Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Lebenswelt

Hochs und Tiefs - passend zum Wetter

Diese Woche begann sehr mobil und ausgefüllt. Am Montag war ich praktisch den ganzen Tag unterwegs - länger, als ich es eigentlich geplant hatte - wodurch ich zwar anschließend zu Hause weniger geschafft habe als vorgesehen (dabei gibt es Tage, da bleibe ich zu Hause und bin auch nicht aktiver als wenn ich durch die Weltgeschichte reise - so kommt es mir zumindest manchmal vor), aber dennoch kann ich guten Gewissens sagen, dass es die Mühe wert war und der Tag sich in vielerlei Hinsicht gelohnt hat (trotz heftigem Platzregen, um dessentwegen ich mich fast fünf Minuten an der Zielhaltestelle der Straßenbahn untergestellt habe, bis er nachließ dann bin ich aber, mich dicht an den Hauswänden von Vordach zu Rollo und von Rollo zu Vordach bewegend und größeren Pfützen vorsichtig ausweichend, weitergezogen).

Die Tagesreise begann damit, dass ich einen ehemaligen Lehrer von mir in der Schule, wo ich meine Ausbildung gemacht hatte, aufgesucht hatte, weil er mir freundlicherweise eine Liste von Unternehmen, wo ich mich eventuell noch bewerben könnte, zur Verfügung stellen wollte. (Ich freue mich schon darauf, diese Liste abzuarbeiten, mir den Mund fusselig zu telefonieren und auch die Webseiten - wo angegeben - nach offenen Stellen zu durchforsten. Aber was tut man nicht alles für einen Job, und ich denke, wenn ich schon mehr als das Übliche tue, werde ich vielleicht auch mehr Erfolg haben.)

Auf dem Weg zu dem Klassenraum, wo er gerade unterrichtet hatte (es war natürlich gerade Pause), traf ich meine alte Französischlehrerin, redete kurz zwischen Tür und Angel mit ihr und hatte gerade noch Zeit, ihr ein paar Botschaften zu übermitteln, die ich ihr von jemandem noch mitteilen sollte, falls ich sie mal sähe. Sie nahm sie gelassen zur Kenntnis, war aber wohl auch etwas im Stress.

Der Lehrer, den ich suchte, war indes, als ich ankam, noch in ein Gespräch mit seinen Schülern vertieft, die während der Pause in der Klasse geblieben waren. Zuerst wollte ich nicht stören, wartete ein Weilchen, lief vor der Tür auf und ab, entschied mich aber letztlich doch, mit einem Klopfen an den Rahmen der offenen Tür auf mich aufmerksam zu machen, da ich auch nicht ewig warten wollte und außerdem noch etwas anderes erledigen wollte (ich fahre ja nicht nur für eine einzige Sache nach Köln).

Nun ging es erstmal zum Kopierer, um die fast 30 Seiten zu kopieren. Runter ins Erdgeschoss, wo sich im Internetraum das Kopiergerät Nr. 1, das gebührenpflichtige (30 Cent pro Seite) für die Schüler, befindet. Es ist defekt. Also wieder nach oben zum anderen Kopierer, den normalerweise nur die Lehrer benutzen. Somit erklärt sich auch, weshalb er zuerst mit mir zu dem einen Kopierer hinuntergegangen ist. Und ich habe wohl Glück gehabt, dass dieser kaputt gewesen ist, denn so brauchte ich für die Kopien nichts zu bezahlen (obwohl ich ihm die drei Euro für die Kopien trotzdem geben wollte). Außerdem erhielt ich noch einen weiteren wertvollen Tipp für die Stellensuche. Wo ich noch nachfragen könnte. Und habe eine nette, zuvorkommende junge Lehrerkollegin kennen gelernt, die ich noch nicht kannte (auch nicht vom Sehen, soweit ich mich erinnern kann), die sich zu dem Zeitpunkt auch in dem Raum mit dem Kopierer befand.

Mit all diesen Informationen im Gepäck machte ich mich dann wieder vom Acker - nicht ohne dem Lehrer noch versprochen zu haben, ihn über meine weiteren Erfolge und Misserfolge auf dem Laufenden zu halten (natürlich nicht so ausgedrückt). Der Regen war nun auch vorbei. Zwischenstopp am Barbarossaplatz, ein Telefonat getätigt und noch ein weiteres mit meinem ehemaligen Chef wegen meines Arbeitszeugnisses, weil mir eingefallen ist, dass ich es ja auch gleich persönlich in Brühl abholen könnte, wo ich schon mal hier bin. Er meinte, das ginge schon, nur eben hätte er am Nachmittag noch ein paar Termine und schloss damit, dass er es mir zuschicken würde.

Ich mache mich also auf den Weg zu meiner nächsten Station. Wo ich meine Bewerbungsunterlagen abgebe. Danach begebe ich mich zu Fuß Richtung Neumarkt, als ich bemerke, dass es doch früher ist, als ich dachte, und ich folglich vielleicht doch noch meinem Arbeitszeugnis entgegenfahren könnte. C. ist aber nicht erreichbar. Ich steige also nicht in die 18, sondern wechsle die Richtung, um mich in die Heimat zu begeben.

Zeitsprung. Eine Zugstation vor meinem Wohnort klingelt mein Handy. Meine Freundin ist dran. Die, die in jener Firma arbeitet. Sie richtet mir aus, ich könne das Arbeitszeugnis doch abholen. Gut, denke ich mir. Warum nicht? Ich fahre ja gerne Zug, hin und her. Von mir aus auch ein zweites Mal, die Fahrtkosten nehme ich in Kauf dafür, dass ich das wertvolle Dokument zwei Tage früher bekomme als mit der Post. Ich brauche es ja. Und der Tag ist sowieso fast vorbei, da kommt es auf die paar Stunden auch nicht mehr an. Was ich noch alles machen wollte, kann ich ja auch noch morgen auf frischer Tat anpacken. Und in der Bahn habe ich endlich mal wieder ganz viel Muße zum Lesen, nebenbei bemerkt.

