Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Psychologie

Mängelexemplar (Sarah Kuttner) - Rezension

Mein Interesse an dem Buch Mängelexemplar von Sarah Kuttner wurde durch die Tatsache geweckt, dass es sich hierbei offenbar um eine zeitgemäße Thematik handelt.

Die Beschreibung auf dem Klappentext suggerierte zudem, dass diese Story trotz aller Ernsthaftigkeit humorvoll und kurzweilig umgesetzt sei. Abgesehen von der Thematik war es somit auch diese interessante Mischung, die mich neugierig auf dieses Buch machte. Ich wollte sehen, ob es hier tatsächlich gelingt, die ernsthaften Themen so zu verpacken, dass der Humor sie nicht lächerlich macht. Denn in der Tat sind Depressionen, Angststörungen und Lebenskrisen sehr sensible Themen. Zugegeben, ich war vor Beginn der Lektüre auch ein wenig skeptisch, ob dieser »Spagat« gelingen würde.

Das Cover halte ich für gelungen. Es zeigt schlicht eine hellgraue Struktur aus zerknittertem Papier. Unten links ist eine schwarze Sicherheitsnadel abgebildet, die teils durch dieses »Papier« gestochen ist. Die schwarzen Schriftzüge des Titels, Autorinnennamens und Verlags sind klein gedruckt. Die Schrift ähnelt einer Art handgeschriebener Druckschrift, als hätte jemand sie etwas unsicher und im bemühten Versuch, sauber und kontrolliert zu schreiben, dort hingeschrieben. Diese einfache, suggestive Darstellung passt meines Erachtens gut zu einem Roman mit dem Titel »Mängelexemplar«. Es symbolisiert Schwächen, von denen jeder Mensch welche hat (Nobody is perfect). Manche etwas mehr, manche kommen vielleicht besser damit zurecht und haben es leichter, sich und ihre Schwächen anzunehmen, als die Protagonistin des Romans. Die Sicherheitsnadel symbolisiert für mich ein Sicherheitsbedürfnis. Aber auch das Bedürfnis, sich unter Kontrolle zu behalten. Die Hauptperson dieses Buches hat auch große Angst vor einem Kontrollverlust, was ihre Symptome mitunter verstärkt. Auch dieses kleine Detail der Umschlaggestaltung wurde hier also gut durchdacht und ist keineswegs wahllos konzipiert.

Das Taschenbuch besteht übrigens aus ausreichend stabiler Pappe. Zur zusätzlichen Stabilisierung ist dieser Pappumschlag zudem nach innen umgeklappt. Im Innenteil steht noch einmal die Beschreibung sowie die Kurzvita der Autorin. Die Schriftgröße ist optimal zum entspannten Lesen. ...weiterlesen

Karin 17.04.2011, 22.09 | (0/0) Kommentare | PL

Konstruktiv prokrastinieren

Vor langer Zeit schrieb ich einen Beitrag über Prokrastination. Zweifelsfrei gibt es im Leben Dinge, die sich nicht endlos und schon gar nicht ohne Konsequenzen aufschieben lassen. Dazu gehören etwa alltägliche Verrichtungen, wichtige Termine und die meisten Aufgaben aus dem beruflichen Bereich. Das wird wohl niemand in Frage stellen.

Doch es gibt meines Erachtens auch Bereiche und Situationen, in denen ein gewisses Maß an Aufschieberei mitunter sogar förderlich sein kann. Hier fallen mir beispielsweise kreative Tätigkeiten ein, wo die Aufschieberitis auch dazu dienen kann, weitere Ideen zu sammeln bzw. die Umsetzung weiter zu optimieren. Aber auch Angelegenheiten, die einer umfassenderen mentalen Beschäftigung damit erfordern. Entscheidungen, die nicht von heute auf morgen gefällt werden können, sondern ein Abwägen verschiedener Aspekte bedingen.

Natürlich sollte man dann, sobald all diese gedanklichen Prozesse durchlaufen sind, dies erkennen - und somit den Zeitpunkt, wann es Zeit wird, diese konstruktiv betriebene Prokrastination aufzuheben. Und auch die anderen notwendigen Arbeiten sollten idealerweise nicht darunter leiden. Vielmehr können diese in die von mir so gemeinte konstruktive Aufschiebung sogar "eingebaut" werden. Insofern ist diese Form als "selektive Aufschieberitis" zu verstehen.

Kennt Ihr weitere Beispiele der konstruktiven Prokrastination? In welchen Bereichen praktiziert Ihr sie mehr oder weniger leidenschaftlich? Oder lasst Ihr auch diese Form gar nicht erst zu, aus Angst, es könnte in tatsächliche Aufschieberitis ausarten - und somit die normale Alltagsbewältigung negativ beeinflussen?

Karin 07.09.2010, 16.16 | (0/0) Kommentare | PL

Tag 3: Lieblingsbuch

Auch hierbei fiel mir die Entscheidung nicht leicht. Eigentlich habe ich nämlich nicht nur ein Lieblingsbuch (das würde den zahlreichen guten Büchern, die ich im Laufe der Zeit gelesen habe, nicht gerecht), sondern sehr viele Favoriten, die es sich auf ihre Weise gelohnt hat zu lesen, und die ich ggf. auch mehrfach lesen könnte.

Schließlich habe ich mich entschlossen, an dieser Stelle Gnosis von Adam Fawer zu nennen, wovon ich von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen fasziniert war.

