt, warum die Mönche nicht über Politik sprechen: Myawadty sei eine Stadt voller Spitzel und Soldaten, sagt er, offene Gespräche ließen sich hier nur unter vier Augen führen, und zwar am besten mit Ausländern, die am nächsten Tag wieder verschwunden seien."
""Der Buddha sagt: Wenn du mich tötest, tötet dich ein anderer", entgegnet der Vorsteher. Diesmal antwortet er wie aus der Pistole geschossen. Es ist seine Reaktion auf das Morden in Rangun." 
"Ihr Hungerstreik, heißt es, habe schon begonnen. Um ihn zu brechen, errichte die Regierung bereits kleine Hütten auf dem Gelände, um die Mönche voneinander zu isolieren. Zugleich hätten sich in vielen Klöstern, die von der Armee abgeriegelt seien, die Mönche geweigert, Lebensmittelspenden von der Regierung anzunehmen. Damit handelten sie in der buddhistischen Tradition, die Spenden nur von rechtgläubigen Buddhisten erlaubt. Mit diesem Boykott würden sie der Regierung den rechten Glauben absprechen."

"Ich kann euch nur helfen, euch selbst zu befreien." (Aun San Suu Kyi)

Karin 04.10.2007, 21.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Politik, Weltgeschehen, Aktionen, aktuell, Geschichte, Kultur, Soziales, Birma,

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Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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