Kurz Bescheid gesagt, dass ich komme, schnell Fahrkarte gezogen (schön, dass mein Geldschein von dem Automaten diesmal reibungslos angenommen wurde - es soll ja schon anderes vorgekommen sein in meinem langen Bahnfahrerleben) und mich in den nächsten Zug gesetzt.

In Brühl angekommen musste ich erstmal ein Weilchen warten, habe kurz Neuigkeiten mit meiner Freundin ausgetauscht, auf Einladung dazu von einer an sich leckeren, aber auch mächtigen Geburtstagstorte gegessen und ein paar Kaffee getrunken, auf der Toilette mit der Personalleiterin zusammengestoßen und ein paar Worte mit ihr gewechselt, mich schließlich irgendwo hingesetzt, irgendwann von einer Mitarbeiterin mein Arbeitszeugnis in einem geschlossenen Umschlag überreicht (sie schien überrascht, dass ich hier war) und irgendwann auch mal den Chef zu Gesicht bekommen. Dann wartete ich noch eine halbe Ewigkeit und noch länger weiter, diesmal auf meine Freundin und ihren Feierabend, da wir den Großteil der Straßenbahnstrecke als gemeinsamen Nachhauseweg haben. Ausgerechnet an dem Tag dauerte es etwas länger, bis sie Schluss machen konnte. Doch ich bin ja eine geduldige Warterin, Henning Mankell und sein Kommissar Wallander leisteten mir ebenso Gesellschaft wie meine Sinne, die das Leben im Büro erschnupperten, und meine eigenen Gedanken, die ich mehr automatisch dahinplätschernd als bewusst dachte - jedenfalls könnte ich sie nicht mehr einzeln herausfiltern, und bedeutend waren sie auch nicht.

Nur über das sehr gute Arbeitszeugnis, das ab jetzt das Schmuckstück in jeder Bewerbungsmappe sein wird, habe ich mich sehr gefreut. Wer mich da nicht nimmt, ist selbst Schuld. Ja, gut für mein Selbstbewusstsein ist es allemal!

Abends kam ich totmüde (wovon überhaupt? Obwohl, wenig geschlafen hatte ich in der vorigen Nacht doch) nach Hause. Wollte eigentlich dann noch das Arbeitszeugnis einscannen, damit ich es auch in der elektronischen Form jederzeit zur Verfügung habe (und es für jedes Ausdrucken neu einzuscannen, wäre nun wirklich unnötig vergeudete Zeit, die ich anderweitig verwenden kann). Doch dann blieb ich in meiner Erschöpfung doch vor dem Fernseher hängen. Nur gegessen habe ich noch - und was für einen Hunger ich hatte!

So prall gefüllt der Montag war, umso unproduktiver war der Dienstag. Erstmal ausgeschlafen. Es dauerte bis zur Mitte des Tages, bis ich überhaupt richtig in die Gänge kam (soll ich jetzt dem Wetter die Schuld in die Schuhe schieben?). Zwar habe ich am Nachmittag, nach einem unermesslichen Ärgernis beim Einscannen meiner Unterlagen (bis ich auf die Idee kam, dass ich ja noch ein anderes Programm habe, wo ich die Dateien abspeichern kann, wenn das eine sich mal wieder beim Speichern aufhängt), noch einige Bewerbungen erledigt bekommen und festgestellt, dass Jobpilot mir wieder einmal weniger passende Stellen ausspuckte, als ich es mir erhofft hatte immerhin, mehr als nichts. So ähnlich muss sich ein Angler fühlen, der stundenlang gezielt nach Fischen angelt und dann feststellt, dass heute kaum Fische da sind (oder schwimmen sie nur vor ihm weg?) und sich dann, nachdem ihm wieder bewusst geworden ist, dass er an die ganz dicken Brocken gar nicht rankommen (und wenn, sich garantiert an ihnen verschlucken) wird, resigniert zufrieden mit der Ausbeute nach Hause begibt, wo er ein karges Mahl haben wird.

Sonst gibt es im Moment bei mir nichts Neues. Ich melde mich wieder, wenn sich das ändert. In dieser Woche habe ich noch genug zu tun, und wenn das Wetter besser wird, will ich endlich mal wieder was im Garten machen. Und Fenster putzen. Für klare Sicht.

Karin 31.05.2006, 07.46 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Wochenrückschau

Auch wenn die Woche insgesamt nur so dahinplätscherte, gab es doch ein paar Höhepunkte, für die sie sich gelohnt hat.

Der Montag begann erstmal stressig, weil ich zuerst einige Dinge zu erledigen hatte, so dass ich dann zu spät zum verabredeten gemeinsamen Mittagessen kam. Dafür wurde es mir dann kommentarlos verziehen, ich wurde sogar persönlich von der Straßenbahnhaltestelle zum Restaurant abgeholt, in dem alle Beteiligten bereits warteten, was mir selbstverständlich nun doch ein wenig peinlich war. Doch es wurden keine Worte darüber verloren, und das köstliche Mahl wurde dafür umso schöner und unvergesslicher. Ganz besonders habe ich mich über die Geschenke gefreut, die ich zu meinem Abschied aus der Firma, wo ich bis letzten Freitag gearbeitet hatte, vom lieben Chef persönlich mit einer sehr netten, von allen signierten Karte überreicht bekam. Das hat mich sehr berührt.

