Katzenallergiker, die sich schon immer ein quirliges Fellbündel auf Samtpfoten an ihrer Seite gewünscht haben, für die aber eben dieser unglückliche gesundheitliche Aspekt auch ein Hindernis war, tatsächlich so ein neues Familienmitglied ins Haus aufzunehmen, werden sich freuen: Die (natürlich!) amerikanische Biotech-Firma Allerca mit Sitz in San Diego will 2007 erstmals in der Geschichte der Katzenzüchtungen »hypoallergene« Katzen »auf den Markt bringen« (wie ich den Ausdruck in Hinblick auf Lebewesen hasse!). Diesen wurde ein bestimmtes Gen entfernt, das genau jenen Eiweißstoff in Fell und Speichel produziert, der die Allergie bei den darunter leidenden Menschen auslöst. So eine gentechnisch veränderte Katze wird dann übrigens rund 3000 € kosten. Nun, wer jetzt immer noch Interesse hat, kann ja schonmal anfangen zu sparen ... Oder sich vielleicht doch lieber für einen niedlichen Hund aus dem Tierheim entscheiden, sofern er nicht auch allergisch gegen diesen ist.
Ich kann ja verstehen, dass jemand sich ein Tier wünscht. Aber muss man dafür das, was die Natur mit viel Liebe zum Detail geschaffen hat (in jedem einzelnen Lebewesen steckt schließlich viele Millionen Jahre »Arbeit« oder auch Evolution!) so zurechtbiegen, wie man es haben möchte? Wie egoistisch ist das denn? Und muss der Mensch sich dauernd als Schöpfer aufspielen, der er nicht ist? Die Tiere können nichts dafür - und trotzdem sind sie die Opfer; dann nämlich, wenn sich irgendwann mal herausstellt, dass das fehlende Gen vielleicht noch eine andere Funktion hatte, dessen Fehlen der manipulierten Katze zu irgendeinem Nachteil gereicht. Die Forscher können ja schließlich in ihrem Übermut auch mal was übersehen. Wenn die Menschen derart in die Natur eingreifen, hat das meistens Folgen. Das war ja, als Dolly geklont wurde, genauso. In dem Fall alterte der Klon viel zu schnell. Und was wird mit den hypoallergenen Katzen geschehen? Werden sie Wachstumsprobleme haben (weil ihnen die Proteine fehlen)? Oder anfälliger für irgendwelche Krankheiten sein? Und welchem Geschöpf auf zwei Beinen ist das wohl zuzuschreiben? Und damit machen sie dann noch Geschäfte. Ich glaube aber nicht, dass sich diese neueste Kreation aus der »Schönen neuen Welt« bei Menschen mit gesundem Verstand gut verkaufen wird. Obwohl im »Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten« alles möglich ist - bald vielleicht sogar Designbabys aus dem Katalog, wo man auf dem Bestellschein alle gewünschten Eigenschaften ankreuzen kann. Mit Geld-zurück-Garantie, wenn das gelieferte Subjekt nicht ganz den Anforderungen der Empfänger entspricht. Grausam! Da stellen sich mir die Nackenhaare auf!
Und die geschaffenen Opfer dieses Designwahns tun mir einfach nur Leid. Sie sind die Leidtragenden, die damit leben müssen.
Informationsquelle bzgl. der »Lifestyle-Katzen«: DN-Markt