Obwohl hier durchschnittlich ca. 10 cm Schnee liegen (an manchen Stellen mehr, an geschippten Stellen und Straßen entsprechend weniger), und trotz im Laufe des Tages optimalen Witterungsverhältnissen zur Entstehung von Eiszapfen waren diese auf meinem heutigen Spaziergang insgesamt etwas dünn gesät.
Teilweise hätte ich sie sogar mit der Lupe suchen müssen, wenn ich eine solche dabei gehabt hätte. Und die paar, die ich fand, erschienen mir irgendwie zu banal, schlicht und gewöhnlich, um sie jetzt im Rahmen von
Falks ->
... zu zeigen.
Schließlich wurde meine akribische, aber dennoch gelassene und unverkrampfte Suche nach einem schönen Exemplar doch belohnt.
Genau genommen könnte man ja darüber diskutieren, ob es sich hierbei um
einen einzigen Eiszapfen oder vielmehr um eine kunstvoll verschlungene Ansammlung davon (vielleicht auch eine Eiszapfenfamilie *gg*) handelt.
Aber da der Herr Doktor den Teilnehmern ausdrücklich den maximalen Interpretationsspielraum gelassen hat (die einzige Voraussetzung: es sollten schon tatsächlich EISzapfen sein
), denke ich, dass dieses extravagante eiskalte Gebilde durchaus als Eiszapfen durchgehen kann:
Zumal es ja
kein Wettbewerb á la "Wer hat den Allerschönsten?" oder so sein soll, sondern einfach eine normale, wertungsfreie Blogparade außer Konkurrenz.
Für mich sieht es irgendwie aus wie eine dreifingrige Hand mit einer Kralle am Daumen, bzw. nach einem Vogelfuß.
Sehe ich mal davon ab, dass mich so etwas an einem lebenden Wesen, gleich ob real oder eine Fantasy-Figur, eher abschrecken würde, empfinde ich dieses Konstrukt in abstrakter Form als
Kunst.
Es ist ja nirgendwo die Rede davon, dass "Schönheit" unbedingt als etwas
gleichmäßig Ästhetisches betrachtet werden soll. Nein, je nach Definition kann "Schönheit" auch einfach als
Kunst, etwas Spezielles und Außergewöhnliches eben, angesehen werden.
Das heißt natürlich umgekehrt nicht, alles Außergewöhnliche wäre automatisch schön. In diesem Fall bin ich jedoch der Ansicht, dass dieses Exemplar, inklusive seiner das Licht reflektierenden Ecken und Kanten, durchaus etwas Schönes an sich hat. Besonders, wenn man sich einzelne Details davon anschaut. Aber auch als Gesamtkunstwerk.
Wenn man will, kann man in vielem Schönheit entdecken. Man muss es nur sehen.