Ich schreibe im Übrigen bewusst: »Abschied von der Firma«, denn die Menschen sehe ich ja sowieso noch wieder und bleibe teils mit ihnen in Kontakt. Nun warte ich also noch auf mein Arbeitszeugnis, das wahrscheinlich so gut ausfallen wird, dass es meine Bewerbungsunterlagen zumindest merklich aufpeppen wird. Und noch einen Vorteil hatte meine Tätigkeit: Ich weiß jetzt noch konkreter, was ich will, bin und kann, welche Jobs zu mir passen und was ich getrost vergessen kann. Diese neue Selbstsicherheit wird sich auch in den Vorstellungsgesprächen, die bestimmt bald folgen werden, sehr gut machen.

Gleich am Nachmittag hatte ich bei der Gelegenheit dann noch einer weiteren Zeitarbeitsfirma meine Unterlagen persönlich überreicht und dann nach einem leckeren Kaffee unterwegs noch einmal zurück, die Blumen abholen (mit denen ich ja schlecht dort hätte antanzen können ;-)).

Das zweite Highlight kam am Dienstag in Form eines umfang- und inhaltreichen Postpakets eingetrudelt (dreimal dürft Ihr raten welches - s. u.), das auch ein weiteres Highlight nach sich zog, von dem ich an anderer Stelle bereits berichtete. Eine Begegnung, die ich ohne das Internet wohl niemals gehabt hätte, obwohl uns doch nur wenige Kilometer trennen (so ähnlich schrieb ich es auch schon anderswo hinein - von Hand! Leider kann das hier keiner lesen - nur die, die an Besagtem teilnehmen). Und ohne sie wäre ich schließlich nie auf eine weitere Bloggerin aus unserer Stadt aufmerksam geworden, in dessen Blog ich künftig auch öfters reinschauen könnte (meine Linkliste ist also noch etwas länger geworden, obwohl ich ja, nachdem ich meine Stammblogs gefunden habe, nur noch beschränkt aufstocke - nicht böse gemeint, ich schaue ja auch bei den anderen mal vorbei).

Tja, und dann habe ich noch wie üblich den Haushalt am Laufen gehalten, einige wichtige Telefonate geführt und ein paar, die man eigentlich hätte auf die Hälfte komprimieren können mit demselben Ergebnis, aber weniger Nervenaufwand, und die üblichen Jobbemühungen unternommen.

Ach ja, und ich habe letzte Woche erstmals die Wort-des-Tages-Mailingliste moderiert. Öfter mal was Neues!

Am Freitag Abend erreichten mich dann noch wärmende Worte, die meiner Seele sehr gut getan haben und mich auf positive Weise sprachlos machten. Es gibt sie also noch, die Menschen, die mich verstehen und so schätzen, wie ich bin!

Hach, schon allein für diese Erkenntnis hat sich die Woche gelohnt. Nun kann ich gestärkt und mit abgeladenem Ballast in die neue Woche starten, denn ich habe viel zu tun.

Gerade eben dachte ich noch: Was für eine Woche, wie bezeichnend, dass sie sich auf eine einzige Seite pressen lässt. Aber nachdem ich alles runtergeschrieben und also noch einmal Revue habe passieren lassen, um zu diesem Fazit zu kommen, geht es mir tatsächlich wieder besser. Solche Wochenbilanzen sind also doch nicht mal so schlecht (zur Abwechslung mal anstatt eines Tageseintrags oder einer isolierten Momentaufnahme aus dem Leben, die ja auch sehr schön sein können).

Mal auf das Gesamtbild zurückblicken statt immer nur auf einzelne Bruchstücke - mir war halt danach, und außerdem entspricht das eher meinem Naturell. Dabei kenne und nutze ich durchaus auch die Vorzüge dessen, sich die Einzelheiten hin und wieder genauer unter der Lupe zu betrachten. Beides ergänzt bei mir einander.

Karin 22.05.2006, 00.22 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Blumen zum Muttertag

Heute waren wir am Grab meiner Mutter. Haben es von Unkraut befreit, gereinigt und gepflegt, frische Blumen in zarten Rosatönen gepflanzt, gedüngt und gegossen, einen farblich passenden Blumenstrauß in die Vase gestellt. Zum Zeichen und als Mahnung, dass die Erinnerung an sie noch immer blüht, so blass sie auch konkret sein mag. In meinem Herzen hingegen ist sie unvergessen, in mir, ihrem Sprössling, wird sie niemals aufhören weiter zu gedeihen, ihre Wurzeln auszubreiten, die niemals verschwinden werden. Letztlich sind sie das einzige, was bleibt - die Wurzeln. Daraus kann immer wieder etwas wachsen, ob im Verborgenen oder ans helle Tageslicht.

Auch wenn ich leider keine Gelegenheit hatte, die Grabkerze anzuzünden (Feuerzeug vergessen, versucht, sie an einer anderen Grabkerze anzuzünden, im Regen trotz schützender Hand kurz vorm Reinstellen in das Kerzengehäuse erloschen, beim zweiten Versuch die Flamme der Geberkerze erstickt) - in meinem Herzen wird immer ihr Licht brennen. Die Geste zählt.

Und ich denke ja nicht nur zum Muttertag an sie. Aber der Muttertag ist ein zusätzlicher Anlass, das auch zu zeigen. Symbolisch meine ich, denn toter Staub kann ja nicht sehen.