Kurzbeschreibung laut Amazon:

Gnosis, griechisch Erkenntnis: Menschen in ihrem Innersten zu erkennen ist Quell unvorstellbarer Macht. Laszlo Kuehl hat diese Macht. Er ist Empathiker und hat die Fähigkeit des emotionalen Einfühlens bis zur höchsten Stufe der «mind control» perfektioniert. Als Lehrer an einer Schule für Hochbegabte entdeckt Laszlo in zweien seiner Schüler eine ähnliche Begabung – und bringt sie dadurch in höchste Gefahr. Denn ihre außerordentliche Gabe macht die Empathiker auch für Samantha Zister, Agentin einer geheimen Suborganisation des FBI, interessant: In einem geheimen Labor führt sie menschenverachtende Experimente durch – mit dem Ziel, Politik und Gesellschaft durch eine eigens herangezogene Führungselite zu unterwandern. Valentinus, selbst Empathiker und Anführer einer Sekte, die sich der Geheimlehre der Gnosis verschrieben hat, plant am Silvesterabend 2007 seine Vorstellung der Apokalypse grausame Wirklichkeit werden zu lassen. Eine Katastrophe, die nur ein Ebenbürtiger verhindern kann. Doch Laszlos Ausgangsposition für diesen Wettlauf gegen die Zeit ist denkbar schlecht …

Mein Kommentar:

Sehr spannend geschrieben! Besonders gelungen fand ich daran auch, wie die verschiedenen Themen wissenschaftlich fundiert (soweit man das bei eher science-fiction-mäßigen Büchern sagen kann, aber ich denke, Ihr wisst schon, wie ich das meine) und höchst interessant miteinander verwoben wurden. Auch Erkenntnisse aus der Hirnforschung sowie die Frage nach dem freien Willen (wie die Inhaltsangabe schon verrät) sind darin verknüpft. Da einige wesentliche Figuren des Romans Synästhetiker sind, erfuhr ich damals beim Lesen auch erstmals von dem Phänomen der Synästhesie.

Karin 03.06.2010, 22.53 | (0/0) Kommentare | PL

Ab morgen ist es wieder soweit: Nervige Sommerzeit!

Was ich davon halte (nämlich NICHTS) und warum, hatte ich im Rahmen der letzen Umstellung der Uhrzeiger schon einmal dargelegt.

Die Sinnlosigkeit der Uhrenumstellung wird übrigens meiner Meinung nach gut in diesem satirischen Video zum Ausdruck gebracht (Schmunzeln erlaubt):



Leider sind wir in der Gesellschaft dennoch gezwungen, uns ihr zu beugen und unsere inneren Uhren verbiegen zu lassen, so lange sie besteht. Auch die langfristigen, mitunter sicherlich auch akuten gesundheitlichen und sicherheitstechnischen Folgen (Sekundenschlaf im Auto wegen Übermüdung usw.) werden wir und die anderen Lebewesen in unserem Umfeld wohl oder übel in Kauf nehmen müssen.

Die einzigen, die davon verschont bleiben, sind die, die völlig abgeschottet oder aber in der freien Natur leben, fernab der Zivilisation. Ich will nicht sagen, dass ich aus meiner Perspektive mit ihnen tauschen würde. Ich würde nicht das Internet, Telefon und andere Formen der modernen Fernkommunikation gegen urzeitliche und umständlicher herzustellende Rauchzeichen wechseln wollen geschweige denn auf bestimmte Annehmlich- und Bequemlichkeiten des zivilisierten Lebens verzichten, die den Alltag, den Haushalt, die Erfüllung der existenziellen Bedürfnisse einfacher machen, den Komfort steigern... und Zeit sparen.

Genau aus diesem Grund - weil Zeit so kostbar ist - werde ich niemals aufhören, dagegen zu protestieren, dass mir Jahr für Jahr mit dem Beginn der Sommerzeit MEINE natürliche Zeit gestohlen wird. Dass man mir damit eine künstliche Zeit aufdrückt.
Deshalb werde ich nicht müde, auf die vielen Nachteile der Sommerzeit für den Menschen und sein Umfeld hinzuweisen.
Wer weiß? Wenn die Diskussion gebetsmühlenartig immer und immer wieder auflebt, werden diese "Gebete" für die Abschaffung von den Herren Politikern dort oben vielleicht irgendwann erhört. *Sarkastischer Modus on*
Allerdings müsste diese Diskussion dann auch am besten international geführt werden und übergreifen.

Um meiner Meinung besonderen Ausdruck zu verleihen, aber auch diesbezüglich Gleichgesinnte zu finden, Argumente zu sammeln und eventuell über das Thema zu diskutieren, habe ich jetzt auf Facebook eine Gruppe zu diesem Thema gegründet.

Dies ist mein dortiges Statement in der Beschreibung (zugegeben vielleicht etwas polemisch, aber es soll ja auch zur Diskussion anregen):

"Ich bin dafür, dass die Sommerzeit abgeschafft gehört.

Sie ist eine unnatürliche Zeit, welche den inneren Rhythmus vieler Menschen durcheinander bringt. Sie kann zu mehr Stress, zu Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus und anderen Gesundheitsschäden führen. Dies wiederum verringert nicht zuletzt die Leistungsfähigkeit und Produktivität, aber auch die Aufmerksamkeit, was beispielsweise auch im Straßenverkehr gefährlich sein kann.

Aber nicht nur die Menschen - auch die Tiere, die in der Nähe oder bei Menschen leben, werden durch die Sommerzeit beeinträchtigt. Anders als die Menschen verstehen die Tiere - und andere Lebewesen, Pflanzen - diesen Umstand nicht und haben somit keine Gelegenheit, sich richtig darauf einzustellen. (Der Hund merkt z. B. nur, dass Herrchen eine Stunde früher mit ihm rausgeht, während er womöglich noch im Halbschlaf ist und keine Lust hat, weil seine Zeit eigentlich noch nicht ist.)