Irgendwie muss ich während meiner Handlungen wohl etwas durch den Wind gewesen sein. Jedenfalls hatte ich auf dem Rückweg vom Wasserbrunnen, wo ich mich bzw. meine Hände von der dreckigen Arbeit reingewaschen hatte, eine fremde Frau, die ich zunächst von hinten und aus den Augenwinkeln sah, für meine Tante gehalten, mit der wir zusammen mit meinem Onkel hier waren. Neben ihr sah ich einen Strauß mit gelben Blumen liegen und sprach sie darauf an (ich hielt sie ja für meine Tante und wunderte mich daher irrtümlich darüber, dass sie auch einen Strauß mitgebracht hätten - also Schwachsinn, weil sie es ja nicht war). Dann drehte sie sich um und ich erschrak, zumal ich auch meineTante in der nächsten Grabreihe schlendern sah. Doch noch bevor ich mich irgendwie für das Versehen entschuldigen konnte, war sie (die ältere Frau) weggegangen.

Zum Glück kannte ich sie nicht und werde sie wohl nie wiedersehen - obwohl es dafür in dem Dorf ja keine Garantie gibt, wo man sich, wenn man mal dort ist, ziemlich schnell über den Weg laufen kann und sich merkwürdige (für den anderen einfach peinliche) Gegebenheiten sehr schnell rundsprechen können. Na ja, so oft bin ich ja auch nicht dort, so dass ich mir da wohl keinen Kopf zu machen brauche. Ich nehm's gelassen. Was bleibt mir auch anderes übrig?

Wenigstens habe ich jetzt hier eine etwas groteske Anekdote zu erzählen, über die Ihr jetzt womöglich schmunzeln könnt - zum Ausgleich dafür, dass das Wort »Grab« heute vielleicht ein wenig zu oft zu lesen war. Doch keine Angst: Es besteht kein Grund zur Sorge, ich bin wohlauf! Nur manchmal ist man eben in nachdenklicher Stimmung, muss Gedanken loswerden, die man hatte, muss mit Sachen abschließen. Und warum auch nicht? Genau so kennt und schätzt Ihr mich bzw. das, was Ihr hier von mir erfahren dürft, doch auch. Würde ich keine ernsten Themen mehr bringen, wäre dieser Blog doch nur noch ein gläsernes Knochengerüst, die Kerben darin zu uninteressant, um sie zu entziffern, und ich könnte den Blog gleich zu Grabe tragen.

Zum Glück ist dem so nicht. ;-)

Karin 13.05.2006, 21.23 | (0/0) Kommentare | PL

Stöckchen - Ich

Ich

... bin ein Dezembermensch
... mag gemütliche Landhäuser, nicht zu groß und nicht zu klein
... telefoniere manchmal gerne
... bin dünn, aber nicht schlank
... bin etwas eifersüchtig
... bin klug, halte mich für fleißig
... bin nicht nachtragend
... bin emotional,warmherzig, mitfühlend
... bin in gesundem Maße egoistisch
... ich rauche nicht, trinke aber gelegentlich (in vernünftigen Maßen)
... habe meist keine Höhenangst (kommt auf die Situation an)
... bin unverheiratet
... habe 0 Geschwister.
.. tanze gerne - ob ich es kann, sei mal dahingestellt ;-)
... heiße von Geburt an Karin - eines der wenigen Dinge, die sich nie ändern werden
... bin romantisch, aber nicht kitschig (ich unterscheide das)
... glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, wie ihn die Religion predigt
... ich liebe Katzen, mag aber auch Hunde
... träume noch und lebe schon
... weiß, dass ich niemals perfekt sein werde, will aber jeden Tag ein Stückchen besser werden
... gehe gerne in der freien Natur spazieren, fahre aber auch gerne mit dem Rad
... würde gerne oft anders reagieren
... gehe verantwortungsvoll mit meinem Geld um, ohne jedoch jeden Cent dreimal umzudrehen
... steigere mich oft zu sehr in etwas hinein
... habe noch keine Kinder
... bin öfters unsicher
... kann mich manchmal schwer entscheiden
... würde für meine Freunde ins kalte Wasser springen, um sie vor dem Ertrinken zu retten
... bin gutgläubig, oh ja!
... liebe meine Familie - eine andere Liebe muss erst noch in mein Leben treten
... bin oft zu nachgiebig
... höre am liebsten Vogelgezwitscher und fröhliches Pfeifen
... bin im Allgemeinen ausgeglichener Stimmung, die aber hin und wieder extrem umkippen kann (i.d.R. ohne sichtbare Folgen)
... bin bei allerbester Gesundheit und jugendlicher Frische
... ich habe früher eher den Mund gehalten, tue es heute immer noch, wenn es angemessen ist - aber wenn ich ihn aufmache, kommt sehr viel heraus
... gehe auch mal gerne zu Fuß - da merkt man eher, welche Strecken man zurücklegt ;-).
... probiere gern neue Dinge aus, brauche aber auch meine täglichen Rituale
... ich mache mir kaum Gedanken darüber, was andere von mir denken. Wenn sie etwas stört, teilen sie es mir schon mit. Und über Lob freue ich mich auch, wenn es kommt. Aus beidem ziehe ich dann für mich meine Schlüsse
... ich plane so wenig wie möglich - vieles diktiert mir sowieso der Alltag, da soll die restliche Zeit einfach Raum für spontane Sachen, aber auch für Ruhe lassen

... ich bin selbst, und zwar ständig.

Und wer bist du?

Mitgenommen bei Anne.

Karin 09.05.2006, 20.21 | (0/0) Kommentare | PL

Nachbarschaft

5 Fragen - und meine Antworten
Gefunden bei None.

1. Nachbarn - Freunde oder Feinde?


Freunde natürlich. Nur einmal war das andere der Fall, der uns auch viel Ärger bereitete - aber das gehört zum Glück der Vergangenheit an.