Das Argument, man hätte durch die Sommerzeit die Möglichkeit, den Tag bzw. den Abend durch die "längere" Tageshelligkeit besser zu nutzen, wird dadurch kompensiert, dass die Menschen durch das frühere Aufstehen spätestens am Nachmittag zu müde sind, um mehr aus dem Tag zu machen, als sie es ohnehin tun würden.

Und dass angeblich Energie damit gespart werden soll, ist auch längst widerlegt."

Dass meine Thesen nicht ganz aus der Luft gegriffen sind bzw. meine Ansicht von wissenschaftlicher Seite gestützt wird, zeigt dieses Interview des P. M. Magazins mit einem Psychologie-Professor:



Wie denkt Ihr darüber?

Karin 27.03.2010, 13.57 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Hast Du das Blogger-Gen?

Im April diesen Jahres streute ein US-amerikanischer Blogger namens Felix Salmon mit seinen Thesen über den angeblichen Mangel deutscher Wirtschaftsblogs ein Strohfeuer. Ein Aufschrei ging anschließend durch die deutsche Blogosphäre, nachdem die Süddeutsche Zeitung seine Aussagen (von einigen inhaltlichen Veränderungen bei der Übersetzung abgesehen) seine Aussagen auf die gesamte deutsche Bloggerwelt übertragen hatte.

Vielleicht lässt die Tatsache, dass mich dieses Strohfeuer erst jetzt im Nachhinein erreicht hat, oberflächlich und undifferenziert betrachtet zunächst darauf schließen, bestimmte Ausprägungen des Web 2.0 wären bisher - trotz Blogbesitzes, einem Twitter-Account usw. - teils an mir vorübergegangen. Fakt ist jedenfalls, dass ich erst heute im Rahmen von Google-Recherchen auf diese Diskussion stieß.

Das Stichwort war: Blogger-Gen. Als ich es eingab, ahnte ich noch nichts davon. Ohne nun auf alle 10 Punkte nochmal einzugehen (dass jeder einzelne reichlich Diskussionsstoff bietet, hat man ja gesehen ), möchte ich hiermit eine kleine Aufstellung meinerseits machen, was einen Blogger mit Blogger-Gen auszeichnen kann. Daran könnt Ihr möglicherweise für Euch anhand der Auswertung unten "testen", ob und inwieweit Ihr davon betroffen sein könntet.

Angesichts der 10 Thesen des Herrn Salmon - und der Interpretationen dazu - wäre durchaus auch denkbar, dass die Ergebnisse einige seiner Vermutungen oder gar die Hauptaussage zumindest teilweise widerlegen helfen könnte. Mir persönlich fallen jedenfalls spontan einige deutsche Blogger ein, die entweder ganz eindeutig oder zumindest in bestimmten Punkten das Blogger-Gen ihr Eigen zu nennen scheinen. Aus diesem Grund möchte ich abschließend (am Ende dieses Beitrages) eine kleine Umfrage darüber starten, wie weit das Blogger-Gen bei Euch nach eigener Einschätzung, und / oder wie Ihr mithilfe meines Tests herausgefunden habt, ausgeprägt ist.


Hast Du das Blogger-Gen? - Der utopische Psycho-Test

Bitte beantworte die folgenden Fragen für Dich selbst so ehrlich wie möglich jeweils mit Ja oder Nein (falls Du Dich einmal nicht entscheiden kannst, wähle das, was am ehesten zutrifft - "Jein" gibt es nicht). Denn nur so kannst Du eventuell herausfinden, ob Du das Blogger-Gen oder aber eine abgeschwächtere Mutation davon hast - oder eben nicht.

1. Manchmal träumst Du vom Bloggen.

2. Einer Deiner ersten Gedanken nach dem Aufstehen ist: Was blogge ich heute?

3. Fast jeden Tag bloggst Du mindestens einen Beitrag - und sei es auch nur um des Bloggens willen.

4. Bloggst Du einmal nicht, machst Du Dir Sorgen, wie sich das ggf. auf Deinen Pagerank auswirken wird, oder hast ein schlechtes Gewissen, weil Du fürchtest, Deine Leser könnten sich enttäuscht von Dir abwenden.

5. Es gehört fest zu Deiner Blogroutine, einen täglichen Blick auf Deine Statistik zu werfen. Bei einer fortgeschrittenen Ausprägung des Blogger-Gens hast Du sogar eine eigene Exceltabelle dafür, aktualisierst diese regelmäßig und analysierst diese Daten.

6. Du machst Dir übermäßig viele Gedanken über die Vermarktung Deines Blogs, und schaust oft bei Technorati, wo Dein Blog dort genau jeweils gelistet ist.

7. Deinen Alltag nimmst Du anders wahr als nichtbloggende Menschen: Jedes Erlebnis oder sonstige Vorkommnis wird darauf abgewägt, ob es sich zu einem potentiellen Blogthema verarbeiten ließe oder zumindest im weitesten Sinne zu einem solchen inspiriert.

8. Seit Du bloggst, gehst Du nicht mehr ohne Digitalkamera aus dem Haus: Immerhin könnte es ja sein, dass Dir ein tolles Fotomotiv für den Blog begegnet. Ist dann der Akku leer oder tritt ein sonstiges technisches Problem damit auf, ärgerst Du Dich maßlos, weil Du ja nun eben jenes tolle Motiv nicht bloggen kannst.

9. Es kommt vor, dass Du das Essen oder Trinken sowie andere Alltagsroutinen (Haushalt usw.) vergisst oder vorübergehend vernachlässigst, sobald Du an einem umfassenderen bloggenswerten Thema dran bist.

10. Überhaupt verbringst Du - bewusst oder unbewusst - sehr viel Zeit damit, Dich gedanklich und tatsächlich mit Deinem Blog zu befassen, gibst Dir viel Mühe mit Deinen Beiträgen, recherchierst ggf. (je nach Thema) viel und nimmst das Bloggen mitunter akribisch ernst.