2. Es ist 2 Uhr Nachts. In der Wohnung über Dir ist die Hölle los. Was machst Du?

Es gibt keine Wohnung über mir. Wir wohnen in einem Haus. Von der Straße aus gesehen links lebt eine nette alte Dame, und links eine chaotische Familie bzw. Frau mit Kindern. Letzteres wird zwar im Sommer im Garten etwas laut, aber wenigstens nicht nachts.

Aber sollte es einmal vorkommen, wenn ich nicht mehr zu Hause lebe, würde ich schon hochgehen und die Leute freundlich darauf hinweisen, dass sie ihre Auseinandersetzung doch bitte auf morgen tagsüber verlegen, weil es Menschen gibt, die ihre Nachtruhe brauchen, um am nächsten Tag fit zur Arbeit zu kommen.

3. Haben sich Nachbarn schonmal über Dich beschwert?

Nein. Ich komme mit allen sehr gut klar und bin hilfsbereit und zuvorkommend, wenn mal jemand bei uns klingelt und Hilfe braucht. Und selbst als ich die traurige Nachricht brachte, deren arme, leidende weil schwer lädiert und wahrscheinlich auch krank gewesene Katze läge tot bei uns tot im Garten, haben sie sich bedankt und die Tierleiche zur Beerdigung eigenhändig abgeholt.

4. Wie tolerant sind Deine Nachbarn?

Diese Grenzen habe ich noch nicht ausprobiert und habe ich ehrlich gesagt auch nicht vor auszureizen. Ich denke aber schon, dass sie sehr tolerant sind. Es gab zwar bisher auch keinen Grund zum Klagen, aber ich kann meine Nachbarn wohl doch ziemlich gut einschätzen.

5. Wie tolerant bist du als Nachbar?

Ziemlich. Es muss sehr viel passieren, bevor ich mich beschwere. Auch wenn ich mich über etwas innerlich doch ärgere und mich etwas stört, bin ich damit zurückhaltend. Ich sage mir dann immer selbst: »Stell Dich nicht so an, halte durch, meditiere, es ist gar nicht so schlimm, dass es das wert wäre, sich darüber aufzuregen.«

Karin 27.04.2006, 22.59 | (0/0) Kommentare | PL

Wenn das Glück vor dem Keks kommt

Dienstag Mittag war unsere gesamte Traumfirma beim Chinesen um zwei Ecken. Nach dem überaus leckeren Mahl, das ich bei so netten Unterhaltungen unter lieben Menschen, bei denen es auch an einer ausgewogenen Mischung aus Spaß und Ernst nicht fehlte, gab es natürlich wie in solchen Restaurants üblich Glückskekse. Auf meinem Zettelchen stand passenderweise:

»Sie werden mühevoll säen, aber eine reiche Ernte einbringen.«

Danke! Obwohl ich nicht weiß, wo ich mich bedanken soll.

Etwa beim kommerziellen Glückskekshersteller? Ganz bestimmt nicht; schließlich sind die Sprüche willkürlich gewählt und manchmal sogar absoluter Schrott.

Beim Schicksal, das mich hierherführte? Mag sein, dass es mehr als nur Glück war. Aber unter »Schicksal« kann ich mir nichts vorstellen. Ist mir zum Einen viel zu abstrakt, um wirklich daran glauben zu können, zweitens zu weit weg vom Leben und von der Realität (und ich will ja auf dem Teppich bleiben, dann werde ich auch nicht fallen), und drittens kann ich nicht einer Abstraktion Dankbarkeit zeigen.

Also bei meinem Chef; und in dem Zusammenhang natürlich auch bei meinen anderen Kollegen, auch der, der ich meinen Job verdanke und sie mir den ihren. Ja, genau. Und es ist gut zu wissen, dass die Dankbarkeit auf Gegenseitigkeit beruht. So etwas schweißt ein Team noch mehr zusammen und stärkt für die kommenden Hürden, die es immer wieder zu überwinden gilt, aber auch die Solidarität und den Respekt voreinander. Und selbstverständlich das positive Arbeitsklima und die Menschlichkeit.

Denn eines darf man nicht vergessen: Letztlich sind wir alle Menschen. In der richtigen Umgebung fällt es einem leicht, das zu akzeptieren.

Dass ich als Mensch nicht perfekt bin, dass ich manchmal auch Fehler mache und in einigen Punkten an mir lernen muss, ist klar. Jeder hat seine Schwachpunkte, wir werden nicht als Götter geboren und sterben auch nicht als solche. Aber dass wir uns anstrengen müssen, wenn wir nach den Sternen greifen wollen, wenn wir den Sternen, unseren Zielen, besser zu werden, näher kommen wollen, ist ebenfalls klar wie Kloßbrühe. Darauf muss man nicht dauernd mit der Nase gestoßen werden - das bringt nichts. Das Gute sehen, das, was super klappt, die positiven Eigenschaften und Gaben das ist es, was gut tut, stark macht und anspornt.

Schön, dass es Menschen gibt, die auch das sehr gut verstehen und charmant und einfühlsam einzusetzen wissen. Und dabei nicht nur an Sympathiewert gewinnen, sondern es auch ehrlich so meinen und das Rückgrat dabei behalten. Selten genug sind solche Menschen. Deshalb sind sie so unersetzlich (was man nur von wenigen Menschen sagen kann). Und für mich vorbildlich.