11. Wenn Du abends nach Hause kommst, fährst Du wiederum gleich Deinen Rechner hoch, um ein Tagesresümee oder andere Gedanken zu bloggen, die Dir im Laufe des Tages so kamen.

12. Tagsüber schaust Du mehrere Male nach, ob Du neue Kommentare in Deinem Blog bekommen hast, und liest diese. Hast Du keine erhalten, wirst Du verstimmt.

13. Mindestens ein Mal pro Woche stöberst Du auch mal in Deinen älteren Blogbeiträgen; gelegentlich gräbst Du auch schon mal einen aus den Tiefen Deines Archivs aus, wenn er gerade wieder passt.

14. Viele Deiner Freunde sind selbst Blogger, weshalb Du einen Teil Deiner sozialen Kontakte über Deine Blogroll (aber nicht nur) pflegst.

15. Nichtbloggende Menschen sind Dir fremd (geworden) - und Du bist ihnen auch fremd. Du fühlst Dich von ihnen oftmals nicht verstanden, hast aber auch keine Lust, Deine Energie damit zu verschwenden, ihnen zu erklären, was das Bloggen für Dich ausmacht und warum Du es tust.

16. Du bloggst auch schon mal vor (oder nach), weil es einfach schöner aussieht, wenn sich die Beiträge regelmäßig verteilen und größere Lücken das Interesse der Leser zu verschlucken drohen.

17. Bevor Du in Urlaub fährst oder aus anderen Gründen des Lebens einmal längere Zeit vom Blog ferngehalten wirst, trägst Du daher Vorsorge, dass Deine Leser sich auch während Deiner Abwesenheit nicht langweilen und Lesestoff haben.

18. Mit fortgeschrittenem Blogger-Gen kümmerst Du Dich auch aus dem zweiwöchigen Urlaub um Deinen Blog. Daher buchst Du nur in Hotels, die über eine WLAN-Verbindung verfügen, oder hast gar einen Surfstick für Deinen Laptop, damit Du auch zeitnah das Neueste bloggen kannst.

19. Du (als Deutsche/r - die deutsche Sprache ist schließlich vergleichsweise im Internet nicht so verbreitet, auch wenn es angesichts seiner Größe subjektiv anders erscheinen mag) eröffnest einen neue englischsprachigen Blog, um Deine Gedanken auch mit einem breiteren Publikum zu teilen.

20. Ãœber die Grenze zwischen Blogger-Gen und Blogger-Sucht hast Du Dir schon einige Gedanken gemacht.


Auswertung:

0-5 Ja's:
Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit geht das Blogger-Gen völlig von Dir ab. Wenn Du überhaupt einen Blog hast, benutzt Du ihn höchstens sporadisch und machst Dir ansonsten nicht allzu viele Gedanken darum. Bloggen dient für Dich einfach dem Spaß und Zeitvertreib.

5-10 Ja's:
Auch, wenn einige Punkte durchaus auf Dich zutreffen könnten, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Vielleicht ist das Blogger-Gen in Anteilen bei Dir vorhanden, eben weil Du gerne und ungezwungen mehr oder weniger regelmäßig bloggst, wenn Du etwas mitteilen möchtest, und es dann gerne tust. Ansonsten ist aber alles im grünen Bereich, und auf der Straße wird sicherlich niemand mit dem Finger auf Dich zeigen und sagen: "Das muss ein Blogger sein!"

10-15 Ja's:
Es mag schon sein, dass das Blogger-Gen in Dir relativ eindeutig zu bemerken ist. Phasenweise könnte es sogar etwas stärker hervortreten, während Du in anderen Phasen wiederum kaum von einem Nichtblogger zu unterscheiden bist - abgesehen davon, dass irgendwo im Netz da ein Blog von Dir vor sich hin dümpelt, bis Deine verstärkte "Blogger-Gen-Zeit" wieder kommt. Alles in allem bist Du aber zufrieden damit, zumal Du das Bloggen gut mit Deinem Tagesablauf und Deinen sonstigen Beschäftigungen abgestimmt bzw. es darin integriert hast.

15-20 Ja's:
Kein Zweifel: Das Blogger-Gen hat Dich voll im Griff! Doch mit ein wenig Selbstmanagement wird es Dir gelingen, es soweit zu zähmen, dass Du Deine Natur mit Deinem restlichen Leben in Einklang bringen kannst. Ggf. mit einer therapeutischen Hilfe, die Dir am besten entspricht. *fg*


Blogumfrage

Hast Du das Blogger-Gen?
Ja, ganz eindeutig! Und ich bin stolz darauf!
Ja, ich gebe es zu. Versuche aber, es zu bezähmen, um ein normales Leben zu führen.
Möglicherweise. Ehrlich gesagt ist mir das egal.
Ein paar Ansätze davon sind schon da. Mein Leben wird dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.
Ich glaube nicht. Hätte es aber gerne.
Nein. Und ich bin froh darüber.
Auswertung

Karin 08.12.2009, 22.27 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Chak(r)a - und ich leuchtete!

Noch vor kurzem hätte ich das mit den Chakras für esoterischen Unsinn gehalten.

Mittlerweile komme ich aber mehr und mehr zu dem Schluss, dass da tatsächlich etwas dran sein könnte... ...weiterlesen

Karin 17.11.2009, 13.24 | (0/0) Kommentare | PL

Ein wenig Selbstreflexion

Bei Ocean fand ich diesen Wahrnehmungs-Test, den ich zur Abwechslung mal wieder sofort machen musste. Das Ergebnis fiel meines Erachtens (wie bei den meisten solchen Tests wohl nicht anders zu erwarten) jedoch ziemlich pauschal aus. Bei nur sieben Fragen und je nur einer wählbaren Antwort ist das aber wohl auch kein Wunder, dass kaum alle Aspekte der individuellen Wahrnehmungstendenzen und -bandbreiten damit abgedeckt werden können. Außerdem habe ich festgestellt, dass einige meiner Antworten, die vornehmlich bzw. auch auf einen Sinn hindeuten, im Endergebnis gar nicht zu diesem Sinn gezählt wurden (in dem Fall der Seh-Sinn). Das Ganze ist also wie immer nicht hundertprozentig für bare Münze zu nehmen - regt aber nichtsdestotrotz dazu an, sich mal wieder mit sich selbst zu befassen.

Das orakelt dieser Test "über mich" (mit Kommentaren meinerseits in Kursivschrift):


Ihr Profil: körperlich

Sie müssen die Dinge und Menschen, die Sie umgeben, spüren oder berühren. Ihr Körper ist Ihr bester Freund wenn es darum geht Ihre Umwelt wahrzunehmen.



Das hat mich ehrlich gesagt etwas überrascht! Denn ich persönlich habe mich offen gestanden NIE so gesehen. Insbesondere, wenn Menschen beispielsweise so riechen, als hätten sie sich wochenlang nicht gewaschen, bin ich sogar eher geneigt, Berührungen mit solchen unter allen Umständen zu vermeiden! Und auch sonst ist mir nicht jede Berührung in dem Moment, wo eine solche stattfindet, angenehm. Wer mich kennt, weiß auch, dass ich eben nicht gerade der Mensch bin, der alles und jedes betatschen muss - eher sogar im Gegenteil scheue ich mich oft sogar davor! Gut, hier stellt sich wiederum die Frage, warum ich zumindest manchmal davor zurückschrecke. Denn in der Tat ist es so, dass ich oft empfindlich auf Berührungen reagiere - als Kind schon kam es etwa vor, dass das Kratzen eines bestimmten Kleidungsstückes mich plötzlich störte o. Ä. Oder auch zufällige Berührungen können mich u. U. irritieren.

Aber diese Aussage bringt mich wirklich zum Nachdenken. Vielleicht sollte ich wirklich diesem Sinn ganz bewusst mehr Aufmerksamkeit schenken - und mich selbst dabei von innen beobachten, wie ich darauf reagiere und bis zu welchem Punkt mir das guttut.



Ihre Charaktereigenschaften


> ein feines Gespür: Wenn Sie zum Beispiel einen Raum betreten verspüren Sie sofort die allgemein herrschende Atmosphäre. Dasselbe gilt für Personen: Sie nehmen ihren Charakter und ihre Gemütsverfassung sofort wahr.


Stimmt! Ich merke, ob die Stimmung eher gedrückt oder heiter, misstrauisch oder wohlgesinnt ist. Insbesondere, wenn das noch durch eine entsprechende Mimik, Gestik etc. untermalt wird und je nachdem, in welchem Ton geredet wird usw.



> Natürlichkeit: Sie sind locker und entspannt wenn die Situation dies zulässt. Ebenso leiden Sie physisch unter einer negativen, angespannten Stimmung. Sie sind nicht fähig Ihre Gefühle und Reaktionen zu verbergen.


Stimmt ebenfalls! Und ja, ich fürchte, oftmals sieht man mir meine Gemütsverfassung im Gesicht an, zum Beispiel, wenn ich eher nervös oder aufgeregt bin. Allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass z. B. in eine bestimmte Mimik o. Ä. falsche Schlüsse auf mein Innerstes gezogen werden - so dass mich die Angst vor einer Fehlinterpretation dann evtl. tatsächlich nervös machen kann. Manchmal wünsche ich mir daher, mir eine Maske aufsetzen zu können, so wie es viele Menschen offenbar tagtäglich wie selbstverständlich und mühelos tun. Doch andererseits: Wäre das noch sympathisch? Soziale Kälte gibt es schon genug auf der Welt...



> Lebhaftigkeit: Sie reagieren stark auf die geringsten Reize. Ihr emotionales Gehirn ist Ihr Motor. Es reagiert schneller als Ihr Bewusstsein und schickt körperliche Signale, die verschiedene Formen annehmen können... und die Sie dann entschlüsseln müssen!


Treffer!



Und die anderen Sinne?

Vertrauen Sie weiterhin Ihren Intuitionen, aber hören Sie auf Ihren gesamten Körper! Setzen Sie nicht nur auf einen einzigen Sinn...

> Etwas mehr Sehsinn: Die erste Funktion Ihrer Augen besteht darin Dinge optisch wahrzunehmen und zu entschlüsseln, also setzen Sie sie ein!


Hallo? Tue ich das nicht schon? Ich gehöre jedenfalls meines Wissens nicht zu den Menschen, die vor allem die Augen verschließen. Und ich denke, ich nehme die optischen Informationen und Reize doch sehr detailliert wahr. Oder ist hier irgendjemand unter Euch, der das dementieren möchte?



> Etwas mehr Gehör: Sie sind sehr gut fähig auf Ihre Reaktionen und Intuitionen zu hören. Also hören Sie auch auf die anderen, die ‚Stop’ sagen oder Sie neue Dinge entdecken lassen.