Auch sich menschlich, also natürlich, zeigen erfordert Mut. Wenn andere sich so geben, wie sie sind, ohne sich emporzuheben und ohne mit dem Finger auf mich zu weisen oder mich auszulachen, sondern mich als Mensch annehmen, fühle ich mich plötzlich weniger schwach. Illusion? Egal, so lange es mir und meinem Selbstbewusstsein gut tut. Vielleicht ist es sogar der Schlüssel zum Erfolg. Nur umdrehen muss ich ihn schon selbst. Und wenn das Schloss mal klemmt, arbeite ich hartnäckig weiter, bis ich zufrieden mit mir selbst bin. Und wenn mir mal die Sicherheit fehlen sollte, ist es gut zu wissen, im Notfall immer irgendjemanden zu haben, der mich unterstützen und wieder gerade aufrichten wird. Im Gegenzug zeige ich dann, dass das in mich gesetzte Vertrauen begründet ist, und würdige es somit, gebe diesem Vertrauen noch mehr Gewicht.

So kann eigentlich nicht wirklich viel schief gehen, es gibt mir eine optimistische Grundstimmung, und so kann ich gar nicht umkippen.

Karin 27.04.2006, 22.29 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Steckbriefstöckchen

Name:Karin

Spitzname(n):keine

Nicks: sag ich nicht

Alter:22

Geschwister: 0

Geschlecht:von Geburt an weiblich und bin stolz darauf

Geburtstag:5.12.1983

Sternzeichen:Schütze

Geburtsort: Düren

Wohnort:Düren

Größe:169 cm

Augenfarbe:blaugrau

Haarfarbe:dunkelblond

Haarlänge:kurz

Namen der Eltern: J. und E.

Wenn du dir für dein nächstes Date eine(n) Partner(in) aussuchen könntest, wen würdest du nehmen? Keine Ahnung; muss ihn erst noch kennen lernen.

Wer war dein erster Schwarm, wann war das?: Das geht niemanden etwas an.

Was nimmst du zuerst am anderen Geschlecht wahr?: Das Geschlecht? Außerdem die Augen und das Gesicht und was diese ausstrahlen.

Dein romantischstes Erlebnis: kurz vor Weihnachten 2005, in Köln. Es schien mehr zu versprechen, er hat mich sogar mitten in der Nacht nach Hause (!) gefahren, und auch der Abschied war nicht ohne - aber leider wurde nichts daraus.

Wie romantisch bist du? (Skala von 1 10):10

Was macht dich am meisten an?:Das wüsstet Ihr wohl gern!

Welche Erinnerung vermisst du am meisten?: Wie kann man denn eine Erinnerung vermissen?

Was würdest du am liebsten vergessen?:Nichts. jede Erinnerung hat ihren Wert und ihren Sinn.

Was hast du gestern gemacht?: Haushalt, gefaulenzt, Musik gehört.

Die letzte Person, mit der du am Telefon gesprochen hast?: Eine Freundin

Das letzte, was du gesagt hast: Bis morgen.

Der letzte Song, den du gehört hast: Ich geh in Flammen auf (läuft gerade in meinem CD-Player)

Welche TV-Serie/ Show würdest du gerne wieder im Fernsehen anschauen?:

Berufswunsch/ Berufung: Im Moment bin ich mit meinem jetzigen Job ganz zufrieden. Ich weiß ja, wie schwer es ist, überhaupt einen zu kriegen, deshalb ziehe ich es vor, mein Glück zu genießen, statt irgendwelche Luftschlösser zu bauen, die sowieso zum Zusammenfallen prädestiniert sind.

Heirat?: Erst, wenn ich den passenden Partner gefunden habe.

Kinder?: Will mal zwei haben, und dann vielleicht noch eines adoptieren, weil ich es traurig finde, dass Kinder ohne Eltern und ohne Liebe aufwachsen müssen und ich in meinem Ermessen da ein Zeichen setzen will.

Der Name deines evt. Sohnes: das sehen wir dann mal

Der Name deiner evt. Tochter: idem

Ziel der Hochzeitsreise: Tahiti

Wo wirst du leben?: La Réunion oder Kanada

Was machst du morgen und übermorgen?: arbeiten natürlich

Von Angela mitgenommen

Karin 23.04.2006, 22.38 | (0/0) Kommentare | PL

Der Unterschied

Ich bin ein freundliches Wesen
wie andere Menschen.

Ich verdiene meine Spesen
wie andere Menschen.

Ich lache und weine
wie andere Menschen.

Ich überwinde Steine
wie andere Menschen.

Ich mache Fehler
wie andere Menschen.

Ich gehe weiter
wie andere Menschen.

Ich habe Träume
wie andere Menschen.

Ich brauche Räume
wie andere Menschen.

Und doch bin ich anders
als andere Menschen.

Ich blicke in den Spiegel,
um daraus zu lernen.

Ich gebe mir Brief und Siegel,
um mich nicht zu entfernen.

Ich sehe auch dort Licht,
wo andere nur Dunkelheit wähnen.

Ich verzage auch nicht
hinter dem Schleier bittrer Tränen.

Ich glaube an das Gute,
auch wo andere es nicht sehen.

Mir ist ganz wohl zumute,
denn irgendwann werdet Ihr verstehen.

Ihr werdet mir noch danken,
dass ich so bin wie ich bin.

Ãœberwindet die Schranken,
dann hat alles einen Sinn.


© Karin Scherbart

Karin 23.04.2006, 20.51 | (0/0) Kommentare | PL

Glück bringt Scherben

Scherben bringen Glück? Denkste! In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt.

Es begann zwar nicht mit meinem im übrigen sehr angenehmen Karsamstagseinkauf, aber es endete auch nicht damit.

Dank verschiedener überaus positiver Ereignisse, die mir mein Leben längst überfälligerweise beschert hatte, befand ich mich in einer sehr fröhlichen Grundstimmung. Sogar der Einkauf im Supermarkt, den ich tätigte, weil ich nicht darauf vertrauen konnte, dass mein Vater trotz Einkaufszettels an alles dachte, und andererseits, weil ich noch ein paar Dinge für mich sowie zwei Ostergeschenke besorgen wollte - ja, sogar dieser Supermarktaufenthalt machte mir mit diesem neuen Lebensgefühl im Herzen durchaus Spaß.