Hier ist die Einschätzung mitunter wirklich richtig. Ich gebe es zu, dass ich manchmal etwas "überhöre", wenn ich beispielsweise etwas gerade nicht hören will oder so... Manchmal ist das auch wohl eine Art Selbstschutz; zum Beispiel auch, wenn gerade subjektiv "zu viel" auf mich einprasselt. Das "Überhören" geschieht dann in der Regel nicht mit Absicht, sondern scheint eine "normale" (für mich normale - für die Allgemeinheit vielleicht nicht) Reaktion meiner Psyche zu sein, dass ich ab einem gewissen Punkt einfach die Aufmerksamkeit wenn nicht abschalte (ganz abschalten ginge ja ohnehin nur, wenn ich von jetzt auf gleich in Tiefschlaf fallen würde *lach*), dann eben so herunterfahre, dass es "zum einen Ohr hinein- und zum anderen wieder hinausgeht". Das kann passieren, wenn einer gefühlte Stunden lang im Monolog redet und redet, womöglich noch immer dasselbe, oder aber so unzusammenhängend, dass es anstrengend ist, den Faden zu behalten...

Karin 12.05.2009, 17.53 | (0/0) Kommentare | PL

Ich sehe Dinge,

die nicht da sind eigentlich schon da sind, nur eben nicht immer sichtbar.

Vielleicht habe ich ja deshalb keinerlei Angst vor Lücken, weil ich weiß, dass es im Grunde keine wirklichen Lücken gibt. Ich meine, sobald im täglichen Leben irgendwo eine (vermeintliche, oberflächlich gesehen) "Lücke" entsteht, wird diese doch automatisch durch irgendetwas anderes ausgefüllt. Sei es Gedanken, Gefühle, Zu-sich-selbst-Kommen, bewusste Wahrnehmung all der Dinge um einen herum, oder einfach Er-füllung. ->



Zum Stichwort "Lücken" passt übrigens auch das heutige Zitat der Zitante:

"Rechne die unvollkommenen Tage zusammen. So kommt eine Summe Freude und Leben heraus."
Friedrich Hölderlin

Nun ja, nicht nur Freude - aber in jedem Fall Leben.



-> Manche mögen die Lücke auch deswegen willkürlich ausfüllen, weil das Bild ohne das weiße Dreieck auf sie irgendwie bedrohlich wirken würde (als würden die blauen Kreise gleich aufeinander losgehen und sich auffressen, oder so).
Aber warum wirkt die Lücke auf diese bedrohlich? Es ist doch klar, dass das, was die Lücke im Leben ausfüllt, nicht nur positiv sein kann. In der Lücke kann man sich schließlich auch einsam fühlen, oder andere negative Empfindungen kommen hoch.
Doch gehört dies nicht genauso zum Leben? Ist die Lücke da nicht auch eine Möglichkeit, diese Empfindungen zuzulassen - und somit mehr über sich selbst zu lernen (die Seite, die sonst vielleicht nicht so zum Vorschein kommen kann)? Nicht zuletzt: Wenn man diese Emotionen zulässt, verhindert man dadurch, dass sie einen zu einem späteren Zeitpunkt (womöglich, wo es nicht so passt) einholen und dann ggf. sogar behindern.*

Abgesehen vom obigen Beispiel, wo es meiner Ansicht nach wirklich eine philosophische Frage ist, ob das weiße Dreieck nun tatsächlich vorhanden ist oder nicht - finde ich optische Täuschungen immer wieder faszinierend. Wie schnell sich das Auge linken lässt... Wobei wohl jeder seine eigenen "Spezialitäten" hat, wo er/sie eher drauf hereinfällt oder eben nicht. Bei manchen Bildern ist das sicherlich auch manipulierbar - d.h. irgendwann erkennt das Gedächtnis die "Tricks" und fällt offenbar nicht mehr darauf herein.
Aber vielleicht meint man es im Nachhinein nur so? Vielleicht ist man schon darauf hereingefallen, und das Gehirn hat sich erst nach dem Betrachten noch einmal schnell korrigiert? Umgekehrt kann es aber auch mal sein, dass man ein Bild auf den ersten Blick so wahrgenommen hat, wie es wirklich ist - und erst auf dem zweiten Blick sieht, dass man es auch anders wahrnehmen könnte. Oder beide Sichtperspektiven wechseln einander ab, so dass sich das Gehirn nicht entscheiden kann (bekanntestes Beispiel: das mit den Blumenvasen bzw. Gesichtern).
Wie ist das bei Euch? Kennt Ihr bestimmte optische Täuschungen, gegen die Ihr "immun" seid? Oder auf die Euer persönliches Gedächtnis immer wieder hereinfällt? Wirken manche der Bilder auf Euch besonders verwirrend?
Bei mir ist es so, dass einige Täuschungen umso verwirrender wirken, je länger ich sie anschaue (z.B. dieses). Auf einige rein geometrische Täuschungen fällt mein Gehirn interessanterweise offenbar gar nicht herein (nicht vorhandene Größenunterschiede, Linien, Kreise, die wie Spiralen wirken "sollen" - Ausnahme: wenn das Bild sehr komplex ist, s. das oberste davon - , etc.). Und bei solchen Bildern wie das mit den Vasen und Gesichtern sehe ich oft beides; vereinzelt kann es aber auch vorkommen, dass ich mich anstrengen / darauf konzentrieren muss, das andere zu sehen (bei den Bildern mit einer Frau sehe ich etwa nur die junge Frau ).