In der Blumenecke unterhielt ich mich mindestens zehn Minuten lang mit einer älteren Dame, die ich nicht kannte und die so wie ich der Meinung war, dass die gelb-grünen Ostertöpfe viel zu überteuert seien, über dies und das.

Eine ganze Weile schwirrte ich dann um die Abteilung mit den Osternaschereien herum, war unschlüssig und sah schließlich überhaupt nicht ein, wieso ich mein Geld für so einen Goldhasen von Lindt oder dergleichen ausgeben sollte. Ich bin doch kein Goldkackerchen! An einem besonders dekorativen Schokohasen im geschäftlichen Overall und mit einem eiförmigen Handy in der Hand konnte ich aber doch nicht vorbeigehen. Zum Selberessen wäre der zwar zu schade, aber ich hatte prompt eine Idee, welche Menschen sich darüber freuen könnten. Das waren mir die 2,49 € schon wert.

Nachdem ich bezahlt und die Waren irgendwie auf meinem Fahrrad verstaut habe (die Tüte auf dem Gepäckträger quillt fast über, und es ist schwer, das buckelige Bündel richtig daraufzuklemmen, die zweite Tüte überm Lenker ziemlich leer, da zu viel Belastung das Gleichgewicht des Drahtesels gefährlich stören könnte), beginne ich meinen Rückweg zu Fuß durch die Fußgängerzone (zum Aufsteigen ist noch zu viel los).

An der Bordsteinkante, die über eine Querstraße Richtung Postgebäude führt, passiert schließlich das Unvermeidliche: Aus der prall gefüllten Plastiktüte rutscht erst eine Weinflasche (ein spanischer Trockener), den ich als Geschenk vorgesehen hatte für meine Verwandten, die sich zur Zeit noch im Urlaub befinden, heraus, dicht gefolgt von einer Müllermilch Kokos, die sich auf der anderen Straßenseite (es ist eine schmale Straße) weißgrünlich über den Asphalt ergießt.

Ehe ich dazu gekommen bin, das bepackte Fahrrad mit dabei und vor der Vitrine stets im Blick, zur benachbarten Eisdiele zu eilen, um mir einen Besen mit Schüppe zu borgen (statt dem Besen bekomme ich einen Handfeger), fahren bereits mehrere Autos über die Bescherung oder versuchen auszuweichen, und die Leute blicken sich um, manche tuschelnd und ein Kind eine laute Bemerkung von sich gebend.

Wenigstens wird die Tatsache, dass ich, verantwortungsbewusst wie ich bin, den von mir selbst veranstalteten Mist sofort beseitigt habe, von einem Passanten mit einem »Fleißig. fleißig!« gewürdigt.

Nun habe ich mir aber einen Eiskaffee verdient. Kurz darauf gesellt sich mein Vater dazu. Da es draußen etwas frisch wird, trinken wir unseren bestellten Kaffee im Innern.

Wieder zu Hause und alles eingeräumt, bastle ich noch an einer schwierig zu formulierenden Email herum, auf die ich noch am selben Tag die Antwort bekomme, und mache mich fertig, wieder auf die Reise zu gehen. Diesmal nach Köln, wo ich noch mit einer Freundin zum Essen verabredet bin. Wir lassen es uns schmecken, unterhalten uns und stöbern in einem Taschenladen. Zufrieden, wenn auch etwas enttäuscht über die Kürze des Treffens, lese ich im Zug den Krimi weiter.

Als ich zu Hause am PC sitze und meine Mails bearbeite, kommt er, der Anruf, der vieles in einen Scherbenhaufen verwandeln wird.

Obwohl es wohl nicht die wertvolle Porzellanvase war, für die ich es gehalten hatte, ging etwas unwiederbringlich zu Bruch. Ja, ich habe geweint, aber um ihn und nicht um mich.

Natürlich werde ich die Scherben aufbewahren, als Andenken, als Mahnung und Erinnerung. Und es spiegelt sich auch ein Licht darin, wenngleich es ein anderes, untrüglicheres ist als das, was ich vorher darin gesehen habe.

Und ich werde es leuchten lassen, das Licht der Freundschaft, damit sich niemand weh tut an den scharfen Kanten, die das Leben übrig gelassen hat.

(c) Karin Scherbart

Karin 16.04.2006, 21.31 | (0/0) Kommentare | PL

Köln - letzter Teil

Ich habe mich dann mit dieser positiven Grundstimmung in die Straßenbahn Richtung Köln begeben. Mein Ziel: Die Südstadt, meine alte Schule (Berufskolleg) besuchen - wo ich schon mal hier bin. Es ist eine ganz andere Empfindung, sich freiwillig und in dem Gefühl, kommen und gehen zu können, wann man will, noch einmal an den Ort zurückzubegeben, an den man sich seinerzeit oftmals ohne große Lust in einer Art Pflichtbewusstsein (weil man ja einen Berufsabschluss erlangen wollte), früh morgens halb unausgeschlafen (wegen des langen Wegs) begeben hatte. Jetzt bin ich frei ... kann mal Hallo sagen gehen oder es lassen, ganz wie es mir beliebt.

Natürlich habe ich schon darauf geachtet, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen - also ganz kurz vor der Ein-Uhr-Pause. Dass es der letzte Tag vor den Osterferien war und ich großes Glück gehabt habe, überhaupt jemanden anzutreffen, wird mir erst bewusst, als ich darauf aufmerksam gemacht werde. Tja, mit Osterferien habe ich halt in dem Sinne nichts mehr am Hut - das nächste Mal wohl erst später, wenn ich mal eigene Kinder haben werde.