Wir Menschen vertrauen oft so sehr auf unseren Seh-Sinn. Oft sind die meisten sogar so sehr auf diesen fixiert, das die anderen Sinne nicht mehr so ge- und beachtet werden, wie sie es verdient hätten.
Schon oft habe ich über die Sinne nachgedacht - welcher für mich "am Wichtigsten" ist, und auf welchen ich (wenn ich verzichten müsste) am ehesten verzichten könnte. Es mag überraschen, in Anbetracht dessen, dass viele diesem Sinn die größte Bedeutung beimessen, aber: Ich könnte mir durchaus vorstellen, ohne den optischen Sinn zu leben.
Klar wäre es eine große Umstellung, und würde seine Zeit dauern, bis die anderen Sinne sich so eingestellt, abgestimmt und geschult hätten, dass sie den fehlenden Sinn ersetzt hätten. Insgesamt glaube ich aber, dass sich das Leben auf verschiedentliche Weise als Blinde sogar noch intensivieren könnte. Nicht nur, weil man sich aufs Wesentliche beschränken müsste (das Wesentliche würde sogar dieses Leben ausmachen, bzw. würde einen großen Teil dessen in Anspruch nehmen).
Und - auch - unter dem Aspekt, dass bei Blinden die anderen Sinne umso ausgeprägter sind: Ist es nicht häufig so, dass manche Blinde mehr "sehen" als einige Sehende? Irgendwie logisch, der Sehende ist ja im täglichen Leben oft so sehr von dem abgelenkt, was er sieht (noch zusätzlich zu dem, was er sonst noch wahrnimmt), dass er das Naheliegende, oder auch manches aus dem zwischenmenschlichen Bereich, die Atmosphäre, etc. nicht erkennt. (Ich rede hier v.a. von der einen Hälfte der Menschheit, nicht pauschalisierend.)
Problematisch würde es nur, wenn ich zusätzlich zur Blindheit auch noch taubstumm wäre. Aber auch das wäre nicht existenzgefährdend - ich könnte immer noch per Berührung mit der Außenwelt kommunizieren. Der Tastsinn hätte damit sogar noch eine ganz besondere Bedeutung - bzw. diese Bedeutung würde wieder offensichtlich. (Während als Sehender die fehlende Berührung durch alle möglichen anderen Eindrücke kompensiert, oder zumindest überdeckt wird. Als Sehender ist man sich dessen daher nicht immer bewusst, wie wichtig der Tastsinn ist; einige Sehende würden sicherlich sogar sagen, sie könnten auf den Tastsinn verzichten, bräuchten keine Berührungen womit auch immer - aber stimmt das wirklich, genau betrachtet?)
Also: Worauf ich letztlich am wenigsten verzichten könnte, das ist der Tastsinn. Wenn ich nicht mehr mit dem - nicht nur in Quadratzentimetern gemessen - größten Sinnesorgan fühlen könnte, dann wäre es, als wäre ich tot.
Vielleicht könnte ich diesen Sinn, wenn ich blind wäre, sogar noch mehr genießen. (?) Und auch unangenehmere Wahrnehmungen mit diesem Sinn, die sich nicht vermeiden lassen, besser aushalten. (Was allerdings auch nicht bedeutet, ich würde mich dann freiwillig wie ein Fakir auf eine Unterlage aus Nägeln legen. )


* Das sind allgemeine Gedanken, die mir dazu kamen, und die ich einfach mal runtergeschrieben habe. Es bestehen also keinerlei Bezüge zu meiner derzeitigen Lebenssituation - mir geht es gut. Ich bin mit mir selbst im Reinen, und ich hoffe, das kommt auch so rüber.

Karin 10.05.2008, 23.12 | (3/1) Kommentare (RSS) | PL

Veränderungen - Selbstorganisation - Einschlafhilfen

In Engelberts SF-Lichtblick war es heute ein Thema, irgendetwas an diesem Tag anders zu machen als sonst. Das hat mich auch beschäftigt, und wenngleich die messbaren Ergebnisse eher bescheiden waren, habe ich mit dieser Auseinandersetzung doch so einiges für mich Wichtige daraus gelernt.

Zum Beispiel in Hinblick auf meine häufige Unorganisiertheit (manchmal sieht es auch noch unorganisierter aus als es ist - denn ich weiß ja, was ich zu tun habe, und weiß, wo ich alles, was ich dazu brauche, finde).
Entgegen meiner Gewohnheit hatte ich mir also für heute eine To-do-Liste aufgestellt. Dabei merkte ich bald, dass mir immer mehr Dinge einfielen, und dass ich dazu tendiere, mehr Dinge darauf zu setzen, als ich an diesem einen Tag schaffen werde. Das ist für mich jedoch nichts Schlechtes, sondern es ist meine Taktik, mich zu motivieren, erst einmal anzufangen und es dann so weit durchzuziehen, wie ich eben komme - um dann am nächsten Tag weiterzumachen.
Vielleicht mutet diese Methode für den einen oder anderen unter Euch seltsam an: Warum setzt sich die Karin damit selber unter Druck? Dazu möchte ich sagen, dass ich zwischen positivem und negativem Druck unterscheide. Positiver Druck, das ist die Art von Druck, die ich mir selber schaffe, die ich brauche, um mich zu motivieren. Dieser selbst geschaffene Druck hat den Vorteil, dass ich ihn selbst dosieren kann und die Kontrolle darüber habe. Das heißt, ich kann je nach Bedarf mehr oder weniger Druck auf mich ausüben - ich bin meine eigene Bremse, die verhindert, dass es zu viel des Druckes wird. Aber auch meine eigene Antriebsfeder, wenn ich mir selbst in den Hintern treten muss.
Bei solcherlei Druck, der von außen kommt, ist das nicht so. Diesen kann ich nicht kontrollieren, und folglich auch nicht, wenn jenes Maß, das gut für mich ist, etwa überschritten wird. Ich kann zwar "Stop" rufen; aber ich habe keinen Einfluss darauf, ob es verstanden oder gar berücksichtigt wird. Alles, was ich in so einem Fall für mich tun kann, ist den Rückzug antreten - was jedoch auch wiederum Folgen hat. Folgen wie die, dass es immer noch nicht verstanden wird und aufgrund dessen der äußere Druck, wenn ich mich ihm schließlich doch stelle, noch größer wird. Letztlich schadet also äußerer Druck nur, und für keinen der Beteiligten ist die eigentliche Sache aus der Welt.