Auf dem Weg zum Lehrerzimmer stoße ich erstmal mit meinem ehemaligen Klassenlehrer zusammen. Während ich mich noch mit ihm unterhalte, kommt ein weiteres bekanntes Gesicht vorbei - dieser Lehrer war praktisch in einem Fach der Vorgänger meines Klassenlehrers, den wir gleich in zwei Fächern hatten. auch mit ihm wechsle ich ein paar Worte, bevor er weitergeht, in Gedanken wahrscheinlich schon bei seinem wohlverdienten Feierabend und zu Hause bei seinen Lieben.

Dann sehe ich noch einige weitere Lehrer wieder, eigentlich die meisten, die ich mal gehabt habe. Bei einer Lehrerin (Klassenlehrerin Nr. 1, d. h. im ersten Ausbildungsjahr) fällt das Gespräch auch auf ein eventuelles Klassentreffen, dass ich ja in die Hand nehmen wollte, aber wegen anderer Prioritäten vorläufig verschoben hatte. Dafür bringt sie natürlich Verständnis auf.

Alles in allem fand ich es schön, einmal die meisten meiner Lehrer wiedergesehen zu haben, und ich denke, dass beruhte auch auf Gegenseitigkeit; zumal sich auch nicht sooo viele (aber doch ein paar) seit Ausbildungsende mal zurückgemeldet hatten.

Und einige Neuigkeiten aus der Schule habe ich auch erfahren - großteils erfreuliche, aber auch eine sehr traurige Nachricht, die mich sehr betroffen gemacht hat und wo ich der Person gerne ein paar aufbauende Worte zukommen lassen würde, mich aber noch nicht traue, da ich nicht weiß, ob es so überhaupt richtig war, dass ich davon erfahren habe. Da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schlimm das ist, kann ich so etwas nicht einfach so ignorieren. Doch ich bin mir wie gesagt noch unschlüssig, wie ich auf die Nachricht angemessen reagieren soll. Es ist eine sehr heikle Situation ...

Aber jetzt, wo ich es weiß, kann ich nicht einfach so tun, als wüsste ich von nichts ich bin auch nur ein Mensch. Doch Mitleid? Würde das nicht noch den Schmerz verstärken? Wie hätte meine Mutter es am liebsten gehabt, das jemand Fremdes in ihrem Fall darauf reagiert? Darüber muss ich noch nachdenken und zwar im Stillen. Das ist das Wichtigste: Stillschweigen. Nichts an die große Glocke hängen. (Ich bin ja hier auch ganz allgemein geblieben; es waren lediglich die allgemeine Form meiner Gedanken, die ich wiedergegeben habe, und nichts, aber auch gar nichts, Persönliches. Das würde ich niemals tun! Versteht Ihr den Unterschied? Ich denke doch.)

Und dieses Letzte möchte ich außerdem noch klarstellen: So lange ich mir nicht darüber klar geworden bin, was die richtigste Reaktion wäre, falls es diese überhaupt gibt, werde ich gar nichts in der Richtung unternehmen. Denn mit einer falschen Reaktion würde ich gar niemandem einen Gefallen tun.

So habe ich an diesem Tag - teils auch unerwartet - wieder einigen neuen Gedankenstoff mit nach Hause genommen, an dem ich teils wieder zu knabbern habe. Aber auch und vor allem positive Erlebnisse mit ins Gepäck genommen; das will ich mal auch nicht vergessen auch wenn es sich, nach dem, was ich erfahren habe, wie eine Farce anhören mag.

Doch sollte ich mich deshalb schämen, dass ich lebe? Nein. Das hätte meine Mutter auch nicht gewollt, als sie ein ähnliches Schicksal erlitt. Und heute sind ja auch andere Zeiten, gibt es noch mehr Hoffnung!!!

Ich habe mir dann noch einen kurzen Stadtbummel in der Innenstadt gegönnt; wollte eigentlich noch etwas shoppen (regelmäßig zur Frühjahrszeit habe ich immer das Gefühl, kaum mehr etwas Vernünftiges zum Anziehen zu haben, was wie immer sehr stark übertrieben ist), aber nachdem ich ein leckeres Matjesbaguette zu mir genommen habe, habe ich keine Lust mehr. Bin müde von diesem für mich sehr langen, weil so früh begonnen, Tag. Ein Eis genehmige ich mir aber noch zum krönenden Abschluss.

Ich ignoriere die Gruppe Punks, die mit ihren Handys herumlungern, aber so tun, als hätten sie kein Geld, und setze mich auf die Stufen zur Domplatte. Schüttele nur den Kopf über die beiden FC Köln-Fan-Studentencliquen, die lauthals irgendeinen Fußballspruch zum Besten geben. Nicht dass mich das stören würde - irgendwie genieße ich es sogar, dieses quirlige Stadtleben. Hier ist halt immer etwas los - undbesonders macht es mir Spaß, dieses Treiben zu beobachten, ohne mich selbst zum Affen machen zu müssen.

Als ich mich über den Bahnhofsvorplatz Richtung Zug in die Heimat begebe, stoße ich noch auf die Vertreterin einer afrikanischen Hilfsorganisation (ich bloggte es bereits) und vollbringe meine gute Tat. Dafür gebe ich gerne Geld - nicht für bettelnde Nichtstuer/innen in schräger Kleidung und bunten Frisuren! (Sorry, aber dafür habe ich wiederum kein Verständnis.)

Karin 10.04.2006, 14.51 | (0/0) Kommentare | PL

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