Das Zweite, das ich probeweise und experimentell heute anders gemacht habe, ist dass ich die Wirkung eines Hörbuches, dem ich vor dem ersehnten Einschlafen lausche, an mir selbst ausprobiert habe.
Ergebnis: Ich habe mich so sehr auf den Inhalt konzentriert, dass ich anschließend wieder hellwach war!!! Es dauerte eine Weile, bis ich wieder so weit runtergeschaltet hatte, dass ich tatsächlich in einen Schlummer fallen konnte. Zumal noch all das gedanklich nachklang, was ich gehört hatte, denn im Gegensatz zu einem Printbuch habe ich beim Hörbuchhören nicht die Gelegenheit, zwischendurch mal innezuhalten, darüber nachzudenken und überhaupt in meinem eigenen Rhythmus die Informationen aufzunehmen.Drängt sich doch ein Gedanke dazwischen, komme ich gleich aus dem Konzept und muss evtl. eine Stelle neu hören. Demnach bin ich gezwungen, meine Gedanken nach hinten zu schieben und weiter zuzuhören, da ich ja keine Lust habe, alle fünf Minuten die CD zurückzuspulen.
Also, Hörbücher zum Einschlafen: Pustekuchen! Wenn ich hingegen wach bleiben will, sind Hörbücher sicherlich ganz sinnvoll - würde ich Autofahren, würde es sicher kurzfristig eine Tasse Kaffee ersetzen; obwohl ich wohl auch nicht zu lange Passagen auf einmal hören dürfte, weil ich vor lauter Gedankengängen womöglich nicht mehr so aufmerksam auf die Straße achten könnte.
Wenn ich in meine kindliche Vergangenheit schaue, stelle ich fest, dass es schon immer so war, dass Hörspiele sich auf mich nicht so auswirkten wie bei anderen. Während andere zum Einschlafen Bibi Blocksberg und Co. hörten und schon nach 5-10 Minuten eingeschlummert waren, dauerte es auf diese Weise bei mir deutlich länger. Wenn mich eine Geschichte wirklich interessierte sowie neu für mich war, habe ich mich immer so sehr auf diese konzentriert, dass ich meist so angestrengt lauschte, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Nur bei Geschichten, die ich schon kannte, oder deren Ablauf ich nach einer Weile gewöhnt war, schlief ich schneller ein - auch wenn es nur so lange ein oberflächlicher Dämmerschlaf war, bis die Kassette abgelaufen war.
Als Einschlafhilfen bevorzuge ich eher bewährte Methoden: Ein nicht zu anspruchsvolles Buch lesen, wo die Handlung so vor sich hin plätschert (das kann durchaus auch auf manche Krimis zutreffen, es muss ja kein besonders - im wahrsten Sinne des Wortes - aufregender sein). Gedanken, die mich umschwirren, schriftlich ablegen. Eine Tasse Tee (natürlich kein schwarzer!). Entspannende Musik, z.B. Klassik. Ggf. ein wenig Meditation - man kann sich da ja eigene Übungen ausdenken, die die gewünschte Wirkung erzielen. Am besten findet man selbst heraus, was einen beruhigt und abends hilft, abzuschalten. Und was einen daran hindert, das man möglichst vermeiden sollte. Dass man nicht zu spät viel essen sollte (aber auch nicht mit knurrendem Magen zu Bett gehen sollte, der einen genauso wach halten kann) und dass Kaffee kurz vor dem Schlafengehen nicht unbedingt Schlaf fördernd ist, braucht wohl nicht noch mal erwähnt zu werden.

Was für diese wie jene Veränderungen gilt - und überhaupt bei allem, was ich in meinem Leben ändern will, ist eines:
Veränderungen vollziehen sich - bei mir zumindest - allmählich! Sie geschehen nicht - Simsalabim! - von heute auf morgen, sondern sind ein, manchmal auch langwieriger, Prozess. Mit allen Konsequenzen - wozu neben viel Geduld auch gehört, dass man lernt, mit etwaigen Rückschlägen umzugehen.
Eine ganz wichtige Erkenntnis!!!

Karin 25.10.2007, 23.18 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Umgang mit der Zeit

Die meisten Menschen geraten in Stress, wenn sie sehr viel zu erledigen haben. Manchmal so sehr, dass sie am Ende weniger schaffen als ursprünglich vorgesehen. Etwa, weil sie sich mehr vorgenommen haben, als sich in so einem kurzen Zeitraum umsetzen lässt.

Ich selbst versuche, mich nicht zu stressen. Ich nehme mir die Zeit, die Dinge gut zu machen. Und zwar eins nach dem anderen - nicht fünf Dinge gleichzeitig. Das würde mich auch konfus machen. Natürlich denke ich voraussschauend. Aber ich lasse es nicht zu, dass die Taten dem Denken vorauseilen, wodurch ich Gefahr liefe, ins Stolpern zu geraten.

Dann ziehe ich es doch vor, mich erstmal geistig für eine Aufgabe zu rüsten. Denn wenn ich darauf vorbereitet bin, kann ich sie dann umso besser, geistesgegenwärtiger und ganz bewusst darauf konzentriert meistern.

"Vorbereitung", das hört sich an, als ob das sehr viel Zeit kosten würde. Aber das muss es nicht. Oft genügt es (je nach Aufgabe) einmal tief durchzuatmen oder eine Tasse Kaffee zu trinken. Vielleicht wird durch diese Beispiele deutlicher, was ich mit "Vorbereitung" hier meine.

Es ist nur ein Augenblick, den man dadurch gewinnt (und nicht: verliert!). Doch wenn man es sich überlegt, stellt man fest, dass er auch gut investiert ist.

Karin 12.10.2007, 10.33 